Bearbeiten von „Unterstadt“
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''' Unterstadt''' oder '''Untere Stadt''' ist die Bezeichnung für den unteren Teil der [[Altstadt]] in Abgrenzung zur [[Oberstadt]], dem höhergelegenen Altstadt-Teil rund um die [[Münzgasse]], in dem in früheren Zeiten die reicheren Bürger wohnten. In der Unterstadt waren eher die Ackerbürger, also Winzer, Handwerker und Fuhrleute zuhause - z.B. war der [[Ammerkanal]] in der Unterstadt der Abfluss für die hier ansässigen Gerber. | ''' Unterstadt''' oder '''Untere Stadt''' ist die Bezeichnung für den unteren Teil der [[Altstadt]] in Abgrenzung zur [[Oberstadt]], dem höhergelegenen Altstadt-Teil rund um die [[Münzgasse]], in dem in früheren Zeiten die reicheren Bürger wohnten. In der Unterstadt waren eher die Ackerbürger, also Winzer, Handwerker und Fuhrleute zuhause - z.B. war der [[Ammerkanal]] in der Unterstadt der Abfluss für die hier ansässigen Gerber. | ||
[[Bild:Unterstadt_1.JPG| | [[Bild:Unterstadt_1.JPG|thumb|260px|Blick vom Schloss auf die Unterstadt <br>(in der Mitte: [[Jakobuskirche]]) ]] | ||
== Lage == | == Lage == | ||
Im Zusammenhang mit dem Siedlungsgebiet der [[Gôgen]] ist die Unterstadt durch die [[Kelternstraße]] im Norden, die [[Ammergasse]] im Süden und die [[Lange Gasse]] im Osten abgegrenzt. Dieses mundartlich '''Gôgei''' oder '''Gôgerei''' genannte Gôgenviertel war eine Art Slum oder Ghetto, abgesondert von den wohlhabenderen Handwerkern, Händlern und Akademikern. Die Häuser sind alle deutlich kleiner als in der | Im Zusammenhang mit dem Siedlungsgebiet der [[Gôgen]] ist die Unterstadt durch die [[Kelternstraße]] im Norden, die [[Ammergasse]] im Süden und die [[Lange Gasse]] im Osten abgegrenzt. Dieses mundartlich '''Gôgei''' oder '''Gôgerei''' genannte Gôgenviertel war eine Art Slum oder Ghetto, abgesondert von den wohlhabenderen Handwerkern, Händlern und Akademikern. Die Häuser sind alle deutlich kleiner als in der Oberstadt. Ein Indiz für die Armut, die hier herrschte, ist die Einordnung nahezu aller Häuser in die niedrigsten Steuerklassen.<ref name="Biastoch">Martin Biastoch: [http://books.google.de/books?id=A8Te_sZe4xUC&lpg=PA180&dq=Martin%20Biastoch%20umgangssprachlich%20gogen&hl=en&pg=PA180#v=onepage&q&f=false Tübinger Studenten im Kaiserreich.] Franz Steiner Verlag, 1996, Seiten 180 und 183.</ref> | ||
== Ein Gôgen-Witz zum Thema == | == Ein Gôgen-Witz zum Thema == | ||
Eine feine Dame hat sich ins Tübinger Gôgenviertel verirrt und läuft suchend hin und her. Da öffnet sich in einem der oberen Stockwerke eines Hauses ein Fenster und eine Gôgenfrau ruft heraus: "Sia, dô wird fei nergends nôgsoichd!"<ref>Peter-Michael Mangold: [http://www.petermangold.de/schwaebischer_wein_V.htm Gôga - Tübinger Winzer]</ref> | Eine feine Dame hat sich ins Tübinger Gôgenviertel verirrt und läuft suchend hin und her. Da öffnet sich in einem der oberen Stockwerke eines Hauses ein Fenster und eine Gôgenfrau ruft heraus: "Sia, dô wird fei nergends nôgsoichd!"<ref>Peter-Michael Mangold: [http://www.petermangold.de/schwaebischer_wein_V.htm Gôga - Tübinger Winzer]</ref> | ||
== Quellen == | == Quellen == |