Stadtmuseum: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Stadtmuseum befindet sich im [[Kornhaus]], [[Kornhausstraße]] 10, einem früheren städtischen Speichergebäude, dessen Fachwerk freigelegt ist und die Räumlichkeiten prägt.  
Das Stadtmuseum befindet sich im [[Kornhaus]], [[Kornhausstraße]] 10, einem früheren städtischen Speichergebäude, dessen Fachwerk freigelegt ist und das die Räumlichkeiten prägt.  


Es beherbergt auf 4 Etagen neben wechselnden Ausstellungen im Erdgeschoss in den oberen Etagen eine Schausammlung mit Ausstellungsstücken der [[städtische Sammlungen|städtischen Sammlungen]] aus der Zeit des [[15. Jahrhundert]] bis heute. Daneben gibt es eine ständige Ausstellung mit Scherenschnitten und anderen Kunstwerken von [[Lotte Reiniger]].
Es beherbergt auf 4 Etagen - neben wechselnden Ausstellungen im Erdgeschoss - in den oberen Etagen eine Schausammlung mit Ausstellungsstücken der [[städtische Sammlungen|städtischen Sammlungen]] vom [[15. Jahrhundert]] bis heute. Daneben gibt es eine ständige Ausstellung mit Scherenschnitten und anderen Kunstwerken von [[Lotte Reiniger]].


== Die Sanierung ==
Leider erfolgten Erhaltung, Sanierung und Umbau des Kornhauses mit einer gehörigen Portion Dilettantismus. So wurde das Fachwerk mit einem zementhaltigen Mörtel und Kalksandsteinen ausgemauert. Von beiden Stoffen weiß man seit vielen Jahren, dass sie sich nicht mit Fachwerkhölzer, insbesondere mit Eiche, vertragen. Die in die Fensteröffnungen vor den Scheiben eingesetzten Stützen sind Geschmacksache, aber dass man zum Einbau die Stürze teilweise unwiederbringlich ausgeklinkt hat, ist Frevel an der historischen Substanz. Dieses Haus ist aus Sicht eines Restaurators ein Negativbeispiel einer Fachwerksanierung.


== Die Sanierung ==
Zum Glück haben die städtischen Verantwortlichen daraus gelernt und den Fehler bei anderen, später sanierten Gebäuden in Tübingen nicht wiederholt. Bei der Restaurierung der ehemalige [[Fruchtschranne]] (heute [[Bürgeramt]]) wurde z.B. sehr schonend und langfristig erhaltend mit der historischen Baumasse umgegangen.
Leider wurde die Erhaltung, Sanierung und der Umbau mit einer gehörigen Portion Dilettantismus begangen. So wurde das Fachwerk mit einem zementhaltigen Mörtel und Kalksandsteinen ausgemauert. Von beiden Stoffen weiß man seit vielen Jahren, auch ohne ein langes Studium, dass diese sich nicht mit Fachwerkhölzer, insbesondere mit Eiche vertragen. Die in den Fensteröffnungen vor den Scheiben außen eingesetzten Stützen sind Geschmacksache, aber das man zum Einbau der selben teilweise unwiederbringlich die Stürze ausgeklinkt hat, weil die Stützen offensichtlich fast alle zu lang waren ist mehr als Pfusch, sondern eine Schandtat an der historischen Substanz. Dieses Haus ist aus Sicht eines Restaurators ein absolutes Negativbeispiel für eine Fachwerksanierung. Zum Glück haben die städtischen Verantwortlichen dadraus gelernt und den Fehler bei anderen, später sanierten Gebäuden in Tübingen nicht wiederholt. Die Restaurierung der ehemalige [[Fruchtschranne]] (heute [[Bürgeramt]]) ist sehr schonend und langfristig erhaltend mit der historischen Baumasse umgegangen.


Zitat eines Tübinger Zimmermeisters zur Sanierung des Stadtmuseums: ''Hier wurde mehr kaputt gemacht, als in den letzten 100 Jahren durch Wind, Wetter und aufsteigende Feuchtigkeit''
Zitat eines Tübinger Zimmermeisters zur Sanierung des Stadtmuseums: ''Hier wurde mehr kaputt gemacht, als in den letzten 100 Jahren durch Wind, Wetter und aufsteigende Feuchtigkeit''

Version vom 23. November 2009, 20:13 Uhr

Das Stadtmuseum befindet sich im Kornhaus, Kornhausstraße 10, einem früheren städtischen Speichergebäude, dessen Fachwerk freigelegt ist und das die Räumlichkeiten prägt.

Es beherbergt auf 4 Etagen - neben wechselnden Ausstellungen im Erdgeschoss - in den oberen Etagen eine Schausammlung mit Ausstellungsstücken der städtischen Sammlungen vom 15. Jahrhundert bis heute. Daneben gibt es eine ständige Ausstellung mit Scherenschnitten und anderen Kunstwerken von Lotte Reiniger.

Die Sanierung

Leider erfolgten Erhaltung, Sanierung und Umbau des Kornhauses mit einer gehörigen Portion Dilettantismus. So wurde das Fachwerk mit einem zementhaltigen Mörtel und Kalksandsteinen ausgemauert. Von beiden Stoffen weiß man seit vielen Jahren, dass sie sich nicht mit Fachwerkhölzer, insbesondere mit Eiche, vertragen. Die in die Fensteröffnungen vor den Scheiben eingesetzten Stützen sind Geschmacksache, aber dass man zum Einbau die Stürze teilweise unwiederbringlich ausgeklinkt hat, ist Frevel an der historischen Substanz. Dieses Haus ist aus Sicht eines Restaurators ein Negativbeispiel einer Fachwerksanierung.

Zum Glück haben die städtischen Verantwortlichen daraus gelernt und den Fehler bei anderen, später sanierten Gebäuden in Tübingen nicht wiederholt. Bei der Restaurierung der ehemalige Fruchtschranne (heute Bürgeramt) wurde z.B. sehr schonend und langfristig erhaltend mit der historischen Baumasse umgegangen.

Zitat eines Tübinger Zimmermeisters zur Sanierung des Stadtmuseums: Hier wurde mehr kaputt gemacht, als in den letzten 100 Jahren durch Wind, Wetter und aufsteigende Feuchtigkeit


Kontakt

Universitätsstadt Tübingen
Stadtmuseum im Kornhaus
Kornhausstraße 10
D-72070 Tübingen


Webseite: www.tuebingen.de/stadtmuseum
Tel.: 0 70 71 / 204 - 17 11
Fax: 0 70 71 / 204 - 17 97
Öffnungszeiten: Dienstag - Sonntag, 11 - 17 Uhr