Bearbeiten von „Hermann Haußer

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[[File:Hermann Haußer um 1911 (Wwm029).jpg|mini|Hermann Haußer um 1911]]
'''Hermann Haußer''' († [[19. Oktober]] [[1927]]) war ab 1896 Polizeiamtmann,<ref>[www.tuebingen.de/Dateien/A70_Findbuch.pdf
[[Datei:Hermann Haußer nach 1920.jpg|mini|nach 1920]]
Repertorium zum Bestand A 70, Registratur von 1857] Stadtarchiv Tübingen, S. 13.</ref> ab 1897 Stadtschultheiß und von 1903 bis 1927 [[Oberbürgermeister]] von Tübingen. Nach ihm ist die Tübinger [[Haußerstraße]] und der Aussichtspunkt [[Haußerhöhe]] auf dem [[Schlossberg]] benannt.
'''Hermann Haußer''' (* [[3. März]] [[1867]] in Ludwigsburg † [[19. Oktober]] [[1927]] in Tübingen) war ab [[1896]] Polizeiamtmann,<ref>[http://www.tuebingen.de/Dateien/A70_Findbuch.pdf Repertorium zum Bestand A 70, Registratur von 1857] Stadtarchiv Tübingen, S. 13.</ref> ab [[1897]] [[Stadtschultheiß]] und von [[1903]] bis 1927 [[Oberbürgermeister]] von Tübingen. Nach ihm ist die Tübinger [[Haußerstraße]] und der Aussichtspunkt [[Haußerhöhe]] auf dem [[Schlossberg]] benannt.


Dr. h. c. Hermann Haußer war Mitglied der [[Ulmia|Landsmannschaft Ulmia]], der ältesten [[Studentenverbindungen|Studentenverbindung]] an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen.
Dr. h. c. Hermann Haußer war Mitglied der [[Landsmannschaft Ulmia]], der ältesten [[Studentenverbindungen|Studentenverbindung]] an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen.


== Stadtentwicklung ==
== Stadtentwicklung ==


In den 30 Jahren der Haußerschen Amtszeit hat sich der Wachstums- und Modernisierungsprozess der Universitätsstadt deutlich beschleunigt. Selbst der [[1. Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] hielt diese Entwicklung nur für kurze Zeit auf. Einer amtlichen Zählung zufolge wurden während der Amtszeit von Haußer mehr als 830 Bauwerke in Tübingen errichtet, darunter eine stattliche Anzahl, die unter städtischer Regie entstanden, z.B. die drei großen [[Schulen]] an der [[Uhlandstraße]], das [[Stadtwerke Tübingen|Elektrizitätswerk]] an der [[Nonnengasse]], das neue [[Gaswerk]] im Eisenhut sowie das [[Uhlandbad]] an der [[Karlstraße]], das über eine moderne Fernwärmeleitung mit heißem Wasser versorgt wurde.   
In den 30 Jahren der Haußerschen Amtszeit hat sich der Wachstums- und Modernisierungsprozess der Universitätsstadt deutlich beschleunigt. Selbst der Erste Weltkrieg hielt diese Entwicklung nur für kurze Zeit auf. Einer amtlichen Zählung zufolge wurden während der Amtszeit von Haußer mehr als 830 Bauwerke in Tübingen errichtet, darunter eine stattliche Anzahl, die unter städtischer Regie entstanden, z.B. die drei großen [[Schulen]] an der [[Uhlandstraße]], das Elektrizitätswerk an der [[Nonnengasse]], das neue [[Gaswerk]] im Eisenhut sowie das [[Uhlandbad]] an der [[Karlstraße]], das über eine moderne Fernwärmeleitung mit heißem Wasser versorgt wurde.   


Die rege Bautätigkeit ging einher mit einem steilen Anstieg der Einwohnerzahlen von 14.000 Personen 1897 auf annähernd 22.000 im Jahr 1927. In gleichem Maße hatte sich die Zahl der Studenten von etwa 1300 auf fast 2800 erhöht. Die Universität hatte deshalb ihre „Reserveflächen" in der Wilhelmsvorstadt bebaut, z.B. die neue Universitätsbibliothek ([[Bonatzbau]]) an der [[Wilhelmstraße]].
Die rege Bautätigkeit ging einher mit einem steilen Anstieg der Einwohnerzahlen von 14.000 Personen 1897 auf annähernd 22.000 im Jahr 1927. In gleichem Maße hatte sich die Zahl der Studenten von etwa 1300 auf fast 2800 erhöht. Die Universität hatte deshalb ihre „Reserveflächen" in der Wilhelmsvorstadt bebaut, z.B. die neue Universitätsbibliothek ([[Bonatzbau]]) an der [[Wilhelmstraße]].
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== Bismarckturm ==
== Bismarckturm ==


[[Datei:Bismarckturm.jpg|mini|[[Bismarckturm]]]]
[[Datei:Bismarckturm.jpg|thumb|right|300px|Tübinger [[Bismarckturm]]]]


Bürgermeister Hermann Haußer hielt bei der Einweihung des Tübinger [[Bismarckturm]]s eine Rede, die nicht erkennen ließ, welche Schwierigkeiten mit der Finanzierung des Baus verbunden waren. Der Turm wurde am [[7. Dezember]] [[1907]] durch eine Fackelzug und einen Kommers der Tübinger Studentenschaft eingeweiht. Die Tübinger Studentenschaft hatte erst nach mehreren erfolglosen Versuchen die Baukosten aufgebracht, die von einem Kostenvoranaschlag über 8000 Mark  beim Beschluss des Baus innerhalb von 8 Jahren bis auf 20 000 Mark gestiegen waren.<ref>Martin Biastoch: [http://books.google.de/books?id=A8Te_sZe4xUC&lpg=PA218&ots=RnAYoRpjH-&dq=%E2%80%9EHermann%20Hausser%E2%80%9C%20t%C3%BCbingen&hl=en&pg=PA218#v=onepage&q&f=false Tübinger Studenten im Kaiserreich], ISBN 3-7995-3236-6, S. 217-218.</ref>
Bürgermeister Hermann Haußer hielt bei der Einweihung des Tübinger [[Bismarckturm]]s eine Rede, die nicht erkennen ließ, welche Schwierigkeiten mit der Finanzierung des Baus verbunden waren. Der Turm wurde am 7. Dezember 1907 durch eine Fackelzug und einen Kommers der Tübinger Studentenschaft eingeweiht. Die Tübinger Studentenschaft hatte erst nach mehreren erfolglosen Versuchen die Baukosten aufgebracht, die von einem Kostenvoranaschlag über 8000 Mark  beim Beschluss des Baus innerhalb von 8 Jahren bis auf 20 000 Mark gestiegen waren.<ref>Martin Biastoch: [http://books.google.de/books?id=A8Te_sZe4xUC&lpg=PA218&ots=RnAYoRpjH-&dq=%E2%80%9EHermann%20Hausser%E2%80%9C%20t%C3%BCbingen&hl=en&pg=PA218#v=onepage&q&f=false Tübinger Studenten im Kaiserreich], ISBN 3-7995-3236-6, S. 217-218.</ref>


== Heimatschutzstreit und „Alleengezänk“ ==
== Heimatschutzstreit und „Alleengezänk“ ==


Die [[Alte Lindenallee]] auf dem Oberen [[Wöhrd]], die sich einst vom [[Hirschauer Steg]], der heutigen [[Alleenbrücke]], bis zur Weilheimer Markungsgrenze erstreckte, wurde durch den Bau der [[Ammertalbahn]] und später einer Umgehungsstraße ([[B 28]]) zerstört. Heute stehen nur noch wenige der alten Baumriesen dieser Allee. Sie war nicht nur eine beliebte Promenade, sondern war auch Schauplatz zahlreicher „Natur[[kneipe]]n“ der Tübinger Verbindungsstudenten. Alljährlich am Fronleichnamstag zog zuerst die [[Tübinger Königsgesellschaft Roigel]] in die Allee. Im Schatten der Bäume ließ sie dort ein mit Bier gefülltes Trinkhorn kreisen, und alle Passanten waren zum Mitfeiern eingeladen.  
Die [[Alte Lindenallee]] auf dem Oberen [[Wöhrd]], die sich einst vom Hirschauer Steg, der heutigen [[Alleenbrücke]], bis zur Weilheimer Markungsgrenze erstreckte, wurde durch den Bau der [[Ammertalbahn]] und später einer Umgehungsstraße ([[B 28]]) zerstört. Heute stehen nur noch wenige der alten Baumriesen dieser Allee. Sie war nicht nur eine beliebte Promenade, sondern war auch Schauplatz zahlreicher „Naturkneipen“ der Tübinger Verbindungsstudenten. Alljährlich am Fronleichnamstag zog zuerst die [[Tübinger Königsgesellschaft Roigel]] in die Allee. Im Schatten der Bäume ließ sie dort ein mit Bier gefülltes Trinkhorn kreisen, und alle Passanten waren zum Mitfeiern eingeladen.  


[[Bild:Alte_Lindenallee_2_.JPG|mini|[[Alte Lindenallee]]]]
[[Bild:Alte_Lindenallee_2_.JPG|thumb|150px|Tübinger [[Alte Lindenallee]]]]


Auf einer Sitzung des Stadtrats am 19. Dezember 1908 wurde im Zusammenhang mit der Trassenführung der [[Ammertalbahn]] von Tübingen nach [[Herrenberg]] einem auf die Schonung der schönen alten Lindenbäume dringenden Bürgerausschussmitglied vom Ratsvorsitzenden eröffnet, man „dem dortigen Baumbestand alle nur mögliche Schonung angedeihen lassen, schließlich dürfe man aber doch auch in der Erhaltung alter Bäume nicht zu weit gehen, wenn wichtigere, auf viele Jahrzehnte hinaus vorliegende Interessen dem entgegenständen.“  
Auf einer Sitzung des Stadtrats am 19. Dezember 1908 wurde im Zusammenhang mit der Trassenführung der [[Ammertalbahn]] von Tübingen nach [[Herrenberg]] einem auf die Schonung der schönen alten Lindenbäume dringenden Bürgerausschussmitglied vom Ratsvorsitzenden eröffnet, man „dem dortigen Baumbestand alle nur mögliche Schonung angedeihen lassen, schließlich dürfe man aber doch auch in der Erhaltung alter Bäume nicht zu weit gehen, wenn wichtigere, auf viele Jahrzehnte hinaus vorliegende Interessen dem entgegenständen.“  
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
[[Datei:Hausser Hermann.jpg|mini|Grab von Hermann Haußer auf dem [[Stadtfriedhof]]]]
[[Datei:Hausser Hermann.jpg|thumb|right|300px|Grab von Hermann Haußer auf dem [[Stadtfriedhof]]]]


<references />
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