Bearbeiten von „Ehemalige Restauration zum Schlossgarten

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In der [[Schlossbergstraße]] 12 befand sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts die '''Restauration zum Schlossgarten'''. Betreiberin war die "Schlossbrauerei [[Gösele & Stratmann]]" in der nahe gelegenen [[Schwärzlocher Straße]]. Der Wirt war laut Tübinger Adressbuch 1914 ein Karl Wagner.  
[[Bild:„Gruss aus der Bierhalle zum Schlossgarten“ (AK 7524 Gebr. Metz 1901 TPk192).jpg|mini|"Gruss aus der Bierhalle zum Schlossgarten", Postkarte [[Gebr. Metz]], 1901 (Blick von Norden)]]
In der [[Schlossbergstraße]] 12 befand sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts die '''Restauration zum Schlossgarten'''. Betreiberin war die "Schlossbrauerei [[Gösele & Stratmann]]" in der nahe gelegenen [[Schwärzlocher Straße]], um die Jahrhundertwende die drittgrößte Tübinger Brauerei mit einem international mehrfach ausgezeichneten Bier.  


[[Datei:Schlossbrauerei Tübingen.jpg|mini|Werbepostkarte Brauerei Gösele & Stratmann, kleiner Ausschnitt rechts oben "Restauration zum Schlossgarten", 1908]]
[[File:Bierhalle zum Schlossgarten (AK-Ausschnitt Gebr. Metz 1899 TPk192a).jpg|mini|Bierhalle zum Schlossgarten, Ausschnitt aus Ansichtskarte Gebr. Metz 1899]]


Es handelt sich um das Gebäude direkt gegenüber der [[Virtembergia|A.V. Virtembergia]], an der nördlichen Straßenseite. Das Gasthaus ist auf den hier gezeigten Postkarten von 1899 und 1901 ("Bierhalle") sowie 1908 ("Restauration", Ausschnitt rechts oben klein) abgebildet. Es war demnach ein Lokal mit Aussicht ins [[Ammertal]] und in den ersten Jahren - wegen noch fehlender Bebauung gegenüber - auch ins [[Neckartal]]. Die Ausrichtung zur Ammertal-Seite hatte vielleicht auch damit zu tun, dass die Gaststätte von der darunterliegenden Brauerei aus gesehen werden konnte. Östlich vom Haus befand sich auch ein [[Biergarten]], wie man auf der Ansichtskarte von 1901 erkennen kann. Das Gelände nördlich davon ist dafür zu abschüssig.
[[Datei:Schlossbrauerei Tübingen.jpg|thumb|340px|Werbepostkarte Brauerei Gösele & Stratmann, Ausschnitt rechts oben "Restauration zum Schlossgarten", 1908]]  


Ein paar Jahre war Eugen Mannheim der Pächter der Bierhalle. Er richtete schon hier als Attraktion einen kleinen Tierpark ein. 1907 machte er sich selbständig und eröffnete unterhalb der [[Ödenburg]] seinen [[Tiergarten]] mit Gastwirtschaft.<ref>''„...und grüßen Sie mir die Welt.“ Tübingen – eine Universitätsstadt auf alten Postkarten.''  Tübingen: Stadtmuseum 2007, S. 193</ref>  - Ein späterer Wirt des Schlossgartens war laut Adressbuch 1914 ein Karl Wagner.  
Es handelt sich um das Gebäude direkt gegenüber der [[Virtembergia|A.V. Virtembergia]], an der nördlichen Straßenseite. Das Gasthaus ist auf der hier gezeigten Postkarte von Gösele & Stratmann aus dem Jahr [[1908]] in dem Ausschnitt rechts oben klein angebildet. Es war demnach ein Ausflugslokal mit Aussicht ins [[Ammertal]].  


Die Gaststätte wurde [[1899]] erbaut und bestand bis [[1919]]. Der Brauereibesitzer Heinrich Gösele hatte seine Schlossbrauerei 1911 an den Konkurrenten [[Marquardtei|Marquardt]] verkauft. Er konnte seine frühere Gartenwirtschaft nur weiterführen, indem er sie pachtete und sich verpflichtete, nur Marquardts "Tübinger Hofbräu" auszuschenken.<ref>''„...und grüßen Sie mir die Welt.“ Tübingen – eine Universitätsstadt auf alten Postkarten.''  Tübingen: Stadtmuseum 2007, S. 192</ref>    Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Gaststätte geschlossen, und ein Arzt baute das Gebäude zum Wohnhaus um.  Im Jahr [[1925]] wurde es von der Verbindung [[V.D.St.|Verein Deutscher Studenten Tübingen]] erworben. Diese nutzte es bis zum Wiederverkauf anlässlich ihrer Auflösung in den 1930er Jahren. Heute ist es, vermutlich weiter umgebaut, ein privates Wohnhaus. Das gemauerte Untergeschoss an der Hangseite ist sehr wahrscheinlich noch von dem Gaststätten-Bau, denn es weist heute noch zeittypische Wandstrukturen auf, die es bei späteren Gebäuden so nicht mehr gab. Außerdem ist die Zahl und Anordnung der 6 Fenster noch so wie auf der Postkarte von 1899 zu sehen. Darüber war ein Fachwerkaufbau für die Bierhalle. Die heutigen oberen Stockwerke sind späteren Datums.  
Die Restauration dürfte Anfang des ersten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts erbaut worden sein und bestand wohl bis um 1920, als die Brauerei geschlossen wurde. Jedenfalls wurde im Jahr [[1925]] das Gebäude von der Verbindung [[V.D.St.|Verein Deutscher Studenten Tübingen]] erworben. Diese nutzte es bis zum Wiederverkauf in den 1930er Jahren. Heute ist es, vermutlich mehrmals umgebaut, ein privates Wohnhaus. Das untere Geschoss an der Hangseite ist sehr wahrscheinlich noch von dem Gaststätten-Bau, denn es weist heute noch zeittypische Wandstrukturen auf, die es bei späteren Gebäuden so nicht mehr gab. Außerdem ist die Zahl und Anordnung der 6 Fenster noch so wie auf der Postkarte zu sehen. Die oberen Stockwerke sind ganz offensichtlich späteren Datums.  


[[Datei:Schlossbergstr Wohnhaus.jpg|mini|Schlossbergstraße 15, erstes Wohnhaus auf dem Schlossberg, erbaut vor 1898 vom Brauereibesitzer [[Gösele & Stratmann|Johannes Gösele]]. <br> 1946-50 wohnte hier während seines Philosophie-Studiums auch der französische Schriftsteller [[Michel Tournier]].<ref>[http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=5&ved=0ahUKEwjxtp_Lgu7MAhWFFBQKHZIBBg0QFgg0MAQ&url=http%3A%2F%2Fd-nb.info%2F966420063%2F04&usg=AFQjCNFwYqto4zTA906kQqjrabhgvjiI3g Alexander Rumler: ''Tübinger Dichter-Spaziergänge'', Tübingen: Attempto-Verlag, 2003, Seite 62]</ref>Ab 1951 mietete das Ehepaar [[Inge Jens|Inge]] und [[Walter Jens]] für einige Jahre die Erdgeschosswohnung.]]
Brauereibesitzer Johannes Gösele war laut Adressbuch 1898 der erste Besitzer eines Wohnhauses auf dem noch nicht nummerierten Schlossberg. Dabei handelte es sich sicher um das Haus mit der heutigen Nr. 15 an der Seite zum [[Neckartal]], dessen Besitzer im Adressbuch 1914 der Privatier Heinrich Gösele war. Dies ist das noch heute auffällige Gebäude aus Backstein und Fachwerk und mit dem farbigen Ziegeldach. Es war das erste Wohnhaus auf dem Schlossberg und stand schräg gegenüber der späteren Gaststätte.


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[[Datei:Schlossbergstr Wohnhaus.jpg|thumb|left|200px|Schlossbergstraße 15, früher das Wohnhaus von Johannes und Heinrich Gösele]]
Der Pfeil zeigt nur in der Nicht-Vergrößerung das richtige Haus an.  
Brauereibesitzer Johannes Gösele war laut Adressbuch 1898 der erste Besitzer eines Hauses auf dem noch nicht nummerierten Schlossberg. Dabei handelte es sich sicher um das Haus mit der Nr. 15 an der Seite zum [[Neckartal]], dessen Besitzer im Adressbuch 1914 der Privatier Heinrich Gösele war. Dies ist das noch heute auffällige Gebäude aus Backstein und Fachwerk und mit dem farbigen Ziegeldach. Es war das erste Wohnhaus auf dem Schlossberg, stand in der Nähe der späteren Gaststätte und ist wohl auch auf dem runden Postkarten-Ausschnitt ganz klein rechts neben der Restauration abgebildet.  
 


==Quellen==  
==Quellen==  
[https://www.tuebingen.de/14208.html#216.217 Adressbücher der Universitätsstadt Tübingen]  
[https://www.tuebingen.de/14208.html#216.217 Adressbücher der Universitätsstadt Tübingen]  


==Einzelnachweise==  
 
<references/>  
==Luftbild==
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[[Kategorie:Ehemalige Gastronomie]] [[Kategorie:Ehemaliger Biergarten]] [[Kategorie:Schlossberg]] [[Kategorie:Weststadt]] [[Kategorie:20. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Ehemalige Gastronomie]] [[Kategorie:Schlossberg]] [[Kategorie:Weststadt]]
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