Bearbeiten von „Olgastraße

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== Lage und Verlauf ==
== Lage und Verlauf ==
Sie führt von der [[Gartenstraße]] aus steil mit zwei scharfen Kurven den [[Österberg]]-Hang hinauf. Für den Bau waren zum Teil hohe Stützmauern erforderlich.  Das schmale letzte Straßenstück ist eine Privatstraße. An deren Ende ist ein halbrunder Wendeplatz in den Hang gegraben. An der ersten Kurve, bergauf gesehen, zweigt die [[Nägelestraße]] nach rechts ab. Eine öffentliche Treppe bei Gartenstraße 13 ([[Zum Alten Fritz]]) verkürzt Fußgängern den Weg zur oberen Olgastraße.  
Sie führt von der [[Gartenstraße]] aus steil mit zwei scharfen Kurven den [[Österberg]]-Hang hinauf. Für den Bau waren zum Teil hohe Stützmauern erforderlich.  Das schmale letzte Straßenstück ist eine Privatstraße. An deren Ende ist ein halbrunder Wendeplatz in den Hang gegraben. An der ersten Kurve, bergauf gesehen, zweigt die [[Nägelestraße]] nach rechts ab.


== Name ==
== Name ==
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In der Olgastraße stehen in schöner Halbhöhenlage sieben sehr markante Bürger-Stadthäuser vom Ende des [[:Kategorie:19. Jahrhundert|19. Jahrhunderts]] (1882-94). Aus roten und gelbbraunen Backsteinen der Firma [[Clemens & Decker]] gebaut, weisen sie Giebel, Türme, teilweise auch Fenstersturz-Dekorationen auf. Sie bilden wegen ihres ähnlichen Stils  (mit dennoch unterschiedlicher Individualität) ein zusammengehöriges architektonisches Ensemble.  
In der Olgastraße stehen in schöner Halbhöhenlage sieben sehr markante Bürger-Stadthäuser vom Ende des [[:Kategorie:19. Jahrhundert|19. Jahrhunderts]] (1882-94). Aus roten und gelbbraunen Backsteinen der Firma [[Clemens & Decker]] gebaut, weisen sie Giebel, Türme, teilweise auch Fenstersturz-Dekorationen auf. Sie bilden wegen ihres ähnlichen Stils  (mit dennoch unterschiedlicher Individualität) ein zusammengehöriges architektonisches Ensemble.  


Für die Firma Clemens & Decker, die den Bau dieser Straße und Häusergruppe komplett finanziert und ausgeführt hat, handelte es sich um ein dekoratives Aushängeschild. Doch schon ab dem frühen 20. Jahrhundert erfuhr diese Art des Historismus eine eher abwertende Beurteilung.  Kritiker bemerkten z.B., dass die buntscheckigen Backsteinbauten etwas von der Art der Anker-Steinbaukästen an sich haben, einem ab 1882 beliebten Kinderspielzeug.<ref>''Ludwigslust - Ein vergessener Garten in der Tübinger Neckarhalde'', tuebingen.de (nicht mehr online)</ref> <ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Anker-Steinbaukasten Anker-Steinbaukasten auf Wikipedia]</ref> - Nach einer allgemeinen Neubewertung wurde das Ensemble dann 1973 unter Denkmalschutz gestellt. Die Häuser lassen sich stilistisch in zwei Gruppen etwas unterscheiden: Nr. 4 ("Zu den drei Ähren"), 5, 6 eher (Neo)klassizismus und Nr. 2, 3, 7, 8 eher [[Neorenaissance]]. <ref>[https://www.tagblatt.de/Nachrichten/180-Interessierte-erkundeten-in-der-Olgastrasse-Facetten-des-Idyllischen-385527.html ''180 Interessierte erkundeten in der Olgastraße Facetten des Idyllischen''], Tagblatt 10.9.2018</ref>  
Für die Firma Clemens & Decker, die den Bau dieser Straße und Häusergruppe komplett finanziert und ausgeführt hat, handelte es sich um ein dekoratives Aushängeschild. Doch schon ab dem frühen 20. Jahrhundert erfuhr diese Art des Historismus eine eher abwertende Beurteilung.  Kritiker bemerkten z.B., dass die buntscheckigen Backsteinbauten etwas von der Art der Anker-Steinbaukästen an sich haben, einem ab 1882 beliebten Kinderspielzeug.<ref>''Ludwigslust - Ein vergessener Garten in der Tübinger Neckarhalde'', tuebingen.de (nicht mehr online)</ref> <ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Anker-Steinbaukasten Anker-Steinbaukasten auf Wikipedia]</ref> - Nach einer allgemeinen Neubewertung wurde das Ensemble dann 1973 unter Denkmalschutz gestellt. Die Häuser lassen sich stilistisch in zwei Gruppen etwas unterscheiden: Nr. 4 ("Zu den drei Ähren"), 5, 6 eher (Neo)klassizismus und Nr. 2, 3, 7, 8 eher Neorenaissance. <ref>[https://www.tagblatt.de/Nachrichten/180-Interessierte-erkundeten-in-der-Olgastrasse-Facetten-des-Idyllischen-385527.html ''180 Interessierte erkundeten in der Olgastraße Facetten des Idyllischen''], Tagblatt 10.9.2018</ref>  


Die Eigentümer der Häuser waren "vor allem Professoren und wohlhabende Witwen". Bewohner - teils Besitzer, teils Mieter - waren (in der Reihenfolge der Hausnummern 2 bis 8) u.a. der Theologe [[Adolf Schlatter]] und seine Tochter Dora, der Prokurist [http://www.zeichen-der-erinnerung.org/namen-%C2%B7-schicksale-%C2%B7-lebenslaeufe/deportierte-fluechtlinge/elfriede-und-hans-spiro/ Hans Spiro] und seine Frau Klara und Schwester Elfriede, der spätere Bischof von [[Rottenburg]] [https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Wilhelm_von_Keppler Paul Wilhelm von Keppler], der Historiker [https://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_von_Kugler Bernhard von Kugler], der Theologe [https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Kittel Gerhard Kittel], Therese Niemeyer, Witwe des Diplomaten [https://de.wikipedia.org/wiki/Felix_von_Niemeyer_%28Diplomat%29 Felix von Niemeyer], die Schriftstellerin und Wohltäterin [[Pauline Krone]], der Botaniker [https://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Friedrich_Hegelmaier Christoph Friedrich Hegelmaier] und seine Tochter, der Botaniker [https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Winkler_%28Botaniker%29 Hans Winkler], der Professor und Schönbuch-Experte [https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Winkler_%28Botaniker%29 Friedrich August Tscherning], Oberbürgermeister [[Hans Gmelin]] sowie der vermögende Kohlenhändler Wilhelm Gunzer. <ref>Julia Feldtkeller und [[Udo Rauch]] am [[Tag des offenen Denkmals]], 9.9.2018 </ref>  
Die Eigentümer der Häuser waren "vor allem Professoren und wohlhabende Witwen". Bewohner - teils Besitzer, teils Mieter - waren (in der Reihenfolge der Hausnummern 2 bis 8) u.a. der Theologe [[Adolf Schlatter]] und seine Tochter Dora, der Prokurist [http://www.zeichen-der-erinnerung.org/namen-%C2%B7-schicksale-%C2%B7-lebenslaeufe/deportierte-fluechtlinge/elfriede-und-hans-spiro/ Hans Spiro] und seine Frau Klara und Schwester Elfriede, der spätere Bischof von [[Rottenburg]] [https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Wilhelm_von_Keppler Paul Wilhelm von Keppler], der Historiker [https://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_von_Kugler Bernhard von Kugler], der Theologe [https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Kittel Gerhard Kittel], Therese Niemeyer, Witwe des Diplomaten [https://de.wikipedia.org/wiki/Felix_von_Niemeyer_%28Diplomat%29 Felix von Niemeyer], die Schriftstellerin und Wohltäterin [[Pauline Krone]], der Botaniker [https://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Friedrich_Hegelmaier Christoph Friedrich Hegelmaier] und seine Tochter, der Botaniker [https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Winkler_%28Botaniker%29 Hans Winkler], der Professor und Schönbuch-Experte [https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Winkler_%28Botaniker%29 Friedrich August Tscherning], Oberbürgermeister [[Hans Gmelin]] sowie der vermögende Kohlenhändler Wilhelm Gunzer. <ref>Julia Feldtkeller und [[Udo Rauch]] am [[Tag des offenen Denkmals]], 9.9.2018 </ref>  


[[Bild:F Fues E Viadagola - Gartenstraße und Olgastraße 1894 (TSiW109).jpg|mini|Historische Ansicht von [[1894]]]]  
[[Bild:F Fues E Viadagola - Gartenstraße und Olgastraße 1894 (TSiW109).jpg|mini|Historische Ansicht von [[1894]]]]
 
 
==Weitere Bilder==
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Datei:Olgastraße 2 - Gartenhäuschen.jpg‎|Gartenhäuschen von  Nr. 2, hinten Nr. 7, 8
Datei:Olgastraße 2 (ehem. Schlatter).jpg‎|Nr. 2
Datei:Olgastraße 3 - Eisentür.jpg‎‎|Nr. 3, Eisentür
File:Ansichten der Gartenstraße in Tübingen 03.jpg|Nr. 3
 
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== So sieht's der Vogel ==
== So sieht's der Vogel ==
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<references />
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[[Kategorie:Straßen]] [[Kategorie:Österberg]] [[Kategorie:Architektur]] [[Kategorie:Sackgasse]] [[Kategorie:Gartenstraße (Stadtteil)]]
[[Kategorie:Straßen]] [[Kategorie:Österberg]] [[Kategorie:Architektur]] [[Kategorie:Sackgasse]]
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