Eugen Nägele: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben und Wirken in Tübingen ==
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Von 1874 bis 1878 studierte Eugen Nägele klassische Philologie und [[Philosophie]] im [[Evangelisches Stift|Evangelisch-Theologischen Seminar]] in Tübingen. Als Student wurde er Mitglied der [[Tübinger Königsgesellschaft Roigel]]. Als Zwanzigjähriger verfasste er einen Stadt- und Wanderführer „Tübingen und seine Umgebung“. Von 1889 bis 1919 war Nägele Gymnasialprofessor in Tübingen.
Von 1874 bis 1878 studierte Eugen Nägele klassische Philologie und Philosophie im [[Evangelisches Stift|Evangelisch-Theologischen Seminar]] in Tübingen. Als Student wurde er Mitglied der [[Tübinger Königsgesellschaft Roigel]]. Als Zwanzigjähriger verfasste er einen Stadt- und Wanderführer „Tübingen und seine Umgebung“. Von 1889 bis 1919 war Nägele Gymnasialprofessor in Tübingen.


Er war eines der Gründungsmitglieder 1888/1889<ref>Der 13. August 1888 gilt als die Geburtsstunde des Schwäbischen Albvereins. Am 5. Mai 1889 wurde aus einer losen Vereinigung von Verschönerungsvereinen am Albtrauf der Albverein gegründet.</ref> des ''[[Schwäbischer Albverein|Schwäbischen Albvereins]]''. 1890 bis 1913 war er dessen stellvertretender Vorsitzender und von 1913 bis 1933 Vereinsvorsitzender. Von 1889 bis 1930 war er erster Schriftleiter der ''„Blätter des Schwäbischen Albvereins“''. 1898 gründete er das Magazin ''[[Tübinger Blätter]]“'', bei dem er bis 1928 als Redakteur mitwirkte.
Er war 1907-1912 und 1914-1818 württembergischer Landtagsabgeordneter der Volkspartei. 1926 erhielt er zu seinem 70. Geburtstag den [[:Kategorie:Ehrendoktor|Ehrendoktor]] der [[Universität Tübingen]] (''Dr. phil. h.c.''). Sein Grab ist im ''Sektor L'' auf dem Tübinger [[Stadtfriedhof]].


Zusammen mit dem ''Württembergischen Schwarzwaldverein'' gründete er 1897 das ''„Schwäbische Jugendherbergswerk“'', ein Vorläufer des '' Deutschen Jugendherbergswerkes'', dessen Vorsitz er übernahm.
=== Schwäbischer Albverein und Jugendherbergswerk ===


Weiterhin war er württembergischer Landtagsabgeordneter (1907-1912 und 1914-1818) der Volkspartei. 1926 erhielt er zu seinem 70. Geburtstag den [[:Kategorie:Ehrendoktor|Ehrendoktor]] der [[Universität Tübingen]] (''Dr. phil. h.c.''). Sein Grab ist im ''Sektor L'' auf dem Tübinger [[Stadtfriedhof]].
Er war 1888/1889<ref>Der 13. August 1888 gilt als die Geburtsstunde des Schwäbischen Albvereins. Am 5. Mai 1889 wurde aus einer losen Vereinigung von Verschönerungsvereinen am Albtrauf der Albverein gegründet.</ref> eines der Gründungsmitglieder  des ''[[Schwäbischer Albverein|Schwäbischen Albvereins]]''. 1890 bis 1913 war er dessen stellvertretender Vorsitzender und von 1913 bis 1933 Vereinsvorsitzender. Von 1889 bis 1930 war er erster Schriftleiter der ''„Blätter des Schwäbischen Albvereins“''. Zusammen mit dem ''Württembergischen Schwarzwaldverein'' gründete er 1897 das ''„Schwäbische Jugendherbergswerk“'', ein Vorläufer des '' Deutschen Jugendherbergswerkes'', dessen Vorsitz er übernahm.
 
=== Tübinger Blätter ===
 
1898 gründete er das Magazin ''„[[Tübinger Blätter]]“'', bei dem er bis 1928 als Redakteur mitwirkte.
Wortgewandt pries er in den Tübinger Blättern des Jahres 1900 die Neckarhalde wie folgt an: 
 
: "Die Neckarhalde, als ''Tübinger Riviera'' einer der allerschönsten und bevorzugtesten Stadtteile Tübingens."


=== Nägeles Position im Tübinger Alleenstreit ===
=== Nägeles Position im Tübinger Alleenstreit ===
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== Literatur ==
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* [[Peter Goessler]]: ''Professor Eugen Nägele: sein Leben und Wirken''. Kohlhammer, Stuttgart 1947.
* [[Peter Goessler]]: ''Professor Eugen Nägele: sein Leben und Wirken.'' Kohlhammer, Stuttgart 1947.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 26. August 2012, 12:12 Uhr

Eugen Nägele (* 10. Februar 1856 in Murrhardt; † 16. Dezember 1937 in Tübingen) war ein Naturschützer, Pädagoge und Heimatforscher.

Leben und Wirken in Tübingen

Von 1874 bis 1878 studierte Eugen Nägele klassische Philologie und Philosophie im Evangelisch-Theologischen Seminar in Tübingen. Als Student wurde er Mitglied der Tübinger Königsgesellschaft Roigel. Als Zwanzigjähriger verfasste er einen Stadt- und Wanderführer „Tübingen und seine Umgebung“. Von 1889 bis 1919 war Nägele Gymnasialprofessor in Tübingen.

Er war 1907-1912 und 1914-1818 württembergischer Landtagsabgeordneter der Volkspartei. 1926 erhielt er zu seinem 70. Geburtstag den Ehrendoktor der Universität Tübingen (Dr. phil. h.c.). Sein Grab ist im Sektor L auf dem Tübinger Stadtfriedhof.

Schwäbischer Albverein und Jugendherbergswerk

Er war 1888/1889[1] eines der Gründungsmitglieder des Schwäbischen Albvereins. 1890 bis 1913 war er dessen stellvertretender Vorsitzender und von 1913 bis 1933 Vereinsvorsitzender. Von 1889 bis 1930 war er erster Schriftleiter der „Blätter des Schwäbischen Albvereins“. Zusammen mit dem Württembergischen Schwarzwaldverein gründete er 1897 das „Schwäbische Jugendherbergswerk“, ein Vorläufer des Deutschen Jugendherbergswerkes, dessen Vorsitz er übernahm.

Tübinger Blätter

1898 gründete er das Magazin Tübinger Blätter, bei dem er bis 1928 als Redakteur mitwirkte. Wortgewandt pries er in den Tübinger Blättern des Jahres 1900 die Neckarhalde wie folgt an:

"Die Neckarhalde, als Tübinger Riviera einer der allerschönsten und bevorzugtesten Stadtteile Tübingens."

Nägeles Position im Tübinger Alleenstreit

Während des Tübinger Alleenstreits veröffentlichte Nägele folgendes Statement:

"Das Hervorragendste, was in Tübingen im Jahr 1908 geleistet wurde, ist der Abschluß der Vorbereitung ganz gewaltiger Veränderungen und Unternehmungen, an die man nunmehr herantritt. Es nützt nichts, solche Aenderungen mit Klagen und Beschwerden zu begleiten. Große Dinge treten nicht ohne allerlei Wehen ins Dasein, und um große Dinge, um Millionenbauten handelt es sich jetzt in Tübingen von Seiten des Staates und der Stadt. [...] Die 'Zukunft Tübingens' liegt am Neckar, und da am Neckar unsere Alleen stehen, so blickt mancher besorgt in deren Zukunft. Die Akazienallee ist zum größten Teil durch die Verlängerung der Uhlandstraße und den im Herbst 1908 begonnenen großen Bau der Realschule gefallen [...] In voller Schöne aber prangt noch die Platanenallee, und wir wüssten keinen Grund sie für verloren zu geben."[2]

Literatur

  • Peter Goessler: Professor Eugen Nägele: sein Leben und Wirken. Kohlhammer, Stuttgart 1947.

Weblinks

Anmerkungen

  1. Der 13. August 1888 gilt als die Geburtsstunde des Schwäbischen Albvereins. Am 5. Mai 1889 wurde aus einer losen Vereinigung von Verschönerungsvereinen am Albtrauf der Albverein gegründet.
  2. Wilfried Setzler: Der Streit um die Tübinger Alleen und die Heimatschutzbewegung.


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