Bearbeiten von „Schimpfhaus

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Das Haus wurde nach dem Abriss des Lustnauer Tors 1829 im Auftrag des Medizinprofessors [https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Heinrich_Ferdinand_Autenrieth Johann Heinrich Ferdinand von Autenrieth] (1772—1835) im  klassizistischen Stil gebaut. Er verbrachte darin mit seiner Familie seine letzten Jahre. Danach war der Hauseigentümer dessen Sohn [https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Friedrich_Autenrieth Hermann Friedrich Autenrieth] (1799—1874), der darin viele Jahre seines Lebens wohnte. In der Beletage wurde einmal der junge Kronprinz [[König Karl|Karl]] einquartiert. 1861 zog hier das [[Uhland-Gymnasium|Gymnasium]] ein. Nach dem Auszug des Gymnasiums in das neuerbaute Gebäude in der ''[[Uhlandstraße]]'' kaufte es Fritz Schimpf, der es ab [[1901]] von dem [[Stuttgart]]er Architekten [[Josef Hennings]] umfangreich zum Wohn- und Geschäftshaus — dem heutigen Schimpfhaus umbauen und vergrößern ließ, so dass sich das bisherige so gut wie nicht mehr erkennen ließ. Das Haus erhielt giebelartige Aufbauten und an der Westseite eine mehrstöckige hölzerne Veranda. Das neugestaltete Gebäude weist neben dem [[Haus Lange]] (1902) und dem Haus ''[[Melanchthonstraße]]'' 16 wohl am deutlichsten charakteristische Merkmale des [[Jugendstil]]s in Tübingen auf. Fritz Schimpf, der eine Papier- und Tapetenhandlung sowie einen Ansichtskartenverlag betrieb, zog [[1903]] dort ein. Das Geschäft, das als ein Laden für Papier- und Bürobedarf inzwischen in der fünften Generation fortgeführt wird, existiert in dem Haus weiterhin. 1911 gründete sich im 1. Stock die [[Anthroposophische Gesellschaft Tübingen]].
Das Haus wurde nach dem Abriss des Lustnauer Tors 1829 im Auftrag des Medizinprofessors [https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Heinrich_Ferdinand_Autenrieth Johann Heinrich Ferdinand von Autenrieth] (1772—1835) im  klassizistischen Stil gebaut. Er verbrachte darin mit seiner Familie seine letzten Jahre. Danach war der Hauseigentümer dessen Sohn [https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Friedrich_Autenrieth Hermann Friedrich Autenrieth] (1799—1874), der darin viele Jahre seines Lebens wohnte. In der Beletage wurde einmal der junge Kronprinz [[König Karl|Karl]] einquartiert. 1861 zog hier das [[Uhland-Gymnasium|Gymnasium]] ein. Nach dem Auszug des Gymnasiums in das neuerbaute Gebäude in der ''[[Uhlandstraße]]'' kaufte es Fritz Schimpf, der es ab [[1901]] von dem [[Stuttgart]]er Architekten [[Josef Hennings]] umfangreich zum Wohn- und Geschäftshaus — dem heutigen Schimpfhaus umbauen und vergrößern ließ, so dass sich das bisherige so gut wie nicht mehr erkennen ließ. Das Haus erhielt giebelartige Aufbauten und an der Westseite eine mehrstöckige hölzerne Veranda. Das neugestaltete Gebäude weist neben dem [[Haus Lange]] (1902) und dem Haus ''[[Melanchthonstraße]]'' 16 wohl am deutlichsten charakteristische Merkmale des [[Jugendstil]]s in Tübingen auf. Fritz Schimpf, der eine Papier- und Tapetenhandlung sowie einen Ansichtskartenverlag betrieb, zog [[1903]] dort ein. Das Geschäft, das als ein Laden für Papier- und Bürobedarf inzwischen in der fünften Generation fortgeführt wird, existiert in dem Haus weiterhin. 1911 gründete sich im 1. Stock die [[Anthroposophische Gesellschaft Tübingen]].


In den 1970er Jahren wollte die Stadtverwaltung unter [[Hans Gmelin]] das Haus abreißen lassen, um die Straßen autogerechter gestalten zu können. Das war schon 1959 mit dem rechts angrenzenden Haus ''[[Wilhelmstraße]]'' 1 (in dem ursprünglich [[Friedrich Silcher]] wohnte) geschehen. Gegen den Abriss wehrte sich Ende der 1970er Jahre erfolgreich eine Bürgerinitiative. In den frühen 1980er Jahren baute der bekannte Tübinger Architekt [[Heinrich Johann Niemeyer|Heinrich Niemeyer]] in seiner unverkennbaren Handschrift das Bürobedarfsgeschäft um, einschließlich des zeltdachartigen Anbaus, der die Anbindung der frei gewordenen, ursprünglich nicht als Schauseite gedachten hohen Seitenwand an den öffentlichen Raum geschickt gestaltet. Um eine Abbiegespur zum [[Österberg]] einrichten zu können, baute man gleichzeitig an der Platzseite einen Arkadengang, der den Bürgersteig aufnehmen konnte. Durch den Umbau des Geschäftes ist im Erdgeschoss noch Platz für die Filiale der Deutschen Bank entstanden. Die oberen Stockwerke wurden zum Studentenwohnheim umgebaut. Die dominierende Innenfarbe ist, wie oft bei Niemeyer, braun an Wand, Boden und Metallgeländern. Die in der Zeit der Verpönung des Jugendstils  entfernten Ornamente wurden [[1983]] wiederhergestellt. Der kleine Rundturm und das Dächlein auf dem Eck-Erker mit Spitze (siehe Abb. 1903) sind nicht mehr vorhanden.
In den 1970er Jahren wollte die Stadtverwaltung unter [[Hans Gmelin]] das Haus abreißen lassen, um die Straßen autogerechter gestalten zu können. Das war schon in den 1950er Jahren mit dem rechts angrenzenden Haus (in dem ursprünglich [[Friedrich Silcher]] wohnte) geschehen. Gegen den Abriss wehrte sich Ende der 1970er Jahre erfolgreich eine Bürgerinitiative. In den frühen 1980er Jahren baute der bekannte Tübinger Architekt [[Heinrich Johann Niemeyer|Heinrich Niemeyer]] in seiner unverkennbaren Handschrift das Bürobedarfsgeschäft um, einschließlich des zeltdachartigen Anbaus, der die Anbindung der frei gewordenen, ursprünglich nicht als Schauseite gedachten hohen Seitenwand an den öffentlichen Raum geschickt gestaltet. Um eine Abbiegespur zum [[Österberg]] einrichten zu können, baute man gleichzeitig an der Platzseite einen Arkadengang, der den Bürgersteig aufnehmen konnte. Durch den Umbau des Geschäftes ist im Erdgeschoss noch Platz für die Filiale der Deutschen Bank entstanden. Die oberen Stockwerke wurden zum Studentenwohnheim umgebaut. Die dominierende Innenfarbe ist, wie oft bei Niemeyer, braun an Wand, Boden und Metallgeländern. Die in der Zeit der Verpönung des Jugendstils  entfernten Ornamente wurden [[1983]] wiederhergestellt. Der kleine Rundturm und das Dächlein auf dem Eck-Erker mit Spitze (siehe Abb. 1903) sind nicht mehr vorhanden.


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