Bearbeiten von „Gedenktafel: 'Sie sind nicht vergessen'“
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'''„Sie sind nicht vergessen“''' titelt eine | '''„Sie sind nicht vergessen“''' titelt eine Gedenktafel in [[Tübingen]] zur Erinnerung an frühere demokratisch gewählte [[Gemeinderat|Gemeinderäte]], die jedoch 1933 im Zuge der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten zwangsweise aus dem Amt gedrängt worden waren. Die Tafel wurde 2015 im [[Rathaus|Tübinger Rathaus]] installiert.<ref name="Damit die Opfer nicht vergessen werden">[Autor durch eine Bezahlschranke verdeckt]: ''[http://www.tagblatt.de/Nachrichten/Eine-Gedenktafel-im-Rathaus-erinnert-an-Stadtraete-denen-die-Nazis-1933-ihr-Amt-raubten-246818.html Damit die Opfer nicht vergessen werden. Eine Gedenktafel im Rathaus erinnert an Stadträte, denen die Nazis 1933 ihr Amt raubten]'' auf der Seite des ''[[Schwäbisches Tagblatt|Schwäbischen Tagblatts]]'' vom 11. November 2015, zuletzt abgerufen am 2. August 2017</ref> | ||
== Geschichte und Beschreibung == | == Geschichte und Beschreibung == | ||
Im Zuge der Vergangenheitsbewältigung enthüllten die seinerzeit jüngsten und ältesten Mitglieder des Stadtrates, | Im Zuge der Vergangenheitsbewältigung enthüllten die seinerzeit jüngsten und ältesten Mitglieder des Stadtrates, Vera Paulmann und Bruno Gebhart, beide zugleich Mitglieder der Partei [[AL/Grüne|Alternative Liste/Die Grünen]], am [[10. November]] [[2015]] im Tübinger Rathaus eine Gedenktafel zur Erinnerung an die 28 Tübinger Stadträte, die Opfer des [[Nationalsozialismus]] geworden waren. Nach Kriterien wie „berufliche Nachteile“ oder „Diskriminierung“ schließlich allerdings nur 7 Gemeinderäte namentlich genannt. Der Kulturwissenschaftler Martin Ulmer von der Tübinger Geschichtswerkstatt<ref name="Damit die Opfer nicht vergessen werden"/> verfasste folgenden auf der Gedenktafel wiedergegebenen Text: | ||
:"Sie sind nicht vergessen. Die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten begann mit der Gleichschaltung. Am 31. März 1933 wurden auch in Tübingen die frei gewählten Mitglieder des Gemeinderats aus ihren Ämtern vertrieben. Viele wurden Opfer von Unrecht und Verfolgung. Sie wurden überwacht, bedroht, in KZ-Haft verbracht oder erlitten berufliche Nachteile und Diskriminierung im Alltag. Zu ihnen zählten Hugo Benzinger (KPD), Dr. | :"Sie sind nicht vergessen. Die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten begann mit der Gleichschaltung. Am 31. März 1933 wurden auch in Tübingen die frei gewählten Mitglieder des Gemeinderats aus ihren Ämtern vertrieben. Viele wurden Opfer von Unrecht und Verfolgung. Sie wurden überwacht, bedroht, in KZ-Haft verbracht oder erlitten berufliche Nachteile und Diskriminierung im Alltag. Zu ihnen zählten Hugo Benzinger (KPD), Dr. Simon Hayum (DDP), Josef Held (Zentrum), Otto Koch (SPD), Josef Schleicher (Zentrum), Paul Schwarz (Zentrum), Arno Vödisch (SPD)."<ref name="Nicht alle waren Helden">Angela Hauser: [http://www.tuebinger-linke.de/nicht-alle-waren-helden/ ''Nicht alle waren Helden''], Beitrag zur Gedenktafel und zur Biographie einiger darauf genannter Tübinger Persönlichkeiten auf der Seite der Partei ''Die Linke, Kreisverband Tübingen'' vom 26. Februar 2014, zuletzt abgerufen am 2. August 2017</ref> | ||
== Kritiken == | == Kritiken == | ||
Die Stadträtin der Partei | Die Stadträtin der Partei Die Linke im Tübinger Gemeinderat, Angela Hauser, äußerte sich später kritisch über die Art und Weise der Nennung von Otto Koch auf der Gedenktafel. Zwar war der prominente Gewerkschafter, eine der führenden Persönlichkeiten der Tübinger Arbeiterbewegung, tatsächlich 1933 als Stadtrat aus seinem Amt entfernt worden. Allerdings trat Koch dann 1937 in die einzig verbliebene „Partei“ ein - und blieb dort bis zu seinem Tod im Jahr 1944; ein großer Propaganda-Erfolg für die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei.<ref name="Nicht alle waren Helden"/> | ||
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