Bearbeiten von „Güterbahnhof (historisch)“
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[[Datei:Güterbahnhof-Gleise.jpg|mini|Blick von der [[Blaue Brücke|Blauen Brücke]] im Juni [[2011]]]] | [[Datei:Güterbahnhof-Gleise.jpg|mini|Blick von der [[Blaue Brücke|Blauen Brücke]] im Juni [[2011]]]] | ||
Der historische Güterbahnhof war zwischen der [[Eisenbahnstraße]] im Süden und der Bahnstrecke Tübingen-Stuttgart östlich der [[Blaue Brücke|Blauen Brücke]] und der westlich der Kleingärten (nördlich des [[Aubrunnen]]s). Er ist heute im Zentrum des Neubaugebiets [[Alter Güterbahnhof]]. | |||
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==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
Nachdem der [[Hauptbahnhof]] durch die Verlängerung der Zugstrecke von Stuttgart über Tübingen hinaus nach Horb ([[Obere Neckarbahn]] (Fertigstellung in Abschnitten zw. [[1861]] und [[1866|66]], zweigleisiger Ausbau [[1888]]), und durch die Nebenstrecken nach Hechingen ([[Hohenzollernbahn]] [[1867]] bis [[1878|78]]) und [[Herrenberg]] ([[Ammertalbahn]] 1910) ausgebaut wurde und | Nachdem der [[Hauptbahnhof]] durch die Verlängerung der Zugstrecke von Stuttgart über Tübingen hinaus nach Horb ([[Obere Neckarbahn]] (Fertigstellung in Abschnitten zw. [[1861]] und [[1866|66]], zweigleisiger Ausbau [[1888]]), und durch die Nebenstrecken nach Hechingen ([[Hohenzollernbahn]] [[1867]] bis [[1878|78]]) und [[Herrenberg]] ([[Ammertalbahn]] 1910) ausgebaut wurde und der Zugverkehr an Personen und Waren zunahm, wurde ab 1910 ein Güterbahnhof auf den damals außerhalb der Stadbebauung liegenden, nur als Exerzierplatz dienenden Wiesen ("[[Neckarwöhrd|Unterer Wöhrd]]") errichtet. [[1913]] wurde die erhaltene Güterhalle im Heimatschutzstil errichtet. | ||
In | In den mutmaßlich vor dem [[2. Weltkrieg]] eingebauten Brandwand die früher die Güterhalle in zwei gleich große Abschnitte teilte (heute ca. ⅔ Westen zu ⅓ im Osten) wurde [[1939]] <ref>[https://www.neckar-chronik.de/Nachrichten/Stadtarchivar-Udo-Rauch-fuehrte-durch-den-Gueterbahnhof-231154.html www.neckar-chronik.de/Nachrichten/Stadtarchivar-Udo-Rauch-fuehrte-durch-den-Gueterbahnhof-231154.html]</ref> von den Nationalsozialisten ein Beton Beobachtungs- und Schießstand ([http://www.ldns-tuebingen.de/wp-content/uploads/gbhf-halle-.jpg Foto auf www.ldns-tuebingen.de]) in der Lagerhalle eingerichtet zur Überwachung der dort eingesetzt Zwangsarbeiter eingebaut. Dieser wurde als "''authentisches Mahnmal an die geschundenen Zwangsarbeiter''"<ref name="Auslobung">[https://www.tuebingen.de/Dateien/WBW_Tueb_Auslobung72.pdf www.tuebingen.de/Dateien/WBW_Tueb_Auslobung72.pdf Seite 19]</ref> eingestuft und begründet auch den Denkmalschutz. | ||
Am [[30. Dezember]] [[1989]] wurde die Stückgutbeföderung der Bahn eingestellt. Danach kamen nur noch Massengüter wie Öl, Betonrohre, Kohle, Schotter oder Holz im Güterbahnhof an. Diese wurde naturgemäß nicht mehr über | Am [[30. Dezember]] [[1989]] wurde die Stückgutbeföderung der Bahn eingestellt. Danach kamen nur noch Massengüter wie Öl, Betonrohre, Kohle, Schotter oder Holz im Güterbahnhof an. Diese wurde naturgemäß nicht mehr über das Güterhallen abgefertigt. [[1991]] wurden die Gleise des Güterbahnhofs dann zur Verladung der Fahrzeuge der [[Französische Garnison|Französischen Garnison]] ein letztes mal gebraucht.<ref>[https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Vor-hundert-Jahren-plante-Carl-Bosch-den-Gueterbahnhof-231261.html www.tagblatt.de/Nachrichten/Vor-hundert-Jahren-plante-Carl-Bosch-den-Gueterbahnhof-231261.html]</ref>. | ||
Im Oktober [[2010]] wurde dieses Gebäude unter Denkmalschutz gestellt und so vor dem Abriss für das damals bereits geplante Neubaugebiet geschützt.<ref name="Schwelle">"Schwelle zur Moderne - 150 Jahre Eisenbahnen Tübingen", Universitätsstadt Tübingen - Fachbereich Kultur - Stadtmuseum, Seite 89ff, Tübingen 2011, ISBN 978-3-941818-08-8</ref> | Im Oktober [[2010]] wurde dieses Gebäude unter Denkmalschutz gestellt und so vor dem Abriss für das damals bereits geplante Neubaugebiet geschützt.<ref name="Schwelle">"Schwelle zur Moderne - 150 Jahre Eisenbahnen Tübingen", Universitätsstadt Tübingen - Fachbereich Kultur - Stadtmuseum, Seite 89ff, Tübingen 2011, ISBN 978-3-941818-08-8</ref> | ||
Bei dem Rückbau der Gleisanlagen des Güterbahnhofs wurden östlich des alten Güterbahnhofs 2 Abstellgleise und eine Zufahrt bis zum Gleis zum Entladen von Wagons auf LKWs errichtet. Bisher wurden hier nur sehr große Ladungen wie ein übergroßer und sehr schwerer Trafo für eine Umspannstation in | Bei dem Rückbau der Gleisanlagen des Güterbahnhofs wurden östlich des alten Güterbahnhofs 2 Abstellgleise und eine Zufahrt bis zum Gleis zum Entladen von Wagons auf LKWs errichtet. Bisher wurden hier nur sehr große Ladungen wie ein übergroßer und sehr schwerer Trafo für eine Umspannstation in Nehren umgeladen. | ||
==Das Gebäude== | ==Das Gebäude== | ||
Die Pläne wurden von [[Carl Bosch]] (* [[1851]] - † [[1918]]), dem Chefplaner der "Königlichen Eisenbahn-Hochbausektion" in (Bad) Cannstatt, gezeichnet und in Tübingen eingereicht. Noch am selben Tag wurden diese vom Gemeinderat befürwortet. Sie sind in der Sammlung des Tübinger [[Stadtarchiv]]s erhalten.<ref name="Schwelle"></ref> | Die Pläne wurden von [[Carl Bosch]] (* [[1851]] - † [[1918]]), dem Chefplaner der "Königlichen Eisenbahn-Hochbausektion" in (Bad) Cannstatt, gezeichnet und in Tübingen eingereicht. Noch am selben Tag wurden diese vom Gemeinderat befürwortet. Sie sind in der Sammlung des Tübinger [[Stadtarchiv]]s erhalten.<ref name="Schwelle"></ref> | ||
Westlich des Verwaltungsgebäudes als Kopfbau wurde eine 14 m | Westlich des Verwaltungsgebäudes als Kopfbau wurde eine 14 m (zuzügl. ca. 4 m Dachüberstand über den Laderampen) breite und 49,6 m lange Güterhalle (wie das Verwaltungsgebäude auch komplett unterkellert<ref name="Auslobung"></ref>) gebaut. In deren östlicher Verlängerung wurde ein 20,83 m lange offene Halle gleich mitgebaut. Dieser Anbau wurde jedoch nach ein Beschluss von 1911 während der Errichtung auch außen verkleidet. Man baute daher eine weitere östliche Verlängerung von 12,44 m als offene Halle.<ref name="Schwelle"></ref> Dieser letzte Verlängerung von 12,44 m und ein Raster von ca. 4,50 m der Halle<ref>Vgl. Luftbilder ([https://www.google.de/maps/@48.5158178,9.0671699,114m/data=!3m1!1e3] und [https://www.tuebingen.de/Dateien/WBW_Tueb_Auslobung72.pdf] Seite 19) mit Grundrissplan ([https://www.tuebingen.de/Dateien/WBW_Tueb_Auslobung72.pdf] Seite 19) durch [[Benutzer:Qwave|Benutzer Qwave]]</ref> wurde bei der Erschließung des Neubaugebiets [[Alter Güterbahnhof]] abgerissen um Platz für den [[Kurt-Schwägerle-Weg]] und zu machen. | ||
==Alte Fotos== | ==Alte Fotos== | ||
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Güterbahnhof und Industrie-Viertel (AK H Sting n1911 TPk110).jpg|Der Güterbahnhof mit der neuen [[Eisenbahnstraße]] kurz nach der Inbetriebnahme. | Güterbahnhof und Industrie-Viertel (AK H Sting n1911 TPk110).jpg|Der Güterbahnhof mit der neuen [[Eisenbahnstraße]] kurz nach der Inbetriebnahme. | ||
Tübingen Industrieviertel (AK F Schimpf 1912 TPk100).jpg|Fotoansichtskarte mit dem Güterbahnhof am linken Bildrand | Tübingen Industrieviertel (AK F Schimpf 1912 TPk100).jpg|Fotoansichtskarte mit dem Güterbahnhof am linken Bildrand | ||
Tübingen Güterbahnhof 1914.jpg|Ansicht von [[1914]] | Tübingen Güterbahnhof 1914.jpg|Ansicht von [[1914]] vom Westen | ||
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[[Kategorie:Geschichte]] [[Kategorie: | [[Kategorie:Geschichte]] [[Kategorie:Südstadt]][[Kategorie:Alter Güterbahnhof]] |