Egeria
Die Württembergische Frottierweberei Egeria in Lustnau hatte zu ihren besten Zeiten in den 1950er/60er Jahren etwa 1.500 Textilarbeiter(innen), darunter auch viele Gastarbeiter aus Italien. Sie wurde 1920 von Konrad Hornschuch und Hermann Schweitzer nach Kauf der Textilfabrik von Emil Max Jope gegründet und ausgebaut.
Es wurden Hand- und Badetücher, Bademäntel und ähnliche Frottierwaren in hoher Qualität gefertigt, die eine große Verbreitung erfuhren. Nach dem allgemeinen Niedergang der Textilindustrie in Deutschland durch preisgünstigere Konkurrenz in anderen Ländern geriet Egeria 1992 in Insolvenz, und wenige Jahre später wurde der Betrieb eingestellt.
Heute stehen nach der Schließung nur noch die markanten Egeria-Wahrzeichen Turm, Halle und Verwaltungsbau, die den Abriss eines Großteils der alten Fabrikgebäude überlebt haben, um für das neue Baugelände Alte Weberei Platz zu schaffen. In der ehemaligen Spinnerei arbeiteten noch längere Jahre wenige Beschäftigte im Vertrieb jenes türkischen Unternehmers, der nach der Egeria-Insolvenz den bekannten Markennamen sowie den Gebäudekomplex kaufte.[1]
Im Juli 2020 verlegte das Unternehmen seinen Firmensitz ins nordrhein-westfälische Mettmann.
Es gab einen Egeria Outlet-Laden in dem Gebäude.
Alte Ansichten
Jope'sche Fabrik in Lustnau bei Tübingen um 1919
Württembergische Frottierweberei (vor 1928)
Ein alten Rechnungsvordruck (1930)
Literatur
"Lustnauer Chronik", Ausgabe 3, März 2011: "Württ. Frottierweberei Lustnau GmbH. Die Geschichte von 1920 - 1970". Tübingen-Hagelloch: Hepper Printmedien, 2011 (ausführliche Firmengeschichte)
Quellen
- ↑ Die Geschichte der Tübinger Weberei: Lustnauer Frottee auf dem Luxusliner. Tagblatt Anzeiger vom 5. Februar 2010.
Weblinks
- Württembergische Frottierweberei Lustnau auf Wikipedia.
- Bing.com/maps, Satellitenbild der ehemaligen Fabrik Egeria vor ihrem Teil-Abriss. Eingeben: Tübingen Egeriaplatz. (Aufgerufen im August 2017.)