Industrie in Rottenburg

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Lange Zeit gab es in Rottenburg kaum Industrie. Die Stadt war eher landwirtschaftlich geprägt. Die ersten bedeutenden Unternehmer waren Josef Pfeifer (1775-1842) und Honoré Frédéric Fouquet (1802-1888)[1]. Josef Pfeifer kaufte alle Mühlen in Rottenburg und legte sie zunächst still. In den 1830er-Jahren baute er ein neues Wehr am Neckar und sieben neue Mühlen. So wurde das erste "Industrieviertel" Rottenburgs festgelegt. Doch die Firma konnte nicht erhalten bleiben. So erwarb der Stuttgarter Frédéric Fouquet im Jahr 1873 das Gelände und gründete dort seine Fabrik. Später kam noch die Uhrenfabrik Junghans als weiteres Industrieunternehmen hinzu. Anfang der 1950er Jahre gab es in Rottenburg nur Fouquet und Junghans als Unternehmer mit mehr als 20 Beschäftigten.

Fouquet

Fouquet war lange Zeit die größte und auch einzige Fabrik in Rottenburg. In der Bevölkerung war sie allgemein als "Fugge" bekannt, ihr richtiger Name war jedoch Fouquet und Frauz. Die Fabrik wurde zunächst auf einem Spinnnerreigelände erbaut, mit dem wirtschaftlichen Erfolg wurde das Gelände später erweitert und auch ein neues Fabrikgebäude errichtet. Die Fabrik war ein Geschenk Frankreichs an die Zentralstelle für Handel und Gewerbe, die Gründung ging fast ohne Aufsehen in der Stadt vor sich. Als Fouquet nach Rottenburg kam war er bereits ein bedeutender Unternehmer. 1862 bezog Fouquet seinen Schwiegersohn Frauz in das Unternehmen mit ein, das seitdem unter dem Namen Fouquet und Frauz firmierte. Bereits 1868 starb Frauz und Fouquet trug die Verantwortung für die Firma wieder alleine. Das Unternehmen lief gut und so zog auch Fouquet selbst nach Rottenburg um. Fouquet und Frauz entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer grossen Fabrik mit 400 Mitarbeitern. Später musste die Firma Konkurs anmelden, eine Auffanggesellschaft gab die Firma schließlich auf. Fouquet starb 1988.

  • 1852 wurde Fouquet nach Baden-Württemberg geholt, um die Strickwarenindustrie zu erhalten.
  • 1873 erwarb Honoré Frédéric Fouquet aus Frankereich den Spinnereibetrieb und machte aus ihr eine Maschinenfabrik.
  • 1914 beschäftigte Fouquet rund 200 Mitarbeiter
  • 1934 beschäftigte er sogar schon über 400 Mitarbeiter. Die Fabrik ist national bekannt, sie ist lange Zeit der einzige industrielle Großbetrieb in Rottenburg.
  • 1975 musste die Firma Konkurs anmelden.
  • 1981 gibt eine Auffangsgesellschaft die Firma auf.

Junghans

Junghans war eine Uhrenfabrik aus Schramberg die nach Rottenburg kam. Junghans beschäftigte eine Große Zahl von Mitarbeitern, darunter viele Frauen und Mädchen.

1898 gründete die Uhrenfabrik Junghans aus Schramberg eine Filiale in Rottenburg, da es in Schramberg einen Mangel an Arbeitskräften gab. Zwischen 1914 und 1926 beschäftigte die Firma zwischen 200 und 400 Menschen, hauptsächlich Frauen und Mädchen. Die Junghans-Filiale war somit nach Fouquet und Frauz die zweitgrößte Firma in Rottenburg. Im Jahr 1955 ging das Unternehmen bankrott und wurde geschlossen.

Heutige Firmen

  • Hartmann Energietechnik GmbH
  • Berner Torantriebe GmbH
  • ABUS Autorenverlag
  • Somfy Feinmechanik und Elektrotechnik GmbH
  • Stoz Oberflächentechnik GmbH & Co. KG
  • Ehing Wohnbau GmbH
  • Biral GmbH

Quellen

  • Geschichtszüge, Gomaringer Verlag, 2006
  • Rottenburg, Anton Konrad Verlag, 1974
  • Stadtarchiv Rottenburg:
    • Uhren vom Neckar (1996)
    • Gewerbeindustrie Rottenburg (1906)
    • Wirtschaftsgeschichte in Rottenburg (1914)
  • Die andere Seite Rottenburgs, 1898
  • Rottenburg um 1900, Sülchgauer-Altertums-Verein, 2002
  • http://katalog.meinestadt.de/rottenburg-am-neckar/katl/100-538-138102

Einzelnachweise

  1. Biographie von Fouquet bei NDB, Online; Die Fouquetstrasse ist noch heute nach ihm benannt

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