Bearbeiten von „Evangelisches Stift“
Aus TUEpedia
Die Bearbeitung kann rückgängig gemacht werden. Bitte prüfe den Vergleich unten, um sicherzustellen, dass du dies tun möchtest, und veröffentliche dann unten deine Änderungen, um die Bearbeitung rückgängig zu machen.
Aktuelle Version | Dein Text | ||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei:Ev stift 1.jpg|thumb|300px|Evangelisches Stift]] | |||
[[Datei:Ev-Stift.jpg|thumb|300px|Stiftskapelle]] | |||
[[Datei:Ev stift 1.jpg|thumb|Evangelisches Stift | |||
[[Datei:Ev-Stift | |||
Das '''Evangelische Stift''' ist ein Studien- und Wohngebäude der evangelischen Landeskirche in | Das '''Evangelische Stift''' ist ein Studien- und Wohngebäude der evangelischen Landeskirche in Württemberg. Es wurde [[1536]] von[[ Herzog Ulrich]] gegründet, um nach der [[Reformation]] die theologische Ausbildung begabter Studenten zu evangelischen Pfarrern anzubieten. Traditionell liegt der Schwerpunkt auf einer philosophischen, sprachlichen und kirchenmusikalischen Ausbildung. Aus dem Stift sind viele bedeutende Theologen, Philosophen, Schriftsteller und andere Gelehrte hervorgegangen, die großen Einfluss auf die Entwicklung der schwäbischen, deutschen und europäischen Geistesgeschichte hatten. | ||
== Geschichte des Gebäude-Komplexes == | == Geschichte des Gebäude-Komplexes == | ||
Das Gebäude wurde [[1264]] als Augustiner-Eremiten-Kloster errichtet und [[1547]] als Ausbildungsstätte für Geistliche und Beamte umgenutzt.<ref> | Das Gebäude wurde [[1264]] als Augustiner-Eremiten-Kloster errichtet und [[1547]] als Ausbildungsstätte für Geistliche und Beamte umgenutzt.<ref>http://web.archive.org/web/20020922043115/www.cityinfonetz.de/tagblatt/archiv/altbilder/ev_stift.phtml http://www.evstift.de/index.php?id=40]</ref> | ||
Die mittelalterlichen Gebäudeteile sind am aufstrebenden spätgotischen Chorabschluss der Klosterkirche noch deutlich erkennbar. Die meisten Gebäude stammen in ihrem Geschossaufbau jedoch aus dem | Die mittelalterlichen Gebäudeteile sind am aufstrebenden spätgotischen Chorabschluss der Klosterkirche noch deutlich erkennbar. Die meisten Gebäude stammen in ihrem Geschossaufbau jedoch aus dem 18. Jahrhundert. Das Kloster wurde mit Einführung der Reformation [[1543]] aufgehoben.<ref name="rot">[ | ||
[http://web.archive.org/web/20020922043115/www.cityinfonetz.de/tagblatt/archiv/altbilder/ev_stift.phtml Alte Ansichten aus dem Kreis Tübingen. Das waren noch Zeiten...]</ref> | |||
== Berühmte Stiftler == | == Berühmte Stiftler == | ||
Zeile 25: | Zeile 16: | ||
Das Stift wurde vom schwäbischen Philologen und Dichter [[Nikodemus Frischlin]] (1547-1590) mit einem trojanischen Pferd verglichen, "dem viele berühmte und gelehrte Männer entsteigen". Der Tagblatt Redakteur "rot" meint, da dort seit mehr als zwanzig Jahren "auch Studentinnen wohnen, studieren und sich verlustieren, darf man auf die weiblichen Koryphäen nun gespannt sein."<ref name="rot" /> | Das Stift wurde vom schwäbischen Philologen und Dichter [[Nikodemus Frischlin]] (1547-1590) mit einem trojanischen Pferd verglichen, "dem viele berühmte und gelehrte Männer entsteigen". Der Tagblatt Redakteur "rot" meint, da dort seit mehr als zwanzig Jahren "auch Studentinnen wohnen, studieren und sich verlustieren, darf man auf die weiblichen Koryphäen nun gespannt sein."<ref name="rot" /> | ||
Die Disziplin im Stift war sehr hart, so dass viele Zöglinge nach Abschluss ihres Studiums keine Lust zum Pfarrberuf hatten - wie etwa das berühmte Dreigestirn Hegel, Hölderlin und Schelling. Doch argwöhnisch beäugt von der Obrigkeit wurden auch die Pietisten Bengel, Oetinger, Hofacker oder Preziger. Keiner Nachsicht erfuhr dort auch der Aufklärer [[David Friedrich Strauß]] mit seinem epochemachenden Werk „Das Leben Jesu“ ([[1835]]). | Die Disziplin im Stift war sehr hart, so dass viele Zöglinge nach Abschluss ihres Studiums keine Lust zum Pfarrberuf hatten - wie etwa das berühmte Dreigestirn Hegel, Hölderlin und Schelling. Doch argwöhnisch beäugt von der Obrigkeit wurden auch die Pietisten Bengel, Oetinger, Hofacker oder Preziger. Keiner Nachsicht erfuhr dort auch der Aufklärer [[David Friedrich Strauß]] mit seinem epochemachenden Werk „Das Leben Jesu“ ([[1835]]). | ||
Wesentliche Impulse der 68-er Studentenbewegung und der folgenden Friedens- und Ökobewegung gingen vom Stift aus. Gründlich und aufwendig renoviert und restauriert wurden sämtliche Gebäude in den Jahren 1989 bis 1992. Jetzt hat jeder Stiftler sein eigenes Zimmer, gemeinsam sind nur noch Bibliothek und Speisesaal.<ref name="rot" /> | Wesentliche Impulse der 68-er Studentenbewegung und der folgenden Friedens- und Ökobewegung gingen vom Stift aus. Gründlich und aufwendig renoviert und restauriert wurden sämtliche Gebäude in den Jahren 1989 bis 1992. Jetzt hat jeder Stiftler sein eigenes Zimmer, gemeinsam sind nur noch Bibliothek und Speisesaal.<ref name="rot" /> | ||
* [[Ferdinand Christian Baur]] (1792–1860), Theologe, nach dem die [[Ferdinand-Christian-Baur-Straße]] benannt ist | * [[Ferdinand Christian Baur]] (1792–1860), Theologe, nach dem die [[Ferdinand-Christian-Baur-Straße]] benannt ist | ||
* [[Johann Gottlieb Friedrich von Bohnenberger]] (1765–1831), Mathematiker, Physiker und Geodät, nach dem die [[Bohnenbergerstraße]] benannt ist | * [[Johann Gottlieb Friedrich von Bohnenberger]] (1765–1831), Mathematiker, Physiker und Geodät, nach dem die [[Bohnenbergerstraße]] benannt ist | ||
* [[Philipp Nicodemus Frischlin]] (1547–1590), Schriftsteller und Humanist, nach dem die [[Frischlinstraße]] benannt ist. | |||
* [[Philipp Nicodemus Frischlin]] (1547–1590), Schriftsteller und Humanist, nach dem die [[Frischlinstraße]] benannt ist | |||
* [[Albrecht Goes]] (1908–2000), Theologe und Schriftsteller, nach dessen Namensvetter [[Julius Gös]] die mit "ö" geschriebene [[Gösstraße]] benannt ist | * [[Albrecht Goes]] (1908–2000), Theologe und Schriftsteller, nach dessen Namensvetter [[Julius Gös]] die mit "ö" geschriebene [[Gösstraße]] benannt ist | ||
* [[Theodor Haering]] (1884–1964), Philosoph, nach dem die [[Haeringstaffel]] und das umstrittene [[Theodor Haering#Debatte um Ehrenbürgerschaft und Haering-Haus|Theodor-Haering-Haus]] benannt sind | |||
* [[Theodor Haering]] (1884–1964), Philosoph, nach dem die | * [[Wilhelm Hauff]] (1802–1827), Schriftsteller, nach dem die [[Hauffstraße]] auf dem [[Österberg]] benannt ist. | ||
* [[Wilhelm Hauff]] (1802–1827), Schriftsteller, nach dem die [[Hauffstraße]] auf dem [[Österberg]] benannt ist | * [[Georg Wilhelm Friedrich Hegel]] (1770–1831), Philosoph, nach dem die [[Hegelstraße]] benannt ist | ||
* [[Friedrich Hölderlin]] (1770–1843), Dichter, nach dem die [[Hölderlinstraße]] benannt ist. | |||
* [[Georg Wilhelm Friedrich Hegel]] (1770–1831), Philosoph, nach dem die [[Hegelstraße | * [[Johannes Kepler]] (1571–1630), Astronom, nach dem das [[Keplergymnasium]] und die [[Keplerstraße]] benannt ist. | ||
* [[Friedrich Hölderlin]] (1770–1843), Dichter, nach dem die [[Hölderlinstraße]] benannt ist | * [[Eduard Mörike]] (1804–1875), Pfarrer und Dichter, nach dem die [[Mörikestraße]] beannt ist. | ||
* [[Lucas Osiander der Jüngere]] (1571–1638), Theologe und Universitätskanzler, nach dem die [[Osianderstraße]] benannt ist | |||
* [[Johannes Kepler]] (1571–1630), Astronom, nach dem das [[Keplergymnasium]] und die [[Keplerstraße]] benannt | * [[Karl Christian Planck]] (1819–1880), Naturphilosoph, nach dem die [[Planckstraße]] benannt ist | ||
* [[ | |||
* [[ | |||
* [[Karl Christian Planck]] (1819–1880), Naturphilosoph | |||
* [[Gustav von Rümelin]] (1815–1889), Pädagoge, Politiker, Statistiker und Kanzler der Universität Tübingen, nach dem die [[Rümelinstraße]] benannt ist | * [[Gustav von Rümelin]] (1815–1889), Pädagoge, Politiker, Statistiker und Kanzler der Universität Tübingen, nach dem die [[Rümelinstraße]] benannt ist | ||
* [[Friedrich Schelling]] (1775–1854), Philosoph, nach dem die [[Schellingstraße]] benannt ist | * [[Friedrich Schelling]] (1775–1854), Philosoph, nach dem die [[Schellingstraße]] benannt ist | ||
* [[Wilhelm Schickard]] (1592–1635), Theologe, Astronom und Universalgelehrter, nach dem das [[Wilhelm-Schickard-Institut für Informatik]] und die [[Wilhelm-Schickard-Schule | * [[Wilhelm Schickard]] (1592–1635), Theologe, Astronom und Universalgelehrter, nach dem das [[Wilhelm-Schickard-Institut für Informatik]] und die [[Wilhelm-Schickard-Schule]] benannt ist | ||
* [[Friedrich Theodor Vischer]] (1807–1887), Schriftsteller, Literaturwissenschaftler, nach dem die [[Vischersraße]] in der [[Südstadt]] benannt sind | |||
* [[Friedrich Theodor Vischer]] (1807–1887), Schriftsteller, Literaturwissenschaftler, nach dem die [[ | - Bitte ergänzen (alphabetisch nach Nachnamen geordnet) - | ||
- Bitte ergänzen (alphabetisch nach Nachnamen geordnet) - | |||
== Besichtigungsmöglichkeiten == | == Besichtigungsmöglichkeiten == | ||
Zeile 65: | Zeile 46: | ||
Dauer: ca. 1 Stunde | Dauer: ca. 1 Stunde | ||
Kosten: 3 Euro pro Person (ermäßigt 2 Euro) | Kosten: 3 Euro pro Person (ermäßigt 2 Euro) | ||
Keine Voranmeldung notwendig (Stand 13.11.2010 - Quelle: http://www.evstift.de/index.php?id=21 | Keine Voranmeldung notwendig (Stand 13.11.2010 - Quelle:http://www.evstift.de/index.php?id=21 | ||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
*http://www.evstift.de/ | *http://www.evstift.de/ | ||
*[http://www.evstift.de/index.php?id=18 Virtueller Rundgang] | *[http://www.evstift.de/index.php?id=18 Virtueller Rundgang] | ||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Evangelisches_Stift_T%C3%BCbingen Der Wikipedia-Artikel zum Stift] | *[http://de.wikipedia.org/wiki/Evangelisches_Stift_T%C3%BCbingen Der Wikipedia-Artikel zum Stift] | ||
Zeile 81: | Zeile 57: | ||
== So sehen's die [[Altstadt]]-[[Tauben]] beim Hochflug == | == So sehen's die [[Altstadt]]-[[Tauben]] beim Hochflug == | ||
<googlemap version="0.9" lat="48.519234" lon="9.053172" zoom="19" height="600" controls="small"> | |||
48.519244, 9.053324 | |||
</googlemap> | |||
< | |||
[[Kategorie:Altstadt]] [[Kategorie:Sehenswürdigkeiten | [[Kategorie:Altstadt]] [[Kategorie:Sehenswürdigkeiten]] | ||