Nashorn

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Ein steinernes Nashorn am Eckhof

Das Nashorn kommt in Tübingen gar nicht so selten vor, wie man auf den ersten Blick denkt:

Nashorn Clara[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Clara in Paris, lebensgroß vor einer erdachten Landschaft gemalt von Jean Baptiste Oudry, 1749. Öl auf Leinwand, 310 × 456 cm; Staatliches Museum Schwerin

Das Nashorn Clara (* 1738 in Bengalen; † 14. April 1758 in London) war ein zahmes weibliches Panzernashorn, das Mitte des 18. Jahrhunderts in einer siebzehnjährigen Ausstellungstour durch Europa berühmt wurde.[1]

Nach Tübingen kam es allerdings erst sehr viel später in Form eines Kolossalgemäldes von Jean Baptiste Oudry, das Herzog Christian Ludwig II. zu Mecklenburg zur Bebilderung der fürstlichen Menagerie zusammen mit weiteren dreizehn Tiergemälden 1750 von Oudry erworben hatte. Es lagerte seit Mitte des 19. Jahrhunderts für gut 150 Jahre eingerollt und unbeachtet im Magazin.[2] In einem gemeinsamen Projekt des Staatlichen Museums Schwerin und des Getty Conservation Centers wurde das Gemälde in Los Angeles, Kalifornien, seit dem Jahr 2003 restauriert; die Arbeiten dauerten vier Jahre.[3] Im Jahr 2007 wurde es zusammen mir anderen Tiergemälden des Malers unter dem Titel Oudry's Painted Menagerie mit großem Erfolg in Museen in Los Angeles und in Houston gezeigt; 300 000 Besucher sahen die Ausstellungen.[4] 2008 kehrte das Gemälde nach Schwerin zurück und wurde dort im Frühjahr und Sommer 2008 in einer Ausstellung präsentiert,[5] die von September 2008 bis Januar 2009 in der Kunsthalle Tübingen zu sehen war.[6] Der im Zusammenhang der Ausstellungen in den USA im Internet kursierende Begriff einer Claramania wurde vom Zoo Schwerin aufgegriffen und für die Online-Werbung eingesetzt.[7]

Das Nashorn Norbert Nackendick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Nashorn Norbert Nackendick war ein beliebtes Kindertheaterstück nach Michael Ende im LTT. Es war ein griesgrämiger Koloss, der sich durch sein selbstsüchtiges Verhalten sich immer mehr Feinde machte. Die anderen Tiere schlossen sich zusammen und probten den Aufstand, traten dann aber doch lieber die Flucht an. Nur der clevere Madenhacker Karlchen Klammerzeh, der weder Furcht noch Respekt vor Norbert Nackendick hatte, entdeckte die schwache Stelle des Nashorns: Die Eitelkeit.[8]

Das MUT-Mini-Nashorn im Tübinger Schloss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Museum der Uni Tübingen (MUT) auf dem Schloss gibt es ein nur 5,8cm langes Mini-Nashorn aus Mammutelfenbein, das von Tübinger Forschern in der Vogelherdhöhle gefunden wurde. Die Bestimmung der dargestellten Tierart gibt bis heute Rätsel auf, weil der Kopf fehlt. Gustav Riek, der Ausgräber des Vogelherds bestimmte die Figur als Bär, später wurde wegen des niedrigen Widerrists und den starken Beinansätzen ein Nashorn vorgeschlagen. Dieses Tier trägt nur wenige Punkt- und Strichkerben. [9]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nashorn Clara auf Wikipedia
  2. Laut Pressemitteilung des Getty (engl.), 14. Februar 2007
  3. Bericht des Getty Museums (engl.) über die Restaurierungsarbeiten
  4. 1. Mai – 2. September 2007: Getty Museum Los Angeles; 7. Oktober 2007 – 6. Januar 2008: Museum of fine Arts, Houston
  5. Focus Online, 8. April 2008; NZZ Online, 21. Juni 2008
  6. Kunsthalle Tübingen: Die königliche Menagerie. Jean-Baptiste Oudry (1686–1755) und das exotische Tierporträt
  7. Claramanie im Schweriner Zoo 2008
  8. Das Nashorn Norbert Nackendick
  9. Funde im Vogelherd: Nashorn