Bearbeiten von „Neckar“
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Der im Naturschutzgebiet Schwenninger Moos bei Villingen-Schwenningen auf 706 m Meereshöhe enspringende '''Neckar''' ist der beherrschende Fluss Tübingens. Er teilt sich an der [[Neckarinsel]] ([[Platanenallee]]) in den eigentlichen Neckar und den [[Flutkanal]]. Der Hauptarm fließt an der [[Neckarfront]] vorbei, der Kanalarm am [[Kepler-Gymnasium|Kepler-]] und [[Uhland-Gymnasium]]. An der [[Neckarbrücke|Neckar- oder Eberhardsbrücke]], beim berühmten [[Nadelöhr]] des [[Stocherkahnrennen|Stocherkahnrennens]], finden beide Arme wieder zusammen. | |||
Der im Naturschutzgebiet Schwenninger Moos bei Villingen-Schwenningen auf 706 m Meereshöhe enspringende '''Neckar''' ist der beherrschende Fluss Tübingens. Er teilt sich an der [[Neckarinsel]] ([[Platanenallee]]) in den eigentlichen Neckar und den [[ | |||
800 m abwärts befindet sich ein [[Stauwehr]], über das ein Fußweg zwischen [[Brückenstraße]] und [[Bismarckstraße]] führt. Es wurde im Zuge der Neckarkorrektion [[1911]] zusammen mit dem Flutkanal und der geänderten [[Steinlach]]-Mündung und dem Anlagensee fertig gestellt und betreibt auch ein E-Werk. | 800 m abwärts befindet sich ein [[Stauwehr]], über das ein Fußweg zwischen [[Brückenstraße]] und [[Bismarckstraße]] führt. Es wurde im Zuge der Neckarkorrektion [[1911]] zusammen mit dem Flutkanal und der geänderten [[Steinlach]]-Mündung und dem Anlagensee fertig gestellt und betreibt auch ein E-Werk. | ||
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Auf dem Gebiet der Stadt Tübingen bekommt der Fluss zusätzliches Wasser vor allem durch die Steinlach, die [[Ammer]] mit dem [[Goldersbach]], die in [[Lustnau]], sowie die kleine [[Blaulach]], die nicht weit von [[Kirchentellinsfurt]] einmündet. | Auf dem Gebiet der Stadt Tübingen bekommt der Fluss zusätzliches Wasser vor allem durch die Steinlach, die [[Ammer]] mit dem [[Goldersbach]], die in [[Lustnau]], sowie die kleine [[Blaulach]], die nicht weit von [[Kirchentellinsfurt]] einmündet. | ||
Schließlich mündet der Neckar nach 367 km bei Mannheim in den Rhein. | Schließlich mündet der Neckar nach 367 km bei Mannheim in den Rhein. | ||
Es gibt wieder Fische im Neckar: Im Januar 2010 machte mehrere Tage lang ein großer [[Döbel]]schwarm an der Neckarbrücke Station. Am Neckar-[[Stauwehr]] gibt es eine [[Fischtreppe]], die es den Fischen erlaubt, trotz Wehr flussaufwärts zu schwimmen. | Es gibt wieder Fische im Neckar: Im Januar 2010 machte mehrere Tage lang ein großer [[Döbel]]schwarm an der Neckarbrücke Station. Am Neckar-[[Stauwehr]] gibt es eine [[Fischtreppe]], die es den Fischen erlaubt, trotz Wehr flussaufwärts zu schwimmen. | ||
== Name == | == Name == | ||
[[Bild:Neckar 2009.JPG| | [[Bild:Neckar 2009.JPG|thumb|300px|Blick auf den Neckar von der [[Eberhardsbrücke]], im Juni 2009]] | ||
[[Bild:Neckarfront-1 1.jpg| | [[Bild:Neckarfront-1 1.jpg|thumb|300px|Ein [[Stocherkahn]] vor der [[Neckarfront]]]] | ||
[[Bild:Woche-53-2008.JPG| | [[Bild:Woche-53-2008.JPG|thumb|300px|Der gestaute Neckar an der [[Hermann-Kurz-Straße]] oberhalb des [[Stauwehr]]s]] | ||
[[Datei:450px-Tuebingen-stauwehr.jpg| | [[Datei:450px-Tuebingen-stauwehr.jpg|thumb|170px|Das [[Stauwehr]] zwischen [[Bismarckstraße]] und Hermann-Kurz-Straße]] | ||
[[Datei:Karte-projektierte-Suedstadt-1912.jpg| | [[Datei:Karte-projektierte-Suedstadt-1912.jpg|thumb|300px|Plan von 1912 nach der Flusskorrektur]] | ||
[[Datei:Tübingen in winter.JPG| | [[Datei:Tübingen in winter.JPG|thumb|300px|Seltener Anblick: Zugefrorener Neckar im Februar 2012]] | ||
=== Etymologie === | === Etymologie === | ||
Der Name Neckar ist keltischen Ursprungs und bedeutet ''wildes Wasser'' oder ''wilder Geselle''. Er stammt | Der Name Neckar ist keltischen Ursprungs und bedeutet ''wildes Wasser'' oder ''wilder Geselle''. Er stammt dem ureuropäischen Wort ''nik'' ab, welches ''losstürmen'' bedeutet. Die Entwicklung des Namens beginnt zu vorchristlicher Zeit mit der Bezeichnung ''Nikros'', welche über ''Nicarus'' und ''Neccarus'' zu ''Necker'' und letztendlich zum heutigen ''Neckar'' wurde. | ||
Wie die meisten seiner Nebenflüsse, u.a. [http://de.wikipedia.org/wiki/Kocher_(Fluss) Kocher], [http://de.wikipedia.org/wiki/Jagst Jagst], [http://de.wikipedia.org/wiki/Sulm_(Neckar) Sulm], [http://de.wikipedia.org/wiki/Enz Enz] [http://de.wikipedia.org/wiki/Nagold_(Fluss) Nagold], [http://de.wikipedia.org/wiki/Rems Rems], [http://de.wikipedia.org/wiki/Elz_(Rhein) Elz] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Elsenz_(Fluss) Elsenz], hat der Name des Neckars einen keltischen Ursprung. Die Namensform lässt sich nach dem Grundwort (Suffix) „ar“ und dem dazugehörigen Bestimmungswort (Präfix) „neck“ mit „Schwarzes Wasser“ erklären. | Wie die meisten seiner Nebenflüsse, u.a. [http://de.wikipedia.org/wiki/Kocher_(Fluss) Kocher], [http://de.wikipedia.org/wiki/Jagst Jagst], [http://de.wikipedia.org/wiki/Sulm_(Neckar) Sulm], [http://de.wikipedia.org/wiki/Enz Enz] [http://de.wikipedia.org/wiki/Nagold_(Fluss) Nagold], [http://de.wikipedia.org/wiki/Rems Rems], [http://de.wikipedia.org/wiki/Elz_(Rhein) Elz] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Elsenz_(Fluss) Elsenz], hat der Name des Neckars einen keltischen Ursprung. Die Namensform lässt sich nach dem Grundwort (Suffix) „ar“ und dem dazugehörigen Bestimmungswort (Präfix) „neck“ mit „Schwarzes Wasser“ erklären. | ||
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Ein römischer Kriegsberichterstatter, der Syrer Ammianus Marcellinus, der von dramatischen Grenzkämpfen berichtetet, beschreibt ein großes Hochwasser und gewaltige Fluten des Nicer und vergleicht ihn mit dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Ganges Ganges]. Der Verfasser der „Mosella“ ([http://de.wikipedia.org/wiki/Mosel Mosel]), Decimus Magnus Ausonius - er hatte als Prinzenerzieher Kaiser Valentinus auf seinem Feldzug gegen die Alamannen begleitet – nannte den Nicer mit Recht Niger, was einfach Schwarzfluss bedeutet. In Italien heißt er heute Neccare (Schwarzes Wasser). Der Pfarrer Johann Martin Rebstock aus Ennabeuren auf der Schwäbischen Alb verfasste 1699 eine kurze Beschreibung des Landes Wirtemberg. Nach einem Kompliment an den Fluss, „welcher dieses Land wie der Nilus Ägypten durchfluesst und fruchtbar macht“ schreibt er: „Dieser weitberufene Neccar-Strom entspringt nicht über 5000 Schritt weit vom Donau-Brunnen im Wirtembergischen oberhalb des Dorfes Suaninga (Schwenningen), in der Flur neben den Äckern, von welchen Äckern wohl der Name Neccar dürfte her rühren.“ | Ein römischer Kriegsberichterstatter, der Syrer Ammianus Marcellinus, der von dramatischen Grenzkämpfen berichtetet, beschreibt ein großes Hochwasser und gewaltige Fluten des Nicer und vergleicht ihn mit dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Ganges Ganges]. Der Verfasser der „Mosella“ ([http://de.wikipedia.org/wiki/Mosel Mosel]), Decimus Magnus Ausonius - er hatte als Prinzenerzieher Kaiser Valentinus auf seinem Feldzug gegen die Alamannen begleitet – nannte den Nicer mit Recht Niger, was einfach Schwarzfluss bedeutet. In Italien heißt er heute Neccare (Schwarzes Wasser). Der Pfarrer Johann Martin Rebstock aus Ennabeuren auf der Schwäbischen Alb verfasste 1699 eine kurze Beschreibung des Landes Wirtemberg. Nach einem Kompliment an den Fluss, „welcher dieses Land wie der Nilus Ägypten durchfluesst und fruchtbar macht“ schreibt er: „Dieser weitberufene Neccar-Strom entspringt nicht über 5000 Schritt weit vom Donau-Brunnen im Wirtembergischen oberhalb des Dorfes Suaninga (Schwenningen), in der Flur neben den Äckern, von welchen Äckern wohl der Name Neccar dürfte her rühren.“ | ||
Der Neckarursprung, das [http://de.wikipedia.org/wiki/Schwenninger_Moos Schwenninger Moos], gilt zu Recht als die „Wiege des Neckars“, weil es auf der Hauptwasserscheide zwischen den Einzugsgebieten des Rheins und der Donau liegt. Das Schwenninger Moos ist das größte der noch erhaltenen Moore der Baar, einer flachen Hochmulde zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb. Entstanden ist es vor ca. 14.000 Jahren in einer abflusslosen Senke, als große Bereiche Mitteleuropas unter einem Eispanzer lagen. Abgestorbene Pflanzenteile versanken auf dem Grund eines Sees, welcher sich nach der Eisschmelze gebildet hatte. Die Pflanzen mischten sich mit anorganischem Material, so dass der See nach und nach verlandete. Es entwickelte sich eine Vegetation aus Seggenrieden, Schilf und Bruchwald. Es entstand Hochmoorwachstum und es bildete sich eine über 4 m hohe Torfschicht. Ein wassergefüllter Torfstich im nördlichen Teil des Moores bildet beim Überlauf den jungen Neckar. Er verlässt hier als kleines dunkelbraunes Bächlein seine Quelle in 706 m ü. N.N. und beendet seine Reise nach 367 km auf 85 m ü. N.N. bei Mannheim, wo er vom Rhein verschluckt wird.<ref>[http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Neckar&oldid=108360634 Inzwischen | Der Neckarursprung, das [http://de.wikipedia.org/wiki/Schwenninger_Moos Schwenninger Moos], gilt zu Recht als die „Wiege des Neckars“, weil es auf der Hauptwasserscheide zwischen den Einzugsgebieten des Rheins und der Donau liegt. Das Schwenninger Moos ist das größte der noch erhaltenen Moore der Baar, einer flachen Hochmulde zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb. Entstanden ist es vor ca. 14.000 Jahren in einer abflusslosen Senke, als große Bereiche Mitteleuropas unter einem Eispanzer lagen. Abgestorbene Pflanzenteile versanken auf dem Grund eines Sees, welcher sich nach der Eisschmelze gebildet hatte. Die Pflanzen mischten sich mit anorganischem Material, so dass der See nach und nach verlandete. Es entwickelte sich eine Vegetation aus Seggenrieden, Schilf und Bruchwald. Es entstand Hochmoorwachstum und es bildete sich eine über 4 m hohe Torfschicht. Ein wassergefüllter Torfstich im nördlichen Teil des Moores bildet beim Überlauf den jungen Neckar. Er verlässt hier als kleines dunkelbraunes Bächlein seine Quelle in 706 m ü. N.N. und beendet seine Reise nach 367 km auf 85 m ü. N.N. bei Mannheim, wo er vom Rhein verschluckt wird.<ref>[http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Neckar&oldid=108360634 Inzwischen geöschtes Kapitel auf Wikipedia] von Benutzer:Augspurger.</ref> | ||
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[[1646]] Chronica d. freyen Reichsstatt Speyer: Negger <br> | [[1646]] Chronica d. freyen Reichsstatt Speyer: Negger <br> | ||
[[1719]] Schiffer- und Fischereiordnung Cannstadt: Neccar <br> | [[1719]] Schiffer- und Fischereiordnung Cannstadt: Neccar <br> | ||
[[1723]] | [[1723]] Curpf. Schiffsbruderschaft Neckar-Steinach: Neckar <br> | ||
[[1795]] Nickerhäuserhof: Nicker | [[1795]] Nickerhäuserhof: Nicker | ||
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== So sehen ihn die Schwäne von oben == | |||
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== zugefrorener Neckar == | == zugefrorener Neckar == | ||
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== siehe auch == | == siehe auch == | ||
[[Stocherkahn]] - [ | [[Stocherkahn]] - [http://wiki.rhein-neckar.de/index.php/Neckar Artikel "Neckar" im Rhein-Neckar-Wiki] | ||
[[Kategorie:Gewässer]] | [[Kategorie:Gewässer]] |