Hohlweg (Hirschau): Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Hohlweg''' ist ein alter und steiler Fußweg bei [[Hirschau]], der den Hang in Richtung [[Wurmlinger Kapelle]] hinaufführt. Er beginnt am [[Kapellenweg]] bei einem Bildstock mit Kruzifix und mündet in den [[Riederweg]].  
{{Straße|Hohlweg}}
Der '''Hohlweg''' ist ein alter und steiler Fuß- und Landwirtschaftsweg bei [[Hirschau]], der den Hang in Richtung [[Wurmlinger Kapelle]] hinaufführt. Er beginnt in Verlängerung des [[Kapellenweg]]s bei einem Bildstock mit Kruzifix und mündet in den [[Riederweg]].


Siehe auch [[Hohlweg (Lustnau)]] (rechts auf der Karte).


=="Erst Asphalt drauf, dann wieder raus"==
Anfang Mai [[2015]] wurde der bisher bloß geschotterte Weg asphaltiert. Er sei durch Starkregen immer wieder ausgeschwemmt worden und dadurch schwer begehbar bzw. durch Landwirtschaftsfahrzeuge schlecht befahrbar gewesen, erklärte das städtische Bauamt. Viele Bürger, besonders Wanderer und Naturliebhaber, waren darüber verärgert. Der Weg gehört jedoch zu einem geschützten Biotop. Das [[Landratsamt]] als untere Naturschutzbehörde erklärte in der Folge, es sei nicht eingebunden gewesen, hätte diesem Vorhaben auch nicht zugestimmt und wies die Verwaltung an, die Asphaltierung rückgängig zu machen. Der Leiter des Tiefbauamts Albert Füger erklärte, man habe die Asphaltierung für zulässig gehalten, weil auf der Karte nur die Hecken als Naturschutzgebiet gekennzeichnet sind, nicht aber der Weg. Aus dem zugehörigen Text gehe dies zwar hervor, „aber es ist nicht dargestellt“. Zu den 30.000 Euro für die Asphaltierung kämen nun weitere Kosten in Höhe von 4000 bis 5000 Euro für den Rückbau hinzu. Man habe den Fall der Versicherung gemeldet, die wohl zumindest für einen Teil des Schadens eintreten werde.


Der Hirschauer Ortschaftsrat und Ortsvorsteher Ulrich Latus waren für den Ausbau des Weges eingetreten, und man fühlte sich bei der Entscheidung für den Rückbau nun übergangen. „Der Asphalt kommt noch vor dem 1. März [2016] raus, denn da beginnt die Vogelschutzzeit“, erklärte Füger beim Ortschaftsrat im Februar 2016. Anschließend soll der Weg geschottert werden. Die Begründung: Es gebe dort unterschiedliche Kleinklimata mit einer hohen Artenvielfalt. Die Tiere müssten die Möglichkeit haben, zwischen sonnigen und schattigen Plätzen zu wechseln. Ein asphaltierter Weg verhindere das, weil er sich im Sommer zu stark aufheizt.
==„Erst Asphalt rein, dann wieder raus“==
Die Stadt müsse der Anweisung der Naturschutzbehörde im Landratsamt nachkommen, stellte Füger klar. Eine Art Kompromiss sei nicht drin gewesen. Um die Kulturlandschaft zu erhalten, brauche es aber auch die landwirtschaftliche Nutzung. Diese sei notwendiger Teil des Naturschutzes. Die Stadt sei deshalb „auch in der Pflicht, den Weg so wieder herzustellen, dass er für die Anlieger nutzbar ist“.  
Anfang Mai [[2015]] wurde der bisher bloß geschotterte Weg asphaltiert. Er sei durch Starkregen immer wieder ausgeschwemmt worden und dadurch schwer begehbar bzw. durch Landwirtschaftsfahrzeuge schlecht befahrbar gewesen, teilte die Stadtverwaltung mit. Viele Bürger, besonders Wanderer und Naturliebhaber, waren darüber verärgert. Der Weg gehört nämlich zu einem geschützten Biotop. Das [[Landratsamt]] als untere Naturschutzbehörde äußerte sich in der Folge, es sei nicht eingebunden gewesen, könne diesem Vorhaben so auch nicht zustimmen und wies die Verwaltung an, die Asphaltierung rückgängig zu machen. Der Leiter des Tiefbauamts erklärte, man habe die Asphaltierung für zulässig gehalten, weil auf der Karte nur die Hecken als Naturschutzgebiet gekennzeichnet sind, nicht aber der Weg. Aus dem zugehörigen Text gehe dies zwar hervor, „aber es ist nicht dargestellt“. Zu den 30.000 Euro für die Asphaltierung kämen nun weitere Kosten in Höhe von 4000 bis 5000 Euro für den Rückbau hinzu. Man habe den Fall der Versicherung gemeldet, die wohl zumindest für einen Teil des Schadens eintreten werde.
 
Der Hirschauer Ortschaftsrat und der Ortsvorsteher hatten sich für den Ausbau des Weges eingesetzt, und man fühlte sich bei der Entscheidung für den Rückbau nun übergangen. Der Tiefbauamtsleiter teilte beim Ortschaftsrat im Februar 2016 mit, der Asphalt komme „noch vor dem 1. März raus, denn da beginnt die Vogelschutzzeit“. Anschließend solle der Weg geschottert werden. Die Begründung: Es gebe dort unterschiedliche Kleinklimata mit einer hohen Artenvielfalt. Die Tiere müssten die Möglichkeit haben, zwischen sonnigen und schattigen Plätzen zu wechseln. Ein asphaltierter Weg verhindere das, weil er sich im Sommer zu stark aufheizt.
Die Stadt müsse der Anweisung der Naturschutzbehörde im Landratsamt nachkommen. Eine Art Kompromiss sei nicht drin gewesen. Um die Kulturlandschaft zu erhalten, brauche es aber auch die landwirtschaftliche Nutzung. Diese sei notwendiger Teil des Naturschutzes. Die Stadt sei deshalb „auch in der Pflicht, den Weg so wieder herzustellen, dass er für die Anlieger nutzbar ist“.  


Der Hohlweg wurde wieder vom Teer befreit, mit einer Schotterdecke versehen und so renaturiert.  
Der Hohlweg wurde wieder vom Teer befreit, mit einer Schotterdecke versehen und so renaturiert.  
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== Quellen, Weblinks ==  
== Quellen, Weblinks ==  
*[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Behoerde-fragt-Stadt-zum-Hirschauer-Hohlweg-_arid,303369.html ''Nie so genehmigt - Behörde fragt Stadt zum Hirschauer Hohlweg'', tagblatt.de 21.5.2015]
*[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Behoerde-fragt-Stadt-zum-Hirschauer-Hohlweg-_arid,303369.html ''Nie so genehmigt - Behörde fragt Stadt zum Hirschauer Hohlweg''], tagblatt.de 21.5.2015
*[http://www.tagblatt.de/Nachrichten/Hohlweg-bei-Hirschau-war-zu-Unrecht-geteert-worden-230976.html ''Asphalt kommt wieder weg - Hohlweg bei Hirschau war zu Unrecht geteert worden'', tagblatt.de 28.7.2015]
*[http://www.tagblatt.de/Nachrichten/Hohlweg-bei-Hirschau-war-zu-Unrecht-geteert-worden-230976.html ''Asphalt kommt wieder weg - Hohlweg bei Hirschau war zu Unrecht geteert worden''], tagblatt.de 28.7.2015  
*[http://www.neckar-chronik.de/Nachrichten/Hirschauer-Ortschaftsrat-will-asphaltierten-Hohlweg-nicht-zurueckbauen-239065.html ''"Schildbürgerstreich hoch drei" - Hirschauer Ortschaftsrat will asphaltierten Hohlweg nicht zurückbauen'', neckar-chronik.de 23.9.2015]
*[http://www.neckar-chronik.de/Nachrichten/Hirschauer-Ortschaftsrat-will-asphaltierten-Hohlweg-nicht-zurueckbauen-239065.html ''"Schildbürgerstreich hoch drei" - Hirschauer Ortschaftsrat will asphaltierten Hohlweg nicht zurückbauen''], mit Bilderstrecke, neckar-chronik.de 23.9.2015
*[http://www.neckar-chronik.de/Nachrichten/Wuetend-aber-resigniert-Hirschauer-Ortschaftsrat-akzeptiert-Rueckbau-des-Hohlwegs-277163.html ''Wütend aber resigniert: Hirschauer Ortschaftsrat akzeptiert Rückbau des Hohlwegs'', neckar-chronik.de 17.2.2016]
*[http://www.neckar-chronik.de/Nachrichten/Wuetend-aber-resigniert-Hirschauer-Ortschaftsrat-akzeptiert-Rueckbau-des-Hohlwegs-277163.html ''Wütend, aber resigniert: Hirschauer Ortschaftsrat akzeptiert Rückbau des Hohlwegs''], mit Bilderstrecke, neckar-chronik.de 17.2.2016
*[http://www.neckar-chronik.de/Nachrichten/Steuerzahlerbund-aergert-sich-ueber-rausgeworfenes-Geld-249967.html ''Steuerzahlerbund ärgert sich über rausgeworfenes Geld'', neckar-chronik.de 1.10.2015]
*[http://www.neckar-chronik.de/Nachrichten/Steuerzahlerbund-aergert-sich-ueber-rausgeworfenes-Geld-249967.html ''Steuerzahlerbund ärgert sich über rausgeworfenes Geld''], neckar-chronik.de 1.10.2015
*[http://www.neckar-chronik.de/Nachrichten/Ein-Gutes-hat-es-278759.html ''Ein Gutes hat es'', von AL/Grüne-Stadtrat Bernd Gugel, neckar-chronik.de 21.2.2016]
*[http://www.neckar-chronik.de/Nachrichten/Ein-Gutes-hat-es-278759.html ''Ein Gutes hat es''], von AL/Grüne-Stadtrat Bernd Gugel, neckar-chronik.de 21.2.2016
*[http://www.neckar-chronik.de/Nachrichten/Hohlwegposse-278756.html ''Hohlwegposse'', neckar-chronik.de 23.2.2016]
*[http://www.neckar-chronik.de/Nachrichten/Hohlwegposse-278756.html ''Hohlwegposse''], neckar-chronik.de 23.2.2016


*Zu Hohlwegen im Allgemeinen siehe [http://de.wikipedia.org/wiki/Hohlweg Wikipedia zu Hohlwegen]  
*Zu Hohlwegen im Allgemeinen siehe [http://de.wikipedia.org/wiki/Hohlweg Wikipedia zu Hohlwegen]  




[[Kategorie:Wege]] [[Kategorie:Hirschau]] [[Kategorie:Debatte]]
 
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[[Kategorie:Wege]][[Kategorie:Hirschau]] [[Kategorie:Debatte]]

Aktuelle Version vom 11. März 2022, 22:46 Uhr

HohlwegGeo-Cache leeren
Die Karte wird geladen …
Anliegerstraße, track
OberflächeAsphalt, Kies
Breite4,3 m
Höchstgeschwindigkeit30 km/h
Beleuchtetja
Bürgersteigeinseitig
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Der Hohlweg ist ein alter und steiler Fuß- und Landwirtschaftsweg bei Hirschau, der den Hang in Richtung Wurmlinger Kapelle hinaufführt. Er beginnt in Verlängerung des Kapellenwegs bei einem Bildstock mit Kruzifix und mündet in den Riederweg.

Siehe auch Hohlweg (Lustnau) (rechts auf der Karte).


„Erst Asphalt rein, dann wieder raus“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang Mai 2015 wurde der bisher bloß geschotterte Weg asphaltiert. Er sei durch Starkregen immer wieder ausgeschwemmt worden und dadurch schwer begehbar bzw. durch Landwirtschaftsfahrzeuge schlecht befahrbar gewesen, teilte die Stadtverwaltung mit. Viele Bürger, besonders Wanderer und Naturliebhaber, waren darüber verärgert. Der Weg gehört nämlich zu einem geschützten Biotop. Das Landratsamt als untere Naturschutzbehörde äußerte sich in der Folge, es sei nicht eingebunden gewesen, könne diesem Vorhaben so auch nicht zustimmen und wies die Verwaltung an, die Asphaltierung rückgängig zu machen. Der Leiter des Tiefbauamts erklärte, man habe die Asphaltierung für zulässig gehalten, weil auf der Karte nur die Hecken als Naturschutzgebiet gekennzeichnet sind, nicht aber der Weg. Aus dem zugehörigen Text gehe dies zwar hervor, „aber es ist nicht dargestellt“. Zu den 30.000 Euro für die Asphaltierung kämen nun weitere Kosten in Höhe von 4000 bis 5000 Euro für den Rückbau hinzu. Man habe den Fall der Versicherung gemeldet, die wohl zumindest für einen Teil des Schadens eintreten werde.

Der Hirschauer Ortschaftsrat und der Ortsvorsteher hatten sich für den Ausbau des Weges eingesetzt, und man fühlte sich bei der Entscheidung für den Rückbau nun übergangen. Der Tiefbauamtsleiter teilte beim Ortschaftsrat im Februar 2016 mit, der Asphalt komme „noch vor dem 1. März raus, denn da beginnt die Vogelschutzzeit“. Anschließend solle der Weg geschottert werden. Die Begründung: Es gebe dort unterschiedliche Kleinklimata mit einer hohen Artenvielfalt. Die Tiere müssten die Möglichkeit haben, zwischen sonnigen und schattigen Plätzen zu wechseln. Ein asphaltierter Weg verhindere das, weil er sich im Sommer zu stark aufheizt. Die Stadt müsse der Anweisung der Naturschutzbehörde im Landratsamt nachkommen. Eine Art Kompromiss sei nicht drin gewesen. Um die Kulturlandschaft zu erhalten, brauche es aber auch die landwirtschaftliche Nutzung. Diese sei notwendiger Teil des Naturschutzes. Die Stadt sei deshalb „auch in der Pflicht, den Weg so wieder herzustellen, dass er für die Anlieger nutzbar ist“.

Der Hohlweg wurde wieder vom Teer befreit, mit einer Schotterdecke versehen und so renaturiert.


Quellen, Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]



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