Bearbeiten von „Theodor Haering

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'''Theodor Haering''' (* [[22. April]] [[1884]] in Stuttgart, † [[15. Juni]] [[1964]] in Tübingen) war ein Professor der Philosophie, der auch Tübinger [[Ehrenbürger]]<ref>[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Nichts-aber-auch-gar-nichts-gewusst-_arid,80385.html Nichts, aber auch gar nichts gewusst - Eine Rede machte Theodor Haering berühmt und verhalf ihm zur Ehrenbürgerschaft]. In: „[[Schwäbisches Tagblatt]]“, 20 Dezember 2008.</ref> (aberkannt mit Beschluss vom 17.06.2013<ref name="tagblatt">„Schwäbisches Tagblatt“, [[17. Juni|17.06]].[[2013]], erste Seite des Lokalteils von Tübingen</ref><ref name="stadt">Liste der Tübinger Ehrenbürger auf [http://www.tuebingen.de/11/1336.html www.tuebingen.de]</ref>) war.
Tübinger [[Ehrenbürger]]<ref>[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Nichts-aber-auch-gar-nichts-gewusst-_arid,80385.html Nichts, aber auch gar nichts gewusst - Eine Rede machte Theodor Haering berühmt und verhalf ihm zur Ehrenbürgerschaft,] Tagblatt, 20 Dezember 2008.</ref> und Professor der Philosophie (* [[22. April]] [[1884]] in Stuttgart, [[15. Juni]] [[1964]] in Tübingen).


== Haering und Tübingen ==  
== Haering und Tübingen ==
[[File:Theodor Haering Stadtfriedhof Tübingen.jpg|mini|Haerings Grab auf dem [[Stadtfriedhof]]]]
Er studierte an der [[Universität]] Tübingen evangelische Theologie und Philosophie und gehörte dem [[Evangelisches Stift|Evangelischen Stift]] Tübingen an. Weitere Studienorte waren Halle, Berlin, München und Bonn. Auf die Promotion im Jahre [[1910]] folgte [[1912]] die Habilitation in Tübingen. 1928 erhielt er den Lehrstuhl für historische und systematische Philosophie an der [[Universität]] Tübingen. Neben philosophischen Werken schrieb er auch heimatkundliche und literarische Werke. Er war langjähriger Vorsitzender der Tübinger [[Museumsgesellschaft]] und gehörte ab [[1953]] für die Freie Wählervereinigung dem Tübinger [[Gemeinderat]] an.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Haering Wikipedia-Artikel zu Theodor Haering</ref> Haering vermachte sein [[Theodor-Haering-Haus|Haus]] in der [[Neckarhalde]] 31 der Stadt Tübingen, in dem heute u.a. städtische Sammlungen und ein Kindergarten untergebracht sind. Er liegt auf dem [[Stadtfriedhof]] begraben.
Er studierte an der [[Universität]] Tübingen evangelische Theologie und Philosophie und gehörte dem [[Evangelisches Stift|Evangelischen Stift]] Tübingen an. Weitere Studienorte waren Halle, Berlin, München und Bonn. Auf die Promotion im Jahre [[1910]] folgte [[1912]] die Habilitation in Tübingen. 1928 erhielt er den Lehrstuhl für historische und systematische Philosophie an der [[Universität]] Tübingen. Neben philosophischen Werken schrieb er auch heimatkundliche und literarische Werke. Er war langjähriger Vorsitzender der Tübinger [[Museumsgesellschaft]] und gehörte ab [[1953]] für die Freie Wählervereinigung dem Tübinger [[Gemeinderat]] an.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Haering Wikipedia-Artikel zu Theodor Haering</ref> [[1957]] wurde er zum [[Ehrenbürger]] der Stadt ernannt. Haering vermachte sein [[Theodor-Haering-Haus|Haus]] in der [[Neckarhalde]] 31 der Stadt Tübingen, in dem heute u.a. städtische Sammlungen und ein Kindergarten untergebracht sind. Er liegt auf dem [[Stadtfriedhof]] begraben. [[1971]] wurde die ''Haeringstaffel'' nach ihm benannt. Am 15.06.1984 fand eine Gedenkfeier zu seinem 20. Todestag statt.<ref>tuebingen.de Stadtchronik 1984</ref>


Wegen seiner Unterstützung des Nazi-Regimes, Mitgliedschaft im NS-Dozentenbund als führendes Mitglied und seinem energischen Einsatz für das Führerprinzip und die Rassenpolitik wurde am [[17. Juni]] [[2013]] die [[Ehrenbürger]]schaft aberkannt und die Staffel am [[22. März]] [[2015]] ohne Gegenstimme, jedoch bei Enthaltung der CDU-Stadträte, in [[Schlossbergstaffel]] umbenannt<ref name="Tagblatt2015-03-27">[[Schwäbisches Tagblatt]] in der Ausgabe vom [[27. März]] [[2015]]).</ref>  
Am [[24. Januar]] [[1989]] wurde durch einen Brand in den Städtischen Sammlungen im Theodor-Haering-Haus die Sammlung des Malers [[Theodor Schüz]] teilweise vernichtet.<ref>http://www.tuebingen.de/25_2665.html</ref>


Am [[24. Januar]] [[1989]] wurde durch einen Brand in den Städtischen Sammlungen im Theodor-Haering-Haus die Sammlung des Malers [[Theodor Schüz]] teilweise vernichtet.<ref>[http://www.tuebingen.de/2319/176/211.html Tübinger Stadtchronik von 1989]</ref>
== Werke ==
 
*Hegel - Sein Wollen und sein Werk, 2 Bände, [[1929]]-[[1938]]  
== Werke (Auswahl) ==
*Der Mond braust durch das Neckartal, [[1935]]  
* Hegel - Sein Wollen und sein Werk, 2 Bände, [[1929]]-[[1938]]  
*Novalis als Philosoph, [[1954]]  
* Der Mond braust durch das Neckartal, [[1935]], leicht veränd. Neuausg. [[1949]]<ref>[https://books.google.de/books?id=RD4P8l8IYnYC&pg=PA102&lpg=PA102&dq=haering+mond+braust+neckartal+1949&source=bl&ots=fCntYfzB3H&sig=UJNI0i26VlqMlucSzwNX6uJOBk4&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiJh_WHpqTRAhUEPRQKHdiABp8Q6AEINDAF#v=onepage&q=haering%20mond%20braust%20neckartal%201949&f=false  books.google.de/...], 2006, S. 102</ref> , überarb. Neuaufl. [[1977]], 3. Aufl. d. überarb. Neuaufl. [[1988]] 
* Novalis als Philosoph, [[1954]]  


== Debatte um Ehrenbürgerschaft und Haering-Haus ==  
== Debatte um Ehrenbürgerschaft und Haering-Haus ==  
Ende [[2004]], Anfang [[2005]] wurde nach einer [[Schwäbisches Tagblatt|Tagblatt]]-Recherche eine Debatte um Ehrenbürgerschaft, Verwendung des Hauses und des Namens laut. Von Stadtrat [[Anton Brenner]] wurde die Frage aufgeworfen, ob es nicht besser wäre, Haering die Ehrenbürgerschaft abzuerkennen und das Haus umzubenennen. <ref>[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Kein-Handlungsbedarf-_arid,76241_puid,1.html Kein Handlungbedarf]. In: „Schwäbisches Tagblatt“, 9. Februar 2005</ref>
Ende [[2004]], Anfang [[2005]] wurde nach einer [[Schweäbisches Tagblatt|Tagblatt]]-Recherche eine Debatte um Ehrenbürgerschaft, Verwendung des Hauses und des Namens laut. Von Stadtrat [[Anton Brenner]] die Frage aufgeworfen, ob es nicht besser wäre, Haering die Ehrenbürgerschaft abzuerkennen und das Haus umzubenennen.  
[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Kein-Handlungsbedarf-_arid,76241_puid,1.html Quelle: Tagblatt]
   
   
{{Flexbox|bgcolor=#FFFFFF|color=#FF6600|title='''Übrigens: Ein Museum – auch für den Stifter'''<ref>Manfred Hantke:  [http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten_artikel,-Ein-Museum-%E2%80%93-auch-fuer-den-Stifter-_arid,54179_puid,1.html Ein Museum %E2%80%93 auch für den Stifter], In: „Schwäbisches Tagblatt“, 20. Dezember 2008</ref>
Zitat zur Debatte aus dem [http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten_artikel,-Ein-Museum-%E2%80%93-auch-fuer-den-Stifter-_arid,54179_puid,1.html Tagblatt] vom 20.12.2008 von [[Manfred Hantke]]:
{{Flexbox|bgcolor=#FFFFFF|color=#FF6600|title='''Übrigens: Ein Museum auch für den Stifter'''
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'''''Theodor Haering, der vielen seiner Zeitgenossen still, bescheiden und zurückhaltend erschien, hatte einen ausgeprägten Gelehrtenstolz und einen starken Geltungsdrang. Und er war überzeugt, für seine geliebte Heimatstadt Tübingen Großes geleistet zu haben. Im „[[Nazi-Zeit|Dritten Reich]]“ vertauschte der anerkante Hegel-Kenner allerdings die Philosophie mit der Ideologie, unterstützte das NS-System in seinen Reden und Schriften und huldigte dem „Führer“.'''''
'''''Theodor Haering, der vielen seiner Zeitgenossen still, bescheiden und zurückhaltend erschien, hatte einen ausgeprägten Gelehrtenstolz und einen starken Geltungsdrang. Und er war überzeugt, für seine geliebte Heimatstadt Tübingen Großes geleistet zu haben. Im „[[Nazi-Zeit|Dritten Reich]]“ vertauschte der anerkante Hegel-Kenner allerdings die Philosophie mit der Ideologie, unterstützte das NS-System in seinen Reden und Schriften und huldigte dem „Führer“.'''''
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''Ob Haering die Würde zurecht erhalten hat, darüber wurde in Tübingens jüngster Vergangenheit heftig diskutiert. Nachdem im [[Januar]] [[2005]] die NS-Verstrickung Haerings im TAGBLATT publiziert worden ist, sollte die gemeinderätliche [[Kommission „Kultur des Erinnerns“]] dem Gemeinderat Entscheidungshilfen liefern. Er sollte mögliche Konsequenzen ziehen. Ergebnisse der Expertenrunde sind jedoch nicht bekannt.''
''Ob Haering die Würde zurecht erhalten hat, darüber wurde in Tübingens jüngster Vergangenheit heftig diskutiert. Nachdem im [[Januar]] [[2005]] die NS-Verstrickung Haerings im TAGBLATT publiziert worden ist, sollte die gemeinderätliche [[Kommission „Kultur des Erinnerns“]] dem Gemeinderat Entscheidungshilfen liefern. Er sollte mögliche Konsequenzen ziehen. Ergebnisse der Expertenrunde sind jedoch nicht bekannt.''


''Auch versprach die damalige [[Oberbürgermeister|OB]] [[Brigitte Russ-Scherer]], sich Gedanken über die Verwendung der Villa am [[Neckar]] zu machen und einen „neutralen Namen“ für das Haus zu suchen. Fast vier Jahre sind ins Land gegangen. Die OB ist abgewählt, [[Boris Palmer]] hat das Thema (noch) nicht auf seiner Agenda.''
''Auch versprach die damalige [[OB]] [[Brigitte Russ-Scherer]], sich Gedanken über die Verwendung der Villa am [[Neckar]] zu machen und einen „neutralen Namen“ für das Haus zu suchen. Fast vier Jahre sind ins Land gegangen. Die OB ist abgewählt, [[Boris Palmer]] hat das Thema (noch) nicht auf seiner Agenda.''


''Es sollte aber draufstehen. Seit dem Tode Theodor Haerings im Jahre [[1964]], also seit fast 45 Jahren, folgt die Nutzung der Villa nicht dem letzten Willen des Stifters. Zwar kann der [[Kindergarten]] als soziale Nutzung gedeutet werden, das Depot des [[Stadtmuseum]]s sicherlich nicht. Die Stadt sollte endlich das Testament des Theodor Haering erfüllen – oder sich vom Haus trennen.''
''Es sollte aber draufstehen. Seit dem Tode Theodor Haerings im Jahre [[1964]], also seit fast 45 Jahren, folgt die Nutzung der Villa nicht dem letzten Willen des Stifters. Zwar kann der [[Kindergarten]] als soziale Nutzung gedeutet werden, das Depot des [[Stadtmuseum]]s sicherlich nicht. Die Stadt sollte endlich das Testament des Theodor Haering erfüllen – oder sich vom Haus trennen.''


''Die angemessenste Lösung wäre freilich ein Museum. Eines, in dem die nationalsozialistische [[Geschichte]] Tübingens kritisch aufgearbeitet wird – auch die von Haering. Seinen Namen muss das Museum ja nicht tragen.''
''Die angemessenste Lösung wäre freilich ein Museum. Eines, in dem die nationalsozialistische [[Geschichte]] Tübingens kritisch aufgearbeitet wird – auch die von Haering. Seinen Namen muss das [[Museum]] ja nicht tragen.''
 


Gefunden im September [[2009]] [http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten_artikel,-Ein-Museum-%E2%80%93-auch-fuer-den-Stifter-_arid,54179_puid,1.html hier (bitte klicken)]
Gefunden im September [[2009]] [http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten_artikel,-Ein-Museum-%E2%80%93-auch-fuer-den-Stifter-_arid,54179_puid,1.html hier (bitte klicken)]
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Mit dem Mehrheitsbeschluss Beschluss des Gemeinderates vom [[17. Juni|17.06.]][[2013]] wurde die Ehrenbürgerwürde, die ohnehin mit dem Tod endet, formell aberkannt.<ref name="tagblatt"/><ref name="stadt"/>
== Weblinks ==
*{{Wikipedia_de_dazu}}
*[http://mdz10.bib-bvb.de/~db/0001/bsb00016325/images/index.html?seite=465 Walther Gerhardt: Haering, Theodor Lorenz. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, S. 449 f.]


== Quellen ==
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== Literaturhinweise ==
== Literaturhinweise ==
* Patricia Gebhart: ''Der Fall Theodor Haering. Geschichte eines Tübinger Ehrenbürgers. Vom Umgang mit der NS-Vergangenheit in Tübingen'', Tübingen 2008, ISBN 978-3-910090-86-6 (= Kleine Tübinger Schriften, Heft 35)
*„Der Fall Theodor Haering. Geschichte eines Tübinger Ehrenbürgers. Vom Umgang mit der NS-Vergangenheit in Tübingen“, von Patricia Gebhart, Tübingen 2008 (Kleine Tübinger Schriften, Heft 35), ISBN 978-3-910090-86-6, 136 Seiten


== Weblinks ==
* {{Wikipedia_de_dazu}}
* [http://mdz10.bib-bvb.de/~db/0001/bsb00016325/images/index.html?seite=465 Walther Gerhardt: Haering, Theodor Lorenz. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, S. 449 f.]


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