Bearbeiten von „Jehovas Zeugen“
Aus TUEpedia
Die Bearbeitung kann rückgängig gemacht werden. Bitte prüfe den Vergleich unten, um sicherzustellen, dass du dies tun möchtest, und veröffentliche dann unten deine Änderungen, um die Bearbeitung rückgängig zu machen.
Aktuelle Version | Dein Text | ||
Zeile 10: | Zeile 10: | ||
'''Öffentlicher Vortrag und Wachtturm-Studium''' | '''Öffentlicher Vortrag und Wachtturm-Studium''' | ||
Samstag, 18.15 Uhr | |||
Während der Corona-Pandemie finden die Zusammenkünfte als Zoom-Konferenz im Internet statt. Infos und Link unter Telefon (0 70 71) 7 20 71. | Während der Corona-Pandemie finden die Zusammenkünfte als Zoom-Konferenz im Internet statt. Infos und Link unter Telefon (0 70 71) 7 20 71. | ||
Der Königreichssaal wird auch für Zusammenkünfte in englischer (mittwochs um 19 Uhr und samstags um 15.30 Uhr, Telefon 0 70 32 - 9 59 53 25) und spanischer Sprache (freitags um 18.45 Uhr und sonntags um 10.30 Uhr, Telefon 0 74 76 - 39 10 10) genutzt. | Der Königreichssaal wird auch für Zusammenkünfte in englischer (mittwochs um 19 Uhr und samstags um 15.30 Uhr, Telefon 0 70 32 - 9 59 53 25) und spanischer Sprache (freitags um 18.45 Uhr und sonntags um 10.30 Uhr, Telefon 0 74 76 - 39 10 10) genutzt. | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Die Geschichte der Zeugen Jehovas in Tübingen reicht bis in die 1930er Jahre zurück. Albert Bechtle gehörte zu den Gründern der Tübinger Versammlung. Der [[Pfrondorf]]er brachte mit seinem Getreide auch die Botschaft der Bibelforscher - wie die Zeugen Jehovas damals genannt wurden - in die [[Lustnauer Mühle]], die zu der Zeit von Karl Gölz betrieben wurde. Bei der Tochter des Müllers fiel Bechtles Predigt auf fruchtbaren Boden: 1938 ließ sich Charlotte Gölz in der Badewanne der Mühle heimlich als Zeugin Jehovas taufen. | Die Geschichte der Zeugen Jehovas in Tübingen reicht bis in die 1930er Jahre zurück. Albert Bechtle gehörte zu den Gründern der Tübinger Versammlung. Der [[Pfrondorf]]er brachte mit seinem Getreide auch die Botschaft der Bibelforscher - wie die Zeugen Jehovas damals genannt wurden - in die [[Lustnauer Mühle]], die zu der Zeit von Karl Gölz betrieben wurde. Bei der Tochter des Müllers fiel Bechtles Predigt auf fruchtbaren Boden: 1938 ließ sich Charlotte Gölz in der Badewanne der Mühle heimlich als Zeugin Jehovas taufen. | ||
Damit wurde die Lustnauer Mühle während der [[Nazi-Zeit|Hitlerzeit]] zu einem Zentrum der Untergrundarbeit. Und die Wohnung über der Mühle wurde zu einer Zuflucht für Opfer der Nazi-Herrschaft. Die Familie Gölz nahm Zeugen Jehovas auf, die aus dem Konzentrationslager entlassen wurden und wegen ihrer religiösen Überzeugung keine Arbeitsstelle fanden. Das so genannte Prophetenstüble war ein konspirativer Treff der verbotenen Religionsgemeinschaft. "Rund zehn Personen trafen sich hier regelmäßig zu Bibelbetrachtungen", erinnert sich Mirjam Strohmaier an die Erzählungen ihrer Eltern. "Darunter auch der damalige Lustnauer Totengräber Eugen Märkle", berichtet die Tochter von Christian Nagel, dem letzten Lustnauer Müller. "Die Mühle war auch ein Depot illegaler biblischer Literatur." | Damit wurde die Lustnauer Mühle während der [[Nazi-Zeit|Hitlerzeit]] zu einem Zentrum der Untergrundarbeit. Und die Wohnung über der Mühle wurde zu einer Zuflucht für Opfer der Nazi-Herrschaft. Die Familie Gölz nahm Zeugen Jehovas auf, die aus dem Konzentrationslager entlassen wurden und wegen ihrer religiösen Überzeugung keine Arbeitsstelle fanden. Das so genannte Prophetenstüble war ein konspirativer Treff der verbotenen Religionsgemeinschaft. "Rund zehn Personen trafen sich hier regelmäßig zu Bibelbetrachtungen", erinnert sich Mirjam Strohmaier an die Erzählungen ihrer Eltern. "Darunter auch der damalige Lustnauer Totengräber Eugen Märkle", berichtet die Tochter von Christian Nagel, dem letzten Lustnauer Müller. "Die Mühle war auch ein Depot illegaler biblischer Literatur." | ||
Heinrich Dickmann war ein Kurier, der regelmäßig den neuesten Wachtturm aus Stuttgart nach Tübingen brachte und ihn in der Lustnauer Mühle mit der Schreibmaschine abtippte. "Als dabei in unmittelbarer Nachbarschaft eine Bombe einschlägt, geht als Folge der Druckwelle eine Fensterscheibe zu Bruch und Dickmann kippt mitsamt seinem Stuhl rücklings auf den Boden", erzählt Strohmaier. | Heinrich Dickmann war ein Kurier, der regelmäßig den neuesten Wachtturm aus Stuttgart nach Tübingen brachte und ihn in der Lustnauer Mühle mit der Schreibmaschine abtippte. "Als dabei in unmittelbarer Nachbarschaft eine Bombe einschlägt, geht als Folge der Druckwelle eine Fensterscheibe zu Bruch und Dickmann kippt mitsamt seinem Stuhl rücklings auf den Boden", erzählt Strohmaier. | ||
Zeile 36: | Zeile 36: | ||
=== Quellen === | === Quellen === | ||
Rund ums Mühlrad, Tübinger Blätter 2013 | |||
=== Literatur === | === Literatur === | ||
[[Angriff_auf_die_Religionsfreiheit_.pdf ]] | |||
Tagblatt Anzeiger, 5. April 2017 | |||