Hohlweg (Hirschau)

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Der Hohlweg ist ein alter und steiler Fußweg bei Hirschau, der den Hang in Richtung Wurmlinger Kapelle hinaufführt. Er beginnt am Kapellenweg bei einem Bildstock mit Kruzifix und mündet in den Riederweg.


"Erst Asphalt drauf, dann wieder raus"

Anfang Mai 2015 wurde der bisher bloß geschotterte Weg asphaltiert. Er sei durch Starkregen immer wieder ausgeschwemmt worden und dadurch schwer begehbar bzw. durch Landwirtschaftsfahrzeuge schlecht befahrbar gewesen, erklärte das städtische Bauamt. Viele Bürger, besonders Wanderer und Naturliebhaber, waren darüber verärgert. Der Weg gehört nämlich zu einem geschützten Biotop. Das Landratsamt als untere Naturschutzbehörde erklärte in der Folge, es sei nicht eingebunden gewesen, hätte diesem Vorhaben auch nicht zugestimmt und wies die Verwaltung an, die Asphaltierung rückgängig zu machen. Der Leiter des Tiefbauamts Albert Füger erklärte, man habe die Asphaltierung für zulässig gehalten, weil auf der Karte nur die Hecken als Naturschutzgebiet gekennzeichnet sind, nicht aber der Weg. Aus dem zugehörigen Text gehe dies zwar hervor, „aber es ist nicht dargestellt“. Zu den 30.000 Euro für die Asphaltierung kämen nun weitere Kosten in Höhe von 4000 bis 5000 Euro für den Rückbau hinzu. Man habe den Fall der Versicherung gemeldet, die wohl zumindest für einen Teil des Schadens eintreten werde.

Der Hirschauer Ortschaftsrat und Ortsvorsteher Ulrich Latus waren für den Ausbau des Weges eingetreten, und man fühlte sich bei der Entscheidung für den Rückbau nun übergangen. „Der Asphalt kommt noch vor dem 1. März [2016] raus, denn da beginnt die Vogelschutzzeit“, erklärte Füger beim Ortschaftsrat im Februar 2016. Anschließend soll der Weg geschottert werden. Die Begründung: Es gebe dort unterschiedliche Kleinklimata mit einer hohen Artenvielfalt. Die Tiere müssten die Möglichkeit haben, zwischen sonnigen und schattigen Plätzen zu wechseln. Ein asphaltierter Weg verhindere das, weil er sich im Sommer zu stark aufheizt. Die Stadt müsse der Anweisung der Naturschutzbehörde im Landratsamt nachkommen, stellte Füger klar. Eine Art Kompromiss sei nicht drin gewesen. Um die Kulturlandschaft zu erhalten, brauche es aber auch die landwirtschaftliche Nutzung. Diese sei notwendiger Teil des Naturschutzes. Die Stadt sei deshalb „auch in der Pflicht, den Weg so wieder herzustellen, dass er für die Anlieger nutzbar ist“.

Der Hohlweg wurde wieder vom Teer befreit, mit einer Schotterdecke versehen und so renaturiert.


Quellen, Weblinks