Bearbeiten von „Ehemaliges Opernhaus“
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Am Ende des [[:Kategorie:18. Jahrhundert|18. Jahrhundert]]s gab es in Tübingen ein kleines Opernhaus. [[Karl Eugen (Herzog von Württemberg)|Herzog Karl Eugen]] hat es im alten Reithaus des [[Collegium Illustre]] vor dem [[Lustnauer Tor]] einrichten lassen. Am 4. November [[1767]] wurde es mit der Uraufführung von [http://www.tuebingen.de/Niccolo_Jommelli_Biografie.pdf Niccolò Jommellis] Oper „Il cacciatore deluso“ ( | Am Ende des [[:Kategorie:18. Jahrhundert|18. Jahrhundert]]s gab es in Tübingen ein kleines Opernhaus. [[Karl Eugen (Herzog von Württemberg)|Herzog Karl Eugen]] hat es im alten Reithaus des [[Wilhelmstift|Collegium Illustre]] vor dem [[Lustnauer Tor]] einrichten lassen. Am 4. November [[1767]] wurde es mit der Uraufführung von [http://www.tuebingen.de/Niccolo_Jommelli_Biografie.pdf Niccolò Jommellis] Oper „Il cacciatore deluso“ (Der enttäuschte Jäger) eingeweiht.<ref>[http://www.tuebingen.de/25_17883.html Eine Tübinger Oper: Il Cacciatore deluso]</ref> | ||
== Geographische Lage == | == Geographische Lage == | ||
[[Datei:Opernhaus.jpg| | [[Datei:Opernhaus.jpg|thumb|right|350px|Opernhaus im Botanischen Garten auf dem [http://www.tuebingen.de/Dateien/stadtplan1819.pdf Kohlerschen Stadtplan von 1819]]] | ||
Leider wurde bisher noch keine Abbildung des Opernhauses gefunden. Lediglich der [http://www.tuebingen.de/ | Leider wurde bisher noch keine Abbildung des Opernhauses gefunden. Lediglich der [http://www.tuebingen.de/formulardownload/stadtplan1819.pdf Kohlersche Stadtplan von 1819] zeigt noch seinen Grundriss. Demnach stand es am Rande des (späteren) [[Alter Botanischer Garten|Alten Botanischen Gartens]] neben dem heutigen [[Museum]], etwa dort, wo die Unterführung in den Botanischen Garten mündet.<ref name="Rauch"> Stadtarchivar Udo Rauch: [http://www.tuebingen.de/Niccolo_Jommelli_Il_Cacciatore_deluso_.pdf Eine Oper für Tübingen]</ref> | ||
== Geschichte des Baus == | == Geschichte des Baus == | ||
Herzog Karl Eugen ordnete den Umbau des alten Reithauses an, das bis dahin vom [[Collegium | Herzog Karl Eugen ordnete den Umbau des alten Reithauses an, das bis dahin vom [[Wilhelmsstift|Collegium illustre]] benutzt worden war. Es ersetzte [[1669]] einen Vorgängerbau, der unter den Wirren und Folgen des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] sehr gelitten hatte. | ||
Der Neubau des Reithauses von [[1669]] war fast 43 Meter lang und etwa 13 Meter breit. Er bestand neben einem kleineren Eingangsbereich praktisch nur aus einer großen Halle im vier Meter hohen Erdgeschoss. Darüber befand sich bereits der Dachstuhl. Das insgesamt niedrige Gebäude war aus Holz errichtet. Nur die Seite zur Stadt hin war massiv. Denn hier war die Umfassungsmauer mitbenutzt worden, die den Tummelplatz des Collegiums umgab. | Der Neubau des Reithauses von [[1669]] war fast 43 Meter lang und etwa 13 Meter breit. Er bestand neben einem kleineren Eingangsbereich praktisch nur aus einer großen Halle im vier Meter hohen Erdgeschoss. Darüber befand sich bereits der Dachstuhl. Das insgesamt niedrige Gebäude war aus Holz errichtet. Nur die Seite zur Stadt hin war massiv. Denn hier war die Umfassungsmauer mitbenutzt worden, die den Tummelplatz des Collegiums umgab. | ||
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Schon zu Herzog Karl Eugens Zeiten wurde der Theaterbetrieb wieder reduziert. Bald wurden Dekorationsstücke zum Bau des neuen Stuttgarter Theaters in die Landeshauptstadt geschafft. 1792 überlegte man eine Zeit lang, die Universitätsbibliothek in der Oper aufzustellen. Zuletzt ging 1802 noch einmal Shakespeares Julius Cäsar über die Bühne. | Schon zu Herzog Karl Eugens Zeiten wurde der Theaterbetrieb wieder reduziert. Bald wurden Dekorationsstücke zum Bau des neuen Stuttgarter Theaters in die Landeshauptstadt geschafft. 1792 überlegte man eine Zeit lang, die Universitätsbibliothek in der Oper aufzustellen. Zuletzt ging 1802 noch einmal Shakespeares Julius Cäsar über die Bühne. | ||
Dann kam das Ende: Der ehemalige Stadtarchivar Joseph Forderer schrieb 1942 in den Tübinger Blättern, das Opernhaus sei „gleichsam ein Symbol einer unwiederbringlich versunkenen Welt“ im Sommer 1802 abgebrochen worden: „So ist nach 36jährigem Bestand eine im Geiste ihres Jahrhunderts entstandene und gepflegte Kunststätte verschwunden.“<ref name="Rauch" /> <ref>S. Esser: [http://www.baufachinformation.de/denkmalpflege.jsp?md=2002127109917 Das höfische Theater unter Herzog Carl Eugen und König Friedrich.] In | Dann kam das Ende: Der ehemalige Stadtarchivar Joseph Forderer schrieb 1942 in den Tübinger Blättern, das Opernhaus sei „gleichsam ein Symbol einer unwiederbringlich versunkenen Welt“ im Sommer 1802 abgebrochen worden: „So ist nach 36jährigem Bestand eine im Geiste ihres Jahrhunderts entstandene und gepflegte Kunststätte verschwunden.“<ref name="Rauch" /> <ref>S. Esser: [http://www.baufachinformation.de/denkmalpflege.jsp?md=2002127109917 Das höfische Theater unter Herzog Carl Eugen und König Friedrich.] In Das Schloß und seine Ausstattung als denkmalpflegerische Aufgabe, 1999.</ref> | ||
==Quellen== | ==Quellen== | ||
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