Geologischer Lehrpfad Kirnberg

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Lage des Lehrpfades (Quelle: www.naturpark-schoenbuch.de)

Am 466 Meter hohen Kirnberg zwischen Lustnau und Bebenhausen wurde 1977 anlässlich des 500-jährigen Jubiläums der Universität Tübingen der Geologische Lehrpfad Kirnberg angelegt. 15 große Tafeln beschreiben die Geologie des Tübinger Raums.


Ausgangspunkt des Rundwanderwegs ist der Parkplatz "Kirnbachtal"an der alten B 27 zwischen Tübingen und Bebenhausen. Die Wanderzeit beträgt rund 1,5 Std. Die Strecke ist durch kleine Schilder mit einem "k" auf grünem Grund markiert.

Den Anfang des ungefähr 4 Kilometer langen Weges bildet ein geologisches Relief der näheren Umgebung Tübingens, das einen Überblick über den geologischen Aufbau gibt sowie einen Eindruck der Landschaftsstruktur vermittelt. Zunächst geht es durch das Tal des Kirnbachs - an den Prallhängen des Bachs wurden hier die mittleren und oberen Schichten des Keupers freigelegt - dann links in den Wald den Hang hinauf bis zu einem ehemaligen Steinbruch auf der Höhe.

Dabei lässt sich die Schichtenfolge "durchwandern", über die Keuper-Sedimente der Unteren Bunten Mergel hinein in den Bereich von jüngeren Keuper-Ablagerungen - Kieselsandstein, Obere Bunte Mergel, Stubensandstein, Knollenmergel bis zuletzt Rhätsandstein in dem Steinbruch.

Am Beispiel dieser Gegend werden auch geologische Prozesse dargestellt, z. B. die Bildung von Tälern oder Störungen der Schichtlagerung. An zwei Klopfplätzen kann das Gestein mit dem Hammer näher untersucht werden.


Olgahain

Im oberen Bereich des Hangs liegt der sogenannte Olgahain, ein romantisches Waldstück, das in den Jahren um 1870 unter dem württembergischen König Karl gestaltet und nach seiner russischen Ehefrau Olga benannt wurde. Das Paar weilte häufig im Schloss Bebenhausen, und dieser Hain war von dort aus für Spaziergänge gut erreichbar. Es handelt sich um einen Berghang mit Felsen und Bodenwellen, welche Mulden und darin kleine Feuchtgebiete entstehen ließen. Eine dieser Mulden bildet einen kleinen Teich, z.T. mit Schilf umrandet. Der Hain wird von mehreren angelegten Wegen durchzogen, teilweise mit Stufen und einigen Ruhebänken, ist aber ansonsten naturbelassen. - Bald nach der Zeit dieses Königspaars Ende des 19. Jahrhunderts wurde der kleine Waldpark vernachlässigt, verfiel in einen "Dornröschenschlaf" und wurde so gut wie vergessen, bis im Zuge der Anlage des Lehrpfades 1977 das Wegenetz dieses Bereichs wiederhergestellt werden konnte.


Die letzten beiden Tafeln stehen am früheren Steinbruch auf dem Berg. Dort ist auch ein Grillplatz und eine kleine Regenschutzhütte.


Weitere Hinweise

  • Im Wald auf der Hochfläche sind noch Grabhügel aus vorkeltischer Zeit erkennbar.
  • Am nordwestlichen Punkt des Rundweges fehlt derzeit (Frühjahr 2011) der kleine grüne Pfeil, der den Weg nach links zurück zum Ausgangspunkt zeigen sollte. Stattdessen ist dort ein Schild mit der Aufschrift "Lehrpfad", das nach rechts weist. Dabei handelt es sich aber um einen anderen, älteren, wohl forstwirtschaftlichen Baum-Lehrpfad, der letztlich am Parkplatz "Sand" nordöstlich von Bebenhausen endet. Wer sich als Ortsunkundiger also nur auf Beschilderung verlässt (ohne Wanderkarte oder Karten-App auf dem Handy), dem könnte es zurzeit dort passieren, in einen falschen bzw. viel weiteren Rückweg geschickt zu werden - es sei denn, man möchte bewusst diesen Umweg in Kauf nehmen. Dieser Pfad besteht aber nur aus relativ wenigen Erläuterungsschildern an dortigen Baumarten.


(wird noch fortgesetzt...)


Weblinks, Quellen