Kirchentellinsfurt

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Nachbarort von Tübingen. Er ist neckarabwärts gelegen, hat rund 5.600 Einwohner und wird oft kurz K-Furt (K'furt) genannt. Der Ort liegt an der Bahnstrecke Tübingen-Reutlingen und wird von den Bundesstraßen B 27 und B 297 tangiert. Er gehört noch zum Landkreis Tübingen.

Der Name ist zusammengesetzt aus den im Spätmittelalter zusammengewachsenen Orten Kirchheim (Kilchain, Kirchan) auf dem Berg und Tellinsfurth (Tälisfurt) im Tal. [1] Zum Gemeindegebiet gehört auch das Schloss Einsiedel und seine Hochfläche. Da es weit und breit fast keine natürlichen Badeseen gibt, ist der K'furter Baggersee im Sommer von Badegästen gut besucht.

Kirche

Die Beschreibung des Oberamts Tübingen, herausgegeben im Jahr 1867 vom Württembergischen Statistisch-Topographischen Bureau beschreibt die Kirchentellinsfurter Kirche etwa wie folgt:[2]

Lage

Die Kirche steht ganz am Südende auf dem alten ummauerten Friedhof und ist ein schlichtes spätgotisches Bauwerk, einschiffig ohne Strebepfeiler, mit halbachteckig geschlossenem Chor und Maßwerkfenstern. Auf dem schlanken Westgiebel sitzt ein schönes Steinkreuz. Der Turm steht nördlich am Chor, hat zwei alte mit Schießscharten versehene Stockwerke und ein neues hölzernes, das von spitzem Zeltdach bekrönt wird. An der Nordwestecke seines ersten Gurtgesimses sitzt ein großer Fratzenkopf. Das flachgedeckte Innere enthält einen hübschen spätgothischen Taufstein, der die Jahreszahl 1524 trägt. An dem Altar steht ein Kruzifix aus derselben Zeit. Vom frühern Taufstein liegt der achteckige Fuß vor dem Pfarrhaus, die Schale im Pfarrgarten.

Wandbemalung und steinerne Särge

An den Wänden des Chores sind verschiedene hübsche Epitaphien im Renaissancestil, das bemerkeuswertheste von der Familie Im Hoff, angebracht, und am spitzbogigen Triumphbogen hängt eine Tafel von 1666 mit dem württembergischen Wappen und einer Inschrift in Versen, wonach die Kirche von Herzog Friedrich 1594 reformiert wurde. Nach einem Eintrag im Totenbuch von 1633 fand man in der Nähe des Altars 2 rohgearbeitete steinerne Särge, deren Alter damals über 200 Jahre geschätzt wurde. Unter der dicken Tünche des Chors sind noch Spuren von Bemalung.

Glocken

Von den 3 Glocken hat die größte eine Inschrift in gotischen Minuskeln: "me soriante pia siopuli mement maria und gos mich joseger im 5. jar". Auf der mittleren noch älteren steht in lateinischen Majusceln: "S. ioannes. lucas. marcus. madeus" und dreimal ein kleines Relief des Gekreuzigten mit Maria und Johannes. Die dritte Glocke wurde von Kurtz 1846 in Reutlingen gegossen.

Sakristei

Südlich am Chor steht die alte tonnengewölbte Sakristei, welche spätgotische, aus Messing getriebene Taufbecken enthält; auf einem Maria Verkündigung, neben ihr das Einhorn, dargestellt. Das Pförtchen, das in den Chor herausführt, hat eine mit schönem gotischem Eisenwerk beschlagene Türe. Die Baulast der Kirche ruht auf Stiftungspflege. Der neue Begräbnisplatz wurde 1859 neben dem alten angelegt. Das vom Staat zu unterhaltende hübsche Pfarrhaus hat eine iche freie Lage westlich von der Kirche und erlaubt eine schöne Sicht.

Blick aus dem All

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Weblinks

Einzelnachweise

  1. Beschreibung des Oberamts Tübingen - Württemberg Statistisch-Topographisches Bureau. Lindemann, 1867, Seite 414
  2. Beschreibung des Oberamts Tübingen - Württemberg Statistisch-Topographisches Bureau. Lindemann, 1867, Seite 409 (Vorsicht: Die Seiten sind auf Google nicht in der richtigen Reihenfolge angeordnet).