Gôgen

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Gôgen oder Raupen sind die in der Tübinger Unterstadt ansässigen Weingärtner, die vor allem durch die derben Gôgen-Witze bekannt wurden. Eine für Reingeschmeckte, d.h. nicht-Tübinger, hilfreiche Einführung findet sich auf Wikipedia:

Gôg

Amtliche Beschreibung

Die Oberamtsbeschreibung von 1867 beschrieb die Gôgen amtlicherseits wie folgt:

"Bekanntlich ist der Tübinger Weingärtner ein [Wesen von besonderer Art] ens sui generis und als solcher nicht wohl definierbar. Von ausnehmend hartem, zähem Stoffe leistet er in der Arbeit außergewöhnliches und repräsentiert nahezu eine mittlere Pferdekraft, ermangelt dafür aber aller jener Gefühle, welche man unter dem Begriff Pietät zusammenfasst" [1]

Hinweis des Verkehrsvereins

Der Bürger- und Verkehrsverein versuchte 1995, den Touristen mit folgenden Worten die Angst vor den Tübinger Ureinwohnern zu nehmen:

"Die Gôgen sind auskömmliche Leute, etwas derb und gradaus in ihren Redensarten, mit Mutterwitz und Schlagfertigkeit begabt, der freilich, um zu wirken, einen Partner mit entsprechendem Reaktionsvermögen voraussetzt."[2]

Dialekt

Der Dialekt der „Gôgen“ unterscheidet sich wesentlich von dem der Bewohner der „oberen“ Stadt. Das Wort „Gôgen“ wird mit einem offenem o ausgesprochen, also mehr zum a hin als zum o, aber auch wieder nicht wie Gagen, sondern wie Gôgen. Um Aussprachefehlern vorzubeugen, gab uns Heinz-Eugen Schramm den folgenden Gôgen-Witz mit auf den Weg:

"Bei einer Wahlkampfrede fallen mehrfach die Worte "Pädagogen" und "Demagogen". Da meldet sich der Hannes plötzlich zu Wort und verwahrt sich ausdrücklich gegen den Mißbrauch des Wortes "Gogen". Alle Beschwichtigungsversuche des Redners sind vergebens. Der Gog verläßt unter Protest das Lokal mit den Worten: „Ob Pädagog oder Demagog, was geht des mi a? Gog bleibt Gog!“ "[3]

Quellen

  1. Hein-Eugen Schramm: Tübinger Gogen-Witze, Knödler-Verlag, Reutlingen, 1998.
  2. Tübingen Brevier. Herausgegeben vom Bürger- und Verkehrsverein Tübingen e.V. Tübingen, 1995.
  3. Hans-Eugen Schramm: Tübinger Gogen-Witze. Knödler Verlag, Reutlingen.