Tübinger Brotkrawall

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Der Sturm auf die Schweickhardtsche Kunstmühle

Der Tübinger Brotkrawall war ein handgreiflicher Volksaufstand während einer Hungersnot, bei dem bewaffnete Studenten den bedrängten Müllern der Schweickhardtschen Mühle zu Hilfe kamen.

Am Abend des 4. Mai 1847 kam es zu einem gewaltsamen Sturm auf die Schweickhardtsche Mühle, der durch eine Hungersnot und starke Teuerung in Württemberg ausgelöst worden war. Die hungerleidende Bevölkerung verdächtigte die Gebrüder Schweickhardt, Mehl zurückzuhalten oder ins Ausland zu verkaufen, um die Preise in die Höhe zu treiben.

Zusammen mit Gendarmerie und Bürgerwehr und im Beisein des Stadtdirektors schlug vor allem eine Schar von etwa 150 mit ihren Schlägern bewaffneten Studenten die Angreifer erfolgreich zurück (siehe Abb.). Da man weitere Unruhen befürchtete, wurde auf Bitten der Stadt am folgenden Tag ein akademisches Sicherheitscorps der Universität aufgestellt, das aus 571 Personen bestand. Es wurde aus den Arsenalen der Universität bewaffnet und stand unter dem Oberbefehl des Professors und Oberst Wilhelm Volz. Die Truppen waren aufgeteilt in 4 einzelne Abteilungen, die jeweils von einem Professor und Major kommandiert wurden, darunter Carl Heinrich Ludwig Hoffmann. Unter den Studenten, die sich gemeldet hatten, befanden sich bemerkenswerterweise besonders viele der Theologie beider Konfessionen. Angesichts dieser Stärke kam es zu keinen weiteren Kämpfen. Somit beendeten vor allem Studenten die Unruhen, indem sie wie auch schon beim so genannten Gôgenaufstand von 1831 entschlossen gegen die sozialen Interessen der armen Bevölkerungsschichten antraten.

Das Sicherheitscorps blieb anschließend bestehen, obwohl zunächst seine Tätigkeit erschöpft war, und ist dann im Jahr 1848 in das Akademische Freicorps übergegangen.


Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]