Bearbeiten von „Hopfen

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[[Bild:Hopfen-und-malz.jpg|mini|Hopfen und Malz im [[Brauwerk Freistil]]]]
[[Bild:Hopfen-und-malz.jpg|mini|Hopfen und Malz im [[Brauwerk Freistil]]]]
'''Hopfen''' wurde in Tübingen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts angebaut.  
Hopfen wurde in Tübingen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts angebaut.  


==Geschichte==
==Geschichte==
Die Einführung des Hopfenanbaus in Tübingen ging einher mit dem deutlichen Niedergang des [[Weinbau]]s ab Mitte des 19. Jahrhunderts. Das [[1848]] im Zuge der [http://de.wikipedia.org/wiki/Bauernbefreiung Bauernbefreiung] erlassene Gesetz über die Grundentlastung ermöglichte die Anlage größerer Anbauflächen. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Hopfenanbau zu einem der bedeutendsten Wirtschaftszweige der Stadt. Investiert wurde v.a. von kapitalkräftigen Geschäftsleuten, Beamten und Professoren. Vormalige Weinbauern verdingten sich als Arbeitskräfte in den Hopfengärten.  
Die Einführung des Hopfenanbaus in Tübingen ging einher mit dem deutlichen Niedergang des [[Weinbau]]s ab Mitte des 19. Jahrhunderts. Das [[1848]] im Zuge der [http://de.wikipedia.org/wiki/Bauernbefreiung Bauernbefreiung] erlassene Gesetz über die Grundentlastung ermöglichte die Anlage größerer Anbauflächen. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Hopfenanbau zu einem der bedeutendsten Wirtschaftszweige der Stadt. Investiert wurde v.a. von kapitalkräftigen Geschäftsleuten, Beamten und Professoren. Vormalige Weinbauern verdingten sich als Arbeitskräfte in den Hopfengärten.  


Aufgegebene Weinberge eigneten sich nicht für den Anbau, da Hopfengärten aufgrund der sehr langen Hopfenstangen weite unterrassierte Anbauflächen erfordern. Vor allem Nordhänge und ebene Flächen wurden bebaut: [[Wanne]], [[Morgenstelle]], [[Horemer]], [[Obere Viehweide]], [[Im Hopfengarten]], [[Sarchhalde]], [[Föhrberg]], [[Burgholz (Schlossberg)|Burgholz]], [[Hellerloch]], [[Helmling]], Nordhang des [[Österberg]]es. Die Hopfenstangen kamen aus der [[Geißhalde|Gaishalde]] und vom Forstamt Weil im Schönbuch, Setzlinge aus [[Rottenburg]] (39.000) und 6000 aus dem wohl ältesten deutschen Anbaugebiet um die oberfränkische Stadt [https://www.google.com/search?client=firefox-b&q=spalt+wiki Spalt]. In der Hochzeit des Tübinger Hopfenanbaus am Ende des 19. Jahrhunderts betrug die Anbaufläche ca. 380 ha. Tübinger Hopfen wurde bis Bayern und Prag geliefert.   
Aufgegebene Weinberge eigneten sich nicht für den Anbau, da Hopfengärten aufgrund der sehr langen Hopfenstangen weite unterrassierte Anbauflächen erfordern. Vor allem Nordhänge und ebene Flächen wurden bebaut: [[Wanne]], [[Morgenstelle]], [[Horemer]], [[Obere Viehweide ]], [[Im Hopfengarten]], [[Sarchhalde]], [[Föhrberg]], [[Burgholz (Schlossberg)|Burgholz]], [[Hellerloch]], [[Helmling]], Nordhang des [[Österberg]]es. Die Hopfenstangen kamen aus der [[Geißhalde|Gaishalde]] und vom Forstamt Weil im Schönbuch, Setzlinge aus [[Rottenburg]] (39.000) und 6000 aus dem wohl ältesten deutschen Anbaugebiet um die oberfränkische Stadt [https://www.google.com/search?client=firefox-b&q=spalt+wiki Spalt]. In der Hochzeit des Tübinger Hopfenanbaus am Ende des 19. Jahrhunderts betrug die Anbaufläche ca. 380 ha. Tübinger Hopfen wurde bis Bayern und Prag geliefert.   


Die Stadt förderte den Hopfenbau durch „Bewirtschaftung in städt. Regie“ und Bereitstellung von [http://de.wikipedia.org/wiki/Allmende Allmendeflächen]. Mit den Erträgen aus dem Hopfenbau wurden zahlreiche infastrukturelle Investitionen finanziert, wie z.B. das neue Gymnasialgebäude (heute [[Schimpfhaus]]) und die Renovierung des damals als Hopfendarre, Magazin u. Bauhof genutzten ehemaligen [[Fruchtkasten]]s.
Die Stadt förderte den Hopfenbau durch „Bewirtschaftung in städt. Regie“ und Bereitstellung von [http://de.wikipedia.org/wiki/Allmende Allmendeflächen]. Mit den Erträgen aus dem Hopfenbau wurden zahlreiche infastrukturelle Investitionen finanziert, wie z.B. das neue Gymnasialgebäude (heute [[Schimpfhaus]]) und die Renovierung des damals als Hopfendarre, Magazin u. Bauhof genutzten ehemaligen [[Fruchtkasten]]s.
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==Hopfendarre und Hopfenmagazin==
==Hopfendarre und Hopfenmagazin==
Mit der Zunahme des Hopfenbaus wurde es nötig, Hopfen auch an ganz ungewöhnlichen Orten zu dörren, z.B. im Dach der Stiftskirche, in Hörsälen der Alten und Neuen Aula während der Semesterferien. Selbst ganze Privatwohnungen wurden zum Aufstellen der Hopfen-Schuber genutzt (z.B. in der [[Herrenberger Straße]] 18).  
Mit der Zunahme des Hopfenbaus wurde es nötig, Hopfen auch an ganz ungewöhnlichen Orten zu dörren, z.B. im Dach der Stiftskirche, in Hörsälen der Alten und Neuen Aula während der Semesterferien. Selbst ganze Privatwohnungen wurden zum Aufstellen der Hopfen-Schuber genutzt (z.B. in der [[Herrenberger Straße]] 18).  
 
Die den Bedarf der Tübinger Brauereien weit übersteigenden Ernteerträge veranlassten auch den Bau eines Hopfenmagazines. Das von Ferdinand Hof 1860 errichtete Gebäude [[Wilhelmstraße]] 14 diente als "ein großes Hopfenhaus, in dem die Einrichtungen für fachgemäße Schwefelung, Konservierung, Nachtrocknung, Lagerung und Verpackung des Hopfens geschaffen wurden".<ref>"Der Tübinger Hopfenbau" TÜBl. 53/S.24</ref>. Der Hopfen mußte also nicht sofort verbraucht, sondern konnte gelagert und exportiert werden.
Die den Bedarf der Tübinger Brauereien weit übersteigenden Ernteerträge veranlassten auch den Bau eines Hopfenmagazines. Das von Ferdinand Hof 1860 errichtete Gebäude [[Wilhelmstraße]] 14 diente als "ein großes Hopfenhaus, in dem die Einrichtungen für fachgemäße Schwefelung, Konservierung, Nachtrocknung, Lagerung und Verpackung des Hopfens geschaffen wurden".<ref>"Der Tübinger Hopfenbau" TÜBl. 53/S.24</ref>. Der Hopfen musste also nicht sofort verbraucht, sondern konnte gelagert und exportiert werden.
 
== Quellen ==
<references/>


[[Kategorie:Landwirtschaft]]  
[[Kategorie:Landwirtschaft]]  
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