Unterstadt

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Blick vom Schloss auf die Unterstadt
(in der Mitte: Jakobuskirche)

Unterstadt oder Untere Stadt ist die Bezeichnung für den unteren Teil der Altstadt in Abgrenzung zur Oberstadt, dem höhergelegenen Altstadt-Teil rund um die Münzgasse, in dem in früheren Zeiten die reicheren Bürger wohnten. In der Unterstadt waren eher die Winzer, Handwerker, Furhleute und Ackerbürger zuhause - z.B. war der Ammerkanal in der Unterstadt der Abfluss für die hier ansässigen Gerber.

Lage

Im Zusammenhang mit dem Siedlungsgebiet der Gôgen ist die Unterstadt durch die Kelternstraße im Norden, die Ammergasse im Süden und die Lange Gasse im Osten abgegrenzt. Dieses mundartlich Gôgei oder Gôgerei genannte Gôgenviertel war eine Art Slum oder Ghetto, abgesondert von den wohlhabenderen Handwerkern, Händlern und Akademikern. Die Häuser sind alle deutlich kleiner als in der Oberstadt. Ein Indiz für die Armut, die hier herrschte, ist die Einordnung nahezu aller Häuser in die niedrigsten Steuerklassen.[1]

Quellen

  1. Martin Biastoch: Tübinger Studenten im Kaiserreich. Franz Steiner Verlag, 1996, Seiten 180 und 183.