Alte Burse: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Burse''' liegt im Süden der Tübinger  [[Altstadt]], etwas erhöht oberhalb des [[Neckar]]s.<br>  
[[Datei:Alte Burse.JPG|thumb|right|300px|Alte Burse in der [[Bursagasse]] 1]]
 
Die '''Burse''' liegt im Süden der Tübinger  [[Altstadt]], etwas erhöht oberhalb des [[Neckar]]s in der [[Bursagasse]] 1.<br>  


1478 bis 1482 wurde das Gebäude zunächst als Studentenwohnhaus und -lehranstalt erbaut. Der Baubeginn lag also nur ein Jahr nach der Gründung der [[Universität]], die Burse ist deren ältestes erhaltenes Gebäude. Der viergeschossige Bau mit Walmdach  entstand in seiner heutigen Form durch einen klassizistischen Umbau zwischen 1803 und 1805 und beherbergte das erste Klinikum Tübingens, wovon der Name der oberhalb des Baus liegenden [[Clinicumsgasse]] zeugt. Einer der ersten Patienten war [[Friedrich Hölderlin]], der 1807 nach einer 231 Tage dauernden Behandlung als unheilbar entlassen wurde und fortan im gegenüberliegenden [[Hölderlinturm|Turm]] wohnte und gepflegt wurde. <br> Charakteristisch sind die beiden Treppenaufgänge an der Front zum Neckar, die noch von der Trennung zweier unversöhnlicher philosophischer Richtungen in der Frühzeit der Uni zeugen ("Nominalisten" und "Realisten"). Vor dem Bau liegt ein mit alten Platanen bewachsener Platz. Seit 1972 befinden sich in der Burse das [[Philosophisches Seminar|Philosophische Seminar]] und das [[Kunsthistorisches Institut|Kunsthistorische Institut]] der Universität Tübingen. Nach dem Gebäude ist die [[Bursagasse]] benannt, die von der [[Neckargasse]] nach Westen abzweigt und unterhalb der Burse vorbeiläuft. Die Burse erinnert mit einer Gedenktafel an der Südseite an den Reformator [[Philipp Melanchthon]], der dort lernte und lehrte.
1478 bis 1482 wurde das Gebäude zunächst als Studentenwohnhaus und -lehranstalt erbaut. Der Baubeginn lag also nur ein Jahr nach der Gründung der [[Universität]], die Burse ist deren ältestes erhaltenes Gebäude. Der viergeschossige Bau mit Walmdach  entstand in seiner heutigen Form durch einen klassizistischen Umbau zwischen 1803 und 1805 und beherbergte das erste Klinikum Tübingens, wovon der Name der oberhalb des Baus liegenden [[Clinicumsgasse]] zeugt. Einer der ersten Patienten war [[Friedrich Hölderlin]], der 1807 nach einer 231 Tage dauernden Behandlung als unheilbar entlassen wurde und fortan im gegenüberliegenden [[Hölderlinturm|Turm]] wohnte und gepflegt wurde. <br> Charakteristisch sind die beiden Treppenaufgänge an der Front zum Neckar, die noch von der Trennung zweier unversöhnlicher philosophischer Richtungen in der Frühzeit der Uni zeugen ("Nominalisten" und "Realisten"). Vor dem Bau liegt ein mit alten Platanen bewachsener Platz. Seit 1972 befinden sich in der Burse das [[Philosophisches Seminar|Philosophische Seminar]] und das [[Kunsthistorisches Institut|Kunsthistorische Institut]] der Universität Tübingen. Nach dem Gebäude ist die [[Bursagasse]] benannt, die von der [[Neckargasse]] nach Westen abzweigt und unterhalb der Burse vorbeiläuft. Die Burse erinnert mit einer Gedenktafel an der Südseite an den Reformator [[Philipp Melanchthon]], der dort lernte und lehrte.

Version vom 10. Januar 2011, 22:00 Uhr

Alte Burse in der Bursagasse 1

Die Burse liegt im Süden der Tübinger Altstadt, etwas erhöht oberhalb des Neckars in der Bursagasse 1.

1478 bis 1482 wurde das Gebäude zunächst als Studentenwohnhaus und -lehranstalt erbaut. Der Baubeginn lag also nur ein Jahr nach der Gründung der Universität, die Burse ist deren ältestes erhaltenes Gebäude. Der viergeschossige Bau mit Walmdach entstand in seiner heutigen Form durch einen klassizistischen Umbau zwischen 1803 und 1805 und beherbergte das erste Klinikum Tübingens, wovon der Name der oberhalb des Baus liegenden Clinicumsgasse zeugt. Einer der ersten Patienten war Friedrich Hölderlin, der 1807 nach einer 231 Tage dauernden Behandlung als unheilbar entlassen wurde und fortan im gegenüberliegenden Turm wohnte und gepflegt wurde.
Charakteristisch sind die beiden Treppenaufgänge an der Front zum Neckar, die noch von der Trennung zweier unversöhnlicher philosophischer Richtungen in der Frühzeit der Uni zeugen ("Nominalisten" und "Realisten"). Vor dem Bau liegt ein mit alten Platanen bewachsener Platz. Seit 1972 befinden sich in der Burse das Philosophische Seminar und das Kunsthistorische Institut der Universität Tübingen. Nach dem Gebäude ist die Bursagasse benannt, die von der Neckargasse nach Westen abzweigt und unterhalb der Burse vorbeiläuft. Die Burse erinnert mit einer Gedenktafel an der Südseite an den Reformator Philipp Melanchthon, der dort lernte und lehrte.

Seit 2009 findet auf dem Platz vor der Alten Burse der Bürger-Frühschoppen der Studentenverbindungen statt, nachdem diese auf das traditionelle, jährlich von Unruhen begleitete, Maieinsingen verzichtet hatten.


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