Bearbeiten von „Eberhardskirche“
Aus TUEpedia
Die Bearbeitung kann rückgängig gemacht werden. Bitte prüfe den Vergleich unten, um sicherzustellen, dass du dies tun möchtest, und veröffentliche dann unten deine Änderungen, um die Bearbeitung rückgängig zu machen.
Aktuelle Version | Dein Text | ||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{OsmGeschäft|103076531|way}} | {{OsmGeschäft|103076531|way}} | ||
[[Datei:Eberhardskirche auf alter Postkarte.jpg|mini|Die Eberhardskirche auf einer alten Postkarte, Südseite am [[Volksgarten]] | [[Datei:Eberhardskirche auf alter Postkarte.jpg|mini|Die Eberhardskirche auf einer alten Postkarte, Südseite am [[Volksgarten]] ]] | ||
[[ | [[Datei:Eberhardskirche.JPG|mini|Ansicht von der [[Paulinenstraße]] aus, 2012.]] | ||
Die evangelische '''Eberhardskirche''' in der [[Eugenstraße]] 28 ist eine [[1910]] bis [[1911]] von [[Martin Elsaesser]] erbaute Kirche hauptsächlich aus rotem Klinker. Sie ist in der Sichtachse der [[Ulrichstraße]] platziert. Die Kirche wurde | Die evangelische '''Eberhardskirche''' in der [[Eugenstraße]] 28 ist eine [[1910]] bis [[1911]] von [[Martin Elsaesser]] erbaute Kirche hauptsächlich aus rotem Klinker. Sie ist in der Sichtachse der [[Ulrichstraße]] platziert. Die Kirche wurde als schlichter "Betsaal" ohne Turm und bunte Fenster gestaltet und nach [[Graf Eberhard im Bart]] benannt. | ||
==Planungsphase== | ==Planungsphase== | ||
Im | Im Juli [[1909]] wurden die Ausführungspläne vom Dekan Karl August Elsaesser, dem Vater des Architekten Martin Elsaessers, als Vertreter der Bauherren unterschrieben.<ref name=”Elsaesser-Buch”>[https://schaff-verlag.de/produkt/martin-elsaesser-bauheft-11-die-eberhardskirche-in-tuebingen/ ''Martin Elsaesser Bauheft 11: Die Eberhardskirche in Tübingen''], Schaff-Verlag Hamburg, 2020, ISBN 978-3-944405-49-0</ref> Die Baugenehmigung wurde am [[30. November]] 1909 erteilt.<ref name=”Elsaesser-Buch”></ref> | ||
==Ergänzungen und Umbauten== | ==Ergänzungen und Umbauten== | ||
Erst [[1961]] kamen ein | Erst [[1961]] kamen ein frei stehender Beton-Glockenturm und das Gemeindehaus dazu, in den 70er Jahren ein Kindergarten. Das Kirchenschiff wurde [[1966]]-[[1968|68]] durch den Architekten [[Ulrich Reinhardt]], der auch die [[Martinskirche]] ([[1955]]) erbaute, modernisiert. Dabei wurde u.a. der Chorraum erhöht und der niedrige Bogen davor durch eine hohe trapezförmige Öffnung ersetzt. Dieser Umbau wird heute teilweise kritisch gesehen, er habe den von Elsaesser erdachten Charakter des Saals zu sehr verändert. Z.B. gelten die farbigen Betonglasfenster zwar als kunstvoll, aber sie nehmen dem Innenraum auch viel vom Tageslicht. Solche Fenster waren besonders in den 1950er/60er Jahren 'in Mode' und relativ weit verbreitet. Die Umgestaltung durch Reinhardt "mit den Betonglas-Fenstern von Gisela Dreher-Richels stellte den Versuch dar, zeitgemäßen Transzendenzbedürfnissen einen gestalterischen Ausdruck zu geben – mit einem bis heute ästhetisch umstrittenen wie theologisch herausfordernden Resultat." <ref name=”Elsaesser-Buch”></ref> | ||
Vier Kanzelsteine aus der Entstehungszeit der Kirche symbolisieren die vier Evangelien, heute befinden sie sich im Eingangsbereich. Ein großes Kreuzigungsbild von [https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%A4te_Schaller-H%C3%A4rlin Käthe Schaller-Härlin] (1877-1973) ist als Altarbild heute vor der Chorapsis aufgehängt. Es war ursprünglich über dem ehemaligen Chorbogen angebracht, dessen Wand mit einem grün-grauen Flächendekor des späten [[Jugendstil]]s geschmückt war (siehe auch Abbildung im Video). Auch das Gemälde zeigt Anklänge an diesen Stil. "Architekt Elsaesser hat Kanzel, Altar und Taufstein auf eine Linie gebracht, um deutlich zu machen: Wort und Sakrament haben das gleiche Gewicht. So wird Theologie zur Architektur. Das hat man bei der Renovierung in den 1960er Jahren schon nicht mehr verstanden und wieder geändert." (Dekanin Kling- de Lazzer, 2011 im Videoclip). | Vier Kanzelsteine aus der Entstehungszeit der Kirche symbolisieren die vier Evangelien, heute befinden sie sich im Eingangsbereich. Ein großes Kreuzigungsbild von [https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%A4te_Schaller-H%C3%A4rlin Käthe Schaller-Härlin] (1877-1973) ist als Altarbild heute vor der Chorapsis aufgehängt. Es war ursprünglich über dem ehemaligen Chorbogen angebracht, dessen Wand mit einem grün-grauen Flächendekor des späten [[Jugendstil]]s geschmückt war (siehe auch Abbildung im Video). Auch das Gemälde zeigt Anklänge an diesen Stil. "Architekt Elsaesser hat Kanzel, Altar und Taufstein auf eine Linie gebracht, um deutlich zu machen: Wort und Sakrament haben das gleiche Gewicht. So wird Theologie zur Architektur. Das hat man bei der Renovierung in den 1960er Jahren schon nicht mehr verstanden und wieder geändert." (Dekanin Kling- de Lazzer, 2011 im Videoclip). | ||
== 100jähriges Jubiläum== | == 100jähriges Jubiläum== |