Bearbeiten von „Marquardtei

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Die '''Marquardtei''' in der [[Herrenberger Straße]] 34 heißt seit einigen Jahren [[Schnitzelakademie zur Marquardtei]]. Sie wurde davor mehrere Jahre direkt vom [[Tübinger Studentenwerk]] betrieben, wird aber inzwischen an die Familie Uibel verpachtet.<ref>[http://www.stuwe-tuebingen.de/?Marquardtei Tübinger Studentenwerk e.V.]</ref> Seit 2009 existiert in der Gaststätte ein kostenfreier [[WLAN-Hotspots|WLAN-Hotspot]].
Die '''Marquardtei''' in der [[Herrenberger Straße]] 34 heißt seit einigen Jahren [[Schnitzelakademie zur Marquardtei]]. Sie wurde davor mehrere Jahre direkt vom [[Tübinger Studentenwerk]] betrieben, wird aber inzwischen an die Familie Uibel verpachtet.<ref>[http://www.stuwe-tuebingen.de/?Marquardtei Tübinger Studentenwerk e.V.]</ref> Seit 2009 existiert in der Gaststätte ein kostenfreier [[WLAN-Hotspots|WLAN-Hotspot]].


[[Datei:Tübingen Marquardtei außen.jpg|mini|Marquardtei, <small>Eingang mit Schriftzug Kgl. Hoflieferant</small> ]]
[[Datei:Marquardtei.JPG|thumb|right|300px|Marquardtei]]  
[[Datei:Tübingen Marquardtei innen.jpg|mini|Gastraum der Marquardtei]]  
[[Datei:Tübingen - Brauerei Marquart um 1920.jpg|thumb|right|300px|Brauerei Marquardt um 1920. Man sieht hier auch die beiden ehemaligen Biergärten: der untere vorn an der Straße und der obere links oben hinter dem Schornstein, teilweise überdacht. - Das noch erhaltene Gasthaus ist vorn rechts.]]   
[[Datei:Tübingen - Brauerei Marquart um 1920.jpg|mini|Brauerei Marquardt um 1920. Man sieht hier auch die beiden ehemaligen [[Biergärten]]: der untere vorn an der Straße und der obere links oben hinter dem Schornstein, teilweise überdacht. - Das noch erhaltene Gasthaus ist vorn rechts.]]   
 
[[Datei:Neue Marqurdtei (ca.1913 TüBl15-57).png|mini|Gaststätte Marquardtei, 1913]] 




== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die Gaststätte '''Marquardtei''' war früher die Brauereigaststätte der '''[[Brauerei G. Marquardt]]'''. Das Gebäude wurde [[1910]] von dem Tübinger Architekten [[Franz Bärtle]] erbaut und ist außen wie innen weitgehend original erhalten geblieben. Auffällig an der Architektur sind geschwungene Linien und Rundungen an Fassade und Innenräumen.  
Die Gaststätte '''Marquardtei''' war früher die Brauereigaststätte der [[Brauerei G. Marquardt]]. Das Gebäude wurde [[1910]] von dem Tübinger Architekten [[Franz Bärtle]] erbaut und ist außen wie innen weitgehend original erhalten geblieben.  


Die Vorgeschichte reicht bis ca. [[1818]] zurück, als der Büchsenmacher Karl Nisch aus Tirol an der Herrenberger Straße ein Gartenhaus kaufte. Gegen behördliche Widerstände baute er es zum Wohnhaus um. Bald kam eine kleine Wirtschaft hinzu, die vom Volksmund den Namen Büchsenkneipe erhielt. Sie wurde auch Stammlokal korporierter Studenten, die sich "Bixiers" nannten, was von Büchsenkeipe abgeleitet ist. (Die Französierung des Namens entsprach einer damaligen Gepflogenheit, vor allem in Studentenkreisen.) Noch heute nennen sich die Mitglieder der [[Germania|Burschenschaft Germania]] Bixiers.   
Die Vorgeschichte reicht bis ca. [[1818]] zurück, als der Büchsenmacher Karl Nisch aus Tirol an der Herrenberger Straße ein Gartenhaus kaufte. Gegen behördliche Widerstände baute er es zum Wohnhaus um. Bald kam eine kleine Wirtschaft hinzu, die vom Volksmund den Namen Büchsenkneipe erhielt. Sie wurde auch Stammlokal korporierter Studenten, die sich "Bixiers" nannten, was von Büchsenkeipe abgeleitet ist. (Die Französierung des Namens entsprach einer damaligen Gepflogenheit, vor allem in Studentenkreisen.) Noch heute nennen sich die Mitglieder der [[Germania|Burschenschaft Germania]] Bixiers.   


Bereits [[1823]] verkaufte Nisch sein Gartenhaus an den Bierwirt Johann Friedrich Schnaith, der daneben ein zweistöckiges Wohnhaus und einige Jahre später noch ein Brauhaus errichtete. In den [[1840]]er Jahren wurde die Brauerei von einem Herrn Reiß geführt. Zwischen 1860 und 1874 wurde auf dem Gelände ein ''Sommertheater'' veranstaltet. Die Brauerei wurde [[1887]] von Georg Marquardt übernommen, der sie zur [[Brauerei G. Marquardt]] ausbaute, um 1900 die größte in Tübingen. Der Name des Bieres war ''Tübinger Hofbräu''. Wegen der vielen Pferde-Fuhrwerke, die hier Station machten, erhielt die Gaststätte in dieser Zeit vom Volksmund den Beinamen "Bahnhof von [[Hagelloch]]".
Bereits [[1823]] verkaufte Nisch sein Gartenhaus an den Bierwirt Johann Friedrich Schnaith, der daneben ein zweistöckiges Wohnhaus und einige Jahre später noch ein Brauhaus errichtete. In den [[1840]]er Jahren wurde die Brauerei von einem Herrn Reiß geführt. Zwischen 1860 und 1874 wurde auf dem Gelände ein Sommertheater veranstaltet. Die Brauerei wurde [[1887]] von Georg Marquardt übernommen, der sie zur [[Brauerei G. Marquardt]] ausbaute, um 1900 die größte in Tübingen. Der Name des Bieres war ''Tübinger Hofbräu''. Einige Jahre nach seinem Tod wurde die Brauerei [[1921]] von der ''Stuttgarter Hofbräu AG'' gekauft. Es ist nicht bekannt, ob und bis wann danach hier noch Bier gebraut wurde. Die Gastwirtschaft '''Marquardtei''' exisitierte aber weiter, bis heute. Sie wurde jahrzehntelang (bis 1945) von Eugenie Lenz geführt, die 1903 zunächst als Bedienstete begann und dann lange als Wirtin und Inhaberin die "Seele" des Betriebs war.  
 
Einige Jahre nach Marquardts Tod wurde die Brauerei [[1925]] von der ''Stuttgarter Hofbräu AG'' (oder ''St. Lutzen Hechingen'') gekauft. Es ist nicht bekannt, ob und bis wann danach hier noch Bier gebraut wurde. Die Gastwirtschaft '''Marquardtei''' exisitierte aber weiter, bis heute. Sie wurde jahrzehntelang (bis 1945) von Eugenie Lenz geführt, die 1903 zunächst als Bedienstete begann und dann lange als Wirtin und Inhaberin die "Seele" des Betriebs war.  


Nach einer Nutzung durch die Franzosen war von 1949 bis 1970 Hermann Lindenschmid aus Lustnau der Wirt. [[1970]] wurden die Brauereigebäude abgerissen. Auch zwei schöne [[Biergärten]], die sehr beliebt waren, wurden beseitigt, was viele Ältere noch heute bedauern. Auf dem Gelände wurde ein großes "rendite-maximiertes" Wohn- und Geschäftszentrum errichtet. Nach einem griechischen Wirt wurde das Lokal [[1979]] an das [[Tübinger Studentenwerk]] verpachtet, das es bald kaufte. Besonders beliebt in dieser Zeit waren die vielen Kartoffelvariationen. [[2005]] übernahm das Ehepaar Uibel die Gaststätte. <ref>Artikel im Schwäbischen Tagblatt, 21. Oktober 2006 (ausgehängt im Gastraum der Marquardtei)</ref>  
Nach einer Nutzung durch die Franzosen war von 1949 bis 1970 Hermann Lindenschmid aus Lustnau der Wirt. 1970 wurden die Brauereigebäude abgerissen. Auch zwei schöne Biergärten, die sehr beliebt waren, wurden beseitigt, was viele Ältere noch heute bedauern. Auf dem Gelände wurde ein großes modernes Wohn- und Geschäftszentrum errichtet. Nach einem griechischen Wirt wurde das Lokal [[1979]] an das [[Tübinger Studentenwerk]] verpachtet, das es bald kaufte. Besonders beliebt in dieser Zeit waren die vielen Kartoffelvariationen. [[2005]] übernahm das Ehepaar Uibel die Gaststätte. <ref>Artikel im Schwäbischen Tagblatt, 21. Oktober 2006 (ausgehängt im Gastraum der Marquardtei)</ref>  
<ref>[http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0ahUKEwiv0trf7bbVAhUDUhQKHcjFDokQFggmMAA&url=http%3A%2F%2Fxn--bi-weststadt-tbingen-2ec.de%2Ffileadmin%2Fuser_upload%2Fhome%2FBI_Brosch%25C3%25BCre_Homepage_3.pdf&usg=AFQjCNF2BxcLdSX6xp8yRkgkXulqpFZVKg [[Udo Rauch]]: ''Aus der Geschichte der Weststadt'', in: Bürgerinitiative Weststadt... (PDF), S. 2 ff.]</ref>  
<ref>[http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0ahUKEwiv0trf7bbVAhUDUhQKHcjFDokQFggmMAA&url=http%3A%2F%2Fxn--bi-weststadt-tbingen-2ec.de%2Ffileadmin%2Fuser_upload%2Fhome%2FBI_Brosch%25C3%25BCre_Homepage_3.pdf&usg=AFQjCNF2BxcLdSX6xp8yRkgkXulqpFZVKg [[Udo Rauch]]: ''Aus der Geschichte der Weststadt'', in: Bürgerinitiative Weststadt... (PDF), S. 2 ff.]</ref>  
<ref>eine Führung des Schwäbischen Heimatbunds am 22. Juli 2017 </ref>  
<ref>eine Führung des Schwäbischen Heimatbunds am 22. Juli 2017 </ref>  
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*[http://www.bierschilder.de/daten/gr/2818_1.jpg Historisches Emaille-Schild]
*[http://www.bierschilder.de/daten/gr/2818_1.jpg Historisches Emaille-Schild]
*[http://www.tagblatt.de/Nachrichten/Suche?search=brauerei+marquardtei+ Foto von 1909 des einstigen Brauereiwagens der Marquardtei mit Johannes Schneider am Steuer]  
*[http://www.tagblatt.de/Nachrichten/Suche?search=brauerei+marquardtei+ Foto von 1909 des einstigen Brauereiwagens der Marquardtei mit Johannes Schneider am Steuer]  
*Herkunft des Namens Bixiers, in: [https://books.google.de/books?id=0K4R4zq1ICkC&pg=PA104&lpg=PA104&dq=bixiers&source=bl&ots=AiH2dvBNU5&sig=wtQGgHzYb1qZzzr978VL0UhzrXw&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjDx6aXj6DVAhUCPRQKHS0OCTMQ6AEIYzAI#v=onepage&q=bixiers&f=false Theodor Heuss: ''Aufbruch im Kaiserreich: Briefe 1892–1917''], S. 104 (Fußnote).  
*Herkunft des Namens Bixiers, in: [https://books.google.de/books?id=0K4R4zq1ICkC&pg=PA104&lpg=PA104&dq=bixiers&source=bl&ots=AiH2dvBNU5&sig=wtQGgHzYb1qZzzr978VL0UhzrXw&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjDx6aXj6DVAhUCPRQKHS0OCTMQ6AEIYzAI#v=onepage&q=bixiers&f=false Theodor Heuss: ''Aufbruch im Kaiserreich: Briefe 1892–1917''], S. 104 (Fußnote).
 
 
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(Außen-Gesamtaufnahme bei Sonnenlicht)


[[Kategorie:Gastronomie]]  
[[Kategorie:Gastronomie]]  
[[Kategorie:Restaurant]]  
[[Kategorie:Restaurant]]  
[[Kategorie:Nichtraucherlokal]]  
[[Kategorie:Nichtraucherlokal]]  
[[Kategorie:Ehemaliger Biergarten]]
[[Kategorie:Gewerbe]]  
[[Kategorie:Gewerbe]]  
[[Kategorie:Weststadt]]
[[Kategorie:Weststadt]]
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