Bearbeiten von „Uhland-Denkmal

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Das bronzene '''Denkmal für [[Ludwig Uhland]]''' befindet sich in der Mitte des [[Platz der Stadt Monthey|Platzes der Stadt Monthey]] an der [[Uhlandstraße]]. Das Standbild des Dichters, Literaturprofessors und Politikers steht auf einem Sockel mit Figurenreliefs an drei Seiten und einer Inschrift an der Rückseite und wird von einem quadratischen Metallzaun umgeben.  
Das bronzene '''Denkmal für [[Ludwig Uhland]]''' befindet sich in der Mitte des [[Platz der Stadt Monthey|Platzes der Stadt Monthey]] an der [[Uhlandstraße]]. Das Standbild des Dichters, Literaturprofessors und Politikers steht auf einem Sockel mit Figurenreliefs an drei Seiten und einer Inschrift an der Rückseite und wird von einem quadratischen Metallzaun umgeben.  


== Beschreibung ==  
== Beschreibung ==  
Es wurde [[1873]], gut zehn Jahre nach seinem Tode, eingeweiht. Geschaffen wurde es von ''Gustav Adolph Kietz'' <sup>[http://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Adolph_Kietz WP]</sup>, dem wichtigsten Schüler des damals berühmten Bildhauers ''Ernst Rietschel'' <sup>[http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Rietschel WP]</sup> (Dresden/Berlin), der als der bedeutendste Denkmal-Künstler seiner Zeit in Deutschland gilt und aus dessen Werkstatt so bekannte Denkmäler wie für [[Goethe]] und [[Friedrich Schiller|Schiller]] in Weimar, Martin Luther in Worms (Reformations-Denkmal) und Lessing in Braunschweig stammen. Kietz arbeitete an vielen dieser Werke mit. Die Verwandtschaft seines eigenen Stils mit dem seines Lehrers ist unverkennbar. Sie bevorzugten den Stil des Spätklassizismus. Bei der sehr wirklichkeitsnahen Nachformung der Gesichtszüge soll u.a. Uhlands Totenmaske (heute im [[Germania|Germanenhaus]]) als Vorbild gedient haben.  -  
Es wurde [[1873]], gut zehn Jahre nach seinem Tode, eingeweiht. Geschaffen wurde es von ''Gustav Adolph Kietz'' <sup>[http://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Adolph_Kietz WP]</sup>, dem wichtigsten Schüler des damals berühmten Bildhauers ''Ernst Rietschel'' <sup>[http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Rietschel WP]</sup> (Dresden/Berlin), der als der bedeutendste Denkmal-Künstler seiner Zeit in Deutschland gilt und aus dessen Werkstatt so bekannte Denkmäler wie für [[Goethe]] und [[Friedrich Schiller|Schiller]] in Weimar, Martin Luther in Worms (Reformations-Denkmal) und Lessing in Braunschweig stammen. Kietz arbeitete an vielen dieser Werke mit. Die Verwandtschaft seines eigenen Stils mit dem seines Lehrers ist unverkennbar. Sie bevorzugten den Stil des Spätklassizismus. Bei der sehr wirklichkeitsnahen Nachformung der Gesichtszüge soll u.a. Uhlands Totenmaske (heute im [[Germania|Germanenhaus]]) als Vorbild gedient haben.  -  
Von Kietz stammt auch der Entwurf für das [[Friedrich List]]-Denkmal in [[Reutlingen]] aus dem Jahr 1861.  
Von Kietz stammt auch der Entwurf für das [[Friedrich List]]-Denkmal in [[Reutlingen]] aus dem Jahr 1861.  


Ludwig Uhland galt den Tübingern im 19. und frühen 20. Jahrhundert als der größte Sohn ihrer Stadt. Schon zu seinen Lebzeiten konnte er sich einer enormen Verehrung auch in ganz Deutschland erfreuen, die er selbst gar nicht ganz begreifen wollte.  
Ludwig Uhland galt den Tübingern im 19. und frühen 20. Jahrhundert als der größte Sohn ihrer Stadt. Schon zu seinen Lebzeiten konnte er sich einer enormen Verehrung auch in ganz Deutschland erfreuen, die er selbst gar nicht ganz begreifen wollte.  


Er verkörperte für viele das Ideal nationaler Einheit und Freiheit. Überall im Land wurden Uhland-Linden und -Eichen gepflanzt. Es waren neben seinem lyrischen Werk seine Geradlinigkeit, seine Redlichkeit und sein selbstloser Einsatz für die Nation, die ihm diese Beliebtheit verschafften.<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Uhland Wikipedia zu Ludwig Uhland]</ref>  
Er verkörperte für viele das Ideal nationaler Einheit und Freiheit. Überall im Land wurden Uhland-Linden und -Eichen gepflanzt. Es waren neben seinem lyrischen Werk seine Geradlinigkeit, seine Redlichkeit und sein selbstloser Einsatz für die Nation, die ihm diese Beliebtheit verschafften.<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Uhland Wikipedia zu Ludwig Uhland]</ref>  


[[Bild:Uhland-Denkmal um 1900.jpg|mini|Denkmal um 1900]]
[[Bild:Uhland-Denkmal um 1900.jpg|mini|Denkmal um 1900]]
[[Bild:Uhlanddenkmal Ausstellung der Entwürfe 1868.jpg|mini|Ausstellung der Entwürfe im [[Schloss]], 1868]]  
[[Bild:Uhlanddenkmal Ausstellung der Entwürfe 1868.jpg|mini|Ausstellung der Entwürfe im [[Schloss]], 1868]]  
[[File:Uhlandplatz Tübingen (AK H Sting um 1898).jpg|mini|[[Uhlandplatz]] mit Denkmal, Ansichtskarte Heinrich Sting, um 1898]]  
[[Bild:Uhlandplatz historisch.jpg|mini|[[Uhlandplatz]] mit Denkmal, alte Ansichtskarte]]  
[[Bild:Uhlanddenkmal in Tübingen mit Schnee 2018.jpg|mini|Uhlanddenkmal im Schnee]]
[[Bild:Uhlanddenkmal in Tübingen mit Schnee 2018.jpg|mini|Uhlanddenkmal im Schnee]]


"Das Germaniarelief am Sockel ist der späte Reflex eines Gemäldes von 1836, das, als Bild der Trauer über die verlorene Reichseinheit konzipiert, im deutschen Bürgertum politisch verstanden wurde und in vielen Varianten allgemein verbreitet war."<ref>[[Tag des offenen Denkmals]], Tübingen 2011</ref> Die beiden anderen Reliefs symbolisieren die Dichtkunst und die Wissenschaft. Die Inschrift auf der Denkmals-Rückseite „Dem Dichter - dem Forscher - dem deutschen Mann - das dankbare Vaterland” ist auch vor dem Hintergrund der erst 1871 erfolgten deutschen Reichsgründung zu sehen. Dass Uhland aber nicht nur ein Vorkämpfer der nationalen Einheit, sondern auch ein Demokrat und Liberaler und überdies österreichisch-großdeutsch gesinnt war, wurde dann im preußisch-deutschen Kaiserreich von offizieller Seite gern übersehen.   
"Das Germaniarelief am Sockel ist der späte Reflex eines Gemäldes von 1836, das, als Bild der Trauer über die verlorene Reichseinheit konzipert, im deutschen Bürgertum politisch verstanden wurde und in vielen Varianten allgemein verbreitet war."<ref>[[Tag des offenen Denkmals]], Tübingen 2011</ref> Die beiden anderen Reliefs symbolisieren die Dichtkunst und die Wissenschaft. Die Inschrift auf der Denkmals-Rückseite „Dem Dichter - dem Forscher - dem deutschen Mann - das dankbare Vaterland” ist auch vor dem Hintergrund der erst 1871 erfolgten deutschen Reichsgründung zu sehen. Dass Uhland aber nicht nur ein Vorkämpfer der nationalen Einheit, sondern auch ein Demokrat und Liberaler und überdies österreichisch-großdeutsch gesinnt war, wurde dann im preußisch-deutschen Kaiserreich von offizieller Seite gern übersehen.   
 


== Spendenaufruf ==
== Spendenaufruf ==
Der folgende Spendenaufruf wurde am [[20. November]] [[1862]] im Bremer Sonntagsblatt veröffentlicht:
Der folgende Spendenaufruf wurde am [[20. November]] [[1862]] im Bremer Sonntagsblatt veröffentlicht:


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== Wissenswertes ==
== Wissenswertes ==
Der Schriftsteller [[Hermann Kurz]], der Vater von [[Isolde Kurz]], zog sich bei dem [[Uhlandfest|Fest zur Einweihung des Denkmals]] einen Sonnenstich zu, von dem er sich nicht erholte und an dessen Folgen er am 10. Oktober 1873 verstarb.<ref>[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/kultur/regionale-kultur_artikel,-Warum-Karl-Marx-auf-Isolde-Kurz-schimpfte-_arid,121729.html Warum Karl Marx auf Isolde Kurz schimpfte]. Tagblatt, 7. Januar 2011.</ref>
Der Schriftsteller [[Hermann Kurz]], der Vater von [[Isolde Kurz]], zog sich bei dem [[Uhlandfest|Fest zur Einweihung des Denkmals]] einen Sonnenstich zu, von dem er sich nicht erholte und an dessen Folgen er am 10. Oktober 1873 verstarb.<ref>[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/kultur/regionale-kultur_artikel,-Warum-Karl-Marx-auf-Isolde-Kurz-schimpfte-_arid,121729.html Warum Karl Marx auf Isolde Kurz schimpfte]. Tagblatt, 7. Januar 2011.</ref>


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== Weblinks ==  
== Weblinks ==  
* [[Hans-Joachim Lang]]: [http://www.tagblatt.de/Nachrichten/Die-besten-Bildhauer-bewarben-sich-231069.html ''Die besten Bildhauer bewarben sich'', in: zeit-zeugnisse.de, 2.04.2012]  
*[[Hans-Joachim Lang]]: [http://www.tagblatt.de/Nachrichten/Die-besten-Bildhauer-bewarben-sich-231069.html ''Die besten Bildhauer bewarben sich'', in: zeit-zeugnisse.de, 2.04.2012]  
* G. Kreyenberg: [https://de.wikisource.org/wiki/Ein_Festtag_des_deutschen_Volkes ''Ein Festtag des deutschen Volkes''. In: „Die Gartenlaube“, Heft 31, Leipzig 1873] (wikisource)  
*G. Kreyenberg: [https://de.wikisource.org/wiki/Ein_Festtag_des_deutschen_Volkes ''Ein Festtag des deutschen Volkes.'' in: Die Gartenlaube, Heft 31, Leipzig 1873] (wikisource)  
 


[[Kategorie:Denkmal]] [[Kategorie:Bildende Kunst]] [[Kategorie:Kunst]] [[Kategorie:Geschichte]] [[Kategorie:19. Jahrhundert]] [[Kategorie:Uhland]] [[Kategorie:Zentrum]]
[[Kategorie:Denkmal]] [[Kategorie:Bildende Kunst]] [[Kategorie:Kunst]] [[Kategorie:Geschichte]] [[Kategorie:19. Jahrhundert]] [[Kategorie:Uhland]] [[Kategorie:Zentrum]]
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