Bearbeiten von „Ehemalige Restauration zum Schlossgarten

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[[Datei:Schlossbrauerei Tübingen.jpg|mini|Werbepostkarte Brauerei Gösele & Stratmann, kleiner Ausschnitt rechts oben "Restauration zum Schlossgarten", 1908]]  
[[Datei:Schlossbrauerei Tübingen.jpg|mini|Werbepostkarte Brauerei Gösele & Stratmann, kleiner Ausschnitt rechts oben "Restauration zum Schlossgarten", 1908]]  
[[File:Bierhalle zum Schlossgarten (AK-Ausschnitt Gebr. Metz 1899 TPk192a).jpg|mini|Bierhalle zum Schlossgarten, Ausschnitt aus Ansichtskarte Gebr. Metz 1899]]


Es handelt sich um das Gebäude direkt gegenüber der [[Virtembergia|A.V. Virtembergia]], an der nördlichen Straßenseite. Das Gasthaus ist auf den hier gezeigten Postkarten von 1899 und 1901 ("Bierhalle") sowie 1908 ("Restauration", Ausschnitt rechts oben klein) abgebildet. Es war demnach ein Lokal mit Aussicht ins [[Ammertal]] und in den ersten Jahren - wegen noch fehlender Bebauung gegenüber - auch ins [[Neckartal]]. Die Ausrichtung zur Ammertal-Seite hatte vielleicht auch damit zu tun, dass die Gaststätte von der darunterliegenden Brauerei aus gesehen werden konnte. Östlich vom Haus befand sich auch ein [[Biergarten]], wie man auf der Ansichtskarte von 1901 erkennen kann. Das Gelände nördlich davon ist dafür zu abschüssig.  
Es handelt sich um das Gebäude direkt gegenüber der [[Virtembergia|A.V. Virtembergia]], an der nördlichen Straßenseite. Das Gasthaus ist auf den hier gezeigten Postkarten von 1901 ("Bierhalle") und 1908 ("Restauration", Ausschnitt rechts oben klein) abgebildet. Es war demnach ein Lokal mit Aussicht ins [[Ammertal]] und in den ersten Jahren - wegen noch fehlender Bebauung gegenüber - auch ins [[Neckartal]]. Die Ausrichtung zur Ammertal-Seite hatte vielleicht auch damit zu tun, dass die Gaststätte von der darunterliegenden Brauerei aus gesehen werden konnte. Östlich vom Haus befand sich auch ein [[Biergarten]], wie man auf der Ansichtskarte von 1901 erkennen kann. Das Gelände nördlich davon ist dafür zu abschüssig.  


Ein paar Jahre war Eugen Mannheim der Pächter der Bierhalle. Er richtete schon hier als Attraktion einen kleinen Tierpark ein. 1907 machte er sich selbständig und eröffnete unterhalb der [[Ödenburg]] seinen [[Tiergarten]] mit Gastwirtschaft.<ref>''„...und grüßen Sie mir die Welt.“ Tübingen – eine Universitätsstadt auf alten Postkarten.''  Tübingen: Stadtmuseum 2007, S. 193</ref>  - Ein späterer Wirt des Schlossgartens war laut Adressbuch 1914 ein Karl Wagner.  
Ein paar Jahre war Eugen Mannheim der Pächter der Bierhalle. Er richtete schon hier als Attraktion einen kleinen Tierpark ein. 1907 machte er sich selbständig und eröffnete unterhalb der [[Ödenburg]] seinen [[Tiergarten]] mit Gastwirtschaft.<ref>''„...und grüßen Sie mir die Welt.“ Tübingen – eine Universitätsstadt auf alten Postkarten.''  Tübingen: Stadtmuseum 2007, S. 193</ref>  - Ein späterer Wirt des Schlossgartens war laut Adressbuch 1914 ein Karl Wagner.  


Die Gaststätte wurde [[1899]] erbaut und bestand bis [[1919]]. Der Brauereibesitzer Heinrich Gösele hatte seine Schlossbrauerei 1911 an den Konkurrenten [[Marquardtei|Marquardt]] verkauft. Er konnte seine frühere Gartenwirtschaft nur weiterführen, indem er sie pachtete und sich verpflichtete, nur Marquardts "Tübinger Hofbräu" auszuschenken.<ref>''„...und grüßen Sie mir die Welt.“ Tübingen – eine Universitätsstadt auf alten Postkarten.''  Tübingen: Stadtmuseum 2007, S. 192</ref>    Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Gaststätte geschlossen, und ein Arzt baute das Gebäude zum Wohnhaus um.  Im Jahr [[1925]] wurde es von der Verbindung [[V.D.St.|Verein Deutscher Studenten Tübingen]] erworben. Diese nutzte es bis zum Wiederverkauf anlässlich ihrer Auflösung in den 1930er Jahren. Heute ist es, vermutlich weiter umgebaut, ein privates Wohnhaus. Das gemauerte Untergeschoss an der Hangseite ist sehr wahrscheinlich noch von dem Gaststätten-Bau, denn es weist heute noch zeittypische Wandstrukturen auf, die es bei späteren Gebäuden so nicht mehr gab. Außerdem ist die Zahl und Anordnung der 6 Fenster noch so wie auf der Postkarte von 1899 zu sehen. Darüber war ein Fachwerkaufbau für die Bierhalle. Die heutigen oberen Stockwerke sind späteren Datums.  
Die Gaststätte wurde [[1899]] erbaut und bestand bis [[1919]]. Der Brauereibesitzer Heinrich Gösele hatte seine Schlossbrauerei 1911 an den Konkurrenten [[Marquardtei|Marquardt]] verkauft. Er konnte seine frühere Gartenwirtschaft nur weiterführen, indem er sie pachtete und sich verpflichtete, nur Marquardts "Tübinger Hofbräu" auszuschenken.<ref>''„...und grüßen Sie mir die Welt.“ Tübingen – eine Universitätsstadt auf alten Postkarten.''  Tübingen: Stadtmuseum 2007, S. 192</ref>    Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Gaststätte geschlossen, und ein Arzt baute das Gebäude zum Wohnhaus um.  Im Jahr [[1925]] wurde es von der Verbindung [[V.D.St.|Verein Deutscher Studenten Tübingen]] erworben. Diese nutzte es bis zum Wiederverkauf anlässlich ihrer Auflösung in den 1930er Jahren. Heute ist es, vermutlich weiter umgebaut, ein privates Wohnhaus. Das gemauerte Untergeschoss an der Hangseite ist sehr wahrscheinlich noch von dem Gaststätten-Bau, denn es weist heute noch zeittypische Wandstrukturen auf, die es bei späteren Gebäuden so nicht mehr gab. Außerdem ist die Zahl und Anordnung der 6 Fenster noch so wie auf der Postkarte von 1901 zu sehen. Darüber war ein Fachwerkaufbau für die Bierhalle. Die heutigen oberen Stockwerke sind ganz offensichtlich späteren Datums.  


[[Datei:Schlossbergstr Wohnhaus.jpg|mini|Schlossbergstraße 15, erstes Wohnhaus auf dem Schlossberg, erbaut vor 1898 vom Brauereibesitzer [[Gösele & Stratmann|Johannes Gösele]]. <br> 1946-50 wohnte hier während seines Philosophie-Studiums auch der französische Schriftsteller [[Michel Tournier]].<ref>[http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=5&ved=0ahUKEwjxtp_Lgu7MAhWFFBQKHZIBBg0QFgg0MAQ&url=http%3A%2F%2Fd-nb.info%2F966420063%2F04&usg=AFQjCNFwYqto4zTA906kQqjrabhgvjiI3g Alexander Rumler: ''Tübinger Dichter-Spaziergänge'', Tübingen: Attempto-Verlag, 2003, Seite 62]</ref>Ab 1951 mietete das Ehepaar [[Inge Jens|Inge]] und [[Walter Jens]] für einige Jahre die Erdgeschosswohnung.]]  
[[Datei:Schlossbergstr Wohnhaus.jpg|mini|Schlossbergstraße 15, erstes Wohnhaus auf dem Schlossberg, erbaut vor 1898 vom Brauereibesitzer [[Gösele & Stratmann|Johannes Gösele]]. <br> 1946-50 wohnte hier während seines Philosophie-Studiums auch der französische Schriftsteller [[Michel Tournier]].<ref>[http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=5&ved=0ahUKEwjxtp_Lgu7MAhWFFBQKHZIBBg0QFgg0MAQ&url=http%3A%2F%2Fd-nb.info%2F966420063%2F04&usg=AFQjCNFwYqto4zTA906kQqjrabhgvjiI3g Alexander Rumler: ''Tübinger Dichter-Spaziergänge'', Tübingen: Attempto-Verlag, 2003, Seite 62]</ref>Ab 1951 mietete das Ehepaar [[Inge Jens|Inge]] und [[Walter Jens]] für einige Jahre die Erdgeschosswohnung.]]  
Brauereibesitzer Johannes Gösele war laut Adressbuch 1898 der erste Besitzer eines Wohnhauses auf dem noch nicht nummerierten Schlossberg. Dabei handelte es sich sicher um das Haus mit der heutigen Nr. 15 an der Seite zum [[Neckartal]], dessen Besitzer im Adressbuch 1914 der Privatier Heinrich Gösele war. Dies ist das noch heute auffällige Gebäude aus Backstein und Fachwerk und mit dem farbigen Ziegeldach. Es war das erste Wohnhaus auf dem Schlossberg und stand schräg gegenüber der späteren Gaststätte.  
Brauereibesitzer Johannes Gösele war laut Adressbuch 1898 der erste Besitzer eines Wohnhauses auf dem noch nicht nummerierten Schlossberg. Dabei handelte es sich sicher um das Haus mit der heutigen Nr. 15 an der Seite zum [[Neckartal]], dessen Besitzer im Adressbuch 1914 der Privatier Heinrich Gösele war. Dies ist das noch heute auffällige Gebäude aus Backstein und Fachwerk und mit dem farbigen Ziegeldach. Es war das erste Wohnhaus auf dem Schlossberg, stand in der Nähe der späteren Gaststätte und ist wohl auch auf dem runden Postkarten-Ausschnitt ganz klein rechts neben der Restauration mit abgebildet.  


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