Bearbeiten von „Friedrich Hölderlin

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[[Bild:Hölderlin-Grab.jpg|mini|Grab auf dem [[Stadtfriedhof]]]]
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[[File:Emmerich Andresens Hölderlin Denkmal in Tübingen.JPG|mini|Emmerich Andresens [[Hölderlin-Denkmal]] in Tübingen]]
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[[Datei:Hoelderlin_Puppen_Holzmarkt_10_2020.jpg|mini|Kunstaktion von Ottmar Hörl im Oktober 2020: Hölderlin-Plastiken am Holzmarkt...]]
[[Datei:Hoelderlin_Puppen_Holzmarkt_10_2020.jpg|mini|Kunstaktion im Oktober 2020: Hölderlin-Plastiken am Holzmarkt...]]
[[Datei:2020 10 18 Hoelderlinplastik Neckarmauer.jpg|mini|... und an der Neckarmauer]]
[[Datei:2020 10 18 Hoelderlinplastik Neckarmauer.jpg|mini|... und an der Neckarmauer]]
[[Datei:signatur.gif|mini|Hölderlins Signatur]]


Der Dichter '''Friedrich Hölderlin''' (* [[20. März]] [[1770]] in Lauffen am Neckar, † [[7. Juni]] [[1843]] in Tübingen)<br />studierte von [[1788]] bis [[1793]] als Stipendiat des [[Evangelisches Stift|Tübinger Stifts]] an der [[Universität Tübingen]] zunächst die Freien Künste (Artes liberales) und dann, nach dem Erwerb des Magistergrades, Theologie. In der zweiten Hälfte seines Lebens, seit [[1806]], lebte er wieder in Tübingen, zunächst als Patient in dem von Professor J.H.H. Ferdinand Autenrieth geleiteten [[Alte Burse|Universitätsklinikum]]. Von [[1807]] bis zu seinem Tod wohnte er 36 Jahre in einem Turm am Neckarufer. Dieser [[Hölderlinturm]] mit seinem kleinen, [[2020]] neu konzipierten Museum hat sich zum Tübinger Wahrzeichen entwickelt.
Der Dichter '''Friedrich Hölderlin''' (* [[20. März]] [[1770]] in Lauffen am Neckar, † [[7. Juni]] [[1843]] in Tübingen)<br />studierte von [[1788]] bis [[1793]] als Stipendiat des [[Evangelisches Stift|Tübinger Stifts]] an der [[Universität Tübingen]] zunächst die Freien Künste (Artes liberales) und dann, nach dem Erwerb des Magistergrades, Theologie. In der zweiten Hälfte seines Lebens, seit [[1806]], lebte er wieder in Tübingen, zunächst als Patient in dem von Professor J.H.H. Ferdinand Autenrieth geleiteten [[Alte Burse|Universitätsklinikum]]. Von [[1807]] bis zu seinem Tod wohnte er 36 Jahre in einem Turm am Neckarufer. Dieser [[Hölderlinturm]] mit seinem kleinen, [[2020]] neu konzipierten Museum hat sich zum Tübinger Wahrzeichen entwickelt.


An den Dichter erinnern in Tübingen außerdem das [[Hölderlin-Denkmal]] von 1881 im [[Alter botanischer Garten|Alten Botanischen Garten]], Büste und Erinnerungstafel am Hölderlinturm, eine weitere Büste in der [[Neue Aula|Neuen Aula]], das Grabdenkmal auf dem [[Stadtfriedhof]] und der Name einer [[Hölderlinstraße|zentralen Straße]] der Stadt, (ferner eine [[Hölderlin-Apotheke|Apotheke]] und eine [[Café Hölderlin|Cafeteria]] in der [[Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie|Psychiatrischen Klinik]]). Desweiteren gibt es eine [http://www.holdermann-sohn.de/html/holderlinuhr.html Hölderlin-Uhr] mit Altstadt-Motiv.  
An den Dichter erinnern in Tübingen außerdem das [[Hölderlin-Denkmal]] von 1881 im [[Alter botanischer Garten|Alten Botanischen Garten]], Büste und Erinnerungstafel am Hölderlinturm, eine weitere Büste in der [[Neue Aula|Neuen Aula]], das Grabdenkmal auf dem [[Stadtfriedhof]] und der Name einer [[Hölderlinstraße|zentralen Straße]] der Stadt, (ferner eine Apotheke und eine Cafeteria in der [[Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie|Psychiatrischen Klinik]]). Desweiteren gibt es eine [http://www.holdermann-sohn.de/html/holderlinuhr.html Hölderlin-Uhr] mit Altstadt-Motiv.  


In seinem Andenken werden seit 1989 alle zwei Jahre der ''Friedrich-Hölderlin-Preis der Universität und der Universitätsstadt Tübingen'' <ref>[http://www.tuebingen.de/hoelderlinpreis tuebingen.de/hoelderlinpreis]</ref> und seit 2017 jährlich die [[Hölderlin-Plakette]] verliehen.  
In seinem Andenken werden seit 1989 alle zwei Jahre der ''Friedrich-Hölderlin-Preis der Universität und der Universitätsstadt Tübingen'' <ref>[http://www.tuebingen.de/hoelderlinpreis tuebingen.de/hoelderlinpreis]</ref> und seit 2017 jährlich die [[Hölderlin-Plakette]] verliehen.  
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==Hölderlin und Tübingen==  
==Hölderlin und Tübingen==  
Wenn eine Stadt mit Friedrich Hölderlin in Verbindung gebracht wird, ist es Tübingen, wo er mehr als die Hälfte seines Lebens verbrachte; dabei ist der Teil seines Werks, der seinen Ruhm begründet, gar nicht dort entstanden. Tübingen aber ist Hölderlins Schicksalsort. Hier verdichten sich auf engstem Raum Wegmarken seiner Biografie: das [[Ev. Stift|Stift]], die [[Alte Burse|Klinik]], der [[Hölderlinturm|Turm]], das Grab. 1788 zog Hölderlin gemeinsam mit [[Hegel]] zum Theologiestudium in das Evangelische Stift ein, zwei Jahre später folgte [[Friedrich Schelling|Schelling]]. In einer Zeit großer politischer Umbrüche kamen drei Geister zusammen, die vom Stift auszogen, um Sprache und Philosophie zu revolutionieren. 13 Jahre später kehrte Hölderlin unfreiwillig nach Tübingen zurück, eingewiesen in das Universitätsklinikum, nur wenige Schritte vom Stift entfernt, dem Ort seiner jugendlichen Hoffnungen. Nach dem Misserfolg der psychiatrischen Behandlung fand er nahe der Klinik Aufnahme in einem ehemaligen Färberhaus, das sich an die Fundamente eines alten Wehrturms anlehnt. Im Turm lebte er die folgenden 36 Jahre, bis zu seinem Tod am 7. Juni 1843. Auf dem Tübinger [[Stadtfriedhof|Friedhof]] findet man sein Grab. Hölderlins Aufnahme in den Turm war ein Akt der Inklusion. Trotz diagnostizierter Geisteskrankheit lebte er nicht isoliert, sondern wurde in den Alltag seiner Kostgeber, der Familie Zimmer, integriert. Für folgende Generationen im Stift wurde er zur Attraktion. Auf sie übte er, der das Leben in der Dichtkunst nach ihrer Auffassung so weit getrieben hatte, dass sein Verstand daran zugrunde ging, eine große Anziehung aus. So steht Tübingen auch am Beginn der Hölderlinrezeption: mit den schwäbischen Romantikern, die ihn in ihrer Tübinger Studentenzeit besucht hatten und sich später seines Werks annahmen. Die Identität der Stadt ist bis heute mit diesem literarischen Erbe verbunden. Unter anderem ein jährlich ausgeschriebenes [[Stadtschreiber]]stipendium für Lyrik und das Bekenntnis zur Literatur als Schwerpunkt der Kulturkonzeption sind ein Ausdruck dessen. <ref>''250 Jahre Hölderlin - Das Jubiläumsjahr. Hölderlin 2020, Programm''. Hrsg.: Thomas Schmidt im Auftrag der Deutschen Schillergesellschaft Marbach am Neckar, 287 S., Stuttgart: Offizin Scheufele, 2020, S. 54 f.</ref>  
Wenn eine Stadt mit Friedrich Hölderlin in Verbindung gebracht wird, ist es Tübingen, wo er mehr als die Hälfte seines Lebens verbrachte; dabei ist der Teil seines Werks, der seinen Ruhm begründet, gar nicht dort entstanden. Tübingen aber ist Hölderlins Schicksalsort. Hier verdichten sich auf engstem Raum Wegmarken seiner Biografie: das [[Ev. Stift|Stift]], die [[Alte Burse|Klinik]], der [[Hölderlinturm|Turm]], das Grab. 1788 zog Hölderlin gemeinsam mit [[Hegel]] zum Theologiestudium in das Evangelische Stift ein, zwei Jahre später folgte [[Friedrich Schelling|Schelling]]. In einer Zeit großer politischer Umbrüche kamen drei Geister zusammen, die vom Stift auszogen, um Sprache und Philosophie zu revolutionieren. 13 Jahre später kehrte Hölderlin unfreiwillig nach Tübingen zurück, eingewiesen in das Universitätsklinikum, nur wenige Schritte vom Stift entfernt, dem Ort seiner jugendlichen Hoffnungen. Nach dem Misserfolg der psychiatrischen Behnandlung fand er nahe der Klinik Aufnahme in einem ehemaligen Färberhaus, das sich an die Fundamente eines alten Wehrturms anlehnt. Im Turm lebte er die folgenden 36 Jahre, bis zu seinem Tod am 7. Juni 1843. Auf dem Tübinger [[Stadtfriedhof|Friedhof]] findet man sein Grab. Hölderlins Aufnahme in den Turm war ein Akt der Inklusion. Trotz diagnostizierter Geisteskrankheit lebte er nicht isoliert, sondern wurde in den Alltag seiner Kostgeber, der Familie Zimmer, integriert. Für folgende Generationen im Stift wurde er zur Attraktion. Auf sie übte er, der das Leben in der Dichtkunst nach ihrer Auffassung so weit getrieben hatte, dass sein Verstand daran zugrunde ging, eine große Anziehung aus. So steht Tübingen auch am Beginn der Hölderlinrezeption: mit den schwäbischen Romantikern, die ihn in ihrer Tübinger Studentenzeit besucht hatten und sich später seines Werks annahmen. Die Identität der Stadt ist bis heute mit diesem literarischen Erbe verbunden. Unter anderem ein jährlich ausgeschriebenes [[Stadtschreiber]]stipendium für Lyrik und das Bekenntnis zur Literatur als Schwerpunkt der Kulturkonzeption sind ein Ausdruck dessen. <ref>''250 Jahre Hölderlin - Das Jubiläumsjahr. Hölderlin 2020, Programm''. Hrsg.: Thomas Schmidt im Auftrag der Deutschen Schillergesellschaft Marbach am Neckar, 287 S., Stuttgart: Offizin Scheufele, 2020, S. 54 f.</ref>  




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== Filme ==  
== Filme ==  
* "Hölderlin-Trilogie"<ref>[http://www.scardanelli-derfilm.de/pages/synopsis1.html Webseite Hölderlin-Filme von Harald Bergmann ]</ref> von  [http://de.wikipedia.org/wiki/Harald_Bergmann Harald Bergmann] (Hölderlinpreis-Träger von 2007) :  
* "Hölderlin-Trilogie" von  [http://de.wikipedia.org/wiki/Harald_Bergmann Harald Bergmann] (Hölderlinpreis-Träger von 2007) :  
# ''Lyrische Suite / Das untergehende Vaterland'', 1992, 16 mm, 84 min.
# ''Lyrische Suite / Das untergehende Vaterland'', 1992, 16 mm, 84 min.
# ''Hölderlin Comics'', 1994, 16 mm, 90 min.
# ''Hölderlin Comics'', 1994, 16 mm, 90 min.
# ''Scardanelli'', 2000, 35 mm, 112 min.  (Uraufführung: Open-Air-Filmprojektion vor dem Hölderlinturm Tübingen, 20.  Oktober 2000  
# ''Scardanelli'', 2000, 35 mm, 112 min.  (Uraufführung: Open-Air-Filmprojektion vor dem Hölderlinturm Tübingen, 20.  Oktober 2000  
* ''Passion Hölderlin'', von Harald Bergmann, 2003, Digibetacam, 66 min.  
* ''Passion Hölderlin'', von Harald Bergmann, 2003, Digibetacam, 66 min.
* ''Hölderlins Echo'', 2023, experimenteller Dokumentarfilm von Susanne Marschall (Tübingen) und Hannes Rall (Stuttgart), Arsenal Filmverleih, 89 min., Kinostart 19.10.2023 im [[Kino Arsenal]].<ref>[https://hoelderlins-echo.com/ ''Hölderlins Echo''], Film-Site hoelderlins-echo.com</ref><ref>[https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/hoelderlins-echo-2022 ''Hölderlins Echo'', Filmkritik, Trailer], kino-zeit.de</ref> FBW-Prädikat besonders wertvoll. <ref>[https://www.fbw-filmbewertung.com/film/hoelderlins_echo Deutsche Film- und Medienbewertung FBW], fbw.film-bewertung.com</ref>


== Quellen ==  
 
<references/>
== Hölderlins Signatur==
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== Weblinks ==  
== Weblinks ==  
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*[http://gutenberg.spiegel.de/?id=19&autor=H%F6lderlin,%20%20Friedrich&autor_vorname=%20Friedrich&autor_nachname=H%F6lderlin Hölderlin  bei Projekt Gutenberg]
*[http://gutenberg.spiegel.de/?id=19&autor=H%F6lderlin,%20%20Friedrich&autor_vorname=%20Friedrich&autor_nachname=H%F6lderlin Hölderlin  bei Projekt Gutenberg]
*[http://www.hamburger-bildungsserver.de/welcome.phtml?unten=/faecher/deutsch/autoren/hoelderlin/index.htm Hölderlin auf dem Hamburger Bildungsserver]
*[http://www.hamburger-bildungsserver.de/welcome.phtml?unten=/faecher/deutsch/autoren/hoelderlin/index.htm Hölderlin auf dem Hamburger Bildungsserver]
*[http://www.scardanelli-derfilm.de/pages/synopsis1.html Webseite Hölderlin-Filme von Harald Bergmann ]
*[http://www.zum.de/Faecher/D/BW/gym/hoelder/holder07.htm#oben Aufsatz: ''1807 - Friedrich Hölderlin zieht in den Turm'']  
*[http://www.zum.de/Faecher/D/BW/gym/hoelder/holder07.htm#oben Aufsatz: ''1807 - Friedrich Hölderlin zieht in den Turm'']  


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[[Kategorie:Geschichte]]  
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[[Kategorie:18. Jahrhundert]]  
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[[Kategorie:19. Jahrhundert]]
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== Quellen ==
<references />
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