Bearbeiten von „Schloss Hohentübingen

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Das '''Schloss Hohentübingen''' prägt das Gesicht der Stadt durch seine Lage auf einem in Ost-West-Richtung verlaufenden Höhenrücken des [[Spitzberg|Spitzberges]] über der Altstadt.


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48.51962,9.0505~ ~ ~ ~ ~[[Schlosskirche]] ;
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Die Hinweise passen zur Schräg-Ansicht des Luftbilds.
Die Hinweise passen zur Schräg-Ansicht des Luftbilds.


[[Bild:Hohentuebingen-1.jpg|mini|Hohentübingen aus der Luft]]
Das '''Schloss Hohentübingen''' prägt das Gesicht der Stadt durch seine Lage auf einem in Ost-West-Richtung verlaufenden Höhenrücken des [[Spitzberg|Spitzberges]] über der Altstadt.


== Was ist im Schloss ==
== Was ist im Schloss ==
Im Schloss und in seinen Türmen sind ein Teil der [[Universität]] - unter anderem das [[Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft]] und die [[Institut für Klassische Archäologie|Klassische Archäologie]] - sowie das [[Museum Schloss Hohentübingen]] ("Alte Kulturen") untergebracht. Das Museum versammelt alle denkmalorientierten Wissenschaften der Uni, deren Institute <ref>[http://www.uni-tuebingen.de/print/einrichtungen/service/lageplaene/karte-b-altstadt/schloss-hohentuebingen.html Institute im Schloss]</ref> <ref>[http://www.unimuseum.uni-tuebingen.de/sammlungen.html Museum der Universität (MUT)]</ref> hier auch angesiedelt sind, mit ihren Lehrsammlungen: Ur- und Frühgeschichte, Altorientalistik, Münzen etc. (siehe auch unten bei 1997). Neben den ständigen Ausstellungen gibt es Wechselausstellungen aktueller Forschungsergebnisse und Projekte sowie Mischausstellungen mit Exponaten moderner Künstler.<ref name="wwww">[http://www.uni-tuebingen.de/museum-schloss/museum.html Museum Schloss Hohentübingen]</ref>. Außerdem befindet sich die evangelische [[Schlosskirche]] im Südflügel. Seit [[2023]] gibt es draußen auf der Ostbastion das [[Café Musée]] (in den Sommermonaten zu den Museums-Öffnungszeiten).
Im Schloss und in seinen Türmen sind ein Teil der [[Universität]] - unter anderem das [[Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft]] und die [[Institut für Klassische Archäologie|Klassische Archäologie]] - sowie das [[Museum Schloss Hohentübingen]] ("Alte Kulturen") untergebracht. Das Museum versammelt alle denkmalorientierten Wissenschaften der Uni, deren Institute <ref>[http://www.uni-tuebingen.de/print/einrichtungen/service/lageplaene/karte-b-altstadt/schloss-hohentuebingen.html Institute im Schloss]</ref> <ref>[http://www.unimuseum.uni-tuebingen.de/sammlungen.html Museum der Universität (MUT)]</ref> hier auch angesiedelt sind, mit ihren Lehrsammlungen: Ur- und Frühgeschichte, Altorientalistik, Münzen etc. (siehe auch unten bei 1997). Neben den ständigen Ausstellungen gibt es Wechselausstellungen aktueller Forschungsergebnisse und Projekte sowie Mischausstellungen mit Exponaten moderner Künstler.<ref name="wwww">[http://www.uni-tuebingen.de/museum-schloss/museum.html Museum Schloss Hohentübingen]</ref>


<gallery caption="Bilder des Schlosses Hohentübingen" mode="packed-hover" heights="150">
<gallery caption="Bilder des Schlosses Hohentübingen">
Bild:schloss_01.jpg|Blick aus dem Flugzeug auf das Schloss  
Bild:schloss_01.jpg|Blick aus dem Flugzeug auf das Schloss  
Datei:Hohentuebingen-1.jpg|Luftbild  
Datei:Hohentuebingen-1.jpg|Luftbild  
Datei:Hohentuebingen-2.jpg|Senkrechtes Luftbild  
Datei:Hohentuebingen-2.jpg|Senkrechtes Luftbild  
Bild:Woche-39-2007.jpg|Blick vom Anlagenpark zum Schloss (2007)
Bild:Woche-39-2007.jpg|Blick vom Anlagenpark zum Schloss (2007)
Bild:Schloss Portal.jpg|[[Unteres Schlosstor|Unteres Portal]] vor Restaurierung, 2009
Bild:Schloss Portal.jpg|Prachtvolles [[Unteres Schlosstor|Unteres Portal]] am Aufgang zum Schloss (2009, vor der Restaurierung)
Bild:Schloss innenhof.jpg|Der Innenhof (Teilansicht) 2009
Bild:Schloss innenhof.jpg|Der Innenhof (Teilansicht) 2009
File:Schlosshof Hohentübingen.JPG|Schlosshof Richtung Osten  
File:Schlosshof Hohentübingen.JPG|Schlosshof Richtung Osten  
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*Im Schloss befindet sich eine [[Behindertengerechte Toiletten|Behindertengerechte Toilette]].<br>Detaillierte Informationen über barrierefreie Zugänge und Einrichtungen im Schloss von [[Sozialforum Tübingen e.V.]]: [http://www.sozialforum-tuebingen.de/plugin.php?menuid=2&template=bdt/templates/front.html&sto_id=262&sto_direct=1 Hier]  
*Im Schloss befindet sich eine [[Behindertengerechte Toiletten|Behindertengerechte Toilette]].<br>Detaillierte Informationen über barrierefreie Zugänge und Einrichtungen im Schloss von [[Sozialforum Tübingen e.V.]]: [http://www.sozialforum-tuebingen.de/plugin.php?menuid=2&template=bdt/templates/front.html&sto_id=262&sto_direct=1 Hier]  
*Seit 2018 bietet die Stadt für Gehbehinderte kostenlose Taxi-Fahrten zum Schloss an: [https://www.unimuseum.uni-tuebingen.de/de/infos/news-detail/neuer-service-kostenlos-mit-dem-taxi-zum-schloss-hohentuebingen.html Hier]  
*Seit 2018 bietet die Stadt für Gehbehinderte kostenlose Taxi-Fahrten zum Schloss an: [https://www.unimuseum.uni-tuebingen.de/de/infos/news-detail/neuer-service-kostenlos-mit-dem-taxi-zum-schloss-hohentuebingen.html Hier]  
{{Panorama|Panorama des Schloss Höhentübingen gesehen von der Nordseite.jpg|Nordseite des Schlosses}}


== Geschichte ==
== Geschichte ==
*[[1078]]: In einem Schriftstück über die vergebliche Belagerung durch Truppen König Heinrichs IV ([[1050]] - [[1106]]) wird Schloss Tübingen erstmals als ''castrum Tuibingensis'' (auch ''castrum twingia'') erwähnt. [[Grafen von Tübingen|Graf Hugo von Tübingen]] war damals Besitzer des Schlosses. Schon [[1188]] ist die [[Johanneskapelle]] auf dem Burgberg erwähnt. Sie war somit die älteste urkundlich bekannte Kirche Tübingens. <br>  
*[[1078]]: In einem Schriftstück über die vergebliche Belagerung durch Truppen König Heinrichs IV ([[1050]] - [[1106]]) wird Schloss Tübingen erstmals als ''castrum Tuibingensis'' (auch ''castrum twingia'') erwähnt. [[Grafen von Tübingen|Graf Hugo von Tübingenkunst ]] war damals Besitzer des Schlosses. Schon [[1188]] ist die [[Johanneskapelle]] auf dem Burgberg erwähnt. Sie war somit die älteste urkundlich bekannte Kirche Tübingens. <br>  
*[[1301]]: Aus Geldmangel sind die Grafen von Tübingen gezwungen, Burg und Stadt an das [[Kloster Bebenhausen]] zu verpfänden.  
*[[1301]]: Aus Geldmangel sind die Grafen von Tübingen gezwungen, Burg und Stadt an das [[Kloster Bebenhausen]] zu verpfänden.  
*[[1342]]: Hohentübingen wird von [[Pfalzgraf Götz von Tübingen]] mitsamt Stadt an die Grafen von [[Württemberg]] verkauft.  
*[[1342]]: Hohentübingen wird von [[Pfalzgraf Götz von Tübingen]] mitsamt Stadt an die Grafen von [[Württemberg]] verkauft.  
*Der Gründer der Tübinger Universität [[Graf Eberhard im Bart]] wohnt für eine gewisse Zeit auf der Burg. Er wird [[1495]] Herzog und stirbt [[1496]] auf Hohentübingen.
*Der Gründer der Tübinger Universität [[Graf Eberhard im Bart]] wohnt für eine gewisse Zeit auf der Burg. Er wird [[1495]] Herzog und stirbt [[1496]] auf Hohentübingen.
*[[1507]] bis [[1606]]: zahlreiche Umbauten des Schlosses. Die Anlage erhält ihr heutiges vierflügeliges Aussehen im [[Renaissance]]stil.  
*[[1507]] bis [[1606]]: zahlreiche Umbauten des Schlosses. Die Anlage erhält ihr heutiges vierflügeliges Aussehen im [[Renaissancestil]].
*[[1507]] bis [[1519]]: [[Herzog Ulrich]] lässt um die Burg etappenweise eine Befestigungsanlage mit Gräben und den vier Ecktürmen errichten.
*[[1507]] bis [[1519]]: [[Herzog Ulrich]] lässt um die Burg etappenweise eine Befestigungsanlage mit Gräben und den vier Ecktürmen errichten.
*[[1519]] bis [[1534]]: Unter den Österreichern erfolgt - nach erfolgreicher Vertreibung [[Herzog Ulrich|Ulrichs]] - der Ausbau des Südflügels.
*[[1519]] bis [[1534]]: Unter den Österreichern erfolgt - nach erfolgreicher Vertreibung [[Herzog Ulrich|Ulrichs]] - der Ausbau des Südflügels.
*[[1534]]: [[Herzog Ulrich]] erobert die Burg zurück und führt bis [[1550]] den Bau der Vierflügelanlage und damit die Umgestaltung zu einem Renaissanceschloss zu Ende. Die alte Burg wird dabei fast vollständig abgerissen. Die Kapelle wird in den Südflügel integriert.
*[[1534]]: [[Herzog Ulrich]] erobert die Burg zurück und führt bis [[1550]] den Bau der Vierflügelanlage und damit die Umgestaltung zu einem Renaissanceschloß zu Ende. Die alte Burg wird dabei fast vollständig abgerissen. Die Johanneskapelle wurde in den Südflügel integriert.
*[[1548]]: Zur Aufnahme von Nahrungsmittelreserven für Belagerungen wird ein [[großes Fass]] errichtet, das 840.000 Liter fassen konnte. Dieses existiert noch heute und ist angeblich (nach dem in Heidelberg) das zweitgrößte der Welt, aber zum Schutz der in dem Keller lebenden [[Fledermaus|Fledermäuse]] i.d.R. nicht mehr zu besichtigen.
*[[1548]]: Zur Aufnahme von Nahrungsmittelreserven für Belagerungen wird ein [[großes Fass]] errichtet, das 840.000 Liter fassen konnte. Dieses existiert noch heute und ist angeblich (nach dem in Heidelberg) das zweitgrößte der Welt, aber zum Schutz der in dem Keller lebenden [[Fledermaus|Fledermäuse]] i.d.R. nicht mehr zu besichtigen.
*[[1550]] bis [[1568]]: Zahlreiche Innenausbauten unter [[Herzog Christoph]].
*[[1550]] bis [[1568]]: Zahlreiche Innenausbauten unter [[Herzog Christoph]].
*[[1593]] bis [[1606]]: [[Herzog Friedrich I.]] lässt im Westen die große Bastion errichten.
*[[1593]] bis [[1606]]: [[Herzog Friedrich I.]] lässt im Westen die große Bastion errichten.
*[[1606]]/[[1607|07]]: Das [[Unteres Schlosstor|Untere Schlosstor]] im Stil der Renaissance und in der Grundform eines antiken Triumphbogens entsteht (Entwurf Baumeister [[Heinrich Schickhardt]]).   
*[[1606]]/[[1607|07]]: Das [[Unteres Schlosstor|Untere Schlosstor]] im Renaissancestil und in der Grundform eines antiken Triumphbogens entsteht (Baumeister [[Heinrich Schickhardt]]).   
*[[:Kategorie:17. Jahrhundert|17. Jahrhundert]]: Zahlreiche Belegungen und Belagerungen des Schlosses.
*[[:Kategorie:17. Jahrhundert|17. Jahrhundert]]: Zahlreiche Belegungen und Belagerungen des Schlosses.
*[[1647]]: Am Ende des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] wird der südöstliche Eckturm von [[Belagerung von Schloss Hohentübingen durch die Franzosen|französischen Belagerern]] gesprengt. Er wird nicht wieder aufgebaut, wodurch die Ost- und Eingangsseite ihre symmetrische Form als doppeltürmige Fassade einbüßt.
*[[1647]]: Am Ende des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] wird der südöstliche Eckturm von [[Belagerung von Schloss Hohentübingen durch die Franzosen - Chronologie|französischen Belagerern]] gesprengt. Er wird nicht wieder aufgebaut, wodurch die Ost- und Eingangsseite ihre symmetrische Form als doppeltürmige Fassade einbüßt.
*[[1667]]: Als Ersatz für den runden Eckturm und als Bastionsbau wird der niedrigere [[Fünfeckturm]] mit Pyramidendach errichtet.
*[[1667]]: Als Ersatz für den runden Eckturm und als Bastionsbau wird der niedrigere [[Fünfeckturm]] mit Pyramidendach errichtet.
*[[:Kategorie:18. Jahrhundert|18. Jahrhundert]]: Die Anlage verliert stark an Bedeutung. Sie ist militärisch nicht mehr der Technologie angepasst und dem fürstlichen Hof auch nicht mehr repräsentativ genug.
*[[:Kategorie:18. Jahrhundert|18. Jahrhundert]]: Die Anlage verliert stark an Bedeutung. Sie ist militärisch nicht mehr der Technologie angepasst und dem fürstlichen Hof auch nicht mehr repräsentativ genug.
*[[1752]] Ein astronomisches Observatorium wird im [[Nordostturm von Schloss Hohentübingen|Nordost-Turm]] errichtet. Hier wirkt ab 1798 [[Johann Gottlieb Friedrich von Bohnenberger|J.G. Friedrich Bohnenberger]]  als Professor. Er baut eine völlig neue Landesvermessung für Württemberg mit dem Schlossturm als Mittelpunkt auf und macht sich auch als Erfinder des Gyroskops, eines Elektroskops und des Reversionspendels einen Namen. Die Sternwarte bestand in Teilen noch bis 1955, als eine [[Sternwarte|neue]] in der [[Nordstadt]] gebaut wurde.  
*[[1752]] Ein astronomisches Observatorium wird im [[Nordostturm von Schloss Hohentübingen|Nordost-Turm]] errichtet. Hier wirkt ab 1798 [[Johann Gottlieb Friedrich von Bohnenberger|J.G. Friedrich Bohnenberger]]  als Professor. Er baut eine völlig neue Landesvermessung für Württemberg mit dem Schlossturm als Mittelpunkt auf und macht sich auch als Erfinder des Gyroskops, eines Elektroskops und des Reversionspendels einen Namen. Die Sternwarte bestand in Teilen noch bis 1955, als eine [[Sternwarte|neue]] in der [[Nordstadt]] gebaut wurde.  
[[Datei:Tübinger Schloss - Katasterplan von 1819.jpg|mini|Katasterplan von 1819]]  
[[Datei:Tübinger Schloss - Katasterplan von 1819.jpg|thumb|300px|Katasterplan von 1819]]  


*[[1816]] wird die komplette Anlage der Tübinger [[Universität]] überlassen. Es kommt zu zahlreichen Umbauten, wie z.B. die Entfernung der hofseitigen Laubengänge oder kleinere Umbauten an dem Südflügel und dessen Galerie.
*[[1816]] wird die komplette Anlage der Tübinger [[Universität]] überlassen. Es kommt zu zahlreichen Umbauten, wie z.B. die Entfernung der hofseitigen Laubengänge oder kleinere Umbauten an dem Südflügel und dessen Galerie.
*[[1818]] entsteht in der ehemaligen [[Schlossküche]] ein chemisches Laboratorium. Hier arbeitet u.a. der Begründer der Biochemie und Entdecker des Hämoglobins [[Felix Hoppe-Seyler]] [http://de.wikipedia.org/wiki/Felix_Hoppe-Seyler]. Im Jahre [[1869]] isoliert dort dessen Schüler, der aus der Schweiz stammende Mediziner [[Friedrich Miescher]] ([[1844]] - [[1895]]), erstmals die menschliche Erbsubstanz ([http://de.wikipedia.org/wiki/Nukleins%C3%A4ure Nucleinsäuren]), ohne ihre Funktion bereits ganz zu verstehen.
*[[1818]] entsteht in der ehemaligen [[Schlossküche]] ein chemisches Laboratorium. Hier arbeitet u.a. der Begründer der Biochemie und Entdecker des Hämoglobins [http://de.wikipedia.org/wiki/Felix_Hoppe-Seyler Felix Hoppe-Seyler]. Im Jahre [[1869]] isoliert dort dessen Schüler, der aus der Schweiz stammende Mediziner [[Friedrich Miescher]] ([[1844]] - [[1895]]), erstmals die menschliche Erbsubstanz ([http://de.wikipedia.org/wiki/Nukleins%C3%A4ure Nucleinsäuren]), ohne ihre Funktion bereits ganz zu verstehen.
*[[1821]] entsteht im Rittersaal die Universitätsbibliothek, und es erfolgen zahlreiche Belegungen durch Universitätsinstitute.
*[[1821]] entsteht im Rittersaal die Universitätsbibliothek, und es erfolgen zahlreiche Belegungen durch Universitätsinstitute.
*[[1892]] wird das [[Oberes Schlosstor|Obere Schlossportal]] von [[1538]] in der bisherigen Gestalt erneuert (siehe auch Fotogalerie).
*[[1892]] wird das [[Oberes Schlosstor|Obere Schlossportal]] von [[1538]] in der bisherigen Gestalt erneuert (siehe auch Fotogalerie).
*[[1912]] wird der Platz für die Bibliothek zu klein, so dass diese wieder auszieht. Sie bezieht den heutigen [[Bonatzbau]] in der Stadt.  
*[[1912]] wird der Platz für die Bibliothek zu klein, so dass diese wieder auszieht.
*[[1933]]-[[1945|45]] Ein Lehrstuhl für Rassenhygiene wird eingerichtet.<ref name="Weiß">Weiß, Michael: ''Das Tübinger Schloß'' - Tübingen: Verlag Schwäbisches Tagblatt 1996, Seite 107</ref>
*[[1933]]-[[1945|45]] Ein Lehrstuhl für Rassenhygiene wird eingerichtet.<ref name="Weiß">Weiß, Michael: ''Das Tübinger Schloß'' Seite 107 - Tübingen: Verlag Schwäbisches Tagblatt 1996</ref>
*[[1945]] Kurze Nutzung als Kaserne und Gefängnis durch die französische Besatzungstruppen<ref name="Weiß"/> <br>  
*[[1945]] Kurze Nutzung als Kaserne und Gefängnis durch die französische Besatzungstruppen<ref name="Weiß"/> <br>  
*[[1956]] Der [[Nordostturm von Schloss Hohentübingen|Nordostturm]] erhält sein ursprüngliches Kegeldach zurück, die bisherige Sternwarte wird entfernt.  
*[[1956]] Der [[Nordostturm von Schloss Hohentübingen|Nordostturm]] erhält sein ursprüngliches Kegeldach zurück, die bisherige Sternwarte wird entfernt.  
*[[1970]] Beginn der Sanierung des [[Haspelturm]]s<ref name="Weiß"/>
*[[1970]] Beginn der Sanierung des [[Haspelturm]]s<ref name="Weiß"/>
*[[1979]] beginnt man mit den umfangreichen Restaurierungen der Burg. Bis [[1985]] kommt es zum Umbau des Süd- und des Westflügels, sowie der [[Schlosskirche]]. Die Institute für Ur- und Frühgeschichte, Völkerkunde, Empirische Kulturwissenschaft sowie die evangelische Predigeranstalt finden hier ein neues Zuhause. Im Innenhof werden auf diesen beiden Seiten die ursprünglich an allen Seiten umlaufenden überdeckten Fachwerk-Galerien wiederhergestellt. Auch durch Verputzung und Fugenmalerei an den Mauern, die den rekonstruierten Zustand der Erbauungszeit darstellen, kontrastieren diese beiden Flügel optisch mit den anderen, die oft für die älteren gehalten werden.  
*[[1979]] beginnt man mit den umfangreichen Restaurierungen der Burg. Bis [[1985]] kommt es zum Umbau des Süd- und des Westflügels, sowie der [[Schlosskirche]]. Die Institute für Ur- und Frühgeschichte, Völkerkunde, Empirische Kulturwissenschaft sowie die evangelische Predigeranstalt finden hier ein neues Zuhause. Im Innenhof werden auf diesen beiden Seiten die ursprünglich an allen Seiten umlaufenden überdeckten Fachwerk-Galerien wiederhergestellt. Auch durch Verputzung und Fugenmalerei an den Mauern, die den rekonstruierten Zustand der Erbauungszeit darstellen, kontrastieren diese beiden Flügel optisch mit den anderen.
*[[1988]] werden Nord- und Ostflügel umgebaut. Institute für Archäologie, Ägyptologie, Altorientalistik  lassen sich dort nieder.
*[[1988]] werden Nord- und Ostflügel umgebaut. Institute für Archäologie, Ägyptologie, Altorientalistik  lassen sich dort nieder.
*[[1997]] wird im Nord-und Ostflügel und ein Jahr später auch im [[Fünfeckturm]] das '''[[Museum Schloss Hohentübingen]]''' eröffnet, das unter dem heutigen Namen "Museum Alte Kulturen" die Lehrsammlungen der Institute für Ur- und Frühgeschichte, Ägyptologie, der Klassischen Archäologie (einschließlich der Numismatischen Arbeitsstelle), der Ethnologie und des altorientalischen Seminars zusammenfasst. <br /> Zu den Highlights zählen beispielsweise eine altägyptische Grabkammer und einige der berühmten [[Eiszeitkunst|Eiszeit-Funde]] aus Höhlen der [[Schwäbische Alb|Schwäbischen Alb]] <ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Vogelherdh%C3%B6hle#Vogelherdh.C3.B6hle Vogelherdhöhle]</ref>, welche die ältesten bekannten Kunstgegenstände der Menschheit (!) sind, z.B. Tierfiguren aus Elfenbein - [[Mammut vom Vogelherd|Mammuts]], das Wildpferdchen, Löwen, Wisente, ein Fisch sowie Fragmente einer Flöte aus Vogelknochen.   
*[[1997]] wird im Nord-und Ostflügel und ein Jahr später auch im [[Fünfeckturm]] das '''[[Museum Schloss Hohentübingen]]''' eröffnet, <ref name="wwww" /> das unter dem Begriff "Alte Kulturen" die Lehrsammlungen der Institute für Ur- und Frühgeschichte, Ägyptologie, der Klassischen Archäologie (einschließlich der Numismatischen Arbeitsstelle), der Ethnologie und des altorientalischen Seminars zusammenfasst. <br /> Zu den Highlights zählen beispielsweise eine altägyptische Grabkammer und einige der berühmten [[Eiszeitkunst|Eiszeit-Funde]] aus Höhlen der [[Schwäbische Alb|Schwäbischen Alb]] <ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Vogelherdh%C3%B6hle#Vogelherdh.C3.B6hle Vogelherdhöhle]</ref>, welche die ältesten bekannten Kunstgegenstände der Menschheit (!) sind, z.B. Tierfiguren aus Elfenbein - [[Mammut vom Vogelherd|Mammuts]], das Wildpferdchen, Löwen, Wisente, ein Fisch sowie Fragmente einer Flöte aus Vogelknochen.   
*[[2009]] Restaurierung des [[Unteres Schlosstor|Unteren Schlosstor]]s u.a. mit Erneuerung der unteren Sandsteinreliefs.  
*[[2009]] Restaurierung des [[Unteres Schlosstor|Unteren Schlosstor]]s u.a. mit Erneuerung der unteren Sandsteinreliefs.  
*[[2015]] Einrichtung des ehemaligen [[Schlosslabor]]s als kleines Museum bei freiem Eintritt.  
*[[2015]] Einrichtung des ehemaligen [[Schlosslabor]]s als kleines Museum bei freiem Eintritt.  
*[[2023]] Eröffnung des [[Café Musée]] als Pop-up-Gastronomie im Garten vor dem [[Oberes Schlosstor|Oberen Tor]].
 


== Name ==
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Friedrich Nicolai beschreibt die [[Etymologie des Ortsnamens Tübingen|Etymologie des Namens]] in seinen Reisebeschreibungen ''Unter Bayern und Schwaben - Meine Reise im deutschen Süden 1781'' wie folgt:
Friedrich Nicolai beschreibt die [[Etymologie des Ortsnamens Tübingen|Etymologie des Namens]] in seinen Reisebeschreibungen ''Unter Bayern und Schwaben - Meine Reise im deutschen Süden 1781'' wie folgt:


:"In [[Württemberg]] gibt es drei einzeln stehende Berge, die daher mehr in die Augen fallen und die den Beinamen Hohen führen und ihre Namen von keltischen Völkern ihrer natürlichen Beschaffenheit wegen bekommen zu haben scheinen: Hohentübingen, Hohentwiel und Hohenasperg. Im Keltischen bedeutet ''O'' oder ''Ho'' jeden erhabenen Ort oder Berg, ''Hen'' die Spitze oder den Kopf des Berges. ''Twyn'' und ''Twyin'' bedeutet Glanz, weiß, schön glänzend; also ''Ho-hen-Twyn-gen'' oder ''Ho-hen-Twyin-gen'' heißt beides weiße, glänzende Bergspitze. ''Twyll'' bedeutet Dunkelheit, also ''Ho-hen-Twyll'' dunkle Bergspitze. Vermutlich war der Tübinger Berg als ein Fels weiß und kahl, der Twiel aber mit düsteren Tannen bedeckt."<ref>Friedrich Nicolai: [http://gutenberg.spiegel.de/buch/3821/7 ''Unter Bayern und Schwaben'' - Kapitel 7.] ISBN 3-522-62660-5.</ref>  
:"In [[Württemberg]] gibt es drei einzeln stehende Berge, die daher mehr in die Augen fallen und die den Beinamen Hohen führen und ihre Namen von keltischen Völkern ihrer natürlichen Beschaffenheit wegen bekommen zu haben scheinen: Hohentübingen, Hohentwiel und Hohenasperg. Im Keltischen bedeutet ''O'' oder ''Ho'' jeden erhabenen Ort oder Berg, ''Hen'' die Spitze oder den Kopf des Berges. ''Twyn'' und ''Twyin'' bedeutet Glanz, weiß, schön glänzend; also ''Ho-hen-Twyn-gen'' oder ''Ho-hen-Twyin-gen'' heißt beides weiße, glänzende Bergspitze. ''Twyll'' bedeutet Dunkelheit, also ''Ho-hen-Twyll'' dunkle Bergspitze. Vermutlich war der Tübinger Berg als ein Fels weiß und kahl, der Twiel aber mit düsteren Tannen bedeckt."<ref>Friedrich Nicolai: [http://gutenberg.spiegel.de/buch/3821/7 ''Unter Bayern und Schwaben'' - Kapitel 7.] ISBN 3-522-62660-5.</ref>
 
Heute gilt es hingegen als am wahrscheinlichsten, dass "Tübingen" zusamengesetzt ist aus dem Namen eines alemannischen Anführers "Tuwo" und dem Anhang "-ingen" für eine Ortschaft aus der Besiedlungszeit im [[:Kategorie:6. Jahrhundert|6. Jahrhundert]].


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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