Bearbeiten von „Conradin Walther

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[[Datei:Edith-Stein-Karmel Berghaus Hügel.jpg|mini|Berghaus Hügel von 1899 in der Neckarhalde]]  
[[Datei:Edith-Stein-Karmel Berghaus Hügel.jpg|mini|Berghaus Hügel]]  
[[Datei:Lustnauer Tor mit Blick auf Österbergstraße und Mühlstraße in Tübingen bei Nacht 2019.jpg|mini|Das [[Deutsche Haus]], Fassade zum Lustnauer Tor mit dem Treppengiebel]]  
[[Datei:Lustnauer Tor mit Blick auf Österbergstraße und Mühlstraße in Tübingen bei Nacht 2019.jpg|mini|Das [[Deutsche Haus]] in der Mühlstraße mit dem Treppengiebel]]
[[Datei:Deutsches Haus Tübingen Lustnauer Tor 4 von C. Walther vor 1914.png|mini|Deutsches Haus, Ansicht vom Anfang des [[:Kategorie:20. Jahrhundert|20. Jahrhunderts]] noch mit Spitzdächern auf den Erkern]]
 
 
'''Conradin Walther''', auch Konradin (11. Mai 1846 in Schwäbisch Hall; † 20. Mai 1910 in Nürnberg) war ein Architekt und Professor an der Kunstgewerbeschule Nürnberg.  
'''Conradin Walther''', auch Konradin (11. Mai 1846 in Schwäbisch Hall; † 20. Mai 1910 in Nürnberg) war ein Architekt und Professor an der Kunstgewerbeschule Nürnberg.  


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==Tätigkeiten==  
==Tätigkeiten==  
Kon­ra­din Ferdinand Ar­nold Walt­her be­suchte in Stutt­gart das Gym­na­sium, die Ober­re­al­schule und bis 1868 das Po­ly­tech­ni­kum. 1869 – 71 war er im Ate­lier von Leins tä­tig und be­tei­ligte sich bei des­sen Jo­han­nis­kir­che am Feuersee. 1871 – 73 machte er Stu­di­en­rei­sen nach Ita­lien, Wien und Mit­tel­deutsch­land und wurde 1873 Pro­fes­sor der Ar­chi­tek­tur an der Kunst­ge­werb­schule in Nürn­berg, wo er zahl­rei­che Privat- und Fa­brik­ge­bäude zum Teil in mo­nu­men­ta­ler Aus­füh­rung er­rich­tete und viele kunst­ge­werb­li­che Ent­würfe fertigte. Bei meh­re­ren Kon­kur­ren­zen er­hielt er Preise. <ref>[https://deu.archinform.net/arch/70209.htm archinform.net Conradin Walther]</ref> <ref>[http://kalliope-verbund.info/de/eac?eac.id=117132179 kalliope-verbund.info]</ref>  
Kon­ra­din Ferdinand Ar­nold Walt­her be­suchte in Stutt­gart das Gym­na­sium, die Ober­re­al­schule und bis 1868 das Po­ly­tech­ni­kum. 1869 – 71 war er im Ate­lier von Leins tä­tig und be­tei­ligte sich bei des­sen Jo­han­nis­kir­che am Feuersee. 1871 – 73 machte er Stu­di­en­rei­sen nach Ita­lien, Wien und Mit­tel­deutsch­land und wurde 1873 Pro­fes­sor der Ar­chi­tek­tur an der Kunst­ge­werb­schule in Nürn­berg, wo er zahl­rei­che Privat- und Fa­brik­ge­bäude zum Teil in mo­nu­men­ta­ler Aus­füh­rung er­rich­tete und viele kunst­ge­werb­li­che Ent­würfe machte. Bei meh­re­ren Kon­kur­ren­zen er­hielt er Preise. <ref>[https://deu.archinform.net/arch/70209.htm archinform.net Conradin Walther]</ref> <ref>[http://kalliope-verbund.info/de/eac?eac.id=117132179 kalliope-verbund.info]</ref>  


Er setzte sich sehr für den "Nürnberger Stil" ein,<ref>[http://www.baukunst-nuernberg.de/epoche.php?epoche=&objekt=Kuenstlerverzeichnis#w baukunst-nuernberg.de/epoche...Künstlerverzeichnis]</ref> der in Nürnberg in den letzten Jahrzehnten des [[:Kategorie:19. Jahrhundert|19. Jahrhunderts]] entwickelt wurde und auf Formen der Spätgotik und Frührenaissance zurückgriff und sie verfeinerte.  
Er setzte sich sehr für den "Nürnberger Stil" ein,<ref>[http://www.baukunst-nuernberg.de/epoche.php?epoche=&objekt=Kuenstlerverzeichnis#w baukunst-nuernberg.de/epoche...Künstlerverzeichnis]</ref> der in Nürnberg in den letzten Jahrzehnten des [[:Kategorie:19. Jahrhundert|19. Jahrhunderts]] entwickelt wurde und auf Formen der Spätgotik und Frührenaissance zurückgriff und sie verfeinerte.  


Gebäude dieses Stils finden sich hauptsächlich in Nürnberg, doch wurde er stellenweise auch exportiert. In Tübingen wünschte man sich für die [[Mühlstraße]] gestalterisch anspruchsvolle Bauten und engagierte dafür Conradin Walther und andere Architekten wie [[Eisenlohr & Weigle]], die in den Jahren [[1900]] bis [[1903]] eine Häuserzeile von 7 Gebäuden errichteten. Den oberen Abschluss dieser Reihe bildet das "[[Deutsches Haus|Deutsche Haus]]" an der Ecke zum [[Lustnauer Tor]] mit einem Treppengiebel, das von Walther selbst konzipiert wurde. Er hatte die Oberaufsicht über die anderen Häuser und brachte einige Korrekturen ein, ein weiteres davon (Nr. 18) entwarf er wiederum selbst. Heute lassen sich die Fassaden besonders gut vom neuen [[Schulberg-Treppe und -Weg|Mühlstraßen-Höhenweg]] aus betrachten.
Gebäude dieses Stils finden sich hauptsächlich in Nürnberg, doch wurde er stellenweise auch exportiert. In Tübingen wünschte man sich für die [[Mühlstraße]] gestalterisch anspruchsvolle Bauten und engagierte dafür Conradin Walther und andere Architekten, die in den Jahren [[1900]] bis [[1903]] eine Häuserzeile von 7 Gebäuden errichteten. Den oberen Abschluss dieser Reihe bildet das "[[Deutsches Haus|Deutsche Haus]]" an der Ecke zum [[Lustnauer Tor]] mit einem Treppengiebel, das von Walther selbst konzipiert wurde.  
 
Aber schon viel früher war Walther in Tübingen tätig geworden: [[1873]] baute er das sechs Jahre zuvor in der [[Neckarhalde]] 46 entstandene Wohnhaus des Professors Karl Haug um.
 
[[1899]] erfolgte der Neubau des fünfstöckigen „Berghaus Hügel“, Neckarhalde 64. Der stolze Fachwerkbau mit prachtvollem Erker im Stil der Neorenaissance war das Heim des Landgerichtsrates Freiherr Karl von Hügel, der hier mit seiner Gattin über dem [[Neckar]] thronte. [[Eugen Nägele]] begeisterte sich in seinen [[Tübinger Blätter]]n vor allem über den unverkennbaren „rein altdeutschen Stil“ der Villa im Gegensatz zum sonstigen Stilmischmasch in der Umgebung. [[1978]] wurde die „Hügelei“ zum Karmeliterkloster für Kölner Nonnen. Die Gemächer der Adelsfamilie wurden bescheidene Schwesternzellen und im Erdgeschoss fand sich Platz für eine Kapelle. Nach kurzer Blütezeit, in der das Kloster vor allem durch die Schwester und Buchautorin Waltraud Herbstrith überregional bekannt wurde, musste es [[2011]] wegen Nachwuchsmangels wieder schließen. <ref>[https://www.stadtbild-deutschland.org/forum/index.php?thread/6193-t%C3%BCbingen-au%C3%9Ferhalb-der-altstadt-galerie/ Tübingen - Außerhalb der Altstadt (Galerie)]</ref>


Aber schon viel früher war Walther in Tübingen tätig geworden: [[1873]] baute er das sechs Jahre zuvor in der [[Neckarhalde]] 46 entstandene Wohnhaus des Professors Karl Haug um.<ref>[https://www.stadtbild-deutschland.org/forum/index.php?thread/6193-t%C3%BCbingen-au%C3%9Ferhalb-der-altstadt-galerie/ Tübingen - Außerhalb der Altstadt (Galerie)]</ref>


[[1899]] erfolgte der Neubau des fünfstöckigen „Berghaus Hügel“, Neckarhalde 64. Der stolze Fachwerkbau mit prachtvollem Erker im Stil der [[Neorenaissance]] war das Heim des Landgerichtsdirektors [[Karl von Hügel|Freiherr Karl von Hügel]], der hier mit seiner Gattin über dem [[Neckar]] thronte. Der Heimatforscher [[Eugen Nägele]] begeisterte sich in seinen [[Tübinger Blätter]]n vor allem über den unverkennbaren „rein altdeutschen Stil“ der Villa im Gegensatz zum sonstigen Stilmischmasch in der Umgebung. [[1978]] wurde die „Hügelei“ zum Karmeliterkloster für Kölner Nonnen (Edith-Stein-Karmel). Die Gemächer der Adelsfamilie wurden bescheidene Schwesternzellen und im Erdgeschoss fand sich Platz für eine Kapelle. Nach kurzer Blütezeit, in der das Kloster vor allem durch die Schwester und Buchautorin Waltraud Herbstrith überregional bekannt wurde, musste es [[2011]] wegen Nachwuchsmangels wieder schließen. <ref>Arndt Spieth: ''Wandern in Tübingen: Über den Schlossberg zur Tübinger Riviera und die Neckarinsel.'' In: ''Wanderwerkstatt.'' 10. Januar 2018. ([https://www.wanderwerkstatt.com/2018/01/10/wandern-in-t%C3%BCbingen-%C3%BCber-den-schlossberg-zur-t%C3%BCbinger-riviera-und-die-neckarinsel/ online])</ref>


==Weitere Bilder==  
==Weitere Bilder==  
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File:Tübingen, Neckarhalde - ehemaliges Kloster Edith-Stein-Karmel (14236097682).jpg|Villa Hügel 2014
File:Beim 366 km langen Neckartalradweg, Haus in Tübingen - panoramio.jpg|Villa Hügel 2016
Datei:Woche-5-2018.jpg|Villa Hügel 2008   
Datei:Woche-5-2018.jpg|Villa Hügel 2008   
Datei:Lustnauer Tor 1902.jpg|Lustnauer Tor 1902, links angeschnitten das Deutsche Haus  
Datei:Lustnauer Tor 1902.jpg|Lustnauer Tor 1902, links angeschnitten das Deutsche Haus  
Datei:LustnTor_Ost_.JPG|Lustnauer Tor 2009, rechts das Deutsche Haus
Datei:LustnTor Ost 100 2841.JPG|Lustnauer Tor 2009, rechts das Deutsche Haus  
Datei:Deutsches Haus Tübingen Lustnauer Tor 4 von C. Walther 1900.png|mini|Fassadenansichtsplan von C. Walther: Links Giebel zur Kreuzung Lustnauer Tor, rechts Fassade zur Mühlstraße (1900)
Datei:Mühlstraße-mit-Schnee-1.jpg|Mühlstraße von der Schulbergtreppe aus, Gebäude im Nürnberger Stil 2019  
Datei:Am Lustnauer Tor-4.JPG|Erker am Deutschen Haus  
Datei:Mühlstraße-mit-Schnee-1.jpg|Mühlstraße vom [[Schulberg-Treppe|Schulbergweg]] aus, Gebäude im Nürnberger Stil 2019  
Datei:Muehlstrasse Detail Dach.JPG|Dach von Mühlstraße 18 (2015)
Datei:Conradin Walther Gemälde von Peter Behrens 1906.jpg|Conradin Walther, Gemälde von Peter Behrens, 1906
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*[https://de.wikipedia.org/wiki/Nürnberger_Stil Nürnberger Stil], Wikipedia  
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Nürnberger_Stil Nürnberger Stil], Wikipedia  
*[https://www.google.de/search?q=Conradin+Walther&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwj09rj3q-PlAhUM3aQKHTBaCuYQ_AUIESgB&biw=1524&bih=1247&dpr=2 Google Bildersuche zu Conradin Walther]  
*[https://www.google.de/search?q=Conradin+Walther&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwj09rj3q-PlAhUM3aQKHTBaCuYQ_AUIESgB&biw=1524&bih=1247&dpr=2 Google Bildersuche zu Conradin Walther]  
*[https://www.schloss-ratibor.de/index.php?id=441 Conradin Walther] bei schloss-ratibor.de
*[https://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/kunst-und-krempel/schatzkammer/kunst-krempel-conradin-walther-portrait-104.html Portrait Conradin Walther 1906], br.de, mit Video
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Conradin_Walther Conradin Walther], Wikipedia (erstellt ab 2020)


==Literatur==  
==Literatur==  
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