Bearbeiten von „Christophstraße

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{{Straße}}
[[Datei:Südstadtfriseur Wolfgang Knapp.JPG|mini|[[Friseur Knapp|Südstadtfriseur Wolfgang Knapp]] in der Christophstraße 10 Ecke [[Hechinger Straße]]]]
[[File:Tübingen, Christofstraße.jpg|mini|Christofstraße um [[1912]] (Schreibweise mit "f"]]
Die '''Christophstraße''' ist eine Straße in der [[Südstadt]]. Das westliche Drittel der Straße ist eine Einbahnstraße in Richtung Osten.
Die '''Christophstraße''' ist eine Straße in der [[Südstadt]]. Das westliche Drittel der Straße ist eine Einbahnstraße in Richtung Osten.
Sie ist nach [[Herzog Christoph]] von Württemberg benannt, dem Sohn und Nachfolger von [[Herzog Ulrich]].<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_(W%C3%BCrttemberg)</ref>




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(nach Hausnummern geordnet):
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* 1: Beginenstiftung
* 1: Beginenstiftung
* (3: [[Immobilien Kurcz]] - aufgegeben)
* 10: Familien-Bildungstätte Tübingen, Christoph-Eck
* 9: Schuhmacherei [[Böhnisch]]
* 10: Friseursalon Wolfgang Knapp
* 10: Familien-Bildungstätte Tübingen, [[Christoph-Eck]]
* 10: [[Friseur Knapp|Friseursalon Wolfgang Knapp]]
* 22: Tobias Magnus Baur Dipl.-ing. (FH), freier Designer (agd)
* 22: Tobias Magnus Baur Dipl.-ing. (FH), freier Designer (agd)
* 23: [[Haarstüble]] (bis Frühjahr [[2018]]: "[[Frisör-Oase]]")
* 23: Frisör Oase
* 23: [[Hub+Spoke]] (vom 15.03.2022 bis 28.10.2023), davor bis Ende 2021 [[Bikedreams]], davor [[HiFi-Viertel]]
* 23: HiFi Viertel [http://www.hifi-viertel.de]
* 30: Rechtsanwaltskammer Tübingen
* 30: Rechtsanwaltskammer Tübingen
* (30/1: Odenwald & Guckes Krankengymnastik[http://www.odenwaldundguckes.de] - weggezogen im Oktober 2022 in die [[Hegelstraße]] 5/1)
* 30/1: Odenwald & Guckes Krankengymnastik[http://www.odenwaldundguckes.de]
* 32: Corona-Impfpoint Südstadt (seit Ende 2021)
* (32: Computomics Germany - weggezogen Ende 2020)
* (32: Gesellschaft für Internationalen Kulturaustausch mbH - weggezogen Ende 2020)
* (32: Lager des Mohr-Siebeck-Verlags - weggezogen 2020)
 
== Stolpersteine ==
 
Mit [https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_T%C3%BCbingen Stolpersteinen in Tübingen] erinnert der Künstler Gunter Demnig an das Schicksal der Menschen, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden:
 
{| class="wikitable sortable" style="width: 100%;"
! Adresse
! Person(en)
! class="unsortable"| Inschrift mit Ergänzungen
! Verlegedatum
! class="unsortable"|Bilder
! class="unsortable"|Anmerkung
 
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| Christophstraße 1  <br />{{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=48.514939|EW=9.059134|type=landmark|region=DE-BW|name=Spiro}}<br />[[Datei:Stolpersteine in der Tübinger Christophstraße 1.JPG|100px]]
| Spiro, Edwin
| Edwin Spiro (* [[10. Mai]] [[1903]]; gest. [[10. März]] [[1943]] in Auschwitz) wuchs in der Tübinger Christophstraße auf und wurde nach mehreren Wohnortswechseln in Cannstatt ein erfolgreicher Versicherungsbeamter, der sich ein Auto mit Chauffeur leisten konnte. Er wurde am Samstag, den [[21. November]] [[1935]], eine Woche, nachdem eine Ausführungsverordnung zum sogenannten „Blutschutzgesetz“ erlassen worden war, durch einen Fellbacher Polizei-Oberkommissar und Polizeiwachtmeister in der Fellbacher August-Brändle-Straße verhaftet. Das Stuttgarter Landgericht verurteilte ihn am [[28. Januar]] [[1936]] zu sechs Monaten Gefängnis, weil ihm zur Last gelegt wurde, dass er gegen das „Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“ verstoßen habe, laut dem „außerehelicher Verkehr zwischen Juden und Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes“ verboten war.<ref name="Redies">Rainer Redies: [http://www.stolpersteine-cannstatt.de/node/68 ''Edwin Spiro: Rassenschande in Fellbach''].</ref> „Der Angeklagte unterhielt seit Herbst 1932 als Volljude ein Liebesverhältnis mit einer verheirateten Frau deutschen Blutes in Fellbach und setzte dieses auch nach Erscheinen des Gesetztes gegen Rassenschändung fort,“ hieß es dazu im Bericht im Schwäbischen Merkur vom 29. Januar 1936.<ref>Schwäbischen Merkur vom [[29. Januar]] 1936, [http://www.stolpersteine-cannstatt.de/node/68 On-line Digitalisat].</ref>
 
In der [[Reichspogromnacht]] vom [[9. November]] [[1938]] wurde Edwin Spiro erneut verhaftet und ins KZ Welzheim verschleppt, wo er bis [[31. Januar]] gefangen gehalten wurde. Am [[20. Februar]] [[1942]] wurde er zum dritten Mal verhaftet und im KZ Welzheim gefangen gehalten, bis er am [[2. Februar]] 1943 nach Auschwitz deportiert wurde, wo er am 10. März 1943 umgebracht wurde. Im Rahmen der sogenannten Wiedergutmachung hat die Bundesrepublik Deutschland seiner Frau 3900 DM für erlittene Freiheitsentziehung und 3540 DM für Schaden im beruflichen Fortkommen ausgezahlt.<ref name="Redies"/>
| 25. November 2011
| align="center"| [[Datei:Stolpersteine in der Tübinger Christophstraße 1 - Familie Spiro.JPG|100px]]
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| Christophstraße 1  <br />{{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=48.514939|EW=9.059134|type=landmark|region=DE-BW|name=Spiro}}<br />[[Datei:Stolpersteine in der Tübinger Christophstraße 1.JPG|100px]]
| Spiro, Elfriede
| Elfriede Spiro (* [[21. April]] [[1894]] in Bad Dürkheim; für tot erklärt am [[23. Januar]] 1943 in Auschwitz) besuchte in Tübingen die Höhere Töchterschule. Nach dem Tod ihrer Mutter führte den Haushalt ihres Vaters, Ludwig Spiro, bis dieser am [[23. März]] [[1941]] starb. Am [[20. August]] [[1942]] wurde sie in Tübingen verhaftet und in das Sammellager auf dem [[Stuttgart]]er Killesberg verschleppt. Von dort aus wurde sie zwei Tage später nach Theresienstadt deportiert. 1943 kam sie nach Auschwitz, wo sie vermutlich gleich nach ihrer Ankunft umgebracht wurde.<ref name="ZdE">Andrea Hoffmann: ''Es wurde uns jetzt zur Gewissheit?''. Die Todesanzeige für Hans Spiro. In: ''Zerstörte Hoffnungen. Wege der Tübinger Juden''. Hrsg. von der Geschichtswerkstatt Tübingen. Tübingen 1995 (Beiträge zur Tübinger Geschichte, Bd. 8). S. 397–400. Zitiert in [http://www.zeichen-der-erinnerung.org/n5_1_spiro.htm ''Zeichen der Erinnerung''].</ref>
| 25. November 2011
| align="center"| [[Datei:Stolpersteine in der Tübinger Christophstraße 1 - Familie Spiro.JPG|100px]]
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| Christophstraße 1  <br />{{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=48.514939|EW=9.059134|type=landmark|region=DE-BW|name=Spiro}}<br />[[Datei:Stolpersteine in der Tübinger Christophstraße 1.JPG|100px]]
| Spiro, Hans
| Hans Spiro (* [[15. Juli]] [[1898]] in Landau in der Pfalz; gest. [[19. März]] [[1943]] in Auschwitz) wurde mit seiner Schwester Elfriede Spiro in der Stuttgarter Stiftskirche evangelisch getauft, als sein Vater, Ludwig Spiro, zum evangelischen Glauben konvertierte. Er begann in Tübingen eine Lehre als Bankkaufmann, die er während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] unterbrechen musste. [[1916]] wurde er an die Westfront eingezogen. Nachdem er schwer verwundet worden war, kam er zur Passzentrale im französischen Lille, wurde aber in den letzten Kriegsmonaten noch einmal an die Front eingezogen. Nach dem Krieg schloss er seine Bankausbildung ab und arbeitete erst als Bankangestellter in Tübingen, später als Prokurist.
 
[[1923]] heiratete er in Bochum die Christin Klara Teckemeyer und bekam mit ihr die Tochter Liselotte. Nachdem er 1936 Berufsverbot erhielt, arbeitete er illegal als Buchhalter bei der Straßenbaufirma Wilhelm Hahn in Tübingen, als Reklamefachmann in Reutlingen und als Werbefachmann beim Reutlinger Generalanzeiger. Während der [[Reichspogromnacht]] am 10. November 1938 wurde Hans Spiro festgenommen und nach Dachau verschleppt, wo er etwa einen Monat festgehalten wurde. Mitte Dezember 1938 kehrte er kurzgeschoren und abgemagert aus Dachau nach Tübingen zurück. Im November 1939 wurde Hans Spiro erneut verhaftet und zuerst in Tübingen, dann in Stuttgart ins Gefängnis gebracht, aus dem er er wieder frei kam. Am 4. Dezember 1942 wurde Spiro zum dritten Mal verhaftet und ins KZ Welzheim verschleppt. Von dort wurde er am [[27. Januar]] 1943 weiter nach Auschwitz deportiert, wo er am 19. März 1943 umgebracht wurde.<ref name="ZdE" />
| 25. November 2011
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| Christophstraße 1  <br />{{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=48.514939|EW=9.059134|type=landmark|region=DE-BW|name=Spiro}}<br />[[Datei:Stolpersteine in der Tübinger Christophstraße 1.JPG|100px]]
| Spiro, Lieselotte
| Lieselotte Spiro (* [[1924]]) war eine Tochter von Ludwig Spiro. Im Sommer 1939 wurde sie mit einem Kindertransport der Jüdischen Kultusgemeinde Stuttgart nach Südengland in Sicherheit gebracht, wo sie in Bournemouth auf ein Internat ging. Sie verbrachte den Rest ihres Lebens in England.<ref name="ZdE" />
| 25. November 2011
| align="center"| [[Datei:Stolpersteine in der Tübinger Christophstraße 1 - Familie Spiro.JPG|100px]]
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| Christophstraße 1  <br />{{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=48.514939|EW=9.059134|type=landmark|region=DE-BW|name=Spiro}}<br />[[Datei:Stolpersteine in der Tübinger Christophstraße 1.JPG|100px]]
| Spiro, Ludwig
| Dr. Ludwig Spiro studierte in Tübingen und München und wurde [[1897]] zum Doktor der Philosophie promoviert. Als Gymnasialprofessor unterrichtete er zuerst in Tübingen, später in Schwäbisch Gmünd Latein und Französisch. Er konvertierte am [[6. Januar]] [[1902]] in Stuttgart zum evangelischen Glauben, aber seine Frau Jertha (gest. 1929) behielt ihr Leben lang ihren jüdischen Glauben bei. Er war der Vater von Hans und Elfriede Spiro
 
Ludwig Spiro war ein renommierter Goethe-Forscher und besaß eine überregional bekannte Goethe-Bibliothek. Im Jahr 1939 schloss ihn die Weimarer Goethe-Gesellschaft, der er seit Studententagen angehörte, aus. Als letzter Gasthörer wurde ihm, nachdem es schon keine immatrikulierten jüdischen Studenten mehr in Tübingen gab, nach dem Sommersemester 1940 auch das Betreten der Tübinger Universität untersagt. Sein Tod nach langer Krankheit am [[23. März]] [[1941]] ersparte ihm die Deportation. Sofort nach seinem Tod wurde seine Wohnung versiegelt und seine umfangreiche Bibliothek versteigert.<ref name="ZdE" />
| 25. November 2011
| align="center"| [[Datei:Stolpersteine in der Tübinger Christophstraße 1 - Familie Spiro.JPG|100px]]
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| Christophstraße 15  <br />{{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=48.514699|EW=9.061734|type=landmark|region=DE-BW|name=Löwenstein}}<br />[[Datei:Stolpersteine in der Tübinger Christophstraße 15.JPG|100px]]
| Löwenstein, Emil
| align="center" | Emil Löwenstein<ref name="elk-wue">Peter Steinle: [http://www.elk-wue.de/landeskirche/meldungen-landeskirche/detail/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=32905&tx_ttnews%5BbackPid%5D=68168&no_cache=1 "26 Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus in Tübingens Südstadt. Gunter Demnigs Kunst gilt als weltgrößtes dezentrales Mahnmal.''] Pressemitteilung der Evangelischen Landeskirche Württemberg vom 25. November 2011.</ref>
| 25. November 2011
| align="center"| [[Datei:Stolpersteine in der Tübinger Christophstraße 15 - Familie Löwenstein.JPG|100px]]
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| Christophstraße 15  <br />{{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=48.514699|EW=9.061734|type=landmark|region=DE-BW|name=Löwenstein}}<br />[[Datei:Stolpersteine in der Tübinger Christophstraße 15.JPG|100px]]
| Löwenstein, Karoline
| align="center" | Karoline Löwenstein<ref name="elk-wue" />
| 25. November 2011
| align="center"| [[Datei:Stolpersteine in der Tübinger Christophstraße 15 - Familie Löwenstein.JPG|100px]]
|}
 
 
== Quellen ==
<references />




== So sieht's der Vogel ==
== So sieht's der Vogel ==
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{{Bilder fehlen}}


[[Kategorie:Straßen]]
[[Kategorie:Straßen]]
[[Kategorie:Südstadt]]
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[[Kategorie:Einbahnstraße]]
[[Kategorie:Einbahnstraße]]
[[Kategorie:Stolpersteine]]
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