Bearbeiten von „Hans Herb“
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Bereits zu seinen Lebzeiten übergab er seinem jüngsten Sohn Hans das Neckargrundstück Neckarhalde 43, das er selbst bis dahin zur Erholung und botanischen Studien nutzte (mit prachtvollen, seltenen Rosenzuchten). Das großzügige Gartengrundstück direkt am Neckar gelegen wurde nun Bauplatz für das 1961 vom Tübinger Architekten H. Niemeyer entworfene Wohnhaus.<br /> | Bereits zu seinen Lebzeiten übergab er seinem jüngsten Sohn Hans das Neckargrundstück Neckarhalde 43, das er selbst bis dahin zur Erholung und botanischen Studien nutzte (mit prachtvollen, seltenen Rosenzuchten). Das großzügige Gartengrundstück direkt am Neckar gelegen wurde nun Bauplatz für das 1961 vom Tübinger Architekten H. Niemeyer entworfene Wohnhaus.<br /> | ||
[[ | [[1966]], nach dem Tode des Firmeninhabers der Drogerie Müller& Co, Eugen Herb, und der darauf erbrechtlichen Anteilsabwicklung des Geschäftshauses Neckargasse 22 (Gründungsort der Drogerie durch Otto Kappis) musste ein neues Geschäftshaus für die Drogerie gefunden und erworben werden. Hans Herb als Firmennachfolger, und von seiner Mutter Helene Herb zu ihrer Lebenszeit als Erbe der Drogerie bestimmt, zog dann samt historischem Inventar des Gründungsjahres 1878 (bestehend aus Apothekermöbeln, Glasvitrinen, Originalbehältnissen aus Glas, Keramik und Holz) in das dann neu erworbene Geschäftshaus in die Kirchgasse 10. | ||
[[1965]] wurde die Außenfassade des Erdgeschosses der Kirchgasse 10 vom Architekten Heinrich Niemeyer baulich | [[1965]] wurde die Außenfassade des Erdgeschosses der Kirchgasse 10, vom Architekten Heinrich Niemeyer baulich umgestaltet, sodass in einem Dreieck unter die ursprüngliche Fassade zurückversetzt, ein Unterstand mit Schaufensterfläche im Eingangsbereich geschaffen wurded (s. Jubiläumsfoto 2003). Dieser Unterstand wurde ab 1983 an Händler verpachtet, die ihre Waren ab überdachter Verkaufsfläche direkt vor der Drogerie anboten. Im EG links, in einer vier Quadratmetern kleinen Ladenfläche, firmierten zudem diverse Imbiss-Anbieter – zuletzt Murat Dogans Döner-Imbiss.<br /> | ||
Die kontinuierlichen Einnahmen aus Wohnungsvermietungen und Verpachtung des Imbissstandes des Geschäftshauses Kirchgasse 10 sicherten den Lebensunterhalt des Drogisten Hans Herb – und nur darum konnte diese traditionsreiche, urtümliche Drogerie als Ladengeschäft: trotz der großen Umsatzeinbußen von ihm bis 2009 aufrechterhalten werden. Wegen der teils ausladenden Verkaufsstände vor der eigentlichen Schaufensterfläche zur Kirchgasse 10 war die Drogerie als solche tagsüber kaum mehr einsehbar (siehe Bildergalerie unten), und war als Einkaufsort für traditionelle Drogerieartikel nur noch wenigen zahlungsbereiten Stammkunden bekannt.<br /> | Die kontinuierlichen Einnahmen aus Wohnungsvermietungen und Verpachtung des Imbissstandes des Geschäftshauses Kirchgasse 10 sicherten den Lebensunterhalt des Drogisten Hans Herb – und nur darum konnte diese traditionsreiche, urtümliche Drogerie als Ladengeschäft: trotz der großen Umsatzeinbußen von ihm bis 2009 aufrechterhalten werden. Wegen der teils ausladenden Verkaufsstände vor der eigentlichen Schaufensterfläche zur Kirchgasse 10 war die Drogerie als solche tagsüber kaum mehr einsehbar (siehe Bildergalerie unten), und war als Einkaufsort für traditionelle Drogerieartikel nur noch wenigen zahlungsbereiten Stammkunden bekannt.<br /> | ||
Die letzten drei Jahrzehnte der Drogerie Müller & Co, bis zu ihrer Schließung 2009 von Hans Herb selbst so benannt: ein "Gruschtladen mit Museumsreife", war überfüllt mit Fläschchen, Dosen, Pülverchen, Essenzen und Chemikalien. Hans Herb war ebenso ein Original, der alles fand und offenbar auch alles hatte (siehe Weblinks und Bildergalerie). | Die letzten drei Jahrzehnte der Drogerie Müller & Co, bis zu ihrer Schließung 2009 von Hans Herb selbst so benannt: ein "Gruschtladen mit Museumsreife", war überfüllt mit Fläschchen, Dosen, Pülverchen, Essenzen und Chemikalien. Hans Herb war ebenso ein Original, der alles fand und offenbar auch alles hatte (siehe Weblinks und Bildergalerie). | ||
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[[Datei:Hans Herb als Karl Valentin (Kabarett).jpg|mini|Hans Herb als K. Valentin verkleidet (1956)]] | [[Datei:Hans Herb als Karl Valentin (Kabarett).jpg|mini|Hans Herb als K. Valentin verkleidet (1956)]] | ||
[[Datei:Hans Herb Kabarett Stuttgart.jpg|mini|Hans Herb mit einer Schauspielkollegin (1958/59)]] | [[Datei:Hans Herb Kabarett Stuttgart.jpg|mini|Hans Herb mit einer Schauspielkollegin (1958/59)]] | ||
Als Mitglied des Ensembles "Kabarett der Jugend" stand Hans Herb in Tübingen und Umgebung mit 7 weiteren Mimen auf diversen Bühnen. Eine Radioaufzeichnung des SDR in Mitschnitt einer dieser Kabarett-Aufführungen im Jahre 1957, belegt dies. Damals gab das "Kabarett der Jugend" vor über 6500 Zuschauern in Stuttgart Texte von Kurt Tucholsky zum Besten. Auch eigens verfasste Texte von Ensemblemitgliedern ( | Als Mitglied des Ensembles "Kabarett der Jugend" stand Hans Herb in Tübingen und Umgebung mit 7 weiteren Mimen auf diversen Bühnen. Eine Radioaufzeichnung des SDR in Mitschnitt einer dieser Kabarett-Aufführungen im Jahre 1957, belegt dies. Damals gab das "Kabarett der Jugend" vor über 6500 Zuschauern in Stuttgart Texte von Kurt Tucholsky zum Besten. Auch eigens verfasste Texte von Ensemblemitgliedern (z. B. Fritz Holder) zu damals hochpolitischen Themen in Fragestellung z. B. einer "Wiederbewaffnung" unter Konrad Adenauer, Fahnenweihe, reaktionäre Studenten-Verbindungen, wurden von den jungen Kabarettisten in frischer und provokanter Formulierung dem dortigen Publikum serviert. | ||
Als Reaktion auf die Ausstrahlung dieser Radioaufzeichnung | Als Reaktion auf die Ausstrahlung dieser Radioaufzeichnung des SDR (heute SWR), klagten einige Verbindungsstudenten aus Bonn, und prozessierten gegen eine weitere Ausstrahlung. | ||
Der SFB (Sender Freies Berlin) strahlte diese inhaltlich kontrovers wahrgenommene Radioaufzeichnung dennoch ein weiteres Mal aus. | Der SFB (Sender Freies Berlin) strahlte diese inhaltlich kontrovers wahrgenommene Radioaufzeichnung der Kläger dennoch ein weiteres Mal aus. | ||