Nordostturm von Schloss Hohentübingen: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Tübingen-Schloß Hohentübingen52475.jpg|thumb|280px|Nordostturm des Schlosses ]]  
[[Datei:Tübingen-Schloß Hohentübingen52475.jpg|thumb|240px|Nordostturm und Nordseite des Schlosses ]]
[[Datei:Sternwarte auf dem Schlossturm.JPG|thumb|240px|Der Turm mit ehemaliger Sternwarte]]  


Der '''Nordostturm''' ist einer von ursprünglich zwei Rundtürmen, die die Ostfassade des [[Schloss Hohentübingen|Schlosses Hohentübingen]] flankierten.  
Der '''Nordostturm''' ist einer von ursprünglich zwei Rundtürmen, die seit dem [[16. Jahrhundert|16. Jahrhundert]] die Ostfassade des [[Schloss Hohentübingen|Schlosses Hohentübingen]] flankierten.  


Der Südostturm wurde gegen Ende des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Kriegs]] [[1647]] von den [[Franzosen]] gesprengt, da er auch als Pulverlager diente. Er wurde anschließend nicht wieder aufgebaut, sondern durch den niedrigen [[Fünfeckturm]] ersetzt. Noch heute sieht man an der Südostecke Mauerreste des alten Turms.  
Der Südostturm wurde gegen Ende des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Kriegs]] [[1647]] von den [[Franzosen]] gesprengt, da er auch als Pulverlager diente. Er wurde anschließend nicht wieder aufgebaut, sondern durch den niedrigen [[Fünfeckturm]] ersetzt. Noch heute sieht man an der Südostecke Mauerreste des alten Turms.  


Der Nordostturm wurde ab [[1753]] als astronomisches Observatorium genutzt.  
Der Nordostturm wurde ab [[1752]] als astronomisches Observatorium genutzt.  
Hier wirkte ab 1798 [[Johann Gottlieb Friedrich von Bohnenberger|J.G. Friedrich Bohnenberger]] als Professor.  
Hier wirkte ab 1798 [[Johann Gottlieb Friedrich von Bohnenberger|J.G. Friedrich Bohnenberger]] als Professor.  


Er leitete eine neue, vollständige und wissenschaftliche Landesvermessung für das Königreich [[Württemberg]]. Dabei legte er den Nullpunkt für die Kartierung in sein hoch über der Stadt gelegenes Büro im Nordostturm. Hier begann die Zählung der Koordinaten in alle Richtungen. Bis heute sind sämtliche württembergischen Flurkarten auf diesen Mittelpunkt hin ausgerichtet.
Er leitete eine neue, vollständige und wissenschaftliche Landesvermessung für das Königreich [[Württemberg]]. Dabei legte er den Nullpunkt für die Kartierung in sein hoch über der Stadt gelegenes Büro im Nordostturm. Hier begann die Zählung der Koordinaten in alle Richtungen. Bis heute sind sämtliche württembergische Flurkarten auf diesen Mittelpunkt hin ausgerichtet.


Das Observatorium, dessen Dachaufbauten noch auf alten Abbildungen zu sehen sind, bestand in Teilen noch bis 1955, als eine neue [[Sternwarte]] in der Nordstadt gebaut wurde. Die alte Anlage wurde abgebaut, um die ursprüngliche Kegeldachform wieder herzustellen.  
Das Observatorium, dessen Dachaufbauten noch auf alten Abbildungen zu sehen sind, bestand in Teilen noch bis 1955, als eine neue [[Sternwarte]] in der Nordstadt gebaut wurde. Die alte Anlage wurde abgebaut, um die ursprüngliche Kegeldachform wieder herzustellen.  
==Weitere Bilder==
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Datei:Nordostturm des Tübinger Schlosses.png|Nordostturm, Zeichnung von [[Otto Ubbelohde]]
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[[Kategorie:Türme]] [[Kategorie:Schloss Hohentübingen]] [[Kategorie:Astronomie]]
[[Kategorie:Türme]] [[Kategorie:Schloss Hohentübingen]] [[Kategorie:Astronomie]]

Version vom 3. Februar 2016, 17:11 Uhr

Nordostturm und Nordseite des Schlosses
Der Turm mit ehemaliger Sternwarte

Der Nordostturm ist einer von ursprünglich zwei Rundtürmen, die seit dem 16. Jahrhundert die Ostfassade des Schlosses Hohentübingen flankierten.

Der Südostturm wurde gegen Ende des Dreißigjährigen Kriegs 1647 von den Franzosen gesprengt, da er auch als Pulverlager diente. Er wurde anschließend nicht wieder aufgebaut, sondern durch den niedrigen Fünfeckturm ersetzt. Noch heute sieht man an der Südostecke Mauerreste des alten Turms.

Der Nordostturm wurde ab 1752 als astronomisches Observatorium genutzt. Hier wirkte ab 1798 J.G. Friedrich Bohnenberger als Professor.

Er leitete eine neue, vollständige und wissenschaftliche Landesvermessung für das Königreich Württemberg. Dabei legte er den Nullpunkt für die Kartierung in sein hoch über der Stadt gelegenes Büro im Nordostturm. Hier begann die Zählung der Koordinaten in alle Richtungen. Bis heute sind sämtliche württembergische Flurkarten auf diesen Mittelpunkt hin ausgerichtet.

Das Observatorium, dessen Dachaufbauten noch auf alten Abbildungen zu sehen sind, bestand in Teilen noch bis 1955, als eine neue Sternwarte in der Nordstadt gebaut wurde. Die alte Anlage wurde abgebaut, um die ursprüngliche Kegeldachform wieder herzustellen.


Weitere Bilder