Bearbeiten von „Hans Herb

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Aus der Ehe stammen drei Söhne. 1931 kam der jüngste Sohn Hans Werner Herb zur Welt, der ab [[1954]] bei seinem Vater Eugen in die Lehre zum Drogisten ging.  
Aus der Ehe stammen drei Söhne. 1931 kam der jüngste Sohn Hans Werner Herb zur Welt, der ab [[1954]] bei seinem Vater Eugen in die Lehre zum Drogisten ging.  
Bis zu seinem Tod 1963 führte Eugen Herb die Geschäfte der Drogerie in der Neckargasse 22.
Bis zu seinem Tod 1963 führte Eugen Herb die Geschäfte der Drogerie in der Neckargasse 22.
Bereits zu seinen Lebzeiten übergab er seinem jüngsten Sohn Hans das Neckargrundstück Neckarhalde 43, das er selbst bis dahin zur Erholung und botanischen Studien nutzte (mit prachtvollen, seltenen Rosenzuchten). Das großzügige Gartengrundstück direkt am Neckar gelegen wurde nun Bauplatz für das 1961 vom Tübinger Architekten H. Niemeyer entworfene Wohnhaus.<br />
Bereits zu seinen Lebzeiten übergab er seinem jüngsten Sohn Hans das Neckargrundstück Neckarhalde 43, das er selbst bis dahin zur Erholung und botanischen Studien nutzte (mit prachtvollen, seltenen Rosenzuchten). Das Gartengrundstück direkt am Neckar gelegen wurde nun Bauplatz für das 1961 vom Tübinger Architekten H. Niemeyer entworfene Wohnhaus.<br />


[[1963/64]], nach dem Tode des Firmeninhabers der Drogerie Müller& Co, Eugen Herb, und der darauf erbrechtlichen Anteilsabwicklung des Geschäftshauses Neckargasse 22 (Gründungsort der Drogerie durch Otto Kappis) musste ein neues Geschäftshaus für die Drogerie gefunden und erworben werden. Hans Herb als Firmennachfolger, und von seiner Mutter Helene Herb zu ihrer Lebenszeit als Erbe der Drogerie bestimmt, zog dann samt historischem Inventar des Gründungsjahres 1878 (bestehend aus Apothekermöbeln, Glasvitrinen, Originalbehältnissen aus Glas, Keramik und Holz) in das dann neu erworbene Geschäftshaus in die Kirchgasse 10.
[[1966]], nach Anteilsabwicklung des Geschäftshauses Neckargasse 22 (Gründungsort der Drogerie) und dem ihm von seiner Mutter Helene Herb zu ihrer Lebenszeit übertragenen Erbe, zog Hans Herb mit der Drogerie samt Inventar des Gründungsjahres 1878 (bestehend aus Apothekermöbeln, Glasvitrinen, Originalbehältnissen aus Glas, Keramik und Holz) in das neu erworbene Geschäftshaus Kirchgasse 10 um.
[[1965]] wurde die Außenfassade des Erdgeschosses der Kirchgasse 10 vom Architekten Heinrich Niemeyer baulich so umgestaltet, dass in einem Dreieck unter die ursprüngliche Fassade zurückversetzt ein Unterstand vor der Schaufensterfläche im Eingangsbereich geschaffen wurde (s. Jubiläumsfoto 2003). Dieser Unterstand wurde ab 1983 an Händler verpachtet, die ihre Waren ab überdachter Verkaufsfläche direkt vor der Drogerie anboten. Im EG links, in einer vier Quadratmetern kleinen Ladenfläche, firmierten zudem diverse Imbiss-Anbieter – zuletzt Murat Dogans Döner-Imbiss.<br />
[[1965]] wurde die Außenfassade des Erdgeschosses der Kirchgasse 10 vom Architekten Heinrich Niemeyer umgestaltet, sodass diese, in einem Dreieck unter die ursprüngliche Fassade zurückversetzt, einen Unterstand mit Schaufensterfläche im Eingangsbereich bot (s. Jubiläumsfoto 2003). Dieser Unterstand wurde ab 1983 an Händler verpachtet. Im EG links, in vier Quadratmetern Ladenfläche, firmierten diverse Imbiss-Anbieter – zuletzt Murat Dogans Döner-Imbiss.<br />
Die kontinuierlichen Einnahmen aus Wohnungsvermietungen und Verpachtung des Imbissstandes des Geschäftshauses Kirchgasse 10 sicherten den Lebensunterhalt des Drogisten Hans Herb – und nur darum konnte diese traditionsreiche, urtümliche Drogerie als Ladengeschäft: trotz der großen Umsatzeinbußen von ihm bis 2009 aufrechterhalten werden. Wegen der teils ausladenden Verkaufsstände vor der eigentlichen Schaufensterfläche zur Kirchgasse 10 war die Drogerie als solche tagsüber kaum mehr einsehbar (siehe Bildergalerie unten), und war als Einkaufsort für traditionelle Drogerieartikel nur noch wenigen zahlungsbereiten Stammkunden bekannt.<br />
Die kontinuierlichen Einnahmen aus Wohnungsvermietungen und Verpachtung des Imbissstandes in seinem Geschäftshaus Kirchgasse sicherten den Lebensunterhalt – und nur darum konnte die Drogerie trotz großer Umsatzeinbußen erhalten bleiben. Herbs Laden, wegen der Verkaufsstände davor tagsüber kaum mehr einsehbar (siehe Bildergalerie unten), war als Einkaufsort für traditionelle Drogerieartikel nur noch wenigen Stammkunden bekannt.<br />
Die letzten drei Jahrzehnte der Drogerie Müller & Co, bis zu ihrer Schließung 2009 von Hans Herb selbst so benannt: ein "Gruschtladen mit Museumsreife", war überfüllt mit Fläschchen, Dosen, Pülverchen, Essenzen und Chemikalien. Hans Herb war ebenso ein Original, der alles fand und offenbar auch alles hatte (siehe Weblinks und Bildergalerie).
Die letzten drei Jahrzehnte der Drogerie Müller & Co, bis zu ihrer Schließung 2009 von Hans Herb selbst so benannt: ein "Gruschtladen mit Museumsreife", war überfüllt mit Fläschchen, Dosen, Pülverchen, Essenzen und Chemikalien. Hans Herb war ebenso ein Original, der alles fand und offenbar auch alles hatte (siehe Weblinks und Bildergalerie).
Sie, eine »Tante-Emma-Drogerie« mitten in der Tübinger [[Altstadt]] wurde in Fortführung von ihm selbst eher als ideelle Tätigkeit empfunden, denn bereits ab 1982 schrieb die Drogerie rein rechnerisch Verlust.
Sie, eine »Tante-Emma-Drogerie« mitten in der Tübinger [[Altstadt]] wurde in Fortführung von ihm eher als ideelle Tätigkeit empfunden, denn bereits ab 1982 schrieb die Drogerie rein rechnerisch Verlust.
Einzig der alljährliche Verkauf von Feuerwerkskörpern zum Jahreswechsel verschönerte die negativen Jahresbilanzen. Wobei das individuelle Sortiment, das Hans Herb dann mit umfangreicher Beratung zu Knall- und Leuchteffekten, detaillierten Beschreibungen der Leuchtbouquets, sowie auch praktischen Anweisungen zu sicherer Handhabung meist verschmitzt über die Ladentheke reichte: war ein Fest für jeden Feuerwerkliebhaber!
Einzig der alljährliche Verkauf von Feuerwerkskörpern zum Jahreswechsel verschönerte die negativen Jahresbilanzen. Wobei das individuelle Sortiment, das Hans Herb dann mit umfangreicher Beratung zu Knall- und Leuchteffekten, detaillierten Beschreibungen der Leuchtbouquets, sowie auch praktischen Anweisungen zu sicherer Handhabung meist verschmitzt über die Ladentheke reichte: Das war ein Fest für jeden Feuerwerkliebhaber!
Das Ladengeschäft unweit des [[Holzmarkt]]s blieb stets auch ein Ort menschlicher Begegnungen und Treffpunkt für Gespräche mit dem Drogisten, Menschenfreund und Weltenbummler Hans Herb.
Das Ladengeschäft unweit des [[Holzmarkt]]s blieb stets auch ein Ort menschlicher Begegnungen und Treffpunkt für Gespräche mit dem Drogisten, Menschenfreund und Weltenbummler Hans Herb.


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[[Datei:Hans Herb als Karl Valentin (Kabarett).jpg|mini|Hans Herb als K. Valentin verkleidet (1956)]]
[[Datei:Hans Herb als Karl Valentin (Kabarett).jpg|mini|Hans Herb als K. Valentin verkleidet (1956)]]
[[Datei:Hans Herb Kabarett Stuttgart.jpg|mini|Hans Herb mit einer Schauspielkollegin (1958/59)]]
[[Datei:Hans Herb Kabarett Stuttgart.jpg|mini|Hans Herb mit einer Schauspielkollegin (1958/59)]]
Als Mitglied des Ensembles "Kabarett der Jugend" stand Hans Herb in Tübingen und Umgebung mit 7 weiteren Mimen auf diversen Bühnen. Eine Radioaufzeichnung des SDR in Mitschnitt einer dieser Kabarett-Aufführungen im Jahre 1957, belegt dies. Damals gab das "Kabarett der Jugend" vor über 6500 Zuschauern in Stuttgart Texte von Kurt Tucholsky zum Besten. Auch eigens verfasste Texte von Ensemblemitgliedern (u.a. Fritz Holder) zu damals hochpolitischen Themen wie z. B. der "Wiederbewaffnung" unter Konrad Adenauer, Fahnenweihe, reaktionäre Studenten-Verbindungen, wurden von den jungen Kabarettisten in frischer und provokanter Formulierung dem dortigen Publikum präsentiert.
Als Mitglied des Ensembles "Kabarett der Jugend" stand Hans Herb in Tübingen und Umgebung mit 8 weiteren Mimen auf diversen Bühnen. Eine Radioaufzeichnung des SDR in Mitschnitt einer dieser Kabarett-Aufführungen 1957, belegt dies. Damals gab das "Kabarett der Jugend" vor über 6500 Zuschauern in Stuttgart Texte von Kurt Tucholsky zum Besten. Auch eigens verfasste Texte von Ensemblemitgliedern (z. B. Fritz Holder) zu damals hochpolitischen Themen in Fragestellung einer "Wiederbewaffnung" unter Konrad Adenauer, Fahnenweihe, reaktionäre Studenten-Verbindungen, wurden von den jungen Kabarettisten in frischer und provokanter Formulierung dem dortigen Publikum serviert.
Als Reaktion auf die Ausstrahlung dieser Radioaufzeichnung vom SDR (heute SWR), klagten einige Verbindungsstudenten aus Bonn, und prozessierten sogar gegen eine weitere Ausstrahlung.
Als Reaktion auf die Ausstrahlung dieser Radioaufzeichnung des SDR (heute SWR) , klagten einige Verbindungsstudenten aus Bonn, und prozessierten gegen eine weitere Ausstrahlung.
Der SFB (Sender Freies Berlin) strahlte diese inhaltlich kontrovers wahrgenommene Radioaufzeichnung dennoch ein weiteres Mal aus.
Der SFB (Sender Freies Berlin ) strahlte diese Radioaufzeichnung dennoch ein weiteres Mal aus.
 


<small>Text und Recherche: Helene Herb</small>
<small>Text und Recherche: Helene Herb</small>
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