Erdbeben
In Tübingen und Umgebung kommt es öfter als in anderen Gebieten zu Erdbeben.
Epizentrum im Zollernalbkreis
Die bisherigen Erdbeben hatten oft im Zollernalbkreis ihr Epizentrum. Sie werden landläufig fälschlicherweise oft mit dem Hohenzollerngraben als tektonischer Störung in Verbindung gebracht. Allerdings gingen diese Erdbeben von einer Schwächezone, der so genannten Albstadt-Scherzone, fünf bis zehn Kilometer unter der Erdoberfläche aus, während der Hohenzollerngraben mit rund zwei Kilometern Tiefe eine oberflächennahe Struktur ist. Auch die Anordnung der Herdlinie von Süden nach Norden spricht gegen einen kausalen Zusammenhang, da der Hohenzollerngraben in nordwestlich-südöstlicher Richtung verläuft.[1] [2]
Obwohl es sich also bei dem räumlichen Zusammentreffen aus wissenschaftlicher Sicht um einen geographischen Zufall handelt, wird der Hohenzollerngraben bis heute hauptsächlich im Kontext der Erdbebenaktivitäten genannt, womit diese Verkettung wesentlich zu seiner Bekanntheit in der Bevölkerung beigetragen haben dürfte.
Bisherige Erdbeben
Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts traten im Raum Albstadt drei stärkere Erdbeben auf:
Datum | Magnitude | Epizentralintensität [1] | Epizentrum |
---|---|---|---|
16. November 1911 | 6,1 | VIII | Ebingen |
28. Mai 1943 | 5,6 | VIII | Raum Tailfingen-Onstmettingen-Pfeffingen |
3. September 1978 | 5,7 | VII-VIII | Tailfingen |
Durch das Ereignis von 1911, einem der größten Beben in Deutschland in historisch überlieferter Zeit, wurde die Bebenzone um Albstadt aktiviert. Seither ereigneten sich neben den Erdbeben von 1943 und 1978 noch zahlreiche weitere schwächere Erdstöße.[3]
Quellen
- ↑ Auszug aus der Hohenzollerischen Zeitung vom 3. September 2003.
- ↑ Hohenzollerngraben: Falscher Zusammenhang mit Erdbeben. Auf Wikipedia.
- ↑ Gottfried Grünthal: Erdbeben und Erdbebengefährdung in Deutschland sowie im europäischen Kontext. In: Geographie und Schule. Nr. 151, 2004, Vorlage:ISSN, S. 14–23, online (PDF; 1,15 MB).