Bearbeiten von „Rathaus

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[[Bild:Tübingen_-_Marktplatz_-_Rathaus_und_Umgebung_in_blauer_Stunde.jpg|mini|Rathaus zur blauen Stunde]]
[[Datei:MarktplatzundRathausAltesBild.jpg|mini|Marktplatz und Rathaus - altes Gemälde von unbekannt, Rathausfassade im Zustand vor der Neugestaltung [[1877]] (Hinweis erbeten!)]]


Das Tübinger '''Rathaus''' direkt am [[Marktplatz]] im Herzen der [[Altstadt]] wurde in kleinerer Form [[1435]] erbaut und immer wieder um- und angebaut. Im Querhausgiebel ist die historische [[Astronomische Uhr]].  
Das Tübinger '''Rathaus''' direkt am [[Marktplatz]] im Herzen der [[Altstadt]] wurde in kleinerer Form [[1435]] erbaut und immer wieder um- und angebaut. Im Querhausgiebel ist die historische [[Astronomische Uhr]].  


Die aus Beton gefertigten Arkaden-Stützen waren lange der von außen sichtbare Teil einer umfänglichen Modernisierung der 1960er Jahre an diesem Haus. Im Rahmen einer großangelegten Sanierung des gesamten Altbaus [[2012]]-[[2015]] wurden die Arkaden wie auch weitere Bereiche wieder einem früheren Zustand, der heute angemessener erscheint, angeglichen. Der vordere Teil des Erdgeschosses wurde z.B.
Die aus Beton gefertigten Arkaden-Stützen waren lange der von außen sichtbare Teil einer umfänglichen Modernisierung der 1960er Jahre an diesem Haus. Im Rahmen einer großangelegten Sanierung des gesamten Altbaus [[2012]]-[[2015]] wurden die Arkaden wie auch weitere Bereiche wieder einem früheren Zustand, der heute angemessener erscheint, angeglichen. Der vordere Teil des Erdgeschosses wurde z.B. wieder zu einer großen Halle umgebaut<ref>[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Andreas-Haas-und-Daniel-Froboese-fuehrten-durchs-Rathaus-_arid,225715.html Tagblatt-Artikel zu den Umbauten, 17.8.2013]</ref> und der ehemalige Saal des württembergischen [[Hofgericht]]s nach dem Entfernen von vier [[1966]] dort eingefügten Büros wieder hergestellt.<ref name="Tagblatt">[[Schwäbisches Tagblatt]] vom 30.11.2015, erste Seite des Tübinger Teils.</ref> Die Arbeiten wurden mit einem Tag der offenen Tür am [[28. November]] [[2015]] offiziell beendet.<ref name="Tagblatt"></ref>  
zu einer großen Halle umgebaut (Foyer)<ref>[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Andreas-Haas-und-Daniel-Froboese-fuehrten-durchs-Rathaus-_arid,225715.html Tagblatt-Artikel zu den Umbauten, 17.8.2013]</ref> und der ehemalige Saal des württembergischen [[Hofgericht]]s nach dem Entfernen von vier [[1966]] dort eingefügten Büros wieder hergestellt.<ref name="Tagblatt">[[Schwäbisches Tagblatt]] vom 30.11.2015, erste Seite des Tübinger Teils.</ref> Die Arbeiten wurden mit einem Tag der offenen Tür am [[28. November]] [[2015]] offiziell beendet.<ref name="Tagblatt"></ref>  


Vor dem Rathaus steht seit [[1617]] der von [[Heinrich Schickhardt]] geschaffene Renaissance-Marktbrunnen, der nach der dominierenden Figur in der Mitte [[Neptunbrunnen]] genannt wird.
Vor dem Rathaus steht seit [[1617]] der von [[Heinrich Schickhardt]] geschaffene Renaissance-Marktbrunnen, der nach der dominierenden Figur in der Mitte [[Neptunbrunnen]] genannt wird.
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==Sehenswertes==
==Sehenswertes==
Das Rathaus von [[1435]] war anfangs eine Markthalle für die Bäcker, Metzger und Salzhändler. Es ist heute vierstöckig und verziert durch eine von [[Johannes Stöffler]] geschaffene [[Astronomische Uhr]] von [[1511]], die den Lauf der Gestirne und die Mondphasen zeigt. Die Fassade erhielt ihr heutiges Gesicht [[1877]] zum 400jährigen Jubiläum der Universität ([[Neorenaissance]]):  
[[Datei:Bacchantin am Tübinger Rathaus.jpg|thumb|right|200px|Bacchantin an der Südost-Ecke des Rathauses]]  
zentral und am größten unter der Astronomischen Uhr [[Graf Eberhard im Bart|Graf Eberhard V. im Bart]], der Gründer der Universität, mit Herzogschwert und Gründungsurkunde der Universität (die es so nie gab, der Künstler [[Ludwig Lesker]] hat dort seinen Namen hinterlassen), unten im 1. Obergeschoss drei Göttinnen: Gerechtigkeit, Ackerbau (Ceres) und Wissenschaft (Minerva); darüber sechs Medaillons verdienter Männer der Stadt: [[Konrad Breuning|Breuning]], [[Johann Osiander|Osiander]], [[Jakob Heinrich Dann|Dann]], [[Johann Ludwig Huber|Huber]], [[Cotta]] und [[Uhland]]. An der Südseite zur Haaggasse gibt es ältere, wohl Renaissance-Fassadenmalereien und an der Ecke die Figur einer frivolen Bacchantin.<ref name ="Stöppel">stoeppel.de, Stöppel Freizeit-Medien: Stadtrundgang. Seite 80.</ref>
[[Datei:Woche-18-2017.jpg|thumb|300px|Rathaus, 2017]]  


Im 1. Obergeschoss des Rathauses ist der Sitzungssaal mit alemannischem Fachwerk (vom 16.-19. Jhdt. Sitz des [[Hofgericht]]s), im 2. Obergeschoss der alte Empfangssaal ([[Öhrn]]) mit Fresken und Grisaillen (Gerechtigkeitsbilder des 16. Jahrhunderts) und der farbige Kleine Sitzungssaal, sowie der Große Sitzungssaal. In der Kleinen Gerichtsstube (heute Amtszimmer des [[Oberbürgermeister]]s) gibt es eine Stuckdecke der Brüder Brill aus dem Jahr 1760.<ref name="Stöppel" />
Das Rathaus von [[1435]] war anfangs eine Markthalle für die Bäcker, Metzger und Salzhändler. Es ist heute vierstöckig und verziert durch eine von [[Johannes Stöffler]] geschaffene astronomische Uhr von [[1511]], die den Lauf der Gestirne und die Mondphasen zeigt. Die Fassade erhielt ihr heutiges Gesicht [[1877]] zum 400jährigen Jubiläum der Universität (Neorenaissance): Im 1. Obergeschoss drei Allegorien (Gerechtigkeit, Ackerbau und Wissenschaft), darüber sechs Medaillons verdienter Männer der Stadt ([[Konrad Breuning|Breuning]], [[Johann Osiander|Osiander]], [[Jakob Heinrich Dann|Dann]], [[Johann Ludwig Huber|Huber]], [[Cotta]] und [[Uhland]]) sowie unter der Astronomischen Uhr [[Graf Eberhard im Bart|Graf Eberhard V. im Bart]], der Gründer der Universität. An der Südseite zur Haaggasse gibt es ältere, wohl Renaissance-Fassadenmalereien und an der Ecke die Figur einer frivolen Bacchantin.<ref name ="Stöppel">stoeppel.de, Stöppel Freizeit-Medien: Stadtrundgang. Seite 80.</ref>  


====Video mit einer Rathaus-Führung mit [[Udo Rauch]] vom September 2023 in der Reihe "Kennen Sie Tübingen"====
Im 1. Obergeschoss des Rathauses ist der Sitzungssaal mit alemannischem Fachwerk (vom 16.-19. Jhdt. Sitz des Hofgerichts), im 2. Obergeschoss der alte Empfangssaal ([[Öhrn]]) mit Fresken und Grisaillen (Gerechtigkeitsbilder des 16. Jahrhunderts) und der farbige Kleine Sitzungssaal, sowie der Große Sitzungssaal. In der Kleinen Gerichtsstube (heute Amtszimmer des [[Oberbürgermeister]]s) gibt es eine Stuckdecke der Brüder Brill aus dem Jahr 1760.<ref name="Stöppel" />
*[https://youtu.be/cW57nx5XA78?si=KQU5D7Xhd-zhFBOT Link zum Video beim städtischen Youtube-Kanal]
 
{{#ev:youtube|cW57nx5XA78|400}}
 
{{Panorama|Front des Rathauses in Tübingen schräg aufgenommen.jpg|Front des Rathauses aufgenommen von der Ecke [[Haaggasse]] und [[Wienergässle]]}}


== Das Glockenspiel ==
== Das Glockenspiel ==
[[Datei:Bacchantin am Tübinger Rathaus.jpg|mini|Bacchantin an der Südost-Ecke des Rathauses]]
[[Datei:Woche-18-2017.jpg|mini|Rathaus, 2017]]
Das [[Rathaus-Glockenspiel|Glockenspiel]] im Rathaus schlägt aufgrund von Anwohnerprotesten seit [[1988]] nur um 9, 12, 16 und 18 Uhr.<ref>http://www.tuebingen.de/astrouhr#127</ref>
Das [[Rathaus-Glockenspiel|Glockenspiel]] im Rathaus schlägt aufgrund von Anwohnerprotesten seit [[1988]] nur um 9, 12, 16 und 18 Uhr.<ref>http://www.tuebingen.de/astrouhr#127</ref>


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Das Kopenhagener Glockenspiel wiederum ähnelt stark dem Westminsterschlag, stellt aber lediglich eine Variation zu diesem dar.
Das Kopenhagener Glockenspiel wiederum ähnelt stark dem Westminsterschlag, stellt aber lediglich eine Variation zu diesem dar.


Das im Dachreiter hängende Arme-Sünder-Glöckchen kommt zum Glück nur noch ganz selten zum Einsatz. Es wurde traditionell geläutet, wenn ein Armer Sünder im Rathaus gefoltert oder seiner Todesstrafe zugeführt würde.<ref>https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Seltener-Glockenklang-vom-Rathaus-171251.html </ref> Zuletzt geschah das 2011 für Original-Ton-Zwecke zur Erinnerung an die Hinrichtung von [[Richard Schuh]] [[1949]] im Jahr und 2018/19 für eine Radiosendung zu dessen 70. Jahrestag.
== Die Gemäldegalerie ==
 
== Die Bürgermeistergalerie ==


Im Rathaus gibt es eine Bürgermeistergalerie, die aus 15 Portraits ehemaliger Schultheiße und [[Oberbürgermeister]] besteht. Vertreten sind [[Johann Lorenz Kienlin]], [[Christoph Adam Dörr]], [[Johann Immanuel Bossert]], [[Ernst Wilhelm Bierer]], [[Julius Gös]], [[Hermann Haußer]], [[Adolf Scheef]], [[Ernst Weinmann]], [[Fritz Haussmann]], [[Viktor Renner]], [[Adolf Hartmeyer]], [[Wolfgang Mülberger]], [[Hans Gmelin]], [[Eugen Schmid]] und [[Brigitte Russ-Scherer]].<br>
Im Rathaus gibt es eine neugehängte Gemäldegalerie der ehemaligen [[Oberbürgermeister]] seit dem Zweiten Weltkrieg. Dort hängen Ölgemälde von [[Viktor Renner]], [[Adolf Hartmeyer]], [[Wolfgang Mülberger]], [[Hans Gmelin]], [[Eugen Schmid]] und [[Brigitte Russ-Scherer]].<ref>Wilhelm Triebold: [http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten_artikel,-Schaut-her-sie-ist%E2%80%99s-_arid,73704_print,1.html Ex-OB Brigitte Russ-Scherer jetzt im Bilde - Schaut her, sie ist’s!] Tagblatt, 7. August 2009.</ref>
Die Portraits von Scheef, Weinmann, Haussmann und Gmelin wurden bewusst schräg gehängt, da diese vier ins NS-Regime verstrickt waren. Die Wände, an denen die 15 Bilder hängen, sind mit Stickern versehen, die durchgestrichene Hakenkreuze oder Texte wie "Obacht Nazis" oder "Mitläufer" zeigen. Infos zu den Portraits können über einen Bildschirm entnommen werden. Außerdem ist ein Spiegel Teil der Galerie, auf dem die Amtskette des Oberbürgermeisters abgebildet ist, sodass mit dieser Kette ein Selfie gemacht werden kann.<ref>https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Galerie-im-Tuebinger-Rathaus-Vier-Buergermeister-haengen-schief-583008.html</ref>  


==Sanierungsmaßnahmen==
==Sanierungsmaßnahmen==
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Rathaus-1902.jpg|mini|Das Rathaus und der Marktplatz im Jahr [[1902]]]]
[[Datei:Rathaus-1902.jpg|thumb|right|300px|Das Rathaus und der Marktplatz im Jahr [[1902]]]]
[[Datei:Rathaus Turm und Uhrengiebel.JPG|mini|Turm und Uhrengiebel]]  
[[Datei:Rathaus Turm und Uhrengiebel.JPG|thumb|200px|Turm und Uhrengiebel]]  
*Einen Rat der Stadt gab es seit ca. [[1300]].
*Einen Rat der Stadt gab es seit ca. 1300. Das erste Ratsgebäude stand in der [[Neustadtgasse]].  
*[[1435]]: Das Haus am Marktplatz wurde erbaut,<ref name="Zierfassade">Inschrift auf der Zierfassade</ref> allerdings nur dreistöckig<ref name="r2534">[http://www.tuebingen.de/19/130/140.html Marktplatz]</ref> und zunächst als Markthalle  
*[[1435]]: Das Haus am Marktplatz wurde erbaut,<ref name="Zierfassade">Inschrift auf der Zierfassade</ref> allerdings nur dreistöckig<ref name="r2534">[http://www.tuebingen.de/19/130/140.html Marktplatz]</ref> und zunächst als Markthalle  
*[[1508]]: Erste Renovierung.<ref name="Zierfassade" /> Ein Stockwerk wurde aufgesetzt.<ref name="r2534"></ref> Neue Forschungen ergaben, dass dies wohl schon [[1497]] geschah (s.u.).  
*[[1508]]: Erste Renovierung.<ref name="Zierfassade" /> Ein Stockwerk wurde aufgesetzt.<ref name="r2534"></ref> Neue Forschungen ergaben, dass dies wohl schon [[1497]] geschah (s.u.).  
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*[[1692]]: Eine weitere Renovierung<ref name="Zierfassade" />
*[[1692]]: Eine weitere Renovierung<ref name="Zierfassade" />
*[[1849]]: Die astronomische Uhr kam an einen Ziergiebel im vierten Stock<ref name="r9020" />
*[[1849]]: Die astronomische Uhr kam an einen Ziergiebel im vierten Stock<ref name="r9020" />
*[[1876]]/[[1877]]: Eine große, sichtbare Renovierung,<ref name="Wandel" /> die man vom Marktplatz aus sieht: Die Fassade wurde vom Künstler [[Ludwig Lesker]] nach Entwürfen des Stuttgarter Hochschulprofessors [[Conrad von Dollinger]] in Sgraffitotechnik nach Vorbildern des 16. Jahrhunderts gestaltet.<ref name="r2534" />
*[[1876]]/[[1877]]: Noch eine Renovierung,<ref name="Wandel" /> die man vom Marktplatz aus sieht: Die Fassade wurde von Conrad v. Dollinger in Sgraffitotechnik nach Vorbildern des 16. Jahrhunderts gestaltet.<ref name="r2534" />
*[[1907]]: Großer Anbau an der Rückseite, mit Jugendstil-Ornamenten.  
*[[1907]]: Großer Anbau an der Rückseite, mit Jugendstil-Ornamenten.  
*[[1965]]-[[1969]]: Die verkleideten Holzpfosten auf Natursteinsockeln der Arkade wurden durch Beton ersetzt. Eine neue Sandsteinwand bildet den Abschluss der Fassade im EG unter der Arkade.<ref name="Wandel" /> Neues steinernes Treppenhaus mit großen Fenstern.   
*[[1965]]-[[1969]]: Die verkleideten Holzpfosten auf Natursteinsockeln der Arkade wurden durch Beton ersetzt. Eine neue Sandsteinwand bildet den Abschluss der Fassade im EG unter der Arkade.<ref name="Wandel" /> Neues steinernes Treppenhaus mit großen Fenstern.   
*Am 15. Januar [[1981]] wurde die historische Zierfassade der Rathausfront von Unbekannten durch rote und grüne Farbbeutel beschädigt. Erst im Oktober [[1998]] (sic!) wurden die jahrelang weithin sichtbaren Farbkleckse für 30.000 DM entfernt.<ref>[http://www.tuebingen.de/2319/176/231.html Tübinger Stadtchronik 1998]</ref>  
*Am 15. Januar [[1981]] wurde die historische Zierfassade der Rathausfront von Unbekannten durch rote und grüne Farbbeutel beschädigt. Erst im Oktober [[1998]] (sic!) wurden die jahrelang weithin sichtbaren Farbkleckse für 30.000 DM entfernt.<ref>[http://www.tuebingen.de/2319/176/231.html Tübinger Stadtchronik 1998]</ref>  
*[[2012]]-[[2015]] Umbau und Sanierung des Rathauses einschließlich Veränderung des Erdgeschosses und Eingangs. U.a. Auslagerung des [[Stadtarchiv]]s in das westliche Nachbarhaus und interimsweise in ein Magazin in [[Kirchentellinsfurt]]. Wiederherstellung eines großen Saals im 2. OG, der bisher in einzelne Zimmer aufgeteilt war. Seit neuesten Forschungen war er vermutlich der alte [[Hofgericht]]ssaal (Foto<ref>[http://www.tagblatt.de/Home/bilder/bilder-lokales_mmid,5398.html#321971 Ehem. Hofgerichtssaal, Foto Baustelle 15.8.2013, Tagblatt]</ref>) und entstand bereits ca. [[1497]] - somit dürfte die Aufstockung nicht 1508 (s.o.) , sondern bereits zu dieser Zeit stattgefunden haben.<ref>Führung am "[[Tag des offenen Denkmals]]", 8.9.2013</ref>
*[[2012]]-[[2015]] Umbau und Sanierung des Rathauses einschließlich Veränderung des Erdgeschosses und Eingangs. U.a. Auslagerung des [[Stadtarchiv]]s in den [[Güterbahnhof]]. Wiederherstellung eines großen Saals im 2. OG, der bisher in einzelne Zimmer aufgeteilt war. Seit neuesten Forschungen war er vermutlich der alte Hofgerichtssaal (Foto<ref>[http://www.tagblatt.de/Home/bilder/bilder-lokales_mmid,5398.html#321971 Ehem. Hofgerichtssaal, Foto Baustelle 15.8.2013, Tagblatt]</ref>) und entstand bereits ca. [[1497]] - somit dürfte die Aufstockung nicht 1508 (s.o.) , sondern bereits zu dieser Zeit stattgefunden haben.<ref>Führung am "Tag des offenen Denkmals", 8.9.2013</ref>


== Aus einer alten Chronik ==  
== Aus einer alten Chronik ==  


Karl Klüpfel und Max Eifert berichteten [[1849]] folgendes:  
Karl Klüpfel und Max Eifert berichteten [[1849]] folgendes:  
[[Datei:Sinner-Rathaus-1880.jpg|mini|Das Rathaus 1880, Foto Paul Sinner]]
[[Datei:Sinner-Rathaus-1880.jpg|thumb|200px|Das Rathaus 1880, Foto Paul Sinner]]  
[[File:Rathaus 1876.jpg|mini|Das Rathaus 1876, vor der Fassaden-Neugestaltung, Foto: [[Paul Sinner]]]]


:"Es hatte sich bei der Ausdehnung der Stadt der jetzige Markt gebildet und zum Mittelpunkt derselben gestaltet, so daß das alte Rathhaus als zu entlegen und der Stadt nicht mehr würdig erschien. So wurde im Jahr [[1433]] ein Haus am Markt um dreißig Pfund Heller erkauft, und an seine Stelle das neue Rathhaus errichtet, dasselbe das noch heute als ein zwar formloses, aber viel enthaltendes ehrwürdiges Gebäude den Platz beherrscht.  
:"Es hatte sich bei der Ausdehnung der Stadt der jetzige Markt gebildet und zum Mittelpunkt derselben gestaltet, so daß das alte Rathhaus als zu entlegen und der Stadt nicht mehr würdig erschien. So wurde im Jahr [[1433]] ein Haus am Markt um dreißig Pfund Heller erkauft, und an seine Stelle das neue Rathhaus errichtet, dasselbe das noch heute als ein zwar formloses, aber viel enthaltendes ehrwürdiges Gebäude den Platz beherrscht.  
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:Vor dem Rathhaus dehnten sich auf dem Markt die Fleischbänke aus, an welche sich auch die Bäckerbänke mit den eigenthümlichen Tübinger Backwerken „[[Bubenschenkel]]n, [[Pfitzauf]], Bretzeln, [[Kümmicher]]n, Salzwecken u. s. w." anschlossen. Ohne Zweifel so alt als das Rathhaus ist der vor ihm stehende [[Neptunbrunnen|Brunnen]], dessen Wasser aus dem entlegenen Heyland herangeleitet wird, und selbst das Neptunsbild, das ihn schmückt, scheint aus sehr alter Zeit zu seyn, da später ohne Zweifel von seiner Aufrichtung etwas gemeldet worden wäre. Weniger zum Schmuck des Marktes gereichte das neben dem Bronnen stehende städtische Wachthaus, und vor ihm unfern der Stätte, da damals noch der Kreis der Richter zum öffentlichen Gerichte zu sitzen pflegte, der Pranger, die Schandbühne, die sich sogar bis in unser Jahrhundert erhalten konnte.
:Vor dem Rathhaus dehnten sich auf dem Markt die Fleischbänke aus, an welche sich auch die Bäckerbänke mit den eigenthümlichen Tübinger Backwerken „[[Bubenschenkel]]n, [[Pfitzauf]], Bretzeln, [[Kümmicher]]n, Salzwecken u. s. w." anschlossen. Ohne Zweifel so alt als das Rathhaus ist der vor ihm stehende [[Neptunbrunnen|Brunnen]], dessen Wasser aus dem entlegenen Heyland herangeleitet wird, und selbst das Neptunsbild, das ihn schmückt, scheint aus sehr alter Zeit zu seyn, da später ohne Zweifel von seiner Aufrichtung etwas gemeldet worden wäre. Weniger zum Schmuck des Marktes gereichte das neben dem Bronnen stehende städtische Wachthaus, und vor ihm unfern der Stätte, da damals noch der Kreis der Richter zum öffentlichen Gerichte zu sitzen pflegte, der Pranger, die Schandbühne, die sich sogar bis in unser Jahrhundert erhalten konnte.


:Dagegen gab zur Verschönerung des Marktes und seiner Umgebung ein großer [[Marktplatzbrand#1476|Brand]] Veranlassung, der, auch das neue Rathhaus bedrohend, im Jahr [[1476]] „am Marktaufgang in dem Hause eines gewissen Steigers, wo nachher das [[Gasthaus Krone|Wirthshaus zur Krone]] stand" (der Ueberlieferung nach das Kaufmann Hennenhofer gehörige Eckhaus) ausgekommen war, und achtzehn Wohnstätten in einer Flucht in Asche legte. Ihm verdankt der Markt seine jetzige Weite und Gestalt."<ref name="Eifert">Karl Klüpfel und Max Eifert: [http://books.google.de/books?id=tcQRAAAAYAAJ&dq=%22Ausf%C3%BChrliche%20Merkw%C3%BCrdigkeiten%20der%20Universit%C3%A4t%20und%20Stadt%20T%C3%BCbingen%22&hl=de&pg=PA72#v=onepage&q&f=true Geschichte und Beschreibung der Stadt und Universität Tübingen, Band 1, 1849, Seite 72-73.]</ref>  
:Dagegen gab zur Verschönerung des Marktes und seiner Umgebung ein großer [[Marktplatzbrand#1476|Brand]] Veranlassung, der, auch das neue Rathhaus bedrohend, im Jahr [[1476]] „am Marktaufgang in dem Hause eines gewissen Steigers, wo nachher das [[Café Pfuderer|Wirthshaus zur Krone]] stand" (der Ueberlieferung nach das Kaufmann Hennenhofer gehörige Eckhaus) ausgekommen war, und achtzehn Wohnstätten in einer Flucht in Asche legte. Ihm verdankt der Markt seine jetzige Weite und Gestalt."<ref name="Eifert">Karl Klüpfel und Max Eifert: [http://books.google.de/books?id=tcQRAAAAYAAJ&dq=%22Ausf%C3%BChrliche%20Merkw%C3%BCrdigkeiten%20der%20Universit%C3%A4t%20und%20Stadt%20T%C3%BCbingen%22&hl=de&pg=PA72#v=onepage&q&f=true Geschichte und Beschreibung der Stadt und Universität Tübingen, Band 1, 1849, Seite 72-73.]</ref>  
 
 
== Innenansichten ==
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File:Tübinger Rathaus kleiner Saal 2.jpg | Kleiner Sitzungssaal im 2. OG, heute Trauzimmer (Blick auf Südseite)
File:Tübinger Rathaus kleiner Saal 1.jpg | Kleiner Sitzungssaal im 2. OG, heute Trauzimmer (Blick auf Nordseite)
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Weitere heutige Innenaufnahmen werden noch benötigt.




== Quellen ==  
== Quellen ==  
[[Datei:Marktplatz Rathaus von Osten.jpg|mini|Rathaus und Marktplatz mit Straßencafé]]  
[[Datei:Marktplatz Rathaus von Osten.jpg|thumb|300px|Rathaus und Marktplatz mit Straßencafé]]  


<references />  
<references />  
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*[https://de.wikipedia.org/wiki/Rathaus_T%C3%BCbingen Rathaus Tübingen in Wikipedia]  
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Rathaus_T%C3%BCbingen Rathaus Tübingen in Wikipedia]  


== Weitere Fotos==
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Datei:Rathaus-Anbau 1.jpg‎‎|Rückwärtiger Anbau von 1909 mit Erker
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Dans de nombreuses salles on peut voir les puissantes poutres de chêne  du colombage Alamans. La salle de réception historique, le « [[Öhrn]] » est décoré de « Photos de la justice », effectué par le peintre Jacob Züberlin de Tübingen, dans la technique de grisaille.
Dans de nombreuses salles on peut voir les puissantes poutres de chêne  du colombage Alamans. La salle de réception historique, le « [[Öhrn]] » est décoré de « Photos de la justice », effectué par le peintre Jacob Züberlin de Tübingen, dans la technique de grisaille.


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[[Kategorie:Stadtverwaltung]]
[[Kategorie:Stadtverwaltung]]
[[Kategorie:Altstadt]]
[[Kategorie:Altstadt]]
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