Heinrich Schickhardt: Unterschied zwischen den Versionen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[File:Hohentübingen SchlossAussentor600x800.jpg|thumb| | [[File:Hohentübingen SchlossAussentor600x800.jpg|thumb|260px|Unteres Schlossportal, 2006]] | ||
[[File:Tübingen-Schloß Hohentübingen-restaurierter Sockel52445.jpg|thumb| | [[File:Tübingen-Schloß Hohentübingen-restaurierter Sockel52445.jpg|thumb|170px|Unteres Schlosstor, restaurierter Sockel, 2010]] | ||
[[Datei:Neptunbrunnen.jpg|thumb| | [[Datei:Neptunbrunnen.jpg|thumb|260px|Neptunbrunnen auf dem Marktplatz]] | ||
[[Datei:Ammerbuch Poltringen Wasserschloss.jpg|thumb| | [[Datei:Ammerbuch Poltringen Wasserschloss.jpg|thumb|260px|Schloss in Ammerbuch-Poltringen]] | ||
[[Datei:Collegiumsgasse.jpg|thumb| | [[Datei:Collegiumsgasse.jpg|thumb|260px|Direktoriumsgebäude des Collegium illustre links im Bild, Foto 1950er Jahre]] | ||
| Zeile 9: | Zeile 9: | ||
Er entstammte einer Herrenberger Handwerkerfamilie | Er entstammte einer Herrenberger Handwerkerfamilie Nachdem er von Herzog Friedrich I. seit dessen Amtsantritt 1593 immer wieder Bauaufträge erhalten hatte, wurde er 1608 württembergischer Hofbaumeister. Er errichtete oder erweiterte zahlreiche Kirchen, Schlösser, Bäder, Keltern, Bürgerhäuser und Brunnen und wurde mit Wiederaufbauten abgebrannter Städte und Viertel beauftragt. Schickhardt ist auch der Erbauer der neugegründeten Stadt Freudenstadt im Schwarzwald mit ihrem quadratischen Grundriss. Ebenso leitete er den Ausbau des damals württembergischen Mömpelgard/Montbéliard. Sein Hauptwerk, der "Neue Bau" in Stuttgart (1600/1609), ging ca. 150 Jahre später durch einen Brand verloren. | ||
In Tübingen erbaute er das Direktoriumsgebäude des [[Wilhelmsstift|Collegium illustre (Wilhelmsstift)]] (1600) sowie das reich geschmückte [[Unteres Schlosstor|Untere Portal]] des [[Schloss]]es (1606-07) und lieferte den Entwurf für den [[Neptunbrunnen]], der 1617 ausgeführt wurde. In [[Poltringen]] erneuerte er die Obergeschosse des Wasserschlosses (1608). | In Tübingen erbaute er das Direktoriumsgebäude des [[Wilhelmsstift|Collegium illustre (Wilhelmsstift)]] (1600) sowie das reich geschmückte [[Unteres Schlosstor|Untere Portal]] des [[Schloss]]es (1606-07) und lieferte den Entwurf für den [[Neptunbrunnen]], der 1617 ausgeführt wurde. In [[Poltringen]] erneuerte er die Obergeschosse des Wasserschlosses (1608). Um 1630 setzte er sich für den Erhalt des [[Schloss Herrenberg|Herrenberger Schloss]]es ein. | ||
Version vom 19. August 2011, 16:45 Uhr
Heinrich Schickhardt (oder Schickard; * 1558 in Herrenberg; † 1635 in Stuttgart) war der bedeutendste Baumeister der Renaissance in Südwestdeutschland.
Er entstammte einer Herrenberger Handwerkerfamilie Nachdem er von Herzog Friedrich I. seit dessen Amtsantritt 1593 immer wieder Bauaufträge erhalten hatte, wurde er 1608 württembergischer Hofbaumeister. Er errichtete oder erweiterte zahlreiche Kirchen, Schlösser, Bäder, Keltern, Bürgerhäuser und Brunnen und wurde mit Wiederaufbauten abgebrannter Städte und Viertel beauftragt. Schickhardt ist auch der Erbauer der neugegründeten Stadt Freudenstadt im Schwarzwald mit ihrem quadratischen Grundriss. Ebenso leitete er den Ausbau des damals württembergischen Mömpelgard/Montbéliard. Sein Hauptwerk, der "Neue Bau" in Stuttgart (1600/1609), ging ca. 150 Jahre später durch einen Brand verloren.
In Tübingen erbaute er das Direktoriumsgebäude des Collegium illustre (Wilhelmsstift) (1600) sowie das reich geschmückte Untere Portal des Schlosses (1606-07) und lieferte den Entwurf für den Neptunbrunnen, der 1617 ausgeführt wurde. In Poltringen erneuerte er die Obergeschosse des Wasserschlosses (1608). Um 1630 setzte er sich für den Erhalt des Herrenberger Schlosses ein.
In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges wurde Schickhardt im Januar 1635 77-jährig in Stuttgart von Soldaten erstochen.
Die Tübinger Schickhardtstraße ist nach ihm benannt.
Der Astronom Wilhelm Schickard war sein Neffe.
