Bearbeiten von „Luftangriffe

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* Eine nach dem [[2. Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] erstellte Bilanz sprach von "lediglich" 82 bei verschiedenen Fliegerangriffen total zerstörten Gebäuden.<ref>[http://www.tuebingen.de/25_12202.html Tübingen bei Kriegsende]</ref>
* Eine nach dem [[2. Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] erstellte Bilanz sprach von "lediglich" 82 bei verschiedenen Fliegerangriffen total zerstörten Gebäuden.<ref>[http://www.tuebingen.de/25_12202.html Tübingen bei Kriegsende]</ref>


[[Bild:Alte-neckarbruecke-postkarte-1943.png|mini|Postkarte der alten [[Neckarbrücke]] von [[1943]] mit dem 1944 zerstörten Uhlandhaus in der Bildmitte und rechts davon dem Steintürmchen auf dem Brückenpfeiler]]
[[Bild:Alte-neckarbruecke-postkarte-1943.png|thumb|right|300px|Postkarte der alten [[Neckarbrücke]] von [[1943]] mit dem 1944 zerstörten Uhlandhaus in der Bildmitte und rechts davon dem Steintürmchen auf dem Brückenpfeiler]]
[[Bild:Zerstörtes Uhlandhaus.jpg|mini|Durch einen Luftangriff zerstörte Häuser [[Mühlstraße]] Nr. 1 und [[Mühlstraße 3|Nr. 3]] ]]
[[Bild:Zerstörtes Uhlandhaus.jpg|thumb|right|300px|Durch einen Luftangriff zerstörte Häuser [[Mühlstraße]] Nr. 1 und [[Mühlstraße 3|Nr. 3]] ]]
[[Datei:Luftkriegsschäden Uhlandhaus.jpg|mini|Durch Luftkriegsschäden zerstörtes [[Uhlandhaus]]]]
[[Datei:Luftkriegsschäden Uhlandhaus.jpg|thumb|right|300px|Durch Luftkriegsschäden zerstörtes [[Uhlandhaus]]]]
[[Datei:Luftangriffe - Brennende Bahnhofsgebäude.jpg|mini|Brennende [[Hauptbahnhof|Bahnhof]]sgebäude nach Luftangriff]]
[[Datei:Luftangriffe - Brennende Bahnhofsgebäude.jpg|thumb|right|300px|Brennende [[Hauptbahnhof|Bahnhof]]sgebäude nach Luftangriff]]
* Im Jahr [[2003]] ergab eine Auswertung neu freigegebener Luftbilder der Alliierten aus den Jahren 1944 und 1945 eine stärkere Belastung als "gemeinhin erinnert wurde"<ref>[http://www.tuebingen.de/ratsdokumente/2003_304.pdf Ratsdokument 2003_304 bei Tübingen.de]</ref>. Zitat:
* Im Jahr [[2003]] ergab eine Auswertung neu freigegebener Luftbilder der Alliierten aus den Jahren 1944 und 1945 eine stärkere Belastung als "gemeinhin erinnert wurde"<ref>[http://www.tuebingen.de/ratsdokumente/2003_304.pdf Ratsdokument 2003_304 bei Tübingen.de]</ref>. Zitat:


<blockquote>''Es fand ein Abgleich mit den bekannten historischen Aufzeichnungen über Luftangriffe statt. Es wurden Sprengbombentrichter und soweit als möglich auch Trichter von Jagdbomber-Einsätzen, Granaten und potenziellen Blindgängern erfasst.''
<blockquote>Es fand ein Abgleich mit den bekannten historischen Aufzeichnungen über Luftangriffe statt. Es wurden Sprengbombentrichter und soweit als möglich auch Trichter von Jagdbomber-Einsätzen, Granaten und potenziellen Blindgängern erfasst.


''Insgesamt wurden 1209 Einschlagstellen ermittelt. Als Hauptbereiche für Bombardierungen und Beschüsse kristallisierten sich die Umgebung der [[Hindenburgkaserne]] und der [[Güterbahnhof]] (inklusive [[Schaffhausenstraße]], [[Bismarckstraße]] und ehem. [[Neckarwerk]]) heraus. Die für das [[Loretto-Kaserne|Loretto-Areal]] vorgesehenen Bomben trafen die Umgebung der [[Galgenbergstraße]]. Weitere Bereiche konzentrierter Bombardements lagen zwischen der [[Kreuzung B27/B28]] bis zum [[Hornbach]]-Baumarkt und überraschenderweise in der [[Neckar]]aue zwischen [[Weilheim]] und [[Bühl]].''<ref>[http://www.tuebingen.de/ratsdokumente/2003_304.pdf Ratsdokument 2003_304 bei Tübingen.de]</ref>  
Insgesamt wurden 1209 Einschlagstellen ermittelt. Als Hauptbereiche für Bombardierungen und Beschüsse kristallisierten sich die Umgebung der [[Hindenburgkaserne]] und der [[Güterbahnhof]] (inklusive [[Schaffhausenstraße]], [[Bismarckstraße]] und ehem. [[Neckarwerk]]) heraus. Die für das [[Loretto-Kaserne|Loretto-Areal]] vorgesehenen Bomben trafen die Umgebung der [[Galgenbergstraße]]. Weitere Bereiche konzentrierter Bombardements lagen zwischen der [[Kreuzung B27/B28]] bis zum [[Hornbach]]-Baumarkt und überraschenderweise in der [[Neckar]]aue zwischen [[Weilheim]] und [[Bühl]].''<ref>[http://www.tuebingen.de/ratsdokumente/2003_304.pdf Ratsdokument 2003_304 bei Tübingen.de]</ref>


Seit dieser Neukartierung gibt es in einigen Bereichen im Raum Tübingen strengere Auflagen bei Baumaßnahmen, was die Prüfung auf eventuell nötige Kampfmittelbeseitigung betrifft. </blockquote>  
Seit dieser Neukartierung gibt es in einigen Bereichen im Raum Tübingen strengere Auflagen bei Baumaßnahmen, was die Prüfung auf eventuell nötige Kampfmittelbeseitigung betrifft.</blockquote>


* Am [[15. März]] [[1944]] wurden das [[Uhlandhaus]] an der [[Eberhardsbrücke]] und seine nähere Umgebung bei einem Luftangriff zerstört. Auch das Steintürmchen auf dem mittleren Pfeiler der Eberhardsbrücke wurde dabei zerstört, in dem bis zur kriegsbedingten Einschmelzung im Jahr [[1942]] das bronzene [[Graf Eberhard im Bart|Graf Eberhard]]-Denkmal stand. Als britische Kampfflieger, die Stuttgart im Visier gehabt hatten, kurz vor 23 Uhr von deutschen Jägern bedroht wurden, mussten sie Ballast loswerden und klinkten über dem [[Österberg]] eine schwere Luftmine und zwei oder drei Phosphorbrandbomben aus. Die an der nordöstlichen Ecke des [[Uhlandhaus]]es eingeschlagene Luftmine hatte eine solche Sprengkraft, dass alle Mauern aus dem Fachwerk des [[Eckhaus am Neckartor|"Pomona"-Hauses]] schräg gegenüber herausgedrückt wurden. Die Häuser in der Mühlstraße 1 und [[Mühlstraße 3|3]] sowie das Betzsche Haus in der Mühlstraße 6 und das Haus der Burschenschaft [[Germania]] wurden von Phosphorbrandbomben getroffen.<ref>Helmut Hornbogen: ''Tübinger Dichterhäuser.'' Verlag Schwäbisches Tagblatt, 1989. Seite 82.</ref> Am nächsten Morgen filmte der Tübinger Schreiner Richard Nill die zerstörten Gebäude mit seiner Schmalfilmkamera und tat etwas zu jener Zeit Verbotenes: Er dokumentierte die rauchenden Trümmer und Aufräumarbeiten rund ums [[Neckartor]]. Seine Aufnahmen schlummerten jahrzehntelang in einem alten Reisekoffer, der 2003 ins Stadtarchiv gelangte. Er dokumentierte die Folgen des nächtlichen Bombardements: Der gewaltige Luftdruck hatte im großen Umkreis Fenster und Wände der Häuser eingedrückt sowie die Dächer abgedeckt. Die Trümmer, vor allem Holzbalken, Ziegelschutt, Glassplitter, Möbel und Hausrat lagen in den Straßen und blockierten vorerst den Verkehr über die Neckarbrücke. Überall stieg Rauch auf: Eine gespenstische Szenerie mit ein paar Menschen, die sich an die Aufräumarbeiten machten. Nill kletterte auf den Ruinen herum, um die besten Blickwinkel für seine Schwenks zu bekommen. Offenbar hat ihn niemand davon abgehalten. Der Schwarzweißfilm ist beklemmend und wirkt auf den Betrachter viel unmittelbarer als die Fotos, die man bislang kannte.<ref>[[Udo Rauch]]: [http://www.cityinfonetz.de/das.magazin/2003/11/artikel4.html Als die Bilder auch in Tübingen das Laufen lernten]</ref>  
* Am [[15. März]] [[1944]] wurden das [[Uhlandhaus]] an der [[Eberhardsbrücke]] und seine nähere Umgebung bei einem Luftangriff zerstört. Auch das Steintürmchen auf dem mittleren Pfeiler der Eberhardsbrücke wurde dabei zerstört, in dem bis zur kriegsbedingten Einschmelzung im Jahr [[1942]] das bronzene [[Graf Eberhard im Bart|Graf Eberhard]]-Denkmal stand. Als britische Kampfflieger, die Stuttgart im Visier gehabt hatten, kurz vor 23 Uhr von deutschen Jägern bedroht wurden, mussten sie Ballast loswerden und klinkten über dem [[Österberg]] eine schwere Luftmine und zwei oder drei Phosphorbrandbomben aus. Die an der nordöstlichen Ecke des [[Uhlandhaus]]es eingeschlagene Luftmine hatte eine solche Sprengkraft, dass alle Mauern aus dem Fachwerk des [[Eckhaus am Neckartor|"Pomona"-Hauses]] schräg gegenüber herausgedrückt wurden. Die Häuser in der Mühlstraße 1 und [[Mühlstraße 3|3]] sowie das Betzsche Haus in der Mühlstraße 6 und das Haus der Burschenschaft [[Germania]] wurden von Phosphorbrandbomben getroffen.<ref>Helmut Hornbogen: ''Tübinger Dichterhäuser.'' Verlag Schwäbisches Tagblatt, 1989. Seite 82.</ref> Am nächsten Morgen filmte der Tübinger Schreiner Richard Nill die zerstörten Gebäude mit seiner Schmalfilmkamera und tat etwas zu jener Zeit Verbotenes: Er dokumentierte die rauchenden Trümmer und Aufräumarbeiten rund ums [[Neckartor]]. Seine Aufnahmen schlummerten jahrzehntelang in einem alten Reisekoffer, der 2003 ins Stadtarchiv gelangte. Er dokumentierte die Folgen des nächtlichen Bombardements: Der gewaltige Luftdruck hatte im großen Umkreis Fenster und Wände der Häuser eingedrückt sowie die Dächer abgedeckt. Die Trümmer, vor allem Holzbalken, Ziegelschutt, Glassplitter, Möbel und Hausrat lagen in den Straßen und blockierten vorerst den Verkehr über die Neckarbrücke. Überall stieg Rauch auf: Eine gespenstische Szenerie mit ein paar Menschen, die sich an die Aufräumarbeiten machten. Nill kletterte auf den Ruinen herum, um die besten Blickwinkel für seine Schwenks zu bekommen. Offenbar hat ihn niemand davon abgehalten. Der Schwarzweißfilm ist beklemmend und wirkt auf den Betrachter viel unmittelbarer als die Fotos, die man bislang kannte.<ref>[[Udo Rauch]]: [http://www.cityinfonetz.de/das.magazin/2003/11/artikel4.html Als die Bilder auch in Tübingen das Laufen lernten]</ref>  
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* Im Gemeinde- und Staatswald des [[Schönbuch]]s kam es 1944 durch "Notabwürfe" von Bomben feindlicher Flugzeuge zu erheblichen Sachschäden insbesondere bei [[Breitenholz]].<ref>[http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=100&artikel=49 Gäubote: Chronik Breitenholz.]</ref>
* Im Gemeinde- und Staatswald des [[Schönbuch]]s kam es 1944 durch "Notabwürfe" von Bomben feindlicher Flugzeuge zu erheblichen Sachschäden insbesondere bei [[Breitenholz]].<ref>[http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=100&artikel=49 Gäubote: Chronik Breitenholz.]</ref>


[[Datei:320th_Bomb_Group_-_Missions_531_and_532.jpg|mini|Luftfoto der Bombenschäden der 531. und 532. Mission der US amerikanischen 320th Bomb Group]]
[[Datei:320th_Bomb_Group_-_Missions_531_and_532.jpg|thumb|right|300px|Luftfoto der Bombenschäden der 531. und 532. Mission der US amerikanischen 320th Bomb Group]]
[[Datei:Tübingen in der Nachkriegszeit.png|mini|Tübingen in der Nachkriegszeit mit dem zerstörten Dach der ehemaligen [[:Datei:Motorsportschule des NSKK in Tübingen.jpg|NSKK Motorsportschule]] auf einer französischen Postkarte]]
[[Datei:Tübingen in der Nachkriegszeit.png|thumb|right|300px|Tübingen in der Nachkriegszeit mit dem zerstörten Dach der ehemaligen [[:Datei:Motorsportschule des NSKK in Tübingen.jpg|NSKK Motorsportschule]] auf einer französischen Postkarte]]


* Der [[:Datei:Österberg-Pumpspeicherwerk.jpg|Speichersee des Pumpspeicherwerks]] auf dem Österberg wurde bei einem Bombenangriff im Jahr 1944 beschädigt und später eingeebnet.
* Der [[:Datei:Österberg-Pumpspeicherwerk.jpg|Speichersee des Pumpspeicherwerks]] auf dem Österberg wurde bei einem Bombenangriff im Jahr 1944 beschädigt und später eingeebnet.
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