Bearbeiten von „Eberhardsbrücke

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[[Bild:Neckarbruecke von Stiftskirche.jpg|mini|Blick von der [[Stiftskirche]] auf die Brücke ([[2009]])]]  
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[[Datei:Neckarbruecke Oesterberg im Fruehjahr.JPG|mini|Blick vom Tagblatt-Haus über die Brücke zum Österberg (Frühjahr 2012)]]  
[[Bild:Neckarbrücke 20090311.jpg|thumb|280px|Die Eberhardsbrücke (2009) mit von der Sonne angeleuchteten Betonbogen-Unterseite. Die [[Stiftskirche]] ist deutlich zu erkennen.]]
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[[Bild:Neckarbruecke von Stiftskirche.jpg|thumb|280px|Blick von der [[Stiftskirche]] auf die Brücke ([[2009]])]]  
Die '''Eberhardsbrücke''', auch bekannt unter dem Namen '''Neckarbrücke''', überspannt den [[Neckar]] am östlichen Ende der [[Platanenallee]]. Beide Bögen zusammen sind 81 m lang und 13,7 m breit<ref>www.karl-gotsch.de/Album/Neckar1.htm</ref>. Die Bürgersteige sind wegen der vielen Fußgänger und der Bushaltestellen auf beiden Seiten extra breit (über 2,5 m). Der Name verweist auf [[Graf Eberhard im Bart]], den Universitätsgründer, vielbesungenen [[Württemberg]]er Grafen und späteren Herzog.
[[Datei:Neckarbruecke Oesterberg im Fruehjahr.JPG|thumb|280px|Blick von Westen über die Brücke zum Österberg (Frühjahr 2012)]]  


== Geschichte ==
[[Datei:Neckarbrücke 1864.jpg|mini|Lithographie (Ausschnitt) von [[1864]]]]
[[Datei:Neckarüberschwemmung 1872.jpg|mini|Neckarüberschwemmung an der alten Brücke, [[1872]]]]
[[Datei:Neckarbrücke Einweihung 1901.jpg|mini|Einweihung der neuen Eberhardsbrücke, 1901]]
[[Bild:Alte-neckarbruecke-postkarte-1943.png|mini|Postkarte der Neckarbrücke von [[1943]]. Links die Treppe, die auf die [[Platanenallee]] hinunter führt. Rechts im Erker war das Standbild des Universitätsgründers [[Graf Eberhard im Bart]]. <br />Das [[Ludwig Uhland|Uhland]]-Haus am rechten Ende der Brücke (neben der [[Mühlstraße]]) wurde [[1944]] durch eine Luftmine zerstört, ebenso das [[Eckhaus am Neckartor|Eckhaus]] links (bis auf den Turm, der heute nur um ein Geschoss niedriger ist). Ganz rechts ist zum Teil noch die frühere [[Neckarmüllerei]] mit Fachwerk zu sehen.]]
[[Datei:Künstler-Ansichtskarte Eberhardsbrücke und Österberg.jpg|mini|Alte Künstler-Ansichtskarte von Eberhardsbrücke und Österberg (Bromsilber), [[Gebr. Metz]] ]]


Es gab zwei verschiedene feste Brücken über den Neckar an dieser Stelle:
Die '''Eberhardsbrücke''', auch bekannt unter dem Namen '''Neckarbrücke''', überspannt den [[Neckar]] am östlichen Ende der [[Platanenallee]]. Beide Bögen zusammen sind 81 m lang und 13,7 m breit<ref>www.karl-gotsch.de/Album/Neckar1.htm</ref>. Die Fahrbahn ist dreispurig. Die Bürgersteige sind wegen der vielen Fußgänger und der Bushaltestellen auf beiden Seiten extra breit (über 2,5 m).
 
== Lage ==
 
Die [[Karlstraße]] führt von Süden, die [[Mühlstraße]] von Norden auf diese Brücke. Am nördlichen Brückenende münden von der [[Altstadt]] her die [[Neckargasse]] und von Osten her die [[Gartenstraße]] ein. Hier stand auch das ehemalige Stadttor [[Neckartor]]. Am südlichen Brückenende zweigen die [[Wöhrdstraße]] in östlicher Richtung und die [[Uhlandstraße]] in westlicher Richtung ab.
 
Früher war sie die einzige Brücke über den Neckar innerhalb des Stadtgebietes, daher der umgangssprachliche Name ''Neckarbrücke''. Über diese Brücke verlaufen die meisten [[:Kategorie:Buslinie|Buslinien]], und es gibt auf ihr auch die gut frequentierte [[Neckarbrücke (Bushaltestelle)|Bushaltestelle Neckarbrücke]]. Vor dem Bau der Umgehungsstraßen und vor der Sperrung der [[Mühlstraße]] in einer Richtung für den Individualverkehr war sie die meist genutzte Brücke über den Neckar im Kreis Tübingen.


* Eine erste Steinbrücke mit fünf Bögen wird [[1482]] ([[1485]]) bis [[1489]] mit einem Aufwand von 8000 fl erbaut. Der Schlussstein, am [[29. September]] [[1489]] gesetzt, ist jetzt neben dem Ammereinfluss eingemauert.<ref>[http://www.tuebingen.de/2319/173/184.html Tübinger Stadtchronik ab 1400]</ref> Sie wurde [[1899]] abgerissen.
Auf der südlichen Brückenseite ist das [[Schwäbisches Tagblatt|Tagblatt-Eck]] und das Tourismus-Büro des [[Bürger- und Verkehrsverein|Verkehrsvereins]]. Am nördlichen Ende liegen der [[Neckarmüller]] (große Wirtschaft mit Biergarten), der [[Kalender-Döner|Kalender]]-Döner und im [[Eckhaus am Neckartor]] das China-Restaurant [[Sanbao]] (zuvor [[Bellevue Restaurant-Café]]).


* Nach den Plänen des Regierungsbaumeisters Karl von Leibbrand und Heinrich Halmhuber<ref name="Tagblatt_12-08-15">[[Schwäbisches Tagblatt]] vom 12.08.2015 unter der Überschrift ''"Tübinger Brückengeschichte (3)"''</ref> wurde eine neue Brücke mit zwei Bögen und Bruchsteinverkleidung aus [[Dettenhausen|Dettenhäuser]] Sandstein<ref name="Tagblatt_12-08-15"></ref> gebaut und am [[27. Juli]] [[1901]]<ref>[http://www.tuebingen.de/2319/173/197.html Tübinger Stadtchronik ab 1900]</ref>  eröffnet. Die Breite betrug 13,70 m und der Kern ist aus dem damals modernen Stampfbeton hergestellt<ref name="Tagblatt_12-08-15"></ref>.
Weitere Innenstadt-Brücken über den Neckar sind die [[Alleenbrücke]] und die [[Neckarbrücke_(Eisenbahn)|Neckarbrücke der Ammertalbahn]]. Am [[Uhland-Denkmal]] gibt es einen [[Indianersteg|schmalen Steg]] für Indianer und andere Fußgänger über einen der beiden Flussarme auf die [[Neckarinsel]]. In der Nähe des [[Freibad]]s führt eine weitere Fußgängerbrücke vom [[Uferweg]] zur [[Ernst-Bloch-Straße]].


*Das [[Graf Eberhard im Bart|Eberhard]]<nowiki>-Denkmal</nowiki> wurde erst zwei Jahre später fertiggestellt und am [[19. Mai]] [[1903]] in Gegenwart des württembergischen Königspaares durch Staatsminister von Pischek feierlich enthüllt. <ref>Friedemann Schmoll: Verewigte Nation - Studien zur Erinnerungskultur von Reich und Einzelstaat im württembergischen Denkmalkult des 19. Jahrhunderts, Bamberg 1995, S. 343f  </ref>
== Name ==


*[[1942]] wurde das bronzierte Eberhard-Denkmal, wie so manche Glocke aus den Tübinger Kirchen, als damals übliche Spende für die Waffenproduktion unwiederbringlich eingeschmolzen. Ein Foto vom Abriss des Standbildes liegt im [[Stadtarchiv]] und wurde ca. 2005/2006 im [[Schwäbisches Tagblatt|Schwäbischen Tagblatt]] veröffentlicht. Bei einem [[Bombenangriffe|Luftangriff]] am [[15. März]] [[1944]] wurde das Steintürmchen, in dessen Erker die Statue vormals stand, stark beschädigt.  
Der Name verweist auf [[Graf Eberhard im Bart]], den Universitätsgründer, vielbesungenen Württemberger Grafen und späteren Herzog.


*Die Brücke wurde beim Abzug der Wehrmacht vor den nahenden Allierten im April [[1945]] nur deshalb nicht gesprengt (der Sprengstoff war schon an seinem Platz), weil der beherzte Wirt des [[Hotel zum Goldenen Ochsen|"Ochsens"]] die Sprengmannschaft mit einem schwäbischen Vesper im entscheidenden Augenblick ablenkte, bis die [[Franzosen]] in der Stadt waren. Zu diesem Zeitpunkt waren die [[Alleenbrücke]], [[Lustnauer Neckarbrücke]], die [[Neckarbrücke_(Eisenbahn)|Neckarbrücke der Ammertalbahn]] und der [[Indianersteg]] schon zerstört. Es gab also nur noch diese eine Brücke über den Neckar für Fahrzeuge.<ref>Erinnerungen an Tübingen wie es einmal war (Wartberg Verlag, 2001, Seite 11)</ref>
== Geschichte ==


*[[1950]] wurde im Gemeinderat über einen Neubau einer Neckarbrücke verhandelt, da die alte Brücke zu schmal war. Nach längeren Diskussionen über die Notwendigkeit<ref>Tübingen - Historische Photographien einer Stadt (Wartberg Verlag 2001, Seite 11)</ref>, wurde die alte Brücke [[1951]] verbreitert. <ref>www.karl-gotsch.de/Album/Neckar1.htm</ref>. Diese Verbreiterung ist an der auf dem westlichen Bürgersteig zu sehenden Längsdehnfuge auch von oben erkennbar. Der verbliebene Rest des Steintürmchens wurde komplett abgerissen. Gleichzeitig wurde auch die Brüstungsmauern aus behauenen Steinen abgetragen und durch ein Stahlgeländer ersetzt.
[[Datei:Neckarüberschwemmung 1872.jpg|thumb|right|280px|Neckarüberschwemmung an der alten Brücke, 1872]]
[[Datei:Neckarbrücke Einweihung 1901.jpg|thumb|right|280px|Einweihung der neuen Eberhardsbrücke, 1901]]
[[Bild:Alte-neckarbruecke-postkarte-1943.png|thumb|280px|Postkarte der Neckarbrücke von [[1943]]. Links die Treppe, die auf die [[Platanenallee]] hinunter führt. Rechts im Erker war das Standbild des Universitätsgründers [[Graf Eberhard im Bart]]. <br />Das [[Ludwig Uhland|Uhland]]-Haus am rechten Ende der Brücke (neben der [[Mühlstraße]]) wurde [[1944]] durch eine Luftmine zerstört, ebenso das [[Eckhaus am Neckartor|Eckhaus]] links (bis auf den Turm, der heute nur um ein Geschoss niedriger ist). Ganz rechts ist zum Teil noch die frühere [[Neckarmüllerei]] mit Fachwerk zu sehen.]]
[[Datei:Künstler-Ansichtskarte Eberhardsbrücke und Österberg.jpg|thumb|right|280px|Alte Künstler-Ansichtskarte von Eberhardsbrücke und Österberg (Bromsilber), [[Gebr. Metz]] ]]


*Im November [[1993]] wurde die Brücke saniert und erhielt eine Aussichtsplattform an der Stelle, wo bei der Vorgängerbrücke das [[Graf Eberhard im Bart|Graf Eberhard]]-Denkmal stand.<ref>[http://www.tuebingen.de/2319/176/226.html Tübinger Stadtchronik von 1993]</ref> Der ursprüngliche [[1951]] betonierte Treppenabgang zur [[Platanenallee]] wurde später wegen Baufälligkeit durch eine Stahlkonstruktion ersetzt.


*[[2009]] wurde eine komplette Erneuerung der Beläge erforderlich, wofür man nun angeblich haltbarere Materialien verwendete. - Der Belag wies aber bereits ab 2011 an den Dehnfugen in Fahrtrichtung Mühlstraße erhebliche Schäden auf, die „geflickt“ werden mussten.
Es gab zwei verschiedene feste Brücken über den Neckar an dieser Stelle:
*[[2015]] wurde die Brücke wegen notwendiger Reparaturen am Fahrbahnbelag und an Dehnfugen und Gullies im Sommer gesperrt.


== Lage ==
* Eine erste Steinbrücke mit fünf Bögen wird [[1482]] ([[1485]]) bis [[1489]]  mit einem Aufwand von 8000 fl erbaut. Der Schlussstein, am [[29. September]] [[1489]] gesetzt, ist jetzt neben dem Ammereinfluss eingemauert.<ref>[http://www.tuebingen.de/2319/173/184.html Tübinger Stadtchronik ab 1400]</ref> Sie wurde [[1899]] abgerissen.
 
* Nach den Plänen des Regierungsbaumeisters Karl von Leibbrand und Heinrich Halmhuber<ref name="Tagblatt_12-08-15">[[Schwäbisches Tagblatt]] vom 12.08.2015 unter der Überschrift ''"Tübinger Brückengeschichte (3)"''</ref> wurde eine neue Brücke mit zwei Bögen und Bruchsteinverkleidung aus [[Dettenhausen|Dettenhäuser]] Sandstein<ref name="Tagblatt_12-08-15"></ref> gebaut und am [[27. Juli]] [[1901]]<ref>[http://www.tuebingen.de/2319/173/197.html Tübinger Stadtchronik ab 1900]</ref>  eröffnet. Die Breite betrug 13,70 m und der Kern ist aus dem damals modernen Stampfbeton hergestellt<ref name="Tagblatt_12-08-15"></ref>.


Die [[Karlstraße]] führt von Süden, die [[Mühlstraße]] von Norden auf diese Brücke. Am nördlichen Brückenende münden von der [[Altstadt]] her die [[Neckargasse]] und von Osten her die [[Gartenstraße]] ein. Hier stand auch das ehemalige Stadttor [[Neckartor]]. Am südlichen Brückenende zweigen die [[Wöhrdstraße]] in östlicher Richtung und die [[Uhlandstraße]] in westlicher Richtung ab.  
*Das [[Graf Eberhard im Bart|Eberhard]]<nowiki>-Denkmal</nowiki> wurde erst zwei Jahre später fertiggestellt und am [[19. Mai]] [[1903]] in Gegenwart des württembergischen Königspaares durch Staatsminister von Pischek feierlich enthüllt. <ref>Friedemann Schmoll: Verewigte Nation - Studien zur Erinnerungskultur von Reich und Einzelstaat im württembergischen Denkmalkult des 19. Jahrhunderts, Bamberg 1995, S. 343f  </ref>


Früher war sie die einzige Brücke über den Neckar innerhalb des Stadtgebietes, daher der umgangssprachliche Name ''Neckarbrücke''.  
*[[1942]] wurde das bronzene Eberhard-Denkmal, wie so manche Glocke aus den Tübinger Kirchen, als damals übliche Spende für die Waffenproduktion unwiederbringlich eingeschmolzen. Ein Foto vom Abriss des Standbildes liegt im [[Stadtarchiv]] und wurde ca. 2005/2006 im [[Schwäbisches Tagblatt|Schwäbischen Tagblatt]] veröffentlicht. Bei einem [[Bombenangriffe|Luftangriff]] am [[15. März]] [[1944]] wurde das Steintürmchen, in dessen Erker die Statue vormals stand, stark beschädigt.  


Auf der südlichen Brückenseite ist das [[Schwäbisches Tagblatt|Tagblatt-Eck]] und das Tourismus-Büro des [[Bürger- und Verkehrsverein]]s. Am nördlichen Ende liegen der [[Neckarmüller]] (große Wirtschaft mit Biergarten), der Imbiss [[Falafel Shawarma]] und im [[Eckhaus am Neckartor]] das China-Restaurant [[Sanbao]] (zuvor [[Bellevue Restaurant-Café]])
*Die Brücke wurde beim Abzug der Wehrmacht vor den nahenden Allierten im April [[1945]] nur deshalb nicht gesprengt (der Sprengstoff war schon an seinem Platz), weil der beherzte Wirt des "Ochsens" die Sprengmannschaft mit einem schwäbischen Vesper im entscheidenden Augenblick ablenkte, bis die Franzosen in der Stadt waren. Zu diesem Zeitpunkt waren die [[Alleenbrücke]], [[Lustnauer Neckarbrücke]], die [[Neckarbrücke_(Eisenbahn)|Neckarbrücke der Ammertalbahn]] und der [[Indianersteg]] schon zerstört. Es gab also nur noch diese eine Brücke über den Neckar für Fahrzeuge.<ref>Erinnerungen an Tübingen wie es einmal war (Wartberg Verlag, 2001, Seite 11)</ref>


Weitere [[Innenstadt]]-Brücken über den Neckar sind die [[Alleenbrücke]] und die [[Neckarbrücke_(Eisenbahn)|Neckarbrücke der Ammertalbahn]]. Am [[Uhland-Denkmal]] gibt es einen [[Indianersteg|schmalen Steg]] für Indianer und andere Fußgänger über einen der beiden Flussarme auf die [[Neckarinsel]]. In der Nähe des [[Freibad]]s führt eine weitere Fußgängerbrücke vom [[Uferweg]] zur [[Ernst-Bloch-Straße]].
*[[1950]] wurde im Gemeinderat über einen Neubau einer Neckarbrücke verhandelt, da die alte Brücke zu schmal war. Nach längeren Diskussionen über die Notwendigkeit<ref>Tübingen - Historische Photographien einer Stadt (Wartberg Verlag 2001, Seite 11)</ref>, wurde die alte Brücke [[1951]] verbreitert. <ref>www.karl-gotsch.de/Album/Neckar1.htm</ref>. Diese Verbreiterung ist an der auf dem westlichen Bürgersteig zu sehenden Längsdehnfuge auch von oben erkennbar. Der verbliebene Rest des Steintürmchens wurde komplett abgerissen. Gleichzeitig wurde auch die Brüstungsmauern aus behauenen Steinen abgetragen und durch ein Stahlgeländer ersetzt.


== Verkehr ==
*Im November [[1993]] wurde die Brücke saniert und erhielt eine Aussichtsplattform an der Stelle, wo bei der Vorgängerbrücke das [[Graf Eberhard im Bart|Graf Eberhard]]-Denkmal stand.<ref>[http://www.tuebingen.de/2319/176/226.html Tübinger Stadtchronik von 1993]</ref> Der ursprüngliche [[1951]] betonierte Treppenabgang zur [[Platanenallee]] wurde wegen Baufälligkeit durch eine Stahlkonstruktion ersetzt.
Auf der Eberhardsbrücke gibt es einen Fahrstreifen für Busse und den motorisierten Individualverkehr je Fahrtrichtung, sowie in der Mitte der Brücke einen Fahrstreifen für Fahrradfahrer je Fahrtrichtung. Mit Ausnahme von Bussen, Taxis, Einsatzfahrzeugen und Fahrrädern sind aufgrund der Sperrung der Mühlstraße alle Fahrzeuge, die von der Karlstraße kommen, gezwungen, nach rechts in die Gartenstraße abzubiegen.


Über diese Brücke verlaufen fast alle [[:Kategorie:Buslinie|Buslinien]]. Dort befindet sich auch die gut frequentierte [[Neckarbrücke (Bushaltestelle)|Bushaltestelle Neckarbrücke]]. Vor dem Bau der Umgehungsstraßen und vor der Sperrung der [[Mühlstraße]] in einer Richtung für den Individualverkehr war sie die meist genutzte Brücke über den Neckar im Kreis Tübingen.
*[[2009]] wurde eine komplette Erneuerung der Beläge erforderlich, wofür man nun angeblich haltbarere Materialien verwendete. - Der Belag wies aber bereits ab 2011 an den Dehnfugen in Fahrtrichtung Mühlstraße erhebliche Schäden auf, die „geflickt“ werden mussten.


== Diskussion über Brückenneubau ==
*[[2015]] wurde die Brücke wegen notwendigen Reparaturen am Fahrbahnbelag um und an Dehnfugen und Gullies im Sommer gesperrt.
Im Zusammenhang mit dem Bau der [[Innenstadtstrecke]] der [[Regionalstadtbahn]] wird ein Neubau der Brücke diskutiert. Für die Stabilität und die nötige Breite, wenn die Stadtbahn hier entlang fährt, ist ein Neubau nötig. Da die Brückensubstanz insgesamt schon annähernd 100 Jahre alt ist, sei ein Neubau sowieso innerhalb der nächsten Jahre bis Jahrzehnte unumgänglich, sagt die Stadtverwaltung.


== Aktueller Blick ==
== Aktueller Blick ==
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* In schneereichen kalten Wintern sammeln sich hier manchmal die [[Döbel]] unter der Brücke. Diese Fisch-Schwärme sind der Auslöser für folgende [[Gôgen-Witze]]:
* In schneereichen kalten Wintern sammeln sich hier manchmal die [[Döbel]] unter der Brücke. Diese Fisch-Schwärme sind der Auslöser für folgende [[Gôgen-Witze]]:
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== Gôgen-Witze im Umfeld der Brücke==
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==== Dichterwettstreit ====
An Professor, an Schdudend ond a [[Gôgen|Gôg]] standet uf d'r Neckerbrück. D'r Professor geit a Gdicht vom Hölderlin zom beschta, ond dann sait d'r Student "So dichta ka i au". Der Schdudend sagd: "ich stehe auf der Neckarbrück und spuck den Fischen ins Genick", do sagt der Gog:" Des ko i besser: I stand uff ´d´r Neggrbrugg und steck d´r Fenger in d´r Arsch". Secht d´r Schdudend: "Das reimt sich doch gar nicht". Druff secht der Gog: "Aber dichta duads"<ref>[http://als.wikipedia.org/wiki/T%C3%BCbinger_Gogenwitze Dibenger Gogawitz] auf der schwäbisch-alemannischen Wikipedia.</ref>
==== Fische füttern ====
Ein frühmorgens von einer Kneipe heimtorkelnder Student übergibt sich auf der Neckarbrücke. Ein Gôg, der gerade daherkommt, meint: "So isch's reacht, Herrle, no 's Arschloch gschont!"<ref>Hans-Eugen Schramm: ''Tübinger Gogen-Witze.'' Knödler Verlag, Reutlingen.</ref>


== Gôgen-Witze im Umfeld der Brücke==  
==== Besatzungssoldaten ====
=== Dichterwettstreit ===
{{Zitat|
An Professor, an Schdudend ond a [[Gôgen|Gôg]] standet uf d'r Neckerbrück. D'r Professor geit a Gdicht vom Hölderlin zom beschta, ond dann sait d'r Student "So dichta ka i au". Der Schdudend sagd: "ich stehe auf der Neckarbrück und spuck den Fischen ins Genick", do sagt der Gog:" Des ko i besser: I stand uff ´d´r Neggrbrugg und steck d´r Fenger in d´r Arsch". Secht d´r Schdudend: "Das reimt sich doch gar nicht". Druff secht der Gog: "Aber dichta duads"
|Schwäbisch-alemannische Wikipedia, Artikel ''Tübinger Gogenwitze''<ref>[http://als.wikipedia.org/wiki/T%C3%BCbinger_Gogenwitze Dibenger Gogawitz] auf der schwäbisch-alemannischen Wikipedia.</ref>}}


=== Fische füttern ===
Ein französischer Besatzungssoldat, der in den Neckar gefallen war und nicht schwimmen kann, ruft: „au secours! au secours!“ Ein Student stürzt sich ins Wasser, um den Ertrinkenden zu retten, der Gôg aber beugt sich übers Brückengeländer und ruft „O Mändle, hetsch au gscheiter schwemma glernt, statt Franzesisch.“<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B4gen-Witz Gôgen-Witz] auf der deutschen Wikipedia.</ref>
{{Zitat|
Ein frühmorgens von einer Kneipe heimtorkelnder Student übergibt sich auf der Neckarbrücke. Ein Gôg, der gerade daherkommt, meint: "So isch's reacht, Herrle, no 's Arschloch gschont!"
|Hans-Eugen Schramm: ''Tübinger Gogen-Witze''<ref>Hans-Eugen Schramm: ''Tübinger Gogen-Witze.'' Knödler Verlag, Reutlingen.</ref>}}


=== Besatzungssoldaten ===
{{Zitat|
Ein französischer Besatzungssoldat, der in den Neckar gefallen war und nicht schwimmen kann, ruft: „au secours! au secours!“ Ein Student stürzt sich ins Wasser, um den Ertrinkenden zu retten, der Gôg aber beugt sich übers Brückengeländer und ruft „O Mändle, hetsch au gscheiter schwemma glernt, statt Franzesisch.“
|Deutsche Wikipedia, Artikel ''Gôgen-Witz''<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B4gen-Witz Gôgen-Witz] auf der deutschen Wikipedia.</ref>}}


== So sieht's der Vogel ==
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==Bilder vom Brückenbau 1900-01==
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Bild:Eberhardsbrücke-Bau1.jpg|Bau der Eberhardsbrücke. Im Vordergrund hölzerne Behelfsbrücke
Bild:Eberhardsbrücke-Bau1.jpg|Bau der Eberhardsbrücke. Im Vordergrund hölzerne Behelfsbrücke
Bild:Sinner-Tübingen-Bau Eberhardsbrücke-1900.jpg|Bau der neuen Brücke um 1900
Bild:Sinner-Tübingen-Bau Eberhardsbrücke-1900.jpg|Bau der neuen Brücke um 1900
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== Weitere historische Bilder  ==
== Weitere historische Bilder  ==
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File:Louis Aickelin Neckarbrücke und Neckarfront Salzpapierabzug 1855.jpg|Neckarbrücke und Neckarfront [[1855]] - vermutlich eins der ersten Fotos der Brücke, von [[Louis Aickelin]]  
File:Louis Aickelin Neckarbrücke und Neckarfront Salzpapierabzug 1855.jpg|Neckarbrücke und Neckarfront [[1855]] - vermutlich eins der ersten Fotos der Brücke, von [[Louis Aickelin]]  
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Datei:Eckhaus am Neckartor mit alter Brücke.jpg|Foto mit der [[Alte Neckarbrücke|alten Neckarbrücke]], also vor 1899  
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Datei:Militärparade auf Neckarbrücke.jpg|Militärparade, 1917  
Datei:Militärparade auf Neckarbrücke.jpg|Militärparade, 1917  
Datei:Truppen auf Neckarbrücke.jpg|Truppen auf der Brücke, 1907 (?)  
Datei:Truppen auf Neckarbrücke.jpg|Truppen auf der Brücke, 1907 (?)  
File:GE Markert - Neckarbrücke und Österberg (AK 1903 TPk47).jpg|Brücke von Westen mit Eberharddenkmal, 1903
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== Baudetails ==
== Baudetails ==
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Datei:Brückenverbreiterung-von-1951.jpg|Sichtbare Anschlüsse der Brückenverbreiterung von 1951 von Osten aus gesehen.<br>Grün = Verbreiterung,<br>Rot = Original Brücke von 1901.
Datei:Brückenverbreiterung-von-1951.jpg|Sichtbare Anschlüsse der Brückenverbreiterung von 1951 von Osten aus gesehen.<br>Grün = Verbreiterung,<br>Rot = Original Brücke von 1901.
Datei:Eberhardsbrücke-alte-seitliche-Blende.jpg|Alte von [[1901]] stammende seitliche Verkleidung der Brücke auf der Westseite des näher zur [[Mühlstraße]] liegenden Bogens. Links die seitliche Brückenverbreiterung (= Bürgersteig oben) von [[1951]]. Die Verkleidung auf der Ostseite wurde durch die vorgesetzte Betonscheibe mit einseitig auskragender Betonscheibe oben (Unterbau des äußersten Meters des Bürgersteiges auf der Brückenseite) für immer verdeckt.
Datei:Eberhardsbrücke-alte-seitliche-Blende.jpg|Alte von [[1901]] stammende seitliche Verkleidung der Brücke auf der Westseite des näher zur [[Mühlstraße]] liegenden Bogens. Links die seitliche Brückenverbreiterung (= Bürgersteig oben) von [[1951]]. Die Verkleidung auf der Ostseite wurde durch die vorgesetzte Betonscheibe mit einseitig auskragender Betonscheibe oben (Unterbau des äußersten Meters des Bürgersteiges auf der Brückenseite) für immer verdeckt.
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== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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<references />
<references />


[[Kategorie:Brücke]]
[[Kategorie:Brücken]]
[[Kategorie:Orte]]
[[Kategorie:Orte]]
[[Kategorie:Altstadt]]
[[Kategorie:Altstadt]]
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