Bearbeiten von „Derendingen

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|Gliederung        = <!-- Wie ist die Gemeinde gegliedert? Wieviele Orts-/Stadtteile gibt es? -->
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|Straße            = Sieben-Höfe-Straße 11
|Adresse            = 72072 Tübingen
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{{Stadtteil|Derendingen}}
'''Derendingen''' ist der südlichste [[:Stadtteile|Stadtteil]] Tübingens, gelegen an den nordöstlichen Ausläufern des [[Rammert]]-Bergzuges zwischen dem [[Steinlach]]- und dem [[Neckar|Neckartal]]. Mit knapp 6000 Einwohnern ist Derendingen nach [[Lustnau]] der zweitgrößte Stadtteil Tübingens, gefolgt von [[Hirschau]] mit über 3000 Einwohnern. In den 1930er bis 60er Jahren ist der Ort nahtlos mit der Tübinger [[Kernstadt]] zusammengewachsen.


Derendingen verfügt wie der Stadtteil Lustnau über eine eigene Ortschaftsverfassung, einen Ortsbeirat und eine Geschäftsstelle der Stadtverwaltung.


[[Datei:20230129DerendingenMitte.jpg|mini|Ortsmitte mit Rathaus im Januar 2023]]
Mit kleinem [[Bahnhof Derendingen|Bahnhof]] und alten Gebäuden entlang der [[Sieben-Höfe-Straße]] ist der historische Kern des früher eigenständigen Ortes klar erkennbar. Dennoch gibt es keinen zentralen Platz, etwa einen alten Marktplatz, weil das Dorf ähnlich wie [[Lustnau]] nie eigene Marktrechte besaß. Die Kirche liegt zu sehr am südlichen Ortsrand. Es hat sich aber so etwas wie eine "neue Mitte" herausgebildet: im Bereich des Bahnhofs, des [[Rathaus Derendingen|Rathauses]], der [[Mühlbach]]-Brücke, der [[Hirsch (Derendingen)|Gaststätte Hirsch]] und der dort zusammenlaufenden Straßen. Durch einige Gestaltungsmaßnahmen soll dieser Bereich aufgewertet werden.


[[Datei:Derendingenetwa1927.jpg|mini|Blick auf Derendingen von Norden um 1927 - im Vordergrund das [[Bahnbetriebswerk]]]]  
'''Derendingen''' ist der südlichste [[:Stadtteile|Stadtteil]] Tübingens, gelegen an den nordöstlichen Ausläufern des [[Rammert]]-Bergzuges zwischen dem [[Steinlach]]- und dem [[Neckar|Neckartal]]. Mit knapp 6000 Einwohnern ist Derendingen nach [[Lustnau]] der zweitgrößte Stadtteil Tübingens, gefolgt von [[Hirschau]] mit über 3000 Einwohnern. Mit kleinem [[Bahnhof]] und repräsentativen Ortskern-Gebäuden um die [[Sieben-Höfe-Straße]] ist das Zentrum des früher eigenständigen Ortes klar erkennbar. Derendingen verfügt wie der Stadtteil Lustnau über eine eigene Ortschaftsverfassung, einen Ortsbeirat und eine Geschäftsstelle der Stadtverwaltung.


== Lage ==
== Lage ==
Derendingen liegt auf der südlichen [[Neckar]]seite Tübingens im Auslauf des [[Steinlach]]tals zwischen den Stadtteilen [[Weststadt]], [[Südstadt]] und [[Weilheim]]. Die Nordgrenze bilden die [[Moltkestraße]] und ungefähr die westliche [[Europastraße]]. Derendingen besteht aus drei statistischen Stadtteilen: [[Derendingen-Zentrum]] westlich der Steinlachtaler Bahnlinie, [[Feuerhägle]] einschließlich [[Mühlenviertel]] zwischen der Bahnlinie und der Steinlach und im Süden [[Gartenstadt]] beidseits der Steinlach.
[[Bild:Karte_Derendingen.png|thumb|250px|Lagekarte Derendingen]]
 
[[Bild:Karte_Derendingen.png|mini|Lagekarte Derendingen]]


Derendingen liegt auf der südlichen [[Neckar]]seite Tübingens im Auslauf des [[Steinlach]]tals zwischen den Stadtteilen [[Weststadt]], [[Südstadt]] und [[Weilheim]]. Die Nordgrenze ist die [[Moltkestraße]] und ungefähr die [[Europastraße]]. Derendingen besteht aus drei statistischen Stadtteilen: [[Derendingen-Zentrum]] westlich der Steinlachtaler Bahnlinie, [[Feuerhägle]] einschließlich [[Mühlenviertel]] zwischen der Bahnlinie und der Steinlach und im Süden [[Gartenstadt]] beidseits der Steinlach.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
*Urkundlich wird der Ort erstmals [[1089]] in der ''Zwiefalter Chronik'' erwähnt. Alamannische Funde aus dem [[:Kategorie:7. Jahrhundert|7. Jahrhundert]], darunter ein Goldblattkreuz, belegen jedoch eine deutlich frühere Besiedlung. Bei Renovierungsarbeiten der [[St.-Gallus-Kirche]] wurden [[1979]] Mauerreste einer ersten Kirche aus dem 7. Jahrhundert entdeckt. Sie geht wahrscheinlich auf die Missionstätigkeiten von Mitarbeitern des Heiligen Gallus (lat. der Kelte) zurück, ein Wandermönch aus Irland und Missionar, dessen hauptsächliches Wirken im Bodenseeraum stattfand. - Der Ort Derendingen entwickelte sich nördlich der Kirche in der Siedlungsform eines Straßendorfes mit mehreren Kurven ([[Sieben-Höfe-Straße]]).


*Bekannt wurde die St.-Gallus-Kirche auch durch die Tätigkeit des slowenischen Reformators [[Primus Truber]] im 16. Jahrhundert. Er war lange Zeit Pfarrer in Derendingen und starb dort am [[28. Juni]] [[1586]]. Die genaue Grabstelle in Derendingen ist unbekannt, jedoch erinnert eine Gedenkplatte in der Kirche an ihn.  
Urkundlich wird der Ort erstmals [[1089]] in der ''Zwiefalter Chronik'' erwähnt. Alamannische Funde aus dem 7. Jahrhundert, darunter ein Goldblattkreuz, belegen jedoch eine deutlich frühere Besiedlung. Bei Renovierungsarbeiten der [[St.-Gallus-Kirche]] wurden [[1979]] Mauerreste einer ersten Kirche aus dem 7.Jahrhundert entdeckt. Sie geht wahrscheinlich auf die Missionstätigkeiten von Mitarbeitern des Heiligen Gallus (lat. der Kelte) zurück, ein Wandermönch aus Irland und Missionar, dessen hauptsächliches Wirken im Bodenseeraum stattfand.  


*Mit [[Johann Ludwig Krapf]], der am [[11. Januar]] [[1810]] in Derendingen geboren und aufgewachsen ist, verfügt Derendingen über eine weitere besondere Persönlichkeit. Der evangelische Missionar in Ostafrika, der dem [[Pietismus]] nahestand, war außerdem Entdecker, Sprachforscher und Afrikaforscher. Eine der ersten Afrika-Reisebeschreibungen rund um den Kilimandscharo in Kenia stammt von ihm.
*Bekannt wurde die Kirche auch durch die Tätigkeit des slowenischen Reformators [[Primus Truber]] im 16. Jahrhundert. Er war lange Zeit Pfarrer in Derendingen und starb dort am [[28.Juni]][[1586]]. Die genaue Grabstelle in Derendingen ist unbekannt, jedoch erinnert eine Gedenkplatte in der Kirche an ihn.  


*Am [[29. Juni]] [[1869]] wurde der erste Streckenabschnitt der ''[[Hohenzollernbahn]]'' zwischen Tübingen und Hechingen dem Verkehr übergeben. Der [[Bahnhof Derendingen]] ist heute ein Haltepunkt.  
*Mit [[Johann Ludwig Krapf]], der am [[11. Januar]] [[1810]] in Derendingen geboren und aufgewachsen ist, verfügt Derendingen über eine weitere Persönlichkeit. Der evangelische Missionar in Ostafrika, der dem [[Pietismus]] nahestand, war außerdem Entdecker, Sprachforscher und Afrikaforscher. Eine der ersten Afrika-Reisebeschreibungen rund um den Kilimandscharo in Kenia stammt von ihm.


*[[1877]] gründeten norddeutsche Studenten im ehemaligen Gasthof Lamm die Vereinigung Derendingia, die bis heute als [[Tübinger Burschenschaft Derendingia]] mit Haus auf dem [[Schlossberg]] besteht.  
*Am [[29.Juni]] [[1869]] wurde der erste Streckenabschnitt der ''Hohenzollernbahn'' zwischen Tübingen und Hechingen dem Verkehr übergeben. [[1877]] gründeten norddeutsche Studenten die Vereinigung Derendingia, die bis heute als Tübinger [[Studentenverbindungen|Burschenschaft]] Derendingia besteht.


[[Datei:Derendingen rathaus.JPG|thumb|mini|[[Rathaus Derendingen|Rathaus von Derendingen]] 2011]]
*[[1934]] wurde Derendingen nach Tübingen eingemeindet. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Derendingen nur geringfügig zerstört, die evangelische Sankt-Gallus-Kirche wurde allerdings bei einem [[Bombenangriffe|Luftangriff]] am [[19. Oktober]] [[1944]] stark beschädigt.<ref>http://www.cityinfonetz.de/das.magazin/2003/06/artikel4.html</ref>
[[File:Derendingen. Blick vom Rathaus gen Tübingen (AK J Hansis Gebr. Metz 1906 TPk145).jpg|thumb|mini|Blick aus dem Rathaus gen Tübingen/Österberg, Postkarte von [[1906]]. Vorn der Bahnübergang mit Schranken, rechts Gasthaus Hirsch, geradeaus Blick in die [[Löwenstraße]], dahinter [[Jurastraße]], links vorn [[Kinderhaus Alte Mühle|Alte Mühle]], links hinten [[Thiepval-Kaserne]].]]
[[Datei:Derendingen mit Blick auf Tübingen (AK Gebr. Metz um 1955).jpg|mini|Blick von Derendingen Richtung [[Schloss Hohentübingen|Schloss]] um 1955]]
 
*[[1934]] wurde Derendingen nach Tübingen eingemeindet. Während des [[2. Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurde Derendingen nur geringfügig zerstört, die evangelische [[St.-Gallus-Kirche|Sankt-Gallus-Kirche]] wurde allerdings bei einem [[Bombenangriffe|Luftangriff]] am [[19. Oktober]] [[1944]] stark beschädigt.<ref>http://www.cityinfonetz.de/das.magazin/2003/06/artikel4.html</ref>
 
== Sprachliches ==
Der [[Ortsnecknamen|Ortsneckname]] der Derendinger ist ''Oiertreppler''.<br>
Die Lateinschüler des Tübinger [[Uhland-Gymnasium]]s nennen den Ort oft spaßeshalber ''harum rerum'' wie in ''deren Dingen''.


== Quellen ==
<references />


== Verkehrsanbindung ==
== Verkehrsanbindung ==
Der Stadtteil ist zu erreichen mit der Bahnlinie [[Stuttgart]] - Sigmaringen zum [[Bahnhof Derendingen]], innerhalb der Universitätsstadt Tübingen mit den [[Buslinie 3|Buslinien 3]], [[Buslinie 5|5]] und [[Buslinie 16|16]]. Über die [[B 27]] Stuttgart - Hechingen, [[B 28]] [[Herrenberg]] - [[Reutlingen]] oder K 6900 [[Weilheim]]-[[Bläsibad]] (zur B 27) sind die Steinlachtal-Orte wie [[Dußlingen]] und [[Mössingen]] mit dem Auto erreichbar.
== Quellen ==
<references/>
== Aus der Luft ==
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Der Stadtteil ist zu erreichen mit der Bahnlinie Stuttgart - Sigmaringen, innerhalb der Universitätsstadt Tübingen mit den [[Stadtbuslinie 3|Stadtbuslinien 3]], [[Stadtbuslinie 5|5]] und [[Stadtbuslinie 16|16]]. Über die [[B 27]] Stuttgart - Hechingen, [[B 28]] Herrenberg - Reutlingen oder K 6900 Rottenburg - ist Dußlingen mit dem Auto erreichbar.


==Aus der Luft==
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== Weblinks ==


== Weblinks ==
*[http://tuebingen.de/25_2594.html Informationenseite der Stadt Tübingen über Derendingen]
*[http://tuebingen.de/25_2594.html Informationenseite der Stadt Tübingen über Derendingen]
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Derendingen_(T%C3%BCbingen) Die deutschsprachige Wikipedia über Derendingen]
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Derendingen_(T%C3%BCbingen) Die deutschsprachige Wikipedia über Derendingen]
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*[http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Ludwig_Krapf Wikipedia über Johann Ludwig Krapf]
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Ludwig_Krapf Wikipedia über Johann Ludwig Krapf]
*[http://www.cityinfonetz.de/das.magazin/2003/06/artikel4.html Artikel über einen Besuch des Piloten, der die St. Galluskirche bombardierte.]
*[http://www.cityinfonetz.de/das.magazin/2003/06/artikel4.html Artikel über einen Besuch des Piloten, der die St. Galluskirche bombardierte.]


[[Kategorie:Stadtteil]]
[[Kategorie:Stadtteil]]
[[Kategorie:Luftangriffe]]
[[Kategorie:Luftangriffe]]
[[Kategorie:Geschichte]]
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