Theater Lindenhof Melchingen: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Theater Lindenhof''' ist Deutschlands erstes und einziges Regionaltheater, das heißt, es wird gefördert vom Land [[Baden-Württemberg]], drei Landkreisen und hat Theaterpartnerschaften mit zwölf Städten in Baden-Württemberg. Seiner Rechtsform nach war es ein [[eingetragener Verein]], ab [[2011]] eine [[Stiftung]]
Das '''Theater Lindenhof''' ist Deutschlands erstes und einziges Regionaltheater, das heißt, es wird gefördert vom Land [[Baden-Württemberg]], drei Landkreisen und hat Theaterpartnerschaften mit zwölf Städten in Baden-Württemberg. Seiner Rechtsform nach war es ein eingetragener Verein, seit [[2011]] ist der Träger eine Stiftung.


Hervorgegangen aus einer freien Schultheatertruppe, wurde 1981 in [[Melchingen]], einem Stadtteil von [[Burladingen]] auf der [[Schwäbische Alb|Schwäbischen Alb]], mit der Produktion ''Semmer Kerle oder koine'' das eigene Haus im umgebauten Gasthaus ''Linde'' eröffnet. Das Ensemble hat sich mit Inszenierungen von [[Heinrich von Kleist]], [[Susanne Hinkelbein]], [[Peter Härtling]], [[Shakespeare]], [[Franz Xaver Kroetz]] und [[Franz Xaver Ott]] in 25 Jahren zu einem ''„Heimattheater, wie es nirgendwo sonst existiert“ ([[DIE ZEIT]])'' entwickelt.
Hervorgegangen aus einer freien Schultheatertruppe, wurde 1981 in Melchingen, einem Stadtteil von Burladingen auf der [[Schwäbische Alb|Schwäbischen Alb]], mit der Produktion ''Semmer Kerle oder koine'' das eigene Haus im umgebauten Gasthaus ''Linde'' eröffnet. Der Lindenhof-Mitbegründer [[Bernhard Hurm]] war als Autor und Schauspieler beteiligt. Es ging in dem Stück um das Aufwachsen auf dem Land, um das System Dorf, um das Ausscheren und Anecken.<ref>[https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Wenn-ich-nicht-spiele-verkuemmere-ich-598605.html ''Lindenhof-Mitgründer Bernhard Hurm: „Wenn ich nicht spiele, verkümmere ich“''], Schwäbisches Tagblatt am 10.08.2023 (€)</ref> Es war die Geschichte eines Jugendlichen auf dem Land, der an den Verhältnissen zerbricht und Suizid begeht. Ein Paukenschlag, auch ein Tabubruch; Publikum und Presse horchten auf. "Die Geburtsstunde eines Theaters in der Provinz, aber kein Provinztheater und schon gar kein provinzielles Theater", so Thomas Vogel Chefredakteur des SWF damals.<ref>https://www.theater-lindenhof.de/haus/geschichte/ </ref>


Das Theater erhielt unter anderen folgende Auszeichnungen: Volkstheaterpreis des Landes Baden-Württemberg, Theaterpreis der [[Stuttgarter Zeitung]], [[Friedrich-Hölderlin-Preis]] der Stadt [[Tübingen]] (Oktober 1989) <ref>[http://www.tuebingen.de/2319/176/211.html Tübinger Stadtchronik von 1989]</ref> und Kleinkunstpreis des Landes Baden-Württemberg. Es hat sich also fern den Metropolen ein Theater entwickelt, das die [[Schwäbische Dialekte|schwäbische Sprache]] und die Dialektik zwischen Heimat und Fremde ins Zentrum seiner Inszenierungen gerückt hat. Oftmals sind es die Randfiguren, die Außenseiter, die das Volkstheater in zahlreichen Uraufführungen auf die Bühne bringt.
Das Ensemble hat sich mit Inszenierungen von Heinrich von Kleist, Susanne Hinkelbein, Peter Härtling, Shakespeare, Franz Xaver Kroetz und Franz Xaver Ott in 25 Jahren zu einem ''„Heimattheater, wie es nirgendwo sonst existiert“ (DIE ZEIT 2006)'' entwickelt.


Bundesweite Aufmerksamkeit erlangten die Theatermacher mit Freiluftinszenierungen über das Leben [[Friedrich Hölderlin]]s und dem Theaterspaziergang ''Die Winterreise'', den Peter Härtling für die Melchinger schrieb, sowie der Inszenierung ''Eine Bahnfahrt und der Raum entschwindet''. Etliche Produktionen wurden vom [[Südwestrundfunk|SWR]] und von [[3sat]] verfilmt. Das Theater Lindenhof war beim internationalen Theaterfestival ''Theater der Welt'' 2005 in Stuttgart mit dem Stück von [[Felix Huby]] ''Schwabenblues'' der einzige deutsche Beitrag.  
==Auszeichnungen und überregionale Aufmerksamkeit==
Das Theater erhielt unter anderen folgende Auszeichnungen:
*Volkstheaterpreis des Landes Baden-Württemberg,
*Theaterpreis der Stuttgarter Zeitung,
*[[Friedrich-Hölderlin-Preis]] der Stadt Tübingen (Oktober 1989) <ref>[http://www.tuebingen.de/2319/176/211.html Tübinger Stadtchronik von 1989]</ref> und
*Kleinkunstpreis des Landes Baden-Württemberg.
*[[2014]]: Die Inszenierung ''Homo Faber'' gewinnt den begehrten und bundesweit ausgeschriebenen Monica-Bleibtreu-Preis der Privattheatertage in Hamburg.
*BKM-Preis für kulturelle Bildung für das [[2013]] aufgeführte Stück »Ein Dorf im Widerstand«. Konzertiertes Spiel zum [[Mössingen|Mössinger]] Generalstreik 1933.
*''bitte ergänzen''
 
Es hat sich also fern den Metropolen ein Theater entwickelt, das die schwäbische Sprache und die Dialektik zwischen Heimat und Fremde ins Zentrum seiner Inszenierungen gerückt hat. Oftmals sind es die Randfiguren, die Außenseiter, die das Volkstheater in zahlreichen Uraufführungen auf die Bühne bringt.
 
Bundesweite Aufmerksamkeit erlangten die Theatermacher mit Freiluftinszenierungen über das Leben [[Friedrich Hölderlin]]s und dem Theaterspaziergang ''Die Winterreise'', den Peter Härtling für die Melchinger schrieb, sowie der Inszenierung ''Eine Bahnfahrt und der Raum entschwindet''. Etliche Produktionen wurden vom Südwestrundfunk und von 3sat verfilmt. Das Theater Lindenhof war beim internationalen Theaterfestival ''Theater der Welt'' 2005 in Stuttgart mit dem Stück von Felix Huby ''Schwabenblues'' der einzige deutsche Beitrag.  


Seit den 1980er Jahren ist das Theater Lindenhof alle drei Jahre turnusmäßiger Veranstalter des [[Tübinger Sommertheater]].
Seit den 1980er Jahren ist das Theater Lindenhof alle drei Jahre turnusmäßiger Veranstalter des [[Tübinger Sommertheater]].


Geleitet wird das Theater von Stiftungsvorstand Stefan Hallmayer ([[Intendant]]) und Christan Burmeister van Dülmen ([[Verwaltungsleiter]])
Geleitet wird das Theater von Stiftungsvorstand Stefan Hallmayer (Intendant) und Christian Burmeister-van Dülmen (Verwaltungsleiter).


== Quellen ==
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* [http://www.theater-lindenhof.de/ Offizielle Seite des Theaters Lindenhof Melchingen]
* [http://www.theater-lindenhof.de/ Offizielle Seite des Theaters Lindenhof Melchingen]


==Zur Artikelgenese==
Der Artikel basiert in seinen Anfängen auf dem [https://de.wikipedia.org/wiki/Theater_Lindenhof Wikipedia-Artikel "Theater Lindenhof"] von ca. 2012 - siehe Autoren dort.


 
[[Kategorie:Theater]] [[Kategorie:Schwäbische Alb]] [[Kategorie:Region]]
 
 
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel [http://de.wikipedia.org/wiki/Theater_Lindenhof Theater Lindenhof] aus der freien Enzyklopädie [http://de.wikipedia.org/ Wikipedia] und steht unter der Lizenz [http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/ Creative Commons Attribution/Share Alike] zur Verfügung. In der Wikipedia ist eine [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Theater_Lindenhof&action=history Liste der Autoren] verfügbar.
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[[Kategorie:Theater]]
[[Kategorie:Burladingen]]

Aktuelle Version vom 11. August 2023, 13:42 Uhr

Das Theater Lindenhof ist Deutschlands erstes und einziges Regionaltheater, das heißt, es wird gefördert vom Land Baden-Württemberg, drei Landkreisen und hat Theaterpartnerschaften mit zwölf Städten in Baden-Württemberg. Seiner Rechtsform nach war es ein eingetragener Verein, seit 2011 ist der Träger eine Stiftung.

Hervorgegangen aus einer freien Schultheatertruppe, wurde 1981 in Melchingen, einem Stadtteil von Burladingen auf der Schwäbischen Alb, mit der Produktion Semmer Kerle oder koine das eigene Haus im umgebauten Gasthaus Linde eröffnet. Der Lindenhof-Mitbegründer Bernhard Hurm war als Autor und Schauspieler beteiligt. Es ging in dem Stück um das Aufwachsen auf dem Land, um das System Dorf, um das Ausscheren und Anecken.[1] Es war die Geschichte eines Jugendlichen auf dem Land, der an den Verhältnissen zerbricht und Suizid begeht. Ein Paukenschlag, auch ein Tabubruch; Publikum und Presse horchten auf. "Die Geburtsstunde eines Theaters in der Provinz, aber kein Provinztheater und schon gar kein provinzielles Theater", so Thomas Vogel Chefredakteur des SWF damals.[2]

Das Ensemble hat sich mit Inszenierungen von Heinrich von Kleist, Susanne Hinkelbein, Peter Härtling, Shakespeare, Franz Xaver Kroetz und Franz Xaver Ott in 25 Jahren zu einem „Heimattheater, wie es nirgendwo sonst existiert“ (DIE ZEIT 2006) entwickelt.

Auszeichnungen und überregionale Aufmerksamkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Theater erhielt unter anderen folgende Auszeichnungen:

  • Volkstheaterpreis des Landes Baden-Württemberg,
  • Theaterpreis der Stuttgarter Zeitung,
  • Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Tübingen (Oktober 1989) [3] und
  • Kleinkunstpreis des Landes Baden-Württemberg.
  • 2014: Die Inszenierung Homo Faber gewinnt den begehrten und bundesweit ausgeschriebenen Monica-Bleibtreu-Preis der Privattheatertage in Hamburg.
  • BKM-Preis für kulturelle Bildung für das 2013 aufgeführte Stück »Ein Dorf im Widerstand«. Konzertiertes Spiel zum Mössinger Generalstreik 1933.
  • bitte ergänzen

Es hat sich also fern den Metropolen ein Theater entwickelt, das die schwäbische Sprache und die Dialektik zwischen Heimat und Fremde ins Zentrum seiner Inszenierungen gerückt hat. Oftmals sind es die Randfiguren, die Außenseiter, die das Volkstheater in zahlreichen Uraufführungen auf die Bühne bringt.

Bundesweite Aufmerksamkeit erlangten die Theatermacher mit Freiluftinszenierungen über das Leben Friedrich Hölderlins und dem Theaterspaziergang Die Winterreise, den Peter Härtling für die Melchinger schrieb, sowie der Inszenierung Eine Bahnfahrt und der Raum entschwindet. Etliche Produktionen wurden vom Südwestrundfunk und von 3sat verfilmt. Das Theater Lindenhof war beim internationalen Theaterfestival Theater der Welt 2005 in Stuttgart mit dem Stück von Felix Huby Schwabenblues der einzige deutsche Beitrag.

Seit den 1980er Jahren ist das Theater Lindenhof alle drei Jahre turnusmäßiger Veranstalter des Tübinger Sommertheater.

Geleitet wird das Theater von Stiftungsvorstand Stefan Hallmayer (Intendant) und Christian Burmeister-van Dülmen (Verwaltungsleiter).

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Artikelgenese[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Artikel basiert in seinen Anfängen auf dem Wikipedia-Artikel "Theater Lindenhof" von ca. 2012 - siehe Autoren dort.