Hercynia Tübingen

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Couleurkarte der Studentenverbindung "Hercynia Tübingen" anläßlich des 50. Stiftungsfestes 1898. Sie zeigt Zirkel und Wappen und den Wahlspruch "Treu und frei". Die weiteren Inschriften: "Anno Domini 1848 am 18. des Monats Juni wurde Hercynia gegründet" (links oben); “Pfeifer fecit Mai 1898" (rechts oben).


Die Verbindung Hercynia war eine Tübinger Verbindung katholischer Theologen, die 1848 anstelle der "Lenzeigesellschaft" gegründet wurde.


Gleichzeitig entstanden drei weitere Theologengesellschaften: Danubia, Staufia und Arminia. Während diese ihre Rekrutierungsgebiete in Oberschwaben bzw. Nordwürttemberg hatten, kamen die Hercynen aus dem Gebiet des Schwarzwalds.

Der Name bezieht sich auf den "Herkynischen Wald" (lat.: Hercynia silva, griech.: ορη Αρκύνια oder Ορκύνια), die antike Sammelbezeichnung für die zentraleuropäischen, heute überwiegend deutschen Mittelgebirge östlich des Rheins und nördlich der Donau.[1]

Der Wahlspruch der Hercynia war: Treu und frei. Ideale: Licht, Liebe, Leben. Farben: Rot-Weiß-Blau. Couleur: Bänder und Bierzipfel, vereinzelt Mützen. Der Kneiport war bis 1855 die Lenzei, 1855 wurde sie wegen Grobheit des Wirts verlassen, danach im "Eberhard" (heute Hades).

Außer kurzzeitiger Verbote 1857 und 1869 bestand die Hercynia bis 1936 ununterbrochen fort. Dann wurde sie wie alle anderen konfessionellen Verbindungen vom NS-Regime aufgelöst. Nach dem Krieg lebte sie mit mehreren ehemaligen Theologengesellschaften in der 1958 neu gegründeten katholischen Verbindung A.V. Albertus Magnus wieder auf.

Bekannte Hercynen waren: Bischof Dr. Wilhelm Reiser, Bischof Dr. Franz Xaver Linsenmann. [2]



Zu der abgebildeten Karte oben: Sie zeigt, gesehen durch zwei Phantasiefenster einer imaginären mittelalterlichen Burg, einen Blick auf die Lenzei und vom Schlossberg in Richtung Stadt. Zum Vergleich darunter zwei Bilder aus ähnlicher Perspektive:

Lenzei
Blick vom Schlossberg



Quellen

  1. http://de.wikipedia.org/wiki/Herkynischer_Wald
  2. Wilhelm Neusel (Hg.): Kleine Burgen, große Villen - Tübinger Verbindungshäuser im Porträt, AKTV, Tübingen 2009, S. 37 ff.