Bearbeiten von „Landsmannschaft Ghibellinia Tübingen

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Die '''Landsmannschaft Ghibellinia Tübingen''' ist eine [[Studentenverbindungen|Studentenverbindung]] an der [[Universität|Universität Tübingen]] in der [[Gartenstraße]] 51.  
Die '''Landsmannschaft Ghibellinia Tübingen''' ist eine [[Studentenverbindungen|Studentenverbindung]] an der [[Universität|Universität Tübingen]] in der [[Gartenstraße]] 51.  
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Die Anfänge der Landsmannschaft Ghibellinia liegen in den Jahren 1840 bis 1845. In dieser Zeit schlossen sich Mitglieder der aufgelösten Alemannia mit der Cameralista zusammen. Die Alemannen waren schon damals eine Verbindung mit Bier- und Paukkomment, die Cameralista dagegen ein vermutlich von der progressistischen Walhalla abgesprungenes, wissenschaftliches "Kränzchen". Diese schloss sich am 22. Februar [[1845]] unter dem Namen Waiblingia zusammen. Der Name Waiblingia soll an das einstige schwäbische Kaisergeschlecht, die Staufer, erinnern. Wahlspruch war der mittelalterliche Kampfruf: “Hie Welf, Hie Waibling”. Guelfen und Ghibellinen waren die großen vorderitalienischen Parteien, die im Kampf von Otto IV. und des Staufers Friedrich II. (Waiblinger genannt) um die Kaiserkrone entstanden, wobei die Guelfen Anhänger der Kirche wurden und die Ghibellinen auf der Seite des Kaisers blieben.
Die Anfänge der Landsmannschaft Ghibellinia liegen in den Jahren 1840 bis 1845. In dieser Zeit schlossen sich Mitglieder der aufgelösten Alemannia mit der Cameralista zusammen. Die Alemannen waren schon damals eine Verbindung mit Bier- und Paukkomment, die Cameralista dagegen ein vermutlich von der progressistischen Walhalla abgesprungenes, wissenschaftliches "Kränzchen". Diese schloss sich am 22. Februar [[1845]] unter dem Namen Waiblingia zusammen. Der Name Waiblingia soll an das einstige schwäbische Kaisergeschlecht, die Staufer, erinnern. Wahlspruch war der mittelalterliche Kampfruf: “Hie Welf, Hie Waibling”. Guelfen und Ghibellinen waren die großen vorderitalienischen Parteien, die im Kampf von Otto IV. und des Staufers Friedrich II. (Waiblinger genannt) um die Kaiserkrone entstanden, wobei die Guelfen Anhänger der Kirche wurden und die Ghibellinen auf der Seite des Kaisers blieben.
[[Datei:Ghibellinia-1.JPG|mini|Ghibellinenhaus, Gartenstraße]]


1847 wurde der Name Waiblingia dann in Ghibellinia umgewandelt, wobei die Bezeichnung “Waiblinger” bis heute im mündlichen Gebrauch ist. Als Waffenspruch wurde dann die staufische Losung “Amor Bonorum, Terror malorum” angenommen. Auch die Farben, nämlich das Schwarz und Gold der staufischen Herzöge übernahm man aus diesem Ideenbereich und fügte als Ergänzung zum üblichen dreifarbigen Band noch das schwäbische Grün hinzu. Später wurde dann der Wahlspruch “Freundschaft, Ehre, Vaterland” übernommen.  
1847 wurde der Name Waiblingia dann in Ghibellinia umgewandelt, wobei die Bezeichnung “Waiblinger” bis heute im mündlichen Gebrauch ist. Als Waffenspruch wurde dann die staufische Losung “Amor Bonorum, Terror malorum” angenommen. Auch die Farben, nämlich das Schwarz und Gold der staufischen Herzöge übernahm man aus diesem Ideenbereich und fügte als Ergänzung zum üblichen dreifarbigen Band noch das schwäbische Grün hinzu. Später wurde dann der Wahlspruch “Freundschaft, Ehre, Vaterland” übernommen.  
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Der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]], an dem fast alle Waiblinger teilnahmen, bringt das Leben auf dem Haus zum Stillstand. Im [[Sommersemester]] 1918 wird das Aktivenleben wieder aufgenommen, 37 Ghibellinen sind dem Krieg zum Opfer gefallen. Im Jahre 1919 vereinigen sich die Tübinger Korporationen unter der Führung Ghibellinias zu Studentenbataillone, welche maßgeblich an der Niederschlagung des Spartakusaufstandes in [[Stuttgart]] und München beteiligt waren. Aus dieser Zeit stammt auch noch die Waffenkammer auf dem Ghibellinenhaus, wo die Waffen des Bataillons eingelagert waren.
Der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]], an dem fast alle Waiblinger teilnahmen, bringt das Leben auf dem Haus zum Stillstand. Im [[Sommersemester]] 1918 wird das Aktivenleben wieder aufgenommen, 37 Ghibellinen sind dem Krieg zum Opfer gefallen. Im Jahre 1919 vereinigen sich die Tübinger Korporationen unter der Führung Ghibellinias zu Studentenbataillone, welche maßgeblich an der Niederschlagung des Spartakusaufstandes in [[Stuttgart]] und München beteiligt waren. Aus dieser Zeit stammt auch noch die Waffenkammer auf dem Ghibellinenhaus, wo die Waffen des Bataillons eingelagert waren.


== Verbot der Ghibellinia während des "Dritten Reichs" ==
== Verbot der Ghibellinia während des Dritten Reichs ==


Die DL erfreut sich in den folgenden Jahren eines sehr großen Zulaufes und besteht weiter bis zur Zeit des Nationalsozialismus. In dieser schwierigen Zeit wird der Verband aufgelöst und verboten. Die Studenten sollen in einem zentralen NS-Verband ihre Heimat finden. Viele Verbindungen der DL machen diesen Schritt nicht mit und vertagen sich. Unter dem totalitären Anspruch des Hitler-Regimes war auch Ghibellinia 1935 zur Suspension gezwungen. Ein Teil der Mitglieder schloss sich mit [[Normannia|Normannia Tübingen]] zur ''Kameradschaft Langemark'' zusammen, welche im Untergrund weiter existierte.
Die DL erfreut sich in den folgenden Jahren eines sehr großen Zulaufes und besteht weiter bis zur Zeit des Nationalsozialismus. In dieser schwierigen Zeit wird der Verband aufgelöst und verboten. Die Studenten sollen in einem zentralen NS-Verband ihre Heimat finden. Viele Verbindungen der DL machen diesen Schritt nicht mit und vertagen sich. Unter dem totalitären Anspruch des Hitler-Regimes war auch Ghibellinia 1935 zur Suspension gezwungen. Ein Teil der Mitglieder schloss sich mit [[Normannia|Normannia Tübingen]] zur ''Kameradschaft Langemark'' zusammen, welche im Untergrund weiter existierte.
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== Bau eines eigenen Verbindungshauses ==
== Bau eines eigenen Verbindungshauses ==


[[Bild:GhibelliniaHaus01.jpg|mini|Aufgang zum Haus]]  
[[Bild:GhibelliniaHaus01.jpg|thumb|240px|Aufgang zum Haus]]  


1894 wurde der Bau eines eigenen [[Verbindungshäuser|Verbindungshauses]] am Fuße des [[Österberg]]s beschlossen, welches [[1896]] eingeweiht wurde. In seiner Gestaltung mit Klinkerfarbwechsel, Türmchen, Erkern ähnelte es den Häusern in der benachbarten [[Olgastraße]] - es wurde wie diese von der Firma [[Clemens & Decker]] gebaut.  Bereits [[1912|1912]]-[[1914|14]] wurde es umfassend vom Tübinger Architekten [[Martin Elsässer|Martin Elsaesser]] umgebaut und vergrößert. Dabei veränderte das Haus sein Aussehen vollständig im damaligen Stil einfacherer Formen und "zurückhaltend-gediegener Noblesse". Nach zahlreichen Renovierungen und Sanierungen, zuletzt 2000, bildet es bis heute, nach mehr als 100 Jahren, den Mittelpunkt des Verbindungslebens der Ghibellinia.
1894 wurde der Bau eines eigenen [[Verbindungshäuser|Verbindungshauses]] am Fuße des [[Österberg]]s beschlossen, welches [[1896]] eingeweiht wurde. In seiner Gestaltung mit Klinkerfarbwechsel, Türmchen, Erkern ähnelte es den Häusern in der benachbarten [[Olgastraße]] - es wurde wie diese von der Firma [[Clemens & Decker]] gebaut.  Bereits [[1912|1912]]-[[1914|14]] wurde es umfassend vom Tübinger Architekten [[Martin Elsässer|Martin Elsaesser]] umgebaut und vergrößert. Dabei veränderte das Haus sein Aussehen vollständig im damaligen Stil einfacherer Formen und "zurückhaltend-gediegener Noblesse". Nach zahlreichen Renovierungen und Sanierungen, zuletzt 2000, bildet es bis heute, nach mehr als 100 Jahren, den Mittelpunkt des Verbindungslebens der Ghibellinia.
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== Weitere Bilder ==
== Weitere Bilder ==
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Datei:Ghibellinia 1896 von Suedost.jpg|Ghibellinenhaus 1896
Datei:Ghibellinia 1896 vor dem Umbau.jpg|Ghibellinenhaus 1896
Datei:Ghibellinia nach Umbau.jpg|Ghibellinenhaus nach Umbau 1914
File:Ansichten der Gartenstraße in Tübingen 13.jpg|Blick auf die schiefergedeckte Westseite des Nachbarhauses Nr. 53 (in Tübingen eine Seltenheit)
Ghibellinia - A. Härlin - Foto von Paul Sinner.jpg|A. Härlin
Ghibellinia - A. Härlin - Foto von Paul Sinner.jpg|A. Härlin
Ghibellinia Seybold Tübingen Paul Sinner.jpg |Seybold
Ghibellinia Seybold Tübingen Paul Sinner.jpg |Seybold
Ghibellinia Tübingen Walther.jpg|Walther
Ghibellinia Tübingen Walther.jpg|Walther
File:Tübingen - Landsmannschaft Ghibellinia - SS 1891 - Otto Hornung.jpg|Otto Hornung
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