Bearbeiten von „Stubensandstein“
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'''Stubensandstein''' bedeckt etwa 35% der Fläche des [[Schönbuch]]s. Das Sediment stammt aus der Keuperzeit vor 210 bis 200 Millionen Jahren und ist laut dem Tübinger Geologen Prof. [[Thomas Aigner]] ein Überbleibsel großflächiger Überschwemmungen. Die urzeitliche Mischung aus Sand, Dreck und Geröll ist relativ unsortiert und grob, zusammengehalten durch toniges Material. Wie bröckelig der Stubensandstein ist, lässt sich mit eigener Hand erspüren: An so manchem verwitterten Sandstein-Mäuerchen bröselt der angelöste Sand ab, wenn man mit der Hand darüber fährt. Früher holten sich die Leute den Sand, der sich am Fuß von bröckeligen Felswänden ansammelte, um damit die Stube auszufegen. Daher kommt der Name. | '''Stubensandstein''' bedeckt etwa 35% der Fläche des [[Schönbuch]]s. Das Sediment stammt aus der Keuperzeit vor 210 bis 200 Millionen Jahren und ist laut dem Tübinger Geologen Prof. [[Thomas Aigner]] ein Überbleibsel großflächiger Überschwemmungen. Die urzeitliche Mischung aus Sand, Dreck und Geröll ist relativ unsortiert und grob, zusammengehalten durch toniges Material. Wie bröckelig der Stubensandstein ist, lässt sich mit eigener Hand erspüren: An so manchem verwitterten Sandstein-Mäuerchen bröselt der angelöste Sand ab, wenn man mit der Hand darüber fährt. Früher holten sich die Leute den Sand, der sich am Fuß von bröckeligen Felswänden ansammelte, um damit die Stube auszufegen. Daher kommt der Name. | ||
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Beim Umbau des Tübinger [[Rathaus]]es bis 2015 war ursprünglich geplant worden, Elbsandstein aus dem Raum Dresden zu verwenden, u.a. weil er leicht zu reinigen sei. Beim Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg (ISTE) stieß dies auf Kritik. | Beim Umbau des Tübinger [[Rathaus]]es bis 2015 war ursprünglich geplant worden, Elbsandstein aus dem Raum Dresden zu verwenden, u.a. weil er leicht zu reinigen sei. Beim Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg (ISTE) stieß dies auf Kritik. | ||
Es sei "schwer nachzuvollziehen, warum die schwere Last über 600 Kilometer nach Tübingen geschafft werden sollte, wenn das Gute doch so nah liegt."<ref>[http://www.gea.de/region+reutlingen/neckar+erms/sandstein+abbau+im+ruebgartener+steinbruch+weil+er+von+hier+ist.4151780.htm ''Sandstein-Abbau im Rübgartener Steinbruch: Weil er von hier ist''], [[General-Anzeiger|GEA]] Reutlingen, 11.03.2015</ref> | Es sei "schwer nachzuvollziehen, warum die schwere Last über 600 Kilometer nach Tübingen geschafft werden sollte, wenn das Gute doch so nah liegt."<ref>[http://www.gea.de/region+reutlingen/neckar+erms/sandstein+abbau+im+ruebgartener+steinbruch+weil+er+von+hier+ist.4151780.htm ''Sandstein-Abbau im Rübgartener Steinbruch: Weil er von hier ist''], [[General-Anzeiger|GEA]] Reutlingen, 11.03.2015</ref> | ||
OB [[Boris Palmer]] ließ sich überzeugen, den regional vorhandenen [[Pliezhausen|Pliezhäuser]] Stubensandstein zu verwenden.<ref>[http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&ved=0ahUKEwiezsClldzKAhXB7xQKHT4mA7kQFgghMAE&url=http%3A%2F%2Fwww.iste.de%2Fnlo%2Fshow_datei_news_pool_kapitel%2Fdatei1_2860.PDF%3Fdatei1% | OB [[Boris Palmer]] ließ sich überzeugen, den regional vorhandenen [[Pliezhausen|Pliezhäuser]] Stubensandstein zu verwenden.<ref>[http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&ved=0ahUKEwiezsClldzKAhXB7xQKHT4mA7kQFgghMAE&url=http%3A%2F%2Fwww.iste.de%2Fnlo%2Fshow_datei_news_pool_kapitel%2Fdatei1_2860.PDF%3Fdatei1%3Ddatei ''Heimischer Boden im Rathaus''], Schwäbisches Tagblatt, März 2015 (?), PDF </ref> | ||
Bei einem Ortstermin im Steinbruch Pliezhausen-Rübgarten im März 2015 hatte Dr. Wolfgang Werner vom Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Einblick in die Hintergründe der regionalen Erdgeschichte gegeben. "Sandsteine, wie wir sie hier sehen, sind schon vor Jahrhunderten für den Bau der Münster in Ulm und in Freiburg verwendet worden, und auch für den Kölner Dom", erläuterte er. "Diesen Stubensandstein hier nennt man auch den 'Stein der schwäbischen Gotik'; er hat das Bild unserer historischen Bauten entscheidend geprägt." Aber nicht nur aus kulturellen Gründen sei es deshalb wichtig, heutzutage wieder auf das Originalmaterial zurückzugreifen, auch aus technischen. "Diese Steine vertragen sich bautechnisch am besten mit ihresgleichen", so Werner.<ref>[http://www.lifepr.de/pressemitteilung/industrieverband-steine-und-erden-baden-wuerttemberg-ev/Steine-der-schwaebischen-Gotik-fuers-alte-Tuebinger-Rathaus/boxid/535187 ''"Steine der schwäbischen Gotik" fürs alte Tübinger Rathaus''], Pressemitteilung des ISTE, 12.03.2015</ref> | Bei einem Ortstermin im Steinbruch Pliezhausen-Rübgarten im März 2015 hatte Dr. Wolfgang Werner vom Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Einblick in die Hintergründe der regionalen Erdgeschichte gegeben. "Sandsteine, wie wir sie hier sehen, sind schon vor Jahrhunderten für den Bau der Münster in Ulm und in Freiburg verwendet worden, und auch für den Kölner Dom", erläuterte er. "Diesen Stubensandstein hier nennt man auch den 'Stein der schwäbischen Gotik'; er hat das Bild unserer historischen Bauten entscheidend geprägt." Aber nicht nur aus kulturellen Gründen sei es deshalb wichtig, heutzutage wieder auf das Originalmaterial zurückzugreifen, auch aus technischen. "Diese Steine vertragen sich bautechnisch am besten mit ihresgleichen", so Werner.<ref>[http://www.lifepr.de/pressemitteilung/industrieverband-steine-und-erden-baden-wuerttemberg-ev/Steine-der-schwaebischen-Gotik-fuers-alte-Tuebinger-Rathaus/boxid/535187 ''"Steine der schwäbischen Gotik" fürs alte Tübinger Rathaus''], Pressemitteilung des ISTE, 12.03.2015</ref> | ||
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== Siehe auch == | == Siehe auch == | ||
*[[Schilfsandstein]] | |||
*[[Rhätsandstein]] | *[[Rhätsandstein]] | ||
[[Kategorie:Geologie]][[Kategorie:Steine]] | [[Kategorie:Geologie]][[Kategorie:Steine]] |