Bearbeiten von „Johann Wolfgang v. Goethe

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[[Datei:Goethe Bonatzbau.jpg|mini|Goethe-Portraitmedaillon am [[Bonatzbau]] ]]
'''Johann Wolfgang v. Goethe''', geadelt [[1782]] (* 28. August [[1749]] in Frankfurt am Main; † 22. März [[1832]] in Weimar) ist ein bekannter, wenn nicht gar bekanntester Deutscher Dichterfürst - lebte im ausklingenden [[:Kategorie:18. Jahrhundert|18.]] und beginnenden [[:Kategorie:19. Jahrhundert|19. Jahrhundert]]. Schrieb u.a. den Faust und den jungen Werther. Kotzte angeblich in Tübingen aus dem [[Cottahaus]] - gegenüber der [[Stiftskirche]].  
'''Johann Wolfgang von Goethe''', geadelt [[1782]] (* [[28. August]] [[1749]] in Frankfurt am Main; † [[22. März]] [[1832]] in Weimar) ist ein bekannter, wenn nicht gar der bekannteste deutsche "Dichterfürst" - er lebte im ausklingenden [[:Kategorie:18. Jahrhundert|18.]] und beginnenden [[:Kategorie:19. Jahrhundert|19. Jahrhundert]]. Er schrieb u.v.a. den "Faust" und den "Jungen Werther" - und kotzte angeblich in Tübingen aus dem [[Cottahaus]], gegenüber der [[Stiftskirche]].  




== Goethes Besuch in Tübingen 1797 ==
== Goethes Besuch in Tübingen 1797 ==
[[Bild:Goethe cottahaus1.JPG|mini|Goethe-Inschrift am [[Cottahaus]]]]
Am Donnerstag dem [[7. September]] [[1797]] reiste Goethe von Waldenbuch über Dettenhausen nach Tübingen. [[Johann Friedrich Cotta]], ein ihm von Schiller empfohlener Buchhändler und Verleger, hatte ihm ein seinem [[Cottahaus|Haus]] in der [[Münzgasse]] 15 ein Privatquartier angeboten. Heute ist an dem Haus eine Gedenktafel zu diesem Aufenthalt.
[[Bild:Goethekotzt.JPG|mini|An dem Nachbargebäude des Cotta-Hauses ("[[Martinianum]]") angebrachtes Schild]]
[[Datei:Hier kaufte Goethe....JPG|mini|"Hier kaufte Goethe..." (Cottahaus, Münzgasse 15)]]  


Am Donnerstag dem [[7. September]] [[1797]] reiste Goethe von [[Waldenbuch]] über [[Dettenhausen]] nach Tübingen. [[Johann Friedrich Cotta]], ein ihm von [[Friedrich Schiller|Schiller]] empfohlener Buchhändler und Verleger, hatte ihm in seinem [[Cottahaus|Haus]] in der [[Münzgasse]] 15 ein Privatquartier angeboten. Heute hängt an dem Haus eine Gedenktafel zu diesem Aufenthalt. Goethe hatte häufig die Verleger seiner Werke gewechselt, bis er in Cotta einen Partner fand, mit dem er bis zu seinem Tod zusammenarbeitete.
Er und Cotta wurde vom Apotheker Dr. Gmelin gleich am ersten Abend in das Gartenhaus auf dem Schlossberg eingeladen. Heute wird dieses deshalb "[[Goethehäuschen]]" genannt. Goethe schrieb dazu: "Gegen Abend mit beiden ausspaziert, die Gegend zu sehen."


Er und Cotta wurden vom Apotheker Dr. Christian Gmelin gleich am ersten Abend in das Gartenhaus auf dem [[Schlossberg]] eingeladen. Heute wird dieses deshalb "[[Goethehäuschen]]" genannt. Goethe schrieb dazu: "Gegen Abend mit beiden ausspaziert, die Gegend zu sehen. Erst das Ammertal, dann aus dem Garten des letzten auch zugleich das Neckartal. Ein Rücken eines Sandsteingebirges, das aber schön bebaut ist, trennt beide Täler; auf einem kleinen Einschnitt dieses Rückens liegt Tübingen wie in einem Sattel und macht Face gegen beide Täler."
Am [[8. September]] lernte Goethe den Medizinprofessor Gottfried Plouquet kennen. Dieser lud ihn gleich in sein Gartenhäuschen auf dem [[Österberg]] ein.


Am [[8. September]] lernte Goethe den Medizinprofessor [[Gottfried Ploucquet]] kennen. Dieser lud ihn gleich in sein Gartenhäuschen auf dem [[Österberg]] ein.
Zags drauf besichtige Goethe zusammen mit Cotta das [[Schloss Hohentübingen]]. Der Renaissancedekor gefiel Goethe sehr. Zwei Tage später besuchte Goethe die Stiftkirche. Er schrieb über die Glasmosaiken: "Gelb vom hellsten bis in Orange, ja Ziegelrot, Smaragdgrün, Geldgrün, Violett (...) Purpur in allen Tönen, des hellen und dunkeln, von größter Herrlichkeit."


Tags darauf besichtigte Goethe zusammen mit Cotta das [[Schloss Hohentübingen]]. Der Renaissancedekor gefiel Goethe sehr. Zwei Tage später besuchte Goethe die [[Stiftskirche]]. Er schrieb lobend über die Glasmosaiken: "Gelb vom hellsten bis in Orange, ja Ziegelrot, Smaragdgrün, Gelbgrün, Violett, (...) Purpur in allen Tönen, des hellen und dunkeln, von größter Herrlichkeit."
Die Mittelalterliche Stat selber scheint ihm nicht einer Zeile würdig zu sein. Damals waren Fachwerkhäuser und enge Gassen in jeder deutschen Stadt reichlich zu sehen.
 
Die mittelalterliche Stadt selber schnitt bei ihm nicht gut ab. Damals waren Fachwerkhäuser und enge Gassen in jeder deutschen Stadt reichlich zu sehen und genossen noch kaum Wertschätzung, denn es war die Zeit des Klassizismus, noch nicht der Romantik.  


Er schrieb bereits an seinem ersten Tag über die Stadt in sein Tagebuch: "Die Stadt an sich selbst hat drei verschiedene Charaktere, der Abhang nach der Morgenseite, gegen den Neckar zu, zeigt die großen Schul-, Kloster- und Seminariengebäude, die mittlere Stadt sieht einer alten, zufällig zusammengebauten Gewerbestadt ähnlich, der Abhang gegen Abend, nach der [[Ammer]] zu, sowie der untere flache Teil der Stadt wird von Gärtnern und Feldleuten bewohnt und ist äußerst schlecht und bloß notdürftig gebaut, und die Straßen sind von dem vielen Mist äußerst unsauber."
Er schrieb bereits an seinem ersten Tag über die Stadt in sein Tagebuch: "Die Stadt an sich selbst hat drei verschiedene Charaktere, der Abhang nach der Morgenseite, gegen den Neckar zu, zeigt die großen Schul-, Kloster- und Seminariengebäude, die mittlere Stadt sieht einer alten, zufällig zusammengebauten Gewerbestadt ähnlich, der Abhang gegen Abend, nach der [[Ammer]] zu, sowie der untere flache Teil der Stadt wird von Gärtnern und Feldleuten bewohnt und ist äußerst schlecht und bloß notdürftig gebaut, und die Straßen sind von dem vielen Mist äußerst unsauber."


An Christiane Vulpius (ab [[1806]] seine Ehefrau) schrieb Goethe am [[11. September]]: "... Die Stadt selbst ist abscheulich, allein man darf nur wenige Schritte tun, um die schönste Gegend zu sehen."
Christiane Vulpius (ab [[1806]] seine Ehefrau) schrieb Goethe am [[11.September]]: "... Die Stadt selbst ist abscheulich, allein man darf nur wenige schritte tun, um die schönste Gegend zu sehen."
 
Dieses nicht milde Urteil über die Stadt Tübingen wurde mit dem schon seit langem an dem Nachbargebäude des [[Cottahaus|Cotta-Hauses]] (Studentenwohnheim "[[Martinianum]]") angebrachten inoffiziellen Schild "[[Hier kotzte Goethe]]" beantwortet. - Nach anderem Verständnis nimmt das Schild Bezug auf die marmorne Tafel am Cottahaus "Hier wohnte Goethe von/bis...", womit man scherzhaft eine vielleicht übertriebene Goethe-Verehrung aufs Korn nimmt und sich darüber lustig macht, dass oft auch ziemlich unwichtige Dinge Anlass für [[Gedenktafeln|Erinnerungstafeln]] waren oder sind. Goethe war zwar ein bedeutender Mann, aber weniger bedeutend war die bloße Tatsache, dass er ein paar Tage in diesem Haus wohnte...
 
Schiller bekam folgendes über sein Quartier zu lesen: "Bei Herrn Cotta habe ich ein heiteres Zimmer, und, zwischen der alten Kirche (''[[Stiftskirche]]'') und dem akademischen Gebäude (''[[Alte Aula]]''), einen freundlichen, obgleich schmalen Ausblick ins Neckartal". Und über seinen künftigen Verleger: „Je näher ich Herrn Cotta kennen lerne, desto besser gefällt er mir. Für einen Mann von strebender Denkart und unternehmender Handelsweise, hat er so viel mäßiges, sanftes und gefaßtes, so viel Klarheit und Beharrlichkeit, daß er mir eine seltne Erscheinung ist (...).“
 
Über die Universität sagte er, "daß sie ihre überreichen Mittel weniger zur Pflege der Wissenschaft in dem Geiste verwende, welchen die Neuzeit erfordere, sondern mehr zur Erhaltung von Einrichtungen zweifelhaften Wertes, die sich längst überlebt haben." Er hatte Umgang mit einer Reihe weiterer Professoren. Mit hoher Achtung, ja Bewunderung schrieb er über den 32-jährigen Professor der Anatomie und Physiologie [[Karl Friedrich Kielmeyer|Kielmeyer]], der ihm von allen Lehrern der Universität allein imponiert zu haben scheint.
 
Am [[16. September]] [[1797]] reiste Goethe aus Tübingen in Richtung Schweiz weiter. Er notierte noch in sein Tagebuch: "Früh 4 Uhr aus Tübingen abgefahren. Sobald man aus dem Württembergischen kommt, wird der Weg schlecht. Zur Linken hat man Berge, an deren Fuß sich ein Thal bildet, in welchem die Steinlach fließt."
 
 
Gegenüber Schiller scherzte Goethe einmal etwas abschätzig über "Hoelterleyn" ([[Hölderlin]]).<ref>[https://klassikerforum.de/forum/thread/2891-tilman-jens-goethe-und-seine-opfer-eine-schm%C3%A4hschrift/ klassikerforum.de]</ref> Der Tübinger Autor [[Tilman  Jens]] schrieb 1999 das Buch "Goethe und seine Opfer - eine Schmähschrift".<ref>Tilman Jens: ''Goethe und seine Opfer. Eine Schmähschrift''. Patmos Verlag, Düsseldorf 1999. 156 S., in: [https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezension-sachbuch-goethes-opfer-von-tag-zu-tag-11311772.html ''Goethes Opfer von Tag zu Tag''], FAZ 26.4.1999</ref>  Der Literaturkritiker und Goethe-Verehrer Marcel Reich-Ranicki erwiderte darauf: "Natürlich hat er seine Frau schlecht behandelt" usw., man möge aber Schriftsteller nicht nach ihrem Leben, sondern nach ihrem Werk beurteilen.


Dieses nicht milde Urteil über die Stadt Tübingen wurde mit dem schon seit langen (?) an dem Nachbargebäude des Cotta-Hauses angebrachtem Schild "Hier kotzte Goethe" beantwortet.


An den Dichter wird in Tübingen auch durch eine überlebensgroße Büste in der [[Neue Aula|Neuen Aula]], das oben gezeigte Medaillon am [[Bonatzbau]] und den Namen der [[Goethestraße]] erinnert.
Schiller bekam folgendes über sein Quartier zu lesen: "Bei Herrn Cotta habe ich ein heiteres Zimmer, und, zwischen der alten Kirche und dem akademischen Gebäude, einen freundlichen, obgleich schmalen Ausblick ins Neckartal.


==Quellen==
Am [[16. September]] [[1797]] reiste Goethe aus Tübingen ab.
*(zu ergänzen)
*[http://idb.ub.uni-tuebingen.de/diglit/LXV198_01_1898_2/0012?sid=302bf65795a4e5a51de4cbb4ca13e486 ''Goetheturm in Tübingen'', Tübinger Blätter 1898, Nr.2, S. 29f.]  
*[https://www.grin.com/document/114264 Maria Schlager: ''Autor - Verleger - Geld: Goethe und Cotta'', München 1999 (Leseprobe) ]
<references/>


== Weblinks ==
*http://de.wikipedia.org/wiki/Goethe


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