Ev. Kirche Pfrondorf

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Evangelische Kirche Pfrondorf
Ev. Kirche Pfrondorf (Tübingen).jpg
Andachtsstätte
AdresseKohlplattenweg 3
72074 Tübingen
Innenansicht ca. 1933/34, vor dem Umbau von 1960
Innenansicht ca. 1933/34, vor dem Umbau von 1960
Ortsmitte mit Kirche, Gebr. Metz 1925

Die Evangelische Kirche Pfrondorf steht in der Ortsmitte gegenüber vom Rathaus. Die Kirchengemeinde (ca. 1700 Mitglieder) umfasst den Stadtteil Pfrondorf der Stadt Tübingen.


Baugeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1833 gehörten die Pfrondorfer zur Kirchengemeinde Lustnau. Sie hatten weder einen eigenen Friedhof, noch Kirche oder eigenen Pfarrer. Sie mussten zum Gottesdienst den Weg zur Kirche und umgekehrt zu Fuß gehen. Dieser Gang führte sie auch durch den Kirchgraben in Lustnau, der vermutlich daher den Namen hat. Auch für Bestattungen auf dem Lustnauer Friedhof musste dieser beschwerliche "Totenweg" beschritten werden.[1]
Das änderte sich erst am 1. Advent jenes Jahres. Nach manchen Mühen feierte man den ersten Gottesdienst in der neuen eigenen Kirche. Nach Plänen von Ludwig Friedrich Gaab, der z.B. auch das Dettenhäuser Gotteshaus entworfen hat, war die Kirche im klassizistischen württembergischen Kameralamtsstil erbaut worden.

Dem Stil entsprechend trägt der Kirchturm ein leicht von anderen Kirchtürmen der Region unterscheidbares recht flaches Kupferdach in Pyramidenform.

Ca. 1834 erhält die Kirche auch eine Orgel mit klassizistischem Gehäuse, vollmechanischer Traktur und Schleifladen. 1953, 1983 und 2020 wird die Orgel renoviert und erweitert.

1960 wird der Innenraum durch die Entfernung der Seitenemporen und der Kanzel von der Altarwand entscheidend umgestaltet und modernisiert. Die halbrunden Fenster der Altarwand werden vermauert; durch die großen Seitenfenster bleibt der Raum aber genügend belichtet.

Kunstwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In jenem Jahr erhält die Kirche ein kleines Altarkreuz. Es ist von Fritz Ruoff in Aufnahme romanischer Formen gestaltet worden. Von ihm stammt auch das Wandbild "Christus in der Dornenkrone" auf der Westseite der Kirche, dessen Blau an die gotische Glasmalerei des 14. und 15. Jahrhunderts erinnert.

Ebenfalls 1960 erhält das Gotteshaus zunächst für die Altarwand ein Bild von Gerhard Dreher, das den Gesang der drei Männer im Feuerofen zeigt. Es will ein Widerstandszeichen gegen alle sich absolut setzende menschliche Macht sein. Heute findet man dieses Bild an der Ostseite der Kirche.

1980 - nach erneuter Innenrenovierung - erhält die Altarwand ein Holzrelief von Gerhard Dreher zum ersten Glaubensartikel "Gott dem Schöpfer". Es zeigt einen Baum, dessen Wurzeln sich zum Taufstein strecken, der 1960 für die Kirche geschaffen worden ist. 1991 kommen zwei weitere Wandreliefs des selben Künstlers hinzu, die die Glaubensartikel 2 und 3 (Gott der Sohn und der Heilige Geist) verdeutlichen.

Die zeitgenössische Kunst im Kirchenraum ist die Besonderheit der sonst schlichten Dorfkirche. Im 1997 eröffneten evangelischen Gemeindehaus findet man eine "Kreuzabnahme" (Bronzeplastik) der Künstlerin Helga Janzen-Allgaier (geb. 1941).

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 13. September 2020 wurde die renovierte Orgel bei einem Konzertgottesdienst mit Kantorin Dorothea Mohr-Sigel eingeweiht. Am 25. Oktober 2020 folgte ein Benefizkonzert (u.a. Bach, Scheidt, Vierne) des Pfrondorfers und Stiftskirchen-Organisten Horst Allgaier.[2]

Friedhöfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unweit nördlich der Kirche ist der Alte Friedhof Pfrondorf, der ab 2024 nicht mehr belegt und zu einem Park werden wird. Am Nordrand des Orts liegt der Neue Friedhof.

Gottesdienste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonntags 10 Uhr.
Nur an diesem Tag ist die Kirche noch bis 18 Uhr geöffnet. (Januar bis März feiert man allerdings den Gottesdienst im Gemeindehaus.) Den Schlüssel der Kirche erhält man am ehesten im Gemeindehaus, Kohlplattenweg 10.

Auf der Homepage konnten in der akuten Phase der aktuellen Coronakrise 2020 anstelle von Gottesdiensten Videos von Andachten mit Pfarrer Knöller angeschaut werden.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]



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