Matheus Krämer: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Matheus Krämer''' war um [[1647]] Bürgermeister von Tübingen und wurde durch seinen Vermittlungsversuch während der [[Belagerung von Schloss Hohentübingen durch die Franzosen - Chronologie|Belagerung von Schloss Hohentübingen durch die Franzosen]] bekannt:
'''Matheus Krämer''' war um [[1647]] Bürgermeister von Tübingen und wurde durch seinen erfolgreichen Vermittlungsversuch während der [[Belagerung von Schloss Hohentübingen durch die Franzosen - Chronologie|Belagerung von Schloss Hohentübingen durch die Franzosen]] bekannt:


Im Jahr 1647 hielten bayerische Söldner das [[Schloss Hohentübingen]] besetzt, während sich eine französische Armee unter [http://de.wikipedia.org/wiki/Henri_de_La_Tour_d%E2%80%99Auvergne,_vicomte_de_Turenne Generalfeldmarschall Turenne] auf dem Vormarsch befand. Turenne wollte wohl mit seinem Angriff auf Tübingen die gleichzeitig stattfindenden Verhandlungen zwischen Frankreich und Bayern in Ulm beeinflussen.  
Im Jahr 1647 hielten bayerische Söldner das [[Schloss Hohentübingen]] besetzt, während sich eine französische Armee unter [http://de.wikipedia.org/wiki/Henri_de_La_Tour_d%E2%80%99Auvergne,_vicomte_de_Turenne Generalfeldmarschall Turenne] auf dem Vormarsch befand. Turenne wollte wohl mit seinem Angriff auf Tübingen die gleichzeitig stattfindenden Verhandlungen zwischen Frankreich und Bayern in Ulm beeinflussen.  
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Turenne forderte durch einen Trompeter als Unterhändler, der von den Bayern nach „militarischem Ritu“ empfangen wurde, die Besatzung zur Übergabe auf. Am Abend des Montag, 24. Januar (oder 3. Februar) 1647 zog sich Turenne Richtung Reutlingen und Pfullingen zurück, „alda in dem Nacht Quartier zuverbleiben“.  
Turenne forderte durch einen Trompeter als Unterhändler, der von den Bayern nach „militarischem Ritu“ empfangen wurde, die Besatzung zur Übergabe auf. Am Abend des Montag, 24. Januar (oder 3. Februar) 1647 zog sich Turenne Richtung Reutlingen und Pfullingen zurück, „alda in dem Nacht Quartier zuverbleiben“.  


Etwa eine Stunde nach seinem Abzug wurde den Franzosen eine Abordnung („Commission“) von Stadt und Universität Tübingen nachgesandt. „Joh. Martin Rauscher, Hugo Maurique Ein MömpelGartischer Studiosus, (...), Und Herr Matheus Krämer Burgermeister“ gelangten in Begleitung des französischen Trompeters nach Pfullingen und überbrachten Turenne folgende Nachricht („Postillion“): Tübingen habe sich gegenüber den Franzosen nie feindlich gezeigt, beabsichtige dies auch in Zukunft nicht zu tun, daher ergehe die Bitte, Stadt und Universität „in allen nach mügligkeit gndgst zuverschonen“.
Etwa eine Stunde nach seinem Abzug wurde den Franzosen eine Abordnung („Commission“) von Stadt und Universität Tübingen nachgesandt. „Joh. Martin Rauscher, Hugo Maurique Ein MömpelGartischer Studiosus, (...), Und Herr Matheus Krämer Burgermeister“ gelangten in Begleitung des französischen Trompeters nach Pfullingen und überbrachten Turenne folgende Nachricht („Postillion“): Tübingen habe sich gegenüber den Franzosen nie feindlich gezeigt, beabsichtige dies auch in Zukunft nicht zu tun, daher ergehe die Bitte, Stadt und Universität „in allen nach mügligkeit gndgst zuverschonen“.<ref>[[Belagerung von Schloss Hohentübingen durch die Franzosen - Chronologie|Chronologie der Belagerung von Schloss Hohentübingen durch die Franzosen im Jahre 1647 nach Originalquellen - Teil 1: bis Ende Februar 1647]]</ref>
 
Am darauffolgenden Tag bekommen die Abgeordneten aus Tübingen einen Schutzbrief von General Turenne und kehren um vier Uhr nachmittags mit dem begehrten Schutzbrief („Salva Quardi“) zurück, welcher sich allerdings nur auf die Universität bezieht. In den darauf folgenden Wochen sind kaum französische Streifen in der Umgebung Tübingens anzutreffen. Daher verbreitet sich in der Stadt schon Gerede, die Aufforderung zur Übergabe sei nicht mehr als ein bloßer Versuch („tentement“) gewesen.<ref>[(Senatsprotokolle [http://www.uni-tuebingen.de/UAT/ UAT])]</ref>
 
==Einzelnachweise==
 
<references />

Version vom 19. Dezember 2010, 11:52 Uhr

Belagerung Tübingens im Jahr 1647: "Wahrer Vnd Eigendlicher Abris Der Statt Vnd Vestung Hochen Tübingen Wie Die Selben Von Ihr Excellenz MarckGraff D-Hocquincourt General Leutenant Den 4 ... Miniert Vnd Mit Acort Vbergeben Worden Anno 1647"; Quelle: Tübinger Blätter

Matheus Krämer war um 1647 Bürgermeister von Tübingen und wurde durch seinen erfolgreichen Vermittlungsversuch während der Belagerung von Schloss Hohentübingen durch die Franzosen bekannt:

Im Jahr 1647 hielten bayerische Söldner das Schloss Hohentübingen besetzt, während sich eine französische Armee unter Generalfeldmarschall Turenne auf dem Vormarsch befand. Turenne wollte wohl mit seinem Angriff auf Tübingen die gleichzeitig stattfindenden Verhandlungen zwischen Frankreich und Bayern in Ulm beeinflussen.

Turenne forderte durch einen Trompeter als Unterhändler, der von den Bayern nach „militarischem Ritu“ empfangen wurde, die Besatzung zur Übergabe auf. Am Abend des Montag, 24. Januar (oder 3. Februar) 1647 zog sich Turenne Richtung Reutlingen und Pfullingen zurück, „alda in dem Nacht Quartier zuverbleiben“.

Etwa eine Stunde nach seinem Abzug wurde den Franzosen eine Abordnung („Commission“) von Stadt und Universität Tübingen nachgesandt. „Joh. Martin Rauscher, Hugo Maurique Ein MömpelGartischer Studiosus, (...), Und Herr Matheus Krämer Burgermeister“ gelangten in Begleitung des französischen Trompeters nach Pfullingen und überbrachten Turenne folgende Nachricht („Postillion“): Tübingen habe sich gegenüber den Franzosen nie feindlich gezeigt, beabsichtige dies auch in Zukunft nicht zu tun, daher ergehe die Bitte, Stadt und Universität „in allen nach mügligkeit gndgst zuverschonen“.[1]

Am darauffolgenden Tag bekommen die Abgeordneten aus Tübingen einen Schutzbrief von General Turenne und kehren um vier Uhr nachmittags mit dem begehrten Schutzbrief („Salva Quardi“) zurück, welcher sich allerdings nur auf die Universität bezieht. In den darauf folgenden Wochen sind kaum französische Streifen in der Umgebung Tübingens anzutreffen. Daher verbreitet sich in der Stadt schon Gerede, die Aufforderung zur Übergabe sei nicht mehr als ein bloßer Versuch („tentement“) gewesen.[2]

Einzelnachweise